Das Projekt "GenOvotox: Entwicklung und Evaluierung eines sensitiven und kostengünstigen Tierersatzsystems für die Abschätzung des Hormon-toxischen Potenzials von Chemikalien als Disruptoren der embryonalen Gonadenentwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt am Main, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Abteilung Aquatische Ökotoxikologie durchgeführt. Das Vorhaben verfolgt drei Ziele: 1. Erfassung gen- und zytotoxischer, antiöstrogener und antiandrogener Potentiale von Chemikalien in einem sich entwickelnden Individuum in verschiedenen Entwicklungsphasen und deren Auswirkungen auf die Biodiversität 2. Erfassung endokriner Wirkungen dieser Chemikalien auf die Geschlechtsentwicklung des Individuums und deren Auswirkungen auf die Population, 3. Erfassung toxischer und endokriner Potentiale sowie der zytotoxischen, antiöstrogenen und antiandrogenen Potentiale von Chemikalien im Rahmen ihrer Zulassung. Arbeitsplanung: In den ökotoxikologischen Versuchen werden Hühnerembryonen mit verschiedenen Konzentrationen der zu untersuchenden Substanz beimpft und bis zum benötigten Zeitpunkt (6 Tage, 19 Tage) bebrütet. Die Auswirkungen der Substanzen werden im Institut morphologisch beschrieben und histologisch ausgewertet. Es wird eine für die SuperSAGE- Analysen relevante Effekt-Konzentration ausgewählt, die Embryonen mit dieser Konzentration bebrütet und das zu untersuchende Gewebe isoliert. Nach der SuperSAGE-Analyse der Gewebe beim Projektpartner werden diese Ergebnisse interpretiert, mit den histopathologischen Befunden korreliert und diese Ergebnisse veröffentlicht.
Das Projekt "GenOvotox: Entwicklung und Evaluierung eines sensitiven und kostengünstigen Tierersatzsystems für die Abschätzung des Hormon-toxischen Potenzials von Chemikalien als Disruptoren der embryonalen Gonadenentwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GenXPro GmbH durchgeführt. Das GenOvotox-Projekt wird, aufbauend auf bereits vorliegendem Daten, eine Tierversuchs-freie Methode zum Test hormonell wirksamer Umweltchemikalien entwickeln, die 1) den Verbrauch von Tiermaterial erheblich einschränkt, 2) Schmerz-empfindungsfreie Stadien von sich entwickelnden Individuen abdeckt und 3) hochempfindliche, aussagekräftige Vorhersagen des Wirkmechanismus von Chemikalien auf sich entwickelnde Gonaden liefert. Das Projekt entspricht damit der 3R-Vorgabe nach Russell und Burch (1959). Es stellt ein neues Konzept der Toxikologie dar, dass über die bisher vom BMBF im Rahmen des Programms zum Ersatz von Tierversuchen geförderten Projekte hinausgeht. Neben den seit langem belegten Vorteilen des Hühnerembryo als Modellsystem für die Beschreibung der Embryonalentwicklung werden im GenOvotox-Projekt klassische, morphologische und histologische Verfahren mit hochinnovativen, auf den Sequenziertechniken der zweiten Generation basierenden Methoden der Transkriptom-Profilierung und eine hochentwickelte Bioinformatik eingesetzt, um die Wirkung endokriner Disruptoren auf die Entwicklung der Gonaden des Hühnerembryos und der dafür wichtigsten genetischen Komponenten zu analysieren. Die so gewonnen Genexpressionsdaten werden zur Generierung von quantitativen Real-Time-PCR-Assays genutzt , die zunächst zur Validierung der Genexpressionsdaten genutzt werden und später im toxikologischen Routine-Betrieb auf einem qRT-PCR-fähigen Thermocycler anwendbar sind.