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WRRL Überblicksweise Überwachung Seen

Die überblicksweise Überwachung dient der Bewertung des Zustands und langfristiger Veränderungen und wird in Schleswig-Holstein an den fünf großen Seen größer 10 km² Seefläche durchgeführt. Eine überblicksweise chemische Überwachung findet mindestens einmal in sechs Jahren statt. Bei der biologischen Überwachung der Seen liegt das Intervall bei einem bis drei Jahren.

WRRL Überblicksweise Überwachung Seen

Die überblicksweise Überwachung dient der Bewertung des Zustands und langfristiger Veränderungen und wird in Schleswig-Holstein an den fünf großen Seen größer 10 km² Seefläche durchgeführt. Eine überblicksweise chemische Überwachung findet mindestens einmal in sechs Jahren statt. Bei der biologischen Überwachung der Seen liegt das Intervall bei einem bis drei Jahren.

Gewässertyp des Jahres - Die Fließgewässer des südlichen Alpenvorlandes

Pressemitteilung zum Tag des Wassers am 22.03.13 Mehrzahl der Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes bereits in gutem Zustand Die Umweltsituation vieler Bäche und Flüsse im südlichen Alpenvorland Deutschlands ist „gut“. Sie fließen in den Ablagerungen der letzten Eiszeit, in unmittelbarer Nachbarschaft der großen Seen der Voralpen. Zu ihnen gehören beispielsweise die Zuflüsse zum Ammersee, die Attel oder der Unterlauf der Loisach sowie die Bodenseezuflüsse Argen und Schussen. 57 Prozent - und damit der überwiegende Teil der Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes - befinden sich bereits im sogenannten guten ökologischen Zustand und erfüllen damit die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie, was bisher nur an jedem zehnten Fließgewässer in Deutschland gelingt. Allen Gewässern dieses Typs wurde ein chemisch guter Zustand bescheinigt. Im Vergleich zu anderen Fließgewässertypen Deutschlands weisen die Fließgewässer des südlichen Alpenvorlandes einen hohen Anteil an Gewässerstrecken mit einem guten ökologischen Zustand auf. Bundesweit sind es nur knapp 10 Prozent, die diese Zielvorgabe der ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ erreichen, bei den Fließgewässern des südlichen Alpenvorlandes liegt der Anteil dagegen bei 57 Prozent. Weitere 35 Prozent der Strecken dieses Gewässertyps befinden sich in einem mäßigen ökologischen Zustand und sind damit nah am Erreichen des Ziels. Die letzten 8 Prozent sind mit einem unbefriedigenden ökologischen Zustand noch etwas weiter entfernt. Beste und schlechteste Bewertungen („sehr gut“ und „schlecht“) treten dagegen nicht auf. Das gute Gesamtbild dieses Gewässertyps wird durch einen chemisch guten Zustand und eine, im Vergleich zu anderen Gewässern, geringe Nährstoffbelastung untermauert. Dennoch unterliegen auch die Gewässer des südlichen Alpenvorlandes einer Reihe von Belastungen: in den vergangenen Jahrhunderten wurden sie für die Energieerzeugung, die Besiedlung und die Land- und Forstwirtschaft nutzbar gemacht sowie mit Hochwasserschutzanlagen versehen. Um Wasserkraft nutzen zu können, wird streckenweise Wasser aus den Flüssen und Bächen ausgeleitet. Zum großen Teil wird das Erreichen eines guten ökologischen Zustands durch den Mangel an vielfältig gestalteten Lebensräumen und der biologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer verhindert. Um die Qualität der Gewässer zu erhöhen und sie wieder erlebbarer zu machen, müssen die Lebensräume (Habitate) im und am Gewässer verbessert werden, z.B. indem Uferbefestigungen zurückgebaut und Kieslaichplätze gefördert werden oder die Durchgängigkeit an Stau- und Wasserkraftanlagen wiederhergestellt wird. Rund 2.400 Kilometer der insgesamt 127.000 km Fließgewässerstrecke in Deutschland zählen zu den Bächen und Flüssen des südlichen Alpenvorlandes, das sind rund 1,9 Prozent. Gewässer dieses Typs sind charakteristisch für das eiszeitlich geprägte Alpenvorland mit den großen bekannten Seen der Voralpen, wie Bodensee, Starnberger See, Ammersee oder Chiemsee. Vertreter dieses Typs sind die Zuflüsse zum Ammersee, viele Bäche und kleine Flüsse um z.B. Kempten und Rosenheim wie die Attel oder der Unterlauf der Loisach sowie die Bodenseezuflüsse Argen und Schussen. Typisch sind zum einen Strecken in Kerbtälern mit Mittelgebirgscharakter, in denen das Wasser schnell zwischen Steinen und Kieseln strömt, zum anderen stark gewundene Abschnitte in Niederungen mit langsamer Strömung und sandiger Sohle. Die Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes sind die typische Heimat vieler Vögel, Fische und Insekten, so z.B. des Flussuferläufers, des Strömers und der Zweigestreiften Quelljungfer.

