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Stadtklimaanalyse Hamburg 2023

Die Stadtklimaanalyse Hamburg 2023 basiert auf einer modellgestützten Analyse zu den klimaökologischen Funktionen für das Hamburger Stadtgebiet. Die Berechnung mit FITNAH 3D erfolgte in einer hohen räumlichen Auflösung (10 m x 10 m Raster) und liefert Daten und Aussagen zur Temperatur und Kaltluftentstehung in Hamburg. Die Untersuchung wurde auf der Annahme einer besonders belastenden Sommerwetterlage für Mensch und Umwelt mit geringer Luftbewegung und hoher Temperaturbelastung erstellt. Als Grundlage für die flächenbezogenen Bewertungen und deren räumliche Abgrenzungen diente der ALKIS-Datensatz „Bodennutzung“ der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) mit Stand Dezember 2022. Weitere Informationen zur Stadtklimaanalyse Hamburg 2023 sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.hamburg.de/landschaftsprogramm/18198308/stadtklima-naturhaushalt/ Dort stehen der Erläuterungsbericht, die Analyse- und Bewertungskarten sowie eine Erläuterungstabelle für den Datensatz, der als Grundlage für die Ebenen 11 bis 14 dient, zum Download zur Verfügung. Die Ebenen des Geodatensatzes „Stadtklimaanalyse Hamburg 2023“ werden wie folgt präzisiert: 01 Windvektoren um 4 Uhr (aggregierte 100 m Auflösung) Die bodennahe Temperaturverteilung bedingt horizontale Luftdruckunterschiede, die wiederum Auslöser für lokale thermische Windsysteme sind. Ausgangspunkt dieses Prozesses sind die nächtlichen Temperaturunterschiede, die sich zwischen Siedlungsräumen und vegetationsgeprägten Freiflächen einstellen. An den geneigten Flächen setzt sich abgekühlte und damit schwerere Luft in Richtung zur tiefsten Stelle des Geländes als Kaltluftabfluss in Bewegung. Das sich zum nächtlichen Analysezeitpunkt 4 Uhr ausgeprägte Kaltluftströmungsfeld wird über Vektoren abgebildet, die für eine übersichtlichere Darstellung auf 100 m x 100 m Kantenlänge aggregiert werden. 02 Flurwinde und Kaltluftabflüsse Bei den nächtlichen Windsystemen werden Flurwinde von Kaltluftabflüssen unterschieden. Flurwinde werden durch den horizontalen Temperaturunterschied zwischen kühlen Grünflächen und warmer Bebauung ausgelöst. Kaltluftabflüsse bilden sich über Oberflächen mit Hangneigungen von mehr als 1 ° aus. 03 Bereiche mit besonderer Funktion für den Luftaustausch Diese Durchlüftungszonen verbinden Kaltluftentstehungsgebiete (Ausgleichsräume) und Belastungsbereiche (Wirkungsräume) miteinander und sind aufgrund ihrer Klimafunktion elementarer Bestandteil des Luftaustausches. Es handelt sich i.d.R. um gering überbaute und grüngeprägte Strukturen, die linear auf die jeweiligen Wirkungsräume ausgerichtet sind und insbesondere am Stadtrand das Einwirken von Kaltluft aus den Kaltluftentstehungsgebieten des Umlandes begünstigen. 04 Kaltlufteinwirkbereich innerhalb von Bebauung und Verkehrsflächen Hierzu zählen Siedlungs- und Verkehrsflächen, die sich im „Einwirkbereich“ eines klimaökologisch wirksamen Kaltluftstroms mit einem Wert von mehr als 5 m³/(s*m) befinden. Hier ist sowohl im bodennahen Bereich als auch darüber hinaus eine entsprechende Durchlüftung vorhanden. Die Eindringtiefe der Kaltluft beträgt, abhängig von der Bebauungsstruktur, zwischen ca. 100 m und bis zu 700 m. Darüber hinaus spielt auch die Hinderniswirkung des angrenzenden Bebauungstyps eine wesentliche Rolle. 05 Gebäude (Bestand und Planung) Mithilfe der Gebäudegrenzen werden Effekte auf das Mikroklima sowie insbesondere das Strömungsfeld berücksichtigt. Als Grundlage dient der ALKIS-Datensatz „Gebäude“ der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) mit Stand Dezember 2022. Dieser Datensatz wurde anhand ausgewählter, zum Zeitpunkt der Bearbeitung im Verfahren sowie in Planung befindlicher Bebauungspläne und Großprojekte modifiziert. 06 Windgeschwindigkeit um 4 Uhr Siehe Hinweise zur Ebene 01 Windvektoren um 4 Uhr (aggregierte 100 m Auflösung). Die Rasterzellen stellen ergänzend zu den Windvektoren die Windgeschwindigkeit flächenhaft in 10 m x 10 m Auflösung dar. 07 Kaltluftvolumenstromdichte um 4 Uhr Der Kaltluftvolumenstrom beschreibt diejenige Menge an Kaltluft in der Einheit m³, die in jeder Sekunde durch den Querschnitt beispielsweise eines Hanges oder einer Kaltluftleitbahn fließt. Der Volumenstrom ist ein Maß für den Zustrom von Kaltluft und bestimmt neben der Strömungsgeschwindigkeit die Größenordnung des Durchlüftungspotenzials. Zum Zeitpunkt 4 Uhr morgens ist die Intensität der Kaltluftströme voll ausgeprägt. 07a Kaltluftvolumenstromdichte um 4 Uhr in den Grün- und Freiflächen Reduzierung der Ebene 07 Kaltluftvolumenstromdichte um 4 Uhr auf die Grün- und Freiflächen. 08 Lufttemperatur um 4 Uhr Der Tagesgang der Lufttemperatur ist direkt an die Strahlungsbilanz eines Standortes gekoppelt und zeigt daher i.d.R. einen ausgeprägten Abfall während der Abend- und Nachtstunden. Dieser erreicht kurz vor Sonnenaufgang des nächsten Tages ein Maximum. Das Ausmaß der Abkühlung kann je nach meteorologischen Verhältnissen, Lage des Standorts und landnutzungsabhängigen physikalischen Boden- bzw. Oberflächeneigenschaften große Unterschiede aufweisen. Besonders auffällig ist das thermische Sonderklima der Siedlungsräume mit seinen gegenüber dem Umland modifizierten klimatischen Verhältnissen. 08a Lufttemperatur um 4 Uhr im Siedlungsraum Reduzierung der Ebene 08 Lufttemperatur um 4 Uhr auf die Siedlungsflächen. 08b Lufttemperatur um 4 Uhr in den Verkehrsflächen Reduzierung der Ebene 08 Lufttemperatur um 4 Uhr auf die Verkehrsflächen. 09 Lufttemperatur um 14 Uhr Die Lufttemperatur am Tage ist im Wesentlichen durch die großräumige Temperatur der Luftmasse in einer Region geprägt und wird weniger stark durch Verschattung beeinflusst, wie es bei der PET der Fall ist (Erläuterung „PET“ siehe Ebene 10 und 13). Daher weist die für die Tagsituation modellierte Lufttemperatur eine homogenere Ausprägung auf. 10 Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET) um 14 Uhr Meteorologische Parameter wirken nicht unabhängig voneinander, sondern in biometeorologischen Wirkungskomplexen auf das Wohlbefinden des Menschen ein. Zur Bewertung werden Indizes verwendet (Kenngrößen), die Aussagen zur Lufttemperatur und Luftfeuchte, zur Windgeschwindigkeit sowie zu kurz- und langwelligen Strahlungsflüssen kombinieren. Wärmehaushaltsmodelle berechnen den Wärmeaustausch einer „Norm-Person“ mit seiner Umgebung und können so die Wärmebelastung eines Menschen abschätzen. Die hier genutzte Kenngröße PET (Physiologisch Äquivalente Temperatur, VDI 3787, Blatt 9) bezieht sich auf außenklimatische Bedingungen und zeigt eine starke Abhängigkeit von der Strahlungstemperatur. Mit Blick auf die Wärmebelastung ist sie damit vor allem für die Bewertung des Aufenthalts im Freien am Tage sinnvoll einsetzbar. 11 Bewertung nachts Siedlungs- und Verkehrsflächen: mittlere Lufttemperatur um 4 Uhr Zur Bewertung der bioklimatischen Situation wird die nächtliche Überwärmung in den Nachtstunden (4 Uhr morgens) herangezogen und räumlich differenziert betrachtet. Der nächtliche Wärmeinseleffekt wird anhand der Differenz zwischen der durchschnittlichen Lufttemperatur einer Siedlungs- oder Verkehrsfläche und der gesamtstädtischen Durchschnittstemperatur von etwa 17,1 °C bewertet. Die mittlere Überwärmung pro Blockfläche wird in fünf Bewertungsstufen untergliedert und reicht von sehr günstig (≥ 15,8 °C) bis sehr ungünstig (>= 20 °C). 12 Bewertung nachts Grün- und Freiflächen: bioklimatische Bedeutung Bei der Bewertung der bioklimatischen Bedeutung von grünbestimmten Flächen ist insbesondere die Lage der Grün- und Freiflächen zu Leitbahnen sowie zu bioklimatisch ungünstig oder weniger günstig bewerteten Siedlungsflächen entscheidend. Es handelt sich um eine anthropozentrisch ausgerichtete Wertung, die die Ausgleichsfunktionen der Flächen für den derzeitigen Siedlungsraum berücksichtigt. Die klimaökologischen Charakteristika der Grün- und Freiflächen werden anhand einer vierstufigen Skala (sehr hohe bioklimatische Bedeutung bis geringe bioklimatische Bedeutung) bewertet. 13 Bewertung tags Siedlungs- und Verkehrsflächen: bioklimatische Bedeutung (PET 14 Uhr) Zur Bewertung der Tagsituation wird der humanbioklimatische Index PET um 14:00 Uhr herangezogen. Für die PET existiert in der VDI-Richtlinie 3787, Blatt 9 eine absolute Bewertungsskala, die das thermische Empfinden und die physiologischen Belastungsstufen quantifiziert. Die Bewertung der thermischen Belastung im Stadtgebiet Hamburg orientiert sich daran und reicht auf einer fünfstufigen Skala von extrem belastet (> 41 °C) bis schwach belastet ( 41 °C) zu einer sehr geringen Aufenthaltsqualität führt. 14 Bewertung tags Grün- und Freiflächen: Aufenthaltsqualität (PET 14 Uhr) Die Zuweisung der Aufenthaltsqualität von Grün- und Freiflächen in der Bewertungskarte beruht auf der jeweiligen physiologischen Belastungsstufe. Es werden vier Bewertungsstufen unterschieden. Eine hohe Aufenthaltsqualität ergibt sich aus einer schwachen oder nicht vorhandenen Wärmebelastung (PET 41 °C) zu einer sehr geringen Aufenthaltsqualität führt.

Stadtklimaanalyse Hamburg 2023

Die Stadtklimaanalyse Hamburg 2023 basiert auf einer modellgestützten Analyse zu den klimaökologischen Funktionen für das Hamburger Stadtgebiet. Die Berechnung mit FITNAH 3D erfolgte in einer hohen räumlichen Auflösung (10 m x 10 m Raster) und liefert Daten und Aussagen zur Temperatur und Kaltluftentstehung in Hamburg. Die Untersuchung wurde auf der Annahme einer besonders belastenden Sommerwetterlage für Mensch und Umwelt mit geringer Luftbewegung und hoher Temperaturbelastung erstellt. Als Grundlage für die flächenbezogenen Bewertungen und deren räumliche Abgrenzungen diente der ALKIS-Datensatz „Bodennutzung“ der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) mit Stand Dezember 2022. Weitere Informationen zur Stadtklimaanalyse Hamburg 2023 sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.hamburg.de/landschaftsprogramm/18198308/stadtklima-naturhaushalt/ Dort stehen der Erläuterungsbericht, die Analyse- und Bewertungskarten sowie eine Erläuterungstabelle für den Datensatz, der als Grundlage für die Ebenen 11 bis 14 dient, zum Download zur Verfügung. Die Ebenen des Geodatensatzes „Stadtklimaanalyse Hamburg 2023“ werden wie folgt präzisiert: 01 Windvektoren um 4 Uhr (aggregierte 100 m Auflösung) Die bodennahe Temperaturverteilung bedingt horizontale Luftdruckunterschiede, die wiederum Auslöser für lokale thermische Windsysteme sind. Ausgangspunkt dieses Prozesses sind die nächtlichen Temperaturunterschiede, die sich zwischen Siedlungsräumen und vegetationsgeprägten Freiflächen einstellen. An den geneigten Flächen setzt sich abgekühlte und damit schwerere Luft in Richtung zur tiefsten Stelle des Geländes als Kaltluftabfluss in Bewegung. Das sich zum nächtlichen Analysezeitpunkt 4 Uhr ausgeprägte Kaltluftströmungsfeld wird über Vektoren abgebildet, die für eine übersichtlichere Darstellung auf 100 m x 100 m Kantenlänge aggregiert werden. 02 Flurwinde und Kaltluftabflüsse Bei den nächtlichen Windsystemen werden Flurwinde von Kaltluftabflüssen unterschieden. Flurwinde werden durch den horizontalen Temperaturunterschied zwischen kühlen Grünflächen und warmer Bebauung ausgelöst. Kaltluftabflüsse bilden sich über Oberflächen mit Hangneigungen von mehr als 1 ° aus. 03 Bereiche mit besonderer Funktion für den Luftaustausch Diese Durchlüftungszonen verbinden Kaltluftentstehungsgebiete (Ausgleichsräume) und Belastungsbereiche (Wirkungsräume) miteinander und sind aufgrund ihrer Klimafunktion elementarer Bestandteil des Luftaustausches. Es handelt sich i.d.R. um gering überbaute und grüngeprägte Strukturen, die linear auf die jeweiligen Wirkungsräume ausgerichtet sind und insbesondere am Stadtrand das Einwirken von Kaltluft aus den Kaltluftentstehungsgebieten des Umlandes begünstigen. 04 Kaltlufteinwirkbereich innerhalb von Bebauung und Verkehrsflächen Hierzu zählen Siedlungs- und Verkehrsflächen, die sich im „Einwirkbereich“ eines klimaökologisch wirksamen Kaltluftstroms mit einem Wert von mehr als 5 m³/(s*m) befinden. Hier ist sowohl im bodennahen Bereich als auch darüber hinaus eine entsprechende Durchlüftung vorhanden. Die Eindringtiefe der Kaltluft beträgt, abhängig von der Bebauungsstruktur, zwischen ca. 100 m und bis zu 700 m. Darüber hinaus spielt auch die Hinderniswirkung des angrenzenden Bebauungstyps eine wesentliche Rolle. 05 Gebäude (Bestand und Planung) Mithilfe der Gebäudegrenzen werden Effekte auf das Mikroklima sowie insbesondere das Strömungsfeld berücksichtigt. Als Grundlage dient der ALKIS-Datensatz „Gebäude“ der Freien und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) mit Stand Dezember 2022. Dieser Datensatz wurde anhand ausgewählter, zum Zeitpunkt der Bearbeitung im Verfahren sowie in Planung befindlicher Bebauungspläne und Großprojekte modifiziert. 06 Windgeschwindigkeit um 4 Uhr Siehe Hinweise zur Ebene 01 Windvektoren um 4 Uhr (aggregierte 100 m Auflösung). Die Rasterzellen stellen ergänzend zu den Windvektoren die Windgeschwindigkeit flächenhaft in 10 m x 10 m Auflösung dar. 07 Kaltluftvolumenstromdichte um 4 Uhr Der Kaltluftvolumenstrom beschreibt diejenige Menge an Kaltluft in der Einheit m³, die in jeder Sekunde durch den Querschnitt beispielsweise eines Hanges oder einer Kaltluftleitbahn fließt. Der Volumenstrom ist ein Maß für den Zustrom von Kaltluft und bestimmt neben der Strömungsgeschwindigkeit die Größenordnung des Durchlüftungspotenzials. Zum Zeitpunkt 4 Uhr morgens ist die Intensität der Kaltluftströme voll ausgeprägt. 07a Kaltluftvolumenstromdichte um 4 Uhr in den Grün- und Freiflächen Reduzierung der Ebene 07 Kaltluftvolumenstromdichte um 4 Uhr auf die Grün- und Freiflächen. 08 Lufttemperatur um 4 Uhr Der Tagesgang der Lufttemperatur ist direkt an die Strahlungsbilanz eines Standortes gekoppelt und zeigt daher i.d.R. einen ausgeprägten Abfall während der Abend- und Nachtstunden. Dieser erreicht kurz vor Sonnenaufgang des nächsten Tages ein Maximum. Das Ausmaß der Abkühlung kann je nach meteorologischen Verhältnissen, Lage des Standorts und landnutzungsabhängigen physikalischen Boden- bzw. Oberflächeneigenschaften große Unterschiede aufweisen. Besonders auffällig ist das thermische Sonderklima der Siedlungsräume mit seinen gegenüber dem Umland modifizierten klimatischen Verhältnissen. 08a Lufttemperatur um 4 Uhr im Siedlungsraum Reduzierung der Ebene 08 Lufttemperatur um 4 Uhr auf die Siedlungsflächen. 08b Lufttemperatur um 4 Uhr in den Verkehrsflächen Reduzierung der Ebene 08 Lufttemperatur um 4 Uhr auf die Verkehrsflächen. 09 Lufttemperatur um 14 Uhr Die Lufttemperatur am Tage ist im Wesentlichen durch die großräumige Temperatur der Luftmasse in einer Region geprägt und wird weniger stark durch Verschattung beeinflusst, wie es bei der PET der Fall ist (Erläuterung „PET“ siehe Ebene 10 und 13). Daher weist die für die Tagsituation modellierte Lufttemperatur eine homogenere Ausprägung auf. 10 Physiologisch Äquivalente Temperatur (PET) um 14 Uhr Meteorologische Parameter wirken nicht unabhängig voneinander, sondern in biometeorologischen Wirkungskomplexen auf das Wohlbefinden des Menschen ein. Zur Bewertung werden Indizes verwendet (Kenngrößen), die Aussagen zur Lufttemperatur und Luftfeuchte, zur Windgeschwindigkeit sowie zu kurz- und langwelligen Strahlungsflüssen kombinieren. Wärmehaushaltsmodelle berechnen den Wärmeaustausch einer „Norm-Person“ mit seiner Umgebung und können so die Wärmebelastung eines Menschen abschätzen. Die hier genutzte Kenngröße PET (Physiologisch Äquivalente Temperatur, VDI 3787, Blatt 9) bezieht sich auf außenklimatische Bedingungen und zeigt eine starke Abhängigkeit von der Strahlungstemperatur. Mit Blick auf die Wärmebelastung ist sie damit vor allem für die Bewertung des Aufenthalts im Freien am Tage sinnvoll einsetzbar. 11 Bewertung nachts Siedlungs- und Verkehrsflächen: mittlere Lufttemperatur um 4 Uhr Zur Bewertung der bioklimatischen Situation wird die nächtliche Überwärmung in den Nachtstunden (4 Uhr morgens) herangezogen und räumlich differenziert betrachtet. Der nächtliche Wärmeinseleffekt wird anhand der Differenz zwischen der durchschnittlichen Lufttemperatur einer Siedlungs- oder Verkehrsfläche und der gesamtstädtischen Durchschnittstemperatur von etwa 17,1 °C bewertet. Die mittlere Überwärmung pro Blockfläche wird in fünf Bewertungsstufen untergliedert und reicht von sehr günstig (≥ 15,8 °C) bis sehr ungünstig (>= 20 °C). 12 Bewertung nachts Grün- und Freiflächen: bioklimatische Bedeutung Bei der Bewertung der bioklimatischen Bedeutung von grünbestimmten Flächen ist insbesondere die Lage der Grün- und Freiflächen zu Leitbahnen sowie zu bioklimatisch ungünstig oder weniger günstig bewerteten Siedlungsflächen entscheidend. Es handelt sich um eine anthropozentrisch ausgerichtete Wertung, die die Ausgleichsfunktionen der Flächen für den derzeitigen Siedlungsraum berücksichtigt. Die klimaökologischen Charakteristika der Grün- und Freiflächen werden anhand einer vierstufigen Skala (sehr hohe bioklimatische Bedeutung bis geringe bioklimatische Bedeutung) bewertet. 13 Bewertung tags Siedlungs- und Verkehrsflächen: bioklimatische Bedeutung (PET 14 Uhr) Zur Bewertung der Tagsituation wird der humanbioklimatische Index PET um 14:00 Uhr herangezogen. Für die PET existiert in der VDI-Richtlinie 3787, Blatt 9 eine absolute Bewertungsskala, die das thermische Empfinden und die physiologischen Belastungsstufen quantifiziert. Die Bewertung der thermischen Belastung im Stadtgebiet Hamburg orientiert sich daran und reicht auf einer fünfstufigen Skala von extrem belastet (> 41 °C) bis schwach belastet ( 41 °C) zu einer sehr geringen Aufenthaltsqualität führt. 14 Bewertung tags Grün- und Freiflächen: Aufenthaltsqualität (PET 14 Uhr) Die Zuweisung der Aufenthaltsqualität von Grün- und Freiflächen in der Bewertungskarte beruht auf der jeweiligen physiologischen Belastungsstufe. Es werden vier Bewertungsstufen unterschieden. Eine hohe Aufenthaltsqualität ergibt sich aus einer schwachen oder nicht vorhandenen Wärmebelastung (PET 41 °C) zu einer sehr geringen Aufenthaltsqualität führt.

Anpassung an Klimawandel: jetzt vorbeugen und Schäden begrenzen

Bei Investitionen den künftigen Klimawandel berücksichtigten Der Klimawandel wird global bereits bestehende Risiken, wie Armut, Umweltverschmutzung und Artensterben, verstärken und die wirtschaftliche Entwicklung abbremsen. Darauf verweist der Zwischenstaatliche Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) im zweiten Teil des aktuellen Weltklimaberichtes zu Klimafolgen, Verwundbarkeit und Anpassung an den Klimawandel. Dieser wurde heute im japanischen Yokohama veröffentlicht. Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, wie man sich rechtzeitig gegen häufigere Hitze, Dürre und Überflutung wappnen kann. Wird der Klimawandel beispielsweise in Investitionsplänen, bei der Durchführung von Großprojekten oder in der Raumplanung vorsorgend berücksichtigt, können Schäden oft vermindert oder ganz vermieden werden. Der ⁠ IPCC ⁠ schlussfolgert in seinem heutigen Teilreport, dass ein zunehmender ⁠ Klimawandel ⁠ das Wirtschaftswachstum global verlangsamt, die Ernährungssicherheit gefährdet, soziale Ungleichheiten verschärft und damit die Gefahr von Konflikten und verstärkter Migration hervorrufen kann. ⁠ UBA ⁠-Vizepräsident Thomas Holzmann: „In den nächsten Jahrzehnten sind extreme Wetterereignisse weltweit  besondere Schlüsselrisiken. Diese können unter anderem zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen und zu Hochwasser führen oder Infrastrukturen zerstören. Durch Anpassungsmaßnahmen lassen sich mögliche Schäden durch Extremwetter verringern oder gar verhindern. Die  bisherigen Investitionen in Anpassungsmaßnahmen sind jedoch unzureichend. Nur grundlegende gesellschaftliche und technische Veränderungen mit weitreichenden ⁠ Klimaschutz ⁠- und Anpassungsmaßnahmen können eine nachhaltige Entwicklung unterstützen.“ Für Deutschland berechnete die Strategische Behördenallianz zur Klimaanpassung unter bestimmten Annahmen, dass Hitze, ⁠ Starkregen ⁠ und Sturm künftig häufiger auftreten können: Bis zum Ende des 21. Jahrhunderts dürfte in Süddeutschland bis zu 30 Tagen im Jahr das Thermometer auf mehr als 30°C steigen. An der Küste könnten es immerhin bis zu 15 Tage werden. Hitzeereignisse, die heute nur alle 25 Jahre vorkommen, könnten dann alle 1 bis 3 Jahre auftreten. Winterliche Starkniederschläge könnten dann an den Küsten drei Mal so häufig werden, in weiten Teilen nimmt deren Häufigkeit um bis zu 50 Prozent zu. Thomas Holzmann: „Das Umweltbundesamt empfiehlt, anspruchsvolle  Minderungsziele für die Treibhausgase  zu verfolgen und sich gleichzeitig auf Klimaänderungen einzustellen. Denn selbst wenn wir die Kohlendioxid-Emissionen sofort deutlich senken würden, müssten wir weiter Anpassungsmaßnahmen durchführen.“  Bund und Länder entwickelten in den letzten Jahren Strategien und Programme, die eine Vielzahl von Anpassungsmaßnahmen enthalten. Die Überarbeitung der Deutschen Strategie zur ⁠ Anpassung an den Klimawandel ⁠ bis Ende nächsten Jahres eröffnet nun die Chance, deren Umsetzung zu forcieren , um durch Klimawandel verursachte Schäden weiter zu reduzieren. „Beim Hochwasserschutz haben Bund und Länder zum Beispiel durch verbesserte Deiche oder verstärkten Gebäudeschutz bereits wichtige Schritte zur Klimaanpassung unternommen. Hundertprozentige Sicherheit vor Schäden durch Überflutungen kann es allerdings nicht geben. Wohl aber kann der Wasserrückhalt in der Fläche verbessert werden. Wie die dramatischen Hochwassersituationen 2013 gezeigt haben, fehlen nach wie vor Überflutungsgebiete, in denen sich große Wassermengen ungehindert ausbreiten können. Damit lassen sich Hochwasserschäden minimieren. Es gilt die Faustformel: So viel Deichertüchtigung wie nötig – so viel Überflutungsflächen wie möglich.“ Bereits gesetzlich vorgeschriebene Bebauungsverbote in Überschwemmungsgebieten sollten daher strikt eingehalten und landwirtschaftliche Flächen künftig stärker zum Wasserrückhalt herangezogen werden. Das kann über vorhandene Instrumente wie Flächennutzungsplanung oder Hochwasser-Risikomanagementpläne unterstützt werden. In besonders gefährdeten Regionen und auf dünn besiedelten Polderflächen kann es sinnvoll sein, über einen Siedlungsrückzug nachzudenken. Wichtig ist zudem ein “Klima-Check“ bei der Entwicklung neuer oder der Instandsetzung langlebiger Infrastrukturen, wie Verkehrsadern oder Energieerzeugungs- und -versorgungssysteme. Für die Planung solcher und anderer Anpassungsmaßnahmen in Kommunen, Unternehmen und Bildungsträger stellt der Bund Finanzierungshilfen zur Verfügung. Kommunen, Unternehmen und Haushalte ziehen oft direkt und sofort Nutzen aus vorsorgenden Maßnahmen zur Anpassung. Dazu zählen etwa Dachbegrünung gegen sommerliche Hitze, die Renaturierung von Auenwäldern zum Schutz vor Hochwasser oder den Einsatz hitzeresistenter Beläge gegen Straßenschäden. In einem neuen Handbuch gibt das UBA Tipps, wie Kommunen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger gute Maßnahmen zur Anpassung finden und für sich nachnutzen können. Zum Beispiel das „Hitzetelefon Sonnenschirm“ in Kassel, der Waldumbau in den Thüringer Wäldern oder auch der Hochwasserschutz in Dresden. Die „Tatenbank“ des UBA zeigt weitere gute Beispiele aus ganz Deutschland auf. Das Gesundheitsrisiko während Hitzewellen lässt sich zum Beispiel durch verschiedene technische Maßnahmen mindern, wie Kühlung, Abschattung und Gebäudeisolation. Damit Anpassung an Klimawandel langfristig funktioniert, müssen Warn-, Überwachungs-, Gesundheits- und Pflegesysteme aufrechterhalten, angepasst und ggf. weiter ausgebaut werden. Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) – im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet – handelt im Auftrag der Vereinten Nationen. In seinen Berichten fasst er den aktuellen wissenschaftlichen Sachstand zum Klimawandel zusammen. Der IPCC veröffentlicht in den Jahren 2013 und 2014 den Fünften Sachstandsbericht. Der Bericht besteht aus drei Teilberichten und einem übergreifenden Synthesebericht. Der heute veröffentlichte zweite Teilbericht widmet sich den Risiken und Folgen des Klimawandels sowie Möglichkeiten der Anpassung. Der dritte Bericht zeigt die Handlungsoptionen zur Vermeidung weiterer Treibhausgasemissionen auf, die Veröffentlichung ist für Mitte April geplant. Aktuelle Angebote des UBA – Kompetenzzentrum ⁠ Klimafolgen ⁠ und Anpassung (⁠ KomPass ⁠): Das „Handbuch zur  guten Praxis der Anpassung an den Klimawandel“ zeigt bereits erprobte Maßnahmen auf und gibt Empfehlungen. In der „Tatenbank“ finden sich mehr als 200 Beispiele für weitere erfolgreiche Anpassungsmaßnahmen aus ganz Deutschland. Ferner können sich Kommunen und Unternehmen mit Hilfe des „Klimalotsen“ eine eigene ⁠ Anpassungsstrategie ⁠ erarbeiten.

Klimaanpassung in Deutschland – Fachkonferenz diskutiert Konzepte gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen

Gemeinsame Pressemitteilung von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt Bundesumweltministerin Svenja Schulze und UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner ehren Gewinner des Wettbewerbs „Blauer Kompass“ im Rahmen einer Fachkonferenz zur Deutschen Anpassungsstrategie Ein widerstandsfähiger „Klimawald“, urbanes Grün als kühle „Oase“ inmitten einer heißen Stadt, "Klimabaustoffe“ aus natürlichen Ressourcen und ein Coachingprogramm für Kommunen zur Klimawandelanpassung – das sind die Sieger im diesjährigen Wettbewerb „Blauer Kompass“. Die Projekte werden heute im Rahmen der digitalen Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt ausgezeichnet. Über 550 angemeldete Teilnehmende diskutieren dort zudem über die Umsetzung des zweiten Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Bestimmte Folgen des Klimawandels werden sich auch mit größten Anstrengungen beim ⁠ Klimaschutz ⁠ nicht vermeiden lassen. Darum ist es wichtig, dass Deutschland sich an diese Folgen anpasst. Eine gute Nachricht ist: Viele Anpassungsmaßnahmen tragen zugleich zur Lebensqualität in Deutschland bei. Das zeigen auch die diesjährigen Gewinner des Wettbewerbs Blauer Kompass: Grünflächen können Hitze mindern, wasserdurchlässige Straßen vor Überflutungen schützen und klimafeste Wälder zum Erholen einladen.“ Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts: „Dieses Jahr hat sich besonders deutlich gezeigt, welche bemerkenswerte ⁠ Anpassungsfähigkeit ⁠ unsere Gesellschaft hat. Mit der heutigen Konferenz möchten wir zeigen, dass wir als Gesellschaft in der Lage sind, dieses Potenzial zur Veränderung auch bei der Anpassung an die Erdüberhitzung auszuschöpfen, um wirksame ⁠ Klima ⁠-Vorsorge zu betreiben. Gerade in den Projekten vor Ort zeigt sich, wie innovativ die Menschen sind – dabei muss der Bund sie auch weiterhin unterstützen.“ Auf der Konferenz diskutiert ein breites Spektrum an Erfahrungsträger*innen aus Bund, Ländern und Kommunen, aus Verbänden und Unternehmen, Wissenschaftler*innen und Bildungsträger*innen in vier Sessions über Wege der Umsetzung von Klimaanpassung vor Ort. Thematische Schwerpunkte der Konferenz sind die Vorbeugung von Nutzungskonflikten bei Trockenheit, naturbasierte Lösungen zum Umgang mit ⁠ Starkregen ⁠ und Hitze in Städten, der gesundheitliche Schutz von Risikogruppen des Klimawandels sowie Kommunikation und Beteiligung bei konkreten Anpassungsvorhaben. Die besten Praxisbeispiele aus dem vergangenen zwei Jahren werden am Nachmittag mit dem Blauen Kompass ausgezeichnet. Kategorie 1: private oder kommunale Unternehmen HanseGrand Klimabaustoffe, 27446 Selsingen – „Klimabaustoffe als Reaktion auf den Klimawandel“: Durch die Entwicklung von Klimabaustoffen sind neuartige, offenporige Wegedecken möglich. Die Wasser- und Luftdurchlässigkeit der Klimabaustoffe befördert ein positives Mikroklima. Dies ist vor allem in urbanen Räumen notwendig. Kategorie 2: Bildungs- und Forschungseinrichtungen Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER), 95448 Bayreuth – „Klimawald Bayreuth“: Mit dem Klimawald ist in Bayreuth ein widerstandsfähiger Wald entstanden. Durch die CO₂-Speicherung kann er nicht nur einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern zugleich einen Temperaturanstieg von min. 2°C tolerieren. So ist er bestmöglich an klimatische Veränderungen angepasst. Kategorie 3: Vereine, Stiftungen und Verbände Stiftung für Ökologie und Demokratie e. V., 67705 Trippstadt (Pfalz) – „KlimawandelAnpassungsCOACH RLP“: Das Projekt berät und unterstützt ausgewählte Kommunen und Kreise in Rheinland-Pfalz bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie bei der Integration des Themas in Verwaltungsabläufe. Publikumspreis Freundes- und Förderkreis GLEKS (Eugen-Kaiser-Schule), 63452 Hanau: „GLEKS - Grüne Lernlandschaften Eugen-Kaiser-Schule“: GLEKS ist ein grünes Großprojekt der Eugen-Kaiser-Berufsschule, das als Lernort und Begegnungsstätte für die Schule und den Stadtteil dient. Im Fokus steht das Urbane Grün als realer Lösungsbeitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

Rohstoffkonflikte nachhaltig vermeiden

Die Erdgasversorgung Europas wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Ausschlaggebend hierfür sind die Auseinandersetzungen zwischen Russland als wichtigstem Lieferant für West- und Osteuropa mit der Ukraine sowie Weißrussland. Russland unterbrach mehrmals seine Lieferungen an diese beiden Länder, die vollständig von russischem Erdgas abhängig sind. Aus dem Wunsch heraus, die starke Abhängigkeit von Russland zu vermindern, sind derzeit verschiedene Großprojekte in der europäischen Diskussion, die Elemente einer sicheren Erdgasversorgung werden sollen. Ein zentrales Projekt ist die sogenannte Nabucco-Pipeline, die unter Umgehung Russlands Erdgas aus der kaspischen Region nach Westeuropa liefern soll. Veröffentlicht in Texte | 23/2011.

Map of Life geht an den Start

Am 10. Mai 2012 haben Wissenschaftler der Yale University erstmals die in Zusammenarbeit mit dem Biodiversität und Klima Forschungszentrum und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie weiteren Partnern entