Dieser Bericht beschreibt den wissenschaftlichen Hintergrund und die Ergebnisse der Überprüfung und Überarbeitung der empirischen Critical Loads für Stickstoff (CLempN), die 2011 im Rahmen des UNECE-Übereinkommens über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung (Convention on Long-range Transboundary Air Pollution, LRTAP) für Europa festgelegt wurden. Im Jahr 2020 startete das Coordination Centre for Effects ein Projekt im Rahmen des LRTAP-Übereinkommens, um die empirischen Critical Loads auf den neuesten Stand zu bringen. Neue relevante Informationen aus Studien (2010 - Sommer 2021) zu den Auswirkungen von Stickstoff auf natürliche und naturnahe Ökosysteme wurden in die bestehende europäische Datenbank zu empirischen Critical Loads für N (CLempN) aufgenommen. Bei der aktuellen Überprüfung und Überarbeitung wurden zum ersten Mal Gradientenstudien zur Bewertung und Bestimmung der CLempN herangezogen. Die CLempN wurden gemäß der aktualisierten Klassifizierung des Europäischen Naturinformationssystems (EUNIS) strukturiert. Ein Konsens über die Ergebnisse wurde in einem UNECE-Expertenworkshop zu empirischen Critical Loads für Stickstoff (26.-28. Oktober 2021, Bern, Schweiz) erzielt, der vom Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Coordination Centre for Effects und dem Forschungszentrum B-WARE organisiert wurde. Die Ergebnisse, die in Tabelle 1 der Zusammenfassung dargestellt sind, zeigen, dass sich in vielen Fällen die äußeren Bereiche der empirischen Critical Loads verringert haben. Die sich daraus ergebende europäische Datenbank für 2021 enthält sowohl überarbeitete als auch neu festgelegte Wertebereiche für CLempN für jede EUNIS-Klasse. Die Ergebnisse dieses Berichts sind von großer Bedeutung für den Schutz von N-empfindlichen natürlichen und naturnahen Ökosystemen in ganz Europa. Dieses Wissen wird zur Unterstützung der europäischen Politik zur Verringerung der Luftverschmutzung genutzt. Quelle: Bericht
Das Projekt "Auswirkung erhöhter Ozonbelastung auf die Stabilität des Waldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für angewandte Pflanzenbiologie durchgeführt. Untersuchungen des Wachstums und der C-Allokation und C-Speicherung (Zucker, Stärke) in Spross und Wurzeln bei Buchen und Fichten unter gleichzeitig erhöhter O3- und N-Belastung anhand eines epidemiologischen Ansatzes (Gradientenstudie in festen Walddauerbeobachtungsflächen) und von Experimenten (O3-Begasung, N-Düngung). Die aktuelle O3-Belastung in der Schweiz hemmt und die N-Deposition fördert den Zuwachs bei Buchen. Ozon hemmt die C-Allokation vom Spross in die Wurzeln. Die N-Düngung bindet erhöht Kohlenhydrate in den Sprossorganen. Bei gleichzeitiger O3- und N-Belastung resultieren sowohl antagonistische als auch synergistische Effekte.
Das Projekt "Auswirkung erhöhter Stickstoffbelastung auf die Stabilität des Waldes - Fortsetzungsprojekt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für angewandte Pflanzenbiologie durchgeführt. Untersuchungen über die Auswirkung langfristig erhöhter Stickstoffdeposition bei unterschiedlichen Standortsverhältnissen auf Forstgehölze - Wachstum, Wurzelbildung, Nährstoffversorgung, Parasitenanfälligkeit, Trockenstress, bodenchemische Prozesse (Bodenversauerung), Bodenbiologie. Die Untersuchungen werden durch experimentelle N-Applikation in acht Aufforstungsflächen seit 1992, auf basenreichen und basenarmen Standorten im Flachland und Gebirge, sowie mittels Gradientenstudie in Walddauerbeobachtungsflächen durchgeführt. Befunde: Zunehmend gehemmtes Wachstum von Spross und Wurzeln, zunehmendes Nährstoffungleichgewicht. Abnahme von fungistatischen phenolischen Verbindungen, erhöhte Parasitenanfälligkeit, beschleunigte Bodenversauerung, Abnahme der Regenwurmpopulation mit zunehmender N-Belastung.