Klimawandel wärmt Seen auf

Der Klimawandel trägt überall auf der Erde zu einer rapiden Erwärmung von Seen bei. So lautet das Ergebnis einer Studie der Illinois State University, die im Fachblatt Geophysical Research Letters veröffentlicht und am 16. Dezember 2015 auf der Jahrestagung der American Geophysical Union (AGU) vorgestellt wurde. In der Studie wurden die Daten von mehr als 200 großen Seen aus den Jahren 1985 bis 2009 auswertete. Die untersuchten Gewässer umfassen dabei mehr als die Hälfte der weltweiten Vorräte an Süßwasser. Die Studie belegt, dass sich Seen pro Jahrzehnt im Sommer um durchschnittlich 0,34°Celsius erwärmen, also wesentlich schneller als die Ozeane oder die Atmosphäre. Nach Einschätzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kann dies einschneidende Folgen haben und Ökosysteme, Trinkwassergewinnung und Fische gefährden. Der Temperaturanstieg erhöht die Wahrscheinlichkeit von Algenblüten und damit von sauerstofffreien Zonen im Gewässer um 20 Prozent, so die Prognose der Studie. Der Anstieg der für Fische und sogar für Menschen giftigen Algen läge bei 5 Prozent. Regional allerdings unterscheiden sich die Erwärmungsraten stark. Die Forschenden sehen die Ursache in unterschiedlichen Klimafaktoren: Seen in nördlicheren Breiten verlieren ihre Eisdecke früher, in vielen Erdregionen schrumpft die Wolkendecke. Gewässer sind dann den wärmenden Sonnenstrahlen dort stärker ausgesetzt. Mitunterstützt durch den Klima-Exzellenzcluster CliSAP, ist die Studie die größte ihrer Art und die erste, die im Feld gemessene Langzeitdaten und Satellitendaten zusammen auswertet.

Gewässertyp des Jahres 2013

Der Gewässertyp des Jahres 2013 sind die Fließgewässer des südlichen Alpenvorlandes. Dieser Typ kommt in zwei Ausprägungen in Deutschland vor, die sich hinsichtlich ihrer Größe unterscheiden und in der Fachsprache als Bäche der Jungmoräne des Alpenvorlandes (Untertyp 3.1) und als Kleine Flüsse der Jungmoräne des Alpenvorlandes (Untertyp 3.2) bezeichnet werden. Die Umweltsituation vieler Bäche und Flüsse im südlichen Alpenvorland Deutschlands ist „gut“. Sie fließen in den Ablagerungen der letzten Eiszeit, in unmittelbarer Nachbarschaft der großen Seen der Voralpen. Zu ihnen gehören beispielsweise die Zuflüsse zum Ammersee, die Attel oder der Unterlauf der Loisach sowie die Bodenseezuflüsse Argen und Schussen. 57 Prozent – und damit der überwiegende Teil der Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes – befinden sich bereits im sogenannten guten ökologischen Zustand und erfüllen damit die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie, was bisher nur an jedem zehnten Fließgewässer in Deutschland gelingt. Allen Gewässern dieses Typs wurde ein chemisch guter Zustand bescheinigt.

Leck in kanadischem Atomkraftwerk

Aus einem kanadischen Atomkraftwerk sind am 14. März 2011 tausende Liter schwach radioaktiv verseuchten Wassers in den Ontario-See gelangt. In einer Erklärung des Betreibers Ontario Power hieß es, dass der Vorfall aber nur „vernachlässigenswerte Auswirkungen auf die Umwelt und keine Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen“, hatte. Die Qualität des Trinkwassers in der Region sei durch den Vorfall nicht betroffen. Auch die kanadische Atomsicherheitsbehörde teilte mit, das Risiko für Umwelt und Menschen sei „vernachlässigenswert“. Nach Angaben von Ontario Power gelangten 73.000 Liter Wasser aus dem AKW Pickering wegen eines Dichtungsproblems an einer Pumpe in den See.

Seen Biologische Qualitätskomponenten Fischfauna Bewertung ökologischer Zustand

Der DeLFI-Verfahrensvorschlag beinhaltet zwei Module, die in Abhängigkeit von Gewässereigenschaften angewandt werden - es kommen für einzelne Seen nicht beide Module zum Einsatz. Das Site-Modul ist für norddeutsche Seen > 1.000 ha sowie für alpine Seen vorgesehen. Es ist gewässerspezifisch und basiert auf Modellierungen von Referenzzustand und aktuellem Zustand der Fischgemeinschaft. Diese Modellierung erfolgt für jedes Gewässer individuell. Dazu werden Daten und Angaben der Fischerei, Fachliteratur, gezielte Befischungen und Expertisen genutzt. Das Type-Modul ist typspezifisch, d. h. die zu bewertenden Seen werden Typen zugeordnet. Für jeden Typ existiert eine Vorgabe zum Referenzzustand der Fischgemeinschaft. Diese wird dann mit den Ergebnissen von standardisierten Befischungen mit Multimaschennetzen verglichen. Das Type-Modul ist für Seen des Norddeutschen Tieflands mit Flächen zwischen 50 und 1.000 ha vorgesehen. Die Unterteilung des DeLFI-Verfahrens in die Module wurde durch die unterschiedliche Datengrundlage erforderlich. Das Type-Modul setzt zwar aufwändige Befischungen voraus, hat aber den Vorteil auf national und international vergleichbaren Untersuchungen nach einem Standardverfahren zu basieren. Bei sehr großen Seen jedoch können repräsentative Aussagen nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand getroffen werden. Im alpinen Bereich liegen zudem keine Daten zu standardisierten Stellnetzbefischungen vor. In beiden Modulen des DeLFI-Index werden bewertungsrelevante Fischbestandsparameter (sog. Metrics) zunächst einzeln bewertet. Im Anschluss werden die Einzelbewertungen zu einem EQR-Wert verrechnet (ecological quality ratio). Der EQR-Wert liegt zwischen 0 und 1 und wird einer fünfstufigen ökologischen Zustandsbewertung für den See zugeordnet. Werte nahe 1 führen zu einer sehr guten Zustandsklassifizierung. Mit sinkendem EQR folgen die die Klassen gut; mäßig und unbefriedigend; Werte nahe 0 entsprechen einem schlechten ökologischen Zustand. Die Vorgehensweise entspricht den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie und der entsprechenden Umsetzungshinweise. Nach der Wahl des Moduls werden die Referenzfischgemeinschaft und die aktuelle Fischgemeinschaft modelliert (Fischbestandsmodellierung). Die Metrics entsprechen Vergleichen der aktuellen Situation mit der Referenzsituation: Metric Erklärung Anzahl häufige Arten wie viele Fischarten kommen aktuell im Gewässer vor, die für den Referenzzustand als häufig klassifiziert wurden (Klasse 3) Anzahl regelmäßige Arten ebenso, aber Referenzzustand regelmäßig (Klasse 2) Anzahl seltene Arten ebenso, aber Referenzzustand selten (Klasse 1) Anzahl Reproduktionsgilden wie viele Reproduktionsgilden kommen aktuell im Gewässer vor, die auch für den Referenzzustand festgelegt wurden Anzahl Habitatgilden ebenso, aber Habitatgilden Abundanz häufige Arten wie viele Fischarten sind aktuell im Gewässer häufig (Klasse 3), die auch für den Referenzzustand mit häufig klassifiziert wurden Abundanz Reproduktionsgilden Indexwert, der die Verteilung der artspezifischen Häufigkeitsklassen auf einzelne Reproduktionsgilden kombiniert Abundanz Habitatgilden ebenso, aber Habitatgilden Maximale Masse Blei Mittlere Masse der fünf größten Bleie Reproduktion besetzter Arten Modifikator, der ausschließlich besatzbasierte Populationen als fehlend (Klasse 0) bewertet Vernetzung Vorkommen von Arten bzw. einer Artengruppe: Gründling, Quappe, Stichling, Stint, Zander und „rheophile Cypriniden des Freiwassers“ (Aland, Döbel, Hasel oder Rapfen) Die Ermittlung der Werte ist für die genannten Metrics anhand der Erklärung überwiegend nachvollziehbar, für die Abundanz-Indexwerte Reproduktionsgilden und Habitatgilden wird jedoch auf die Verfahrensdarstellung verwiesen. Den Werten der Metrics werden in drei Klassen Punkte zugewiesen; die Punkte entsprechen einer Zustandsbewertung nach Wasserrahmenrichtlinie: 5 Punkte (sehr gut), 3 Punkte (mäßig) oder 1 Punkt (schlecht). Zwei Metrics werden fünfstufig Punkte zugeordnet. Die nachfolgende Tab. 1 zeigt eine Übersicht der Klassengrenzen und Punktezuweisung. Tab. 1: Klassengrenzen für die Bewertung der Metrics im Site-Modul: Oben dreistufig bewertete Metrics, unten fünfstufige Bewertung. Metric 5 Punkte 3 Punkte 1 Punkt Anzahl häufige Arten alle - ≥ 1 fehlt Anzahl regelm. Arten > 90 % 76-90 % ≤ 75 % Anzahl seltene Arten > 50 % 26-50 % ≤ 25 % Anzahl Habitatgilden alle 1 Gilde (1 Art) fehlt 1 Gilde (>1 Art) oder > 1 Gilde fehlt Anzahl Repro-Gilden alle 1 Gilde (1 Art) fehlt 1 Gilde (>1 Art) oder > 1 Gilde fehlt Abundanz häufige Arten alle häufig 50-99 % häufig < 50 % häufig Abundanz Habitatgilden Index > 4 Index > 2 - 4 Index ≤ 2 Abundanz Repro-Gilden Index > 4 Index > 2 - 4 Index ≤ 2 Metric 5 Punkte 4 Punkte 3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt Max. Masse Blei [kg] > 2 1,5-2,0 1,0-1,5 0,5-1,0 < 0,5 Vernetzung Anzahl Arten/ Gruppe > 3 3 2 1 0 Für die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands des Sees werden zunächst alle Metric-Einzelbewertungen zu einer Gesamtpunktzahl aufsummiert. Die erreichbare Punktzahl ist abhängig von der Berücksichtigung optionaler Metrics. Dann wird die Gesamtpunktzahl nach folgendem Schema in einen EQR umgerechnet (EQR = ecological quality ratio): EQR = (X-Xmin)/(Xmax-Xmin) Dabei ist X die erreichte, Xmin die minimal erreichbare und Xmax die maximal erreichbare Punktzahl. Xmin entspricht einer Bewertung aller Metrics mit 1 Punkt, Xmax einer Bewertung aller Metrics mit 5 Punkten. Durch die Berechnung als EQR bleiben die Bewertungsergebnisse in einem Bereich zwischen 0 und 1 und sind auch für unterschiedliche Module, Typen oder Metrics vergleichbar. Nach den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie wird dem errechneten EQR-Wert in einem letzten Schritt eine von fünf von ökologischen Zustandsklassen zugewiesen. Die Grenzwerte zeigt Tab. 2. Tab. 2: Zuordnung der EQR-Werte im Site-Modul zu fünfstufigen ökologischen Zustandsklassen nach WRRL. EQR Site Ökologischer Zustand ≥ 0,85 sehr gut < 0,85 gut < 0,69 mäßig < 0,50 unbefriedigend < 0,25 schlecht Nach der Wahl des Moduls werden die nachfolgend beschriebenen Metrics anhand der Fänge einer standardisierten Stellnetzbefischung ermittelt. Grundlage sind die Fänge aller benthischen Netze. Für drei Metrics werden qualitative Angaben benötigt, die ggf. weitere Datenquellen erfordern: obligatorische Arten, Reproduktion besetzter Arten und Vernetzung. Metric Erklärung Obligatorische Arten Verbreitete Arten die immer vorkommen sollten: Barsch, Blei, Hecht, Kaulbarsch, Rotfeder, Plötze. Je nach Typ auch Güster und Kleine Maräne. Einheitsfang Masse Gesamtfang pro Gesamtfläche der gestellten Netze Anteil Barsch Anteil der Fischart Barsch am Gesamtfang Anteil Blei - Anteil Güster - Anteil Kaulbarsch - Anteil Zander - benthische Arten Anteil der Fischarten mit bodenorientierter Lebensweise: Blei, Giebel, Großmaräne, Güster, Karausche, Karpfen, Kaulbarsch, Plötze, Zander benthivore Arten Anteil der Fischarten mit bodenorientierter Ernährungsweise: Blei, Güster, Karpfen, Kaulbarsch, Großmaräne und Schleie Median Masse Medianwerte der individuellen Stückmassen von Barschen > 6 g, Bleien > 10 g und Plötzen > 14 g Reproduktion besetzter Arten Modifikator, der ausschließlich besatzbasierte Populationen als fehlend einstuft Vernetzung Vorkommen von Arten bzw. einer Artengruppe: Gründling, Quappe, Stichling, Stint, Zander und „rheophile Cypriniden des Freiwassers“ (Aland, Döbel, Hasel oder Rapfen) Den Werten der Metrics werden in fünf Klassen Punkte zugewiesen; entsprechend den Zustandsbewertungen nach Wasserrahmenrichtlinie. Die Bewertungen reichen von 5 Punkten (sehr gut) bis 1 Punkt (schlecht). In Tab. 3 werden die Klassengrenzen für die Zuordnung von Punkten zu den Metrics-Werten dargestellt. Die Auswahl der Metrics und die Klassengrenzen hängen vom Gewässertyp ab, teilweise werden für gleiche Arten zahlenmäßige Anteile statt Masseanteile genutzt (z. B. für den Kaulbarsch in Seen des Typs TIEF). Der Metric Median Masse besteht aus drei Einzelmetrics (Barsch, Blei, Plötze), die jeweils zweiseitig bewertet werden. Die Gesamtbewertung ist die schlechteste Einzelbewertung. Der Metric und die Klassengrenzen sind für die drei Seetypen gleich. Tab. 3: Zuordnung von Metric-Werten zu entsprechenden Punktzahlen. n. a. - nicht anwendbar, %M - Masseanteil, %N: Anteil Anzahl. Werte überwiegend bezogen auf Fänge mit benthischen Multimaschennetzen nach EN-Standard 14757. Metric n. a. 5 Punkte 4 Punkte 3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt Seetyp POLY obligatorische Arten alle - eine fehlt - > eine fehlt EF Masse [kg/m²] ≤ 0,031 ≤ 0,05 ≤ 0,10 ≤ 0,20 ≤ 0,30* > 0,30 Anteil Blei %M = 0 ≤ 10 ≤ 35 ≤ 60 ≤ 85* > 85 Anteil Güster %M = 0 ≤ 10 ≤ 20 ≤ 40 ≤ 50* > 50 Anteil Kaulbarsch %M = 0 ≤ 4,5 ≤ 6,0 ≤ 7,5 ≤ 9,0* > 9,0 Anteil Barsch %M ≥ 40 ≥ 15 ≥ 5 ≥ 0 = 0 Anteil Zander %M ≤ 4 ≤ 20 ≤ 36 ≤ 52* > 52 Benthische Arten %M ≤ 60 ≤ 85 ≤ 95 ≤ 100 = 100 Benthivore Arten %M ≤ 20 ≤ 50 ≤ 80 ≤ 95* > 95 Seetyp STRAT obligatorische Arten alle - eine fehlt - > eine fehlt EF Masse [kg/m²] ≤ 0,011 ≤ 0,03 ≤ 0,05 ≤ 0,08 ≤ 0,10* > 0,10 Anteil Blei %N = 0 ≤ 0,6 ≤ 3 ≤ 5 ≤ 7* > 7 Anteil Kaulbarsch %M = 0 ≤ 1,0 ≤ 4,0 ≤ 7,0* ≤ 9,0* > 9,0 Benthische Arten %M ≤ 45 ≤ 60 ≤ 75 ≤ 90* > 90 Benthivore Arten %M ≤ 10 ≤ 20 ≤ 30* ≤ 40 > 40 Seetyp TIEF obligatorische Arten alle - eine fehlt - > eine fehlt EF Masse [kg/m²] ≤ 0,012 ≤ 0,02 ≤ 0,032 ≤ 0,044 ≤ 0,066* > 0,066 Anteil Blei %N = 0 ≤ 0,5 ≤ 2 ≤ 3,5 ≤ 5* > 5 Anteil Kaulbarsch %N = 0 ≤ 10 ≤ 20 ≤ 30 ≤ 40 > 40 Benthische Arten %M ≤ 45 ≤ 60 ≤ 75* ≤ 90 > 90 Benthivore Arten %M ≤ 13 ≤ 23 ≤ 33* ≤ 43 > 43 Alle Typen Median Masse gesamt: schlechteste Einzelbewertung von Barsch, Blei, Plötze Barsch > 6 g [g] 12-14,9 15 - 29,9 9-11,9 30 - 44,9 < 9 45 - 59,9* - ≥ 60 - Blei > 10 g [g] 50-99,9 100 - 249 15 - 49 250 - 399* < 15 ≥ 400 - ? - Plötze > 14 g [g] 40-54,9 55 - 99,9 18 - 39,9 100 - 144,9* < 18 150 - 189,9 - > 190 - Vernetzung Anzahl Arten/ Gruppe ≥ 4 3 2 1 0 Für die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands des Sees werden zunächst alle Metric-Einzelbewertungen zu einer Gesamtpunktzahl aufsummiert. Die erreichbare Punktzahl ist abhängig von der Berücksichtigung optionaler Metrics. Dann wird die Gesamtpunktzahl nach folgendem Schema in einen EQR umgerechnet (EQR = ecological quality ratio): EQR = (X-Xmin)/(Xmax-Xmin). Dabei ist X die erreichte, Xmin die minimal erreichbare und Xmax die maximal erreichbare Punktzahl. Xmin entspricht einer Bewertung aller Metrics mit 1 Punkt, Xmax einer Bewertung aller Metrics mit 5 Punkten. Durch die Berechnung als EQR bleiben die Bewertungsergebnisse in einem Bereich zwischen 0 und 1 und sind auch für unterschiedliche Module, Typen oder Metrics vergleichbar. Nach den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie wird dem errechneten EQR-Wert in einem letzten Schritt eine von fünf von ökologischen Zustandsklassen zugewiesen. Die Grenzwerte zeigt Tab. 4. Tab. 4: Zuordnung der EQR-Werte im Type-Modul zu fünfstufigen ökologischen Zustandsklassen nach WRRL. EQR Site Ökologischer Zustand ≥ 0,85 sehr gut < 0,85 gut < 0,69 mäßig < 0,50 unbefriedigend < 0,25 schlecht

Seen Biologische Qualitätskomponenten Fischfauna Probennahme und Aufbereitung

Bei der Probenahme sind immer fischereirechtliche, tier- und naturschutzrechtliche sowie arbeitsschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Die ökologische Zustandsbewertung im Site-Modul beruht auf einem Vergleich der aktuellen Fischgemeinschaft mit einem Referenzzustand. Die Fischgemeinschaften werden dabei in Form von Arteninventaren mit semiquantitativen Häufigkeiten beschrieben (fehlt, selten, regelmäßig, häufig). Die Informationsgrundlage können Fachliteratur, historische Veröffentlichungen, aktuelle und ältere Fang- und Besatzstatistiken oder Expertisen sein. Falls die Datenbasis nicht ausreicht, sind gezielte Befischungen erforderlich. Das kann beispielsweise vorkommen, wenn Informationen ausschließlich für einzelne Fanggeräte vorliegen, sodass kein vollständiges Bild der Fischgemeinschaft zu erhalten ist. Zur Modellierung der Referenzfischgemeinschaft wird auf Daten und Fachliteratur bis zum Jahr 1940 zurückgegriffen. Das geschieht vor dem Hintergrund, dass erhebliche anthropogene Beeinträchtigungen großer Seen (z. B. Nährstoffeinträge oder Uferverbauungen) erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts massiv zunahmen. Neben der datenbasierten Zuordnung von Arten und Häufigkeiten zur Referenzfischgemeinschaft kann diese durch Analogieschluss und Experteneinschätzung ergänzt werden. Beispielsweise können Arten aufgenommen werden, deren Vorkommen für das Einzugsgebiet belegt ist. Zur Modellierung der aktuellen Fischgemeinschaft werden Daten und Angaben aus dem jeweiligen WRRL-Bewirtschaftungszeitraum von sechs Jahren genutzt. Für die umfassende Einschätzung von Artenvorkommen und -häufigkeiten sind Informationen zu allen Haupt-Habitaten des Sees erforderlich. Es werden folgende Fanggeräte für die Beprobung der einzelnen Habitate empfohlen, wobei mindestens eins der Geräte je Habitat zum Einsatz kommen sollte: Litoral: Reuse, Strandwade, Elektrofischerei Benthal/Profundal: Stellnetz, Zugnetz, Großreuse Pelagial: Stellnetz, Schleppnetz (vorzugsweise nachts), Ringwade Im Site-Modul werden die Informationen aus unterschiedlichen Fanggeräten in Häufigkeitsklassen überführt (Tab. 1). Bei Befischungsdaten werden dazu Anteile genutzt, bei Fangstatistiken flächenbezogene Erträge und bei Literaturquellen beschreibende Angaben. So ist die Kombination verschiedener Datenquellen möglich. Dabei ist immer die Informationsquelle mit dem höchsten artspezifischen Anteil zu verwenden. Für ufergebundene Arten (Aal, Hecht, Schleie) ist das in der Regel die Reusen- oder Elektrofischerei, bei Arten des Freiwassers (Kleine Maräne, Ukelei, Stint) entsprechend Stell- oder Schleppnetze. Die Häufigkeitsklassen im Site-Modul beziehen sich auf die einzelnen Habitate bzw. Fangmethoden und entsprechen somit nicht immer der intuitiven Benutzung der Begriffe häufig, regelmäßig oder selten im Hinblick auf die gesamte Fischgemeinschaft. Tab. 1: Zuordnung der Häufigkeitsklasse auf Basis verschiedener Datenquellen im Site-Modul. Häufigkeits-klasse Befischungen % Anzahl Fangstatistik kg/ha Semiquantitative Informationen 3 > 5 % > 1,0 häufig 2 1 - 5 % 0,1 - 1,0 regelmäßig 1 < 1 % < 0,1 oder < 10 Ind./100 ha selten, sporadisch, ggf. längere Abstände 0 fehlt fehlt fehlt Im Type-Modul sind die Referenzzustände für die einzelnen Typen vorgegeben; sie wurden auf Basis umfangreicher Befischungen ermittelt. Für die Referenz ist keine Datenerhebung erforderlich. Die aktuelle Fischgemeinschaft wird durch eine wissenschaftliche Befischung nach einem normierten europäischen Verfahren vergleichbar beprobt (dem sog. CEN-Standard oder EN 14757). Die Befischungen erfolgen mit benthischen Multimaschen-Stellnetzen, die in vorgegebenen Tiefenbereichen zufällig im See verteilt werden. Die verwendeten Multimaschennetze haben eine Länge von 30 m und eine Höhe von 1,5 m. Sie sind aus 12 Netztüchern der Maschenweiten 43/19,5/6,25/10/55/8/12,5/24/15,5/5/35/29 mm zusammengesetzt. Größere Maschenweiten können zusätzlich zum Einsatz kommen, dann muss der Fang aber gesondert aufgenommen werden. Die Netze werden bei Wassertemperaturen über 15°C ausgebracht. Der Fangzeitraum liegt damit für das Norddeutsche Tiefland üblicherweise zwischen Anfang Mai und Ende Oktober. Vor den Befischungen müssen alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden (Zusagen der Fischereirechtsinhaber, Gewässereigentümer, naturschutzfachliche Ausnahmegenehmigung, Genehmigung der Elektrofischerei). Die Netze sollen zufällig in den Tiefenschichten verteilt werden, es sind also eine Tiefenkarte oder ein Echolot notwendig. Die Anzahl der Netze in den einzelnen Tiefenschichten ist abhängig von Fläche und Tiefe des beprobten Gewässers, für Details wird auf die Originalbeschreibung verwiesen (EN 14757). Die Netze werden 2 - 3 h vor der Abenddämmerung ausgebracht und 2 - 3 h nach der Morgendämmerung eingeholt. Somit sind die zwei Phasen größter Aktivität der Fische eingeschlossen. Der einheitliche Zeitbezug ist eine „Netznacht einschließlich zweier Dämmerungsphasen“. Nach dem Heben der Netze werden die gefangenen Fische untersucht. In der Regel ist eine Bestimmung der Art möglich, Ausnahmen sind Jungfische von Karpfenartigen oder gelegentlich vorkommende Hybriden (ebenfalls Karpfenartige). Von allen Individuen wird die Art aufgenommen, die Länge gemessen und die Exemplare werden gewogen. Gemäß den EN-Vorgaben ist die Länge auf den [mm] und die Masse auf das [g] genau zu bestimmen. Ein Feldprotokoll der Netzfänge sollte folgende Angaben enthalten: Formularkopf: Gewässer, Datum, Netzart, Netz-Code, Tiefenbereich, Koordinaten Fang: Maschenweite, Fischart, Länge, Anzahl, Masse Für die Anwendung des DeLFI sind weniger genaue Messungen erforderlich (Art, Länge in [cm], artspezifische Gesamtmasse) und Sammelmessungen sind möglich. Zudem werden immer die Fänge in allen benthischen Netzen ausgewertet, unabhängig von Stelltiefe oder eventueller Sauerstoffsprungschicht. Es wird jedoch dringend empfohlen, die Datenerhebung nach den Anforderungen des EN-Standards durchzuführen, um neben der DeLFI-Bewertung andere vergleichende Analysemöglichkeiten zu gewährleisten. Elektrobefischungen und Befragungen der Fischereirechtsinhaber vervollständigen das Fischartenspektrum, sind aber nicht immer zwingend erforderlich.

Landscape and Lake-System Response to Late Quaternary Dynamics on the Tibetan Plateau - Northern Transect

Das Projekt "Landscape and Lake-System Response to Late Quaternary Dynamics on the Tibetan Plateau - Northern Transect" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung 4 Angewandte Geographie, Umwelthydrologie und Ressourcenmanagement durchgeführt. The objective of this proposed project bundle is the reconstruction of Quaternary climate and landscape evolution of the Northern Tibetan Plateau. The project aims to contribute multidisciplinary approaches on three selected lake catchment archives along sediment routings (sediment cascades) in order to better understand the interrelation between various land forming processes within well defined catchments. These processes are closely related to climatic conditions in the area. By reconstructing the processes we will be able to give detailed information about the climate development of the area. Important process parameters are related to the amount and temporal-spatial variations of precipitation which are directly linked to changes in the monsoonal air masses. Our research bundle focuses on the northern transect. The selected key-sites comprise the Donggi-Cona system, the Lake Ayakhum system and a nameless lake in the western Kunlun Mts. of quite different climate influence but with similar catchment characteristics (fully developed sediment cascades from the glaciers to the lakes). We will provide the first systematic chronostratigraphy of manifold aspects of environmental change on the north-eastern Tibetan Plateau, combining different types of terrestrial and lake records. Moreover, we will be able to synthesise land forming processes and their responses to climate forcing. Spatial GIS-based modelling of the landscape and climate evolution will help us to link local findings with regional and global signals.

The role of littoral zones as source of methane in lakes: Dynamics, distribution patterns, and emissions

Das Projekt "The role of littoral zones as source of methane in lakes: Dynamics, distribution patterns, and emissions" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Fachbereich Biologie, Limnologisches Institut, Arbeitsgruppe Umweltphysik durchgeführt. Kleinseen (kleiner 1 km2) stellen eine bedeutende Quelle von Methan im globalen Methanhaushalt dar. Diese Seen machen flächenmäßig den größten Teil der weltweiten, natürlichen Süßwasserkörper aus und weisen pro Flächeneinheit wesentlich höhere Methanflüsse auf als große Seen. Allerdings sind die Abschätzungen der seeweiten Methanemissionen mit sehr großen Unsicherheiten behaftet. Das liegt daran, dass es nur wenige und unzureichende Messungen gibt, die die zeitliche und räumliche Variabilität von Methan in Seen aber auch zwischen den Seen erfasst. Ziel des Projekts ist es, die Dynamik und Verteilungsmuster von Methan in und Methanemissionen aus Kleinseen auf regionaler und interregionaler Skala zu untersuchen. Ein spezieller Fokus des Projekts liegt dabei auf der Bestimmung von systematischen Mustern und Proxies für die gelöste Methankonzentration und -emissionen, die eine Verallgemeinerung und räumliche Erweiterung der Ergebnisse, basierend auf einer Auswahl von Seen, erlauben. Die wesentlichen Hypothesen des Projekts lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1) Zwischen den Seen weisen die gelöste Methankonzentration und -emissionen sehr große Unterschiede auf, die durch die unterschiedlichen Eigenschaften der Seen bedingt sind. 2) Einzelne Eigenschaften der Seen und der Seeeinzugsgebiete, aber auch einzelne abiotische Parameter, fungieren möglicherweise als Proxies für die gelöste Methankonzentration in und Methanemissionen aus Seen auf regionaler oder größerer räumlicher Skala. 3) Die Ausbildung und -prägung eines anoxischen Hypolimnions im Zusammenspiel mit der zeitlichen Dynamik der vertikalen Mischung während Zirkulationsphasen (d. h. im Herbst und nach dem Eisaufbruch) bestimmen den jährlichen, diffusiven Methanfluss aus Kleinseen. 4) Abgesehen von den Eigenschaften und den abiotischen Parametern der Seen lassen sich die Unterschiede in den seeweiten Methanemissionen mit der unterschiedlichen Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft zwischen den Seen erklären. Die aufgeworfenen Hypothesen werden mit Hilfe von intensiven Feldexperimenten getestet. Während der Feldexperimente werden die seeinterne Dynamik, räumliche Heterogenität, seeweite Verteilung und saisonale Variabilität von gelöstem Methan und Methanemissionen zusammen mit den abiotischen Bedingungen in und zwischen den einzelnen schwäbischen und bayrischen Kleinseen gemessen und analysiert. Dabei kommen neuste Messtechniken zum Einsatz (Eddy-Covarianz System, mehrfrequenz Echolote, Methansonden, automatisierte Methanflusskammern und -trichter, O2- und CO2-Optoden, Multi-Parameter Sonden und Thermistoren), die mit einer intensiven Wasserprobenahme und -analyse (gelöstes Methan, CH4-Isotope, Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft und andere Wasserinhaltsstoffe) verknüpft werden. Diese Kombination erlaubt eine genaue und zuverlässige Aufnahme aller im Kontext nötigen abiotischen Parameter und im Speziellen der gelösten Methankonzentration mit einer hohen zeitlichen Auslösung.

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