Das Projekt "Entwicklung und Test einer Methode zur Bestimmung des trockenen Netto Stickstoffeintrages durch NH3 an UBA-Stationen mit Hilfe von Passivsammlern in einem Gradientensystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V. durchgeführt. Die Grundidee des Verfahrens besteht darin, Passivsammler fuer NH3 einzusetzen. Der Einsatz festmontierter Sammelroehrchen zur Bestimmung von NH3 zeigte bisher wenig Erfolg, da diese Passivsammler die mittlere Konzentration nicht exakt wiedergeben koennen ('Beaufschlagung' haengt stark von Windgeschwindigkeit und Windrichtung ab). Dieses Problem laesst sich loesen, indem die Messungen mit den Passivsammlern auf eine mikrometeorologische Gradiententechnik zurueckgefuehrt werden. Dazu wird der Passivsammler mit einer Windfahne beweglich montiert. Durch Anordnung von drei bis vier Passivsammlern in unterschiedlichen Hoehen ueber dem Bewuchs ist es moeglich, langzeitgemittelte Konzentrationsgradienten zu bestimmen. In Kombination mit einer einfachen meteorologischen Grandientenmessung (Windgeschwindigkeit und Temperatur in 2 Hoehen) ist es moeglich, woechentliche Nettofluesse fuer NH3 zu ermitteln. Der Testlauf einer solchen kostenguenstigen Methode vor dem mehrfachen Einsatz in einem operativen Messnetz ist Ziel dieses Vorhabens. Der Vergleich sollte fuer mindestens 10 Monate mit Ergebnissen eines zeitlich hochaufloesenden nasschemischen Gradientensystems (AMANDA), das nur an der UBA- und IfT-Forschungsstation in Melpitz vorhanden ist, vorgenommen werden. Die Erfolgsaussichten werden als gut eingeschaetzt. Erste Tests liefen dazu an der Aarhus Universitaet in Daenemark (Dissertation Brigitte Hansen, 1997) und bei J.K. SchjOrring, 1995, Atmospheric Environment, 29. 885-893). Nur das IFT verfuegt in D ueber ein AMANDA-System und besitzt darueberhinaus langjaerige Erfahrungen. Die Wissenschaftler des IFT schaetzen den Anteil von NH3 am trockenen Eintrag als erheblich ein ('Deposition Monitoring in Europe' J.W. Erisman, M.G. Mennen, D. Fowler, C.R. Flechard, G. Spindler, A. Gruener, J.H. Duyzer, W. Ruigrok, G.P. Wyers, Environmental Monitoring and Assessment (1998, im Druck).
Das Projekt "Entwicklung automatisierter chemischer Sensoren fuer Messungen der trockenen Deposition nach der Gradientenmethode" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung, Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung durchgeführt. Die Bestimmung der trockenen Deposition von Spurenstoffen nach der Methode der Messung des vertikalen Konzentrationsgradienten erfordert Nachweisgeraete mit grosser Empfindlichkeit (sub-ppbv-Bereich), Spurenstoffspezifitaet und besonders hoher Genauigkeit (unter 3 Prozent rel). Denudersysteme zum Nachweis von HNO3, HNO2, NH3, HCl, HF, H2O2, SO2, CH2O genuegen den Anforderungen bezueglich der geforderten Empfindlichkeit und Spezifitaet. Durch die Weiter-, Neuentwicklung bzw Automatisierung der sogenannten 'Thermodenuder' bzw 'rotierender Fluessigkeitsfilmdenuder' soll die erforderliche Genauigkeit und damit der (Langzeit-)Einsatz dieser Systeme fuer Gradientenmessungen erreicht werden. Der Vergleich dieser Systeme mit entsprechenden Standardmessgeraeten (Spurengasmonitore, 'Tunable-Diode-Laser'-, 'Eddy Correlation'-Systeme) wird unter Feldbedingungen durchgefuehrt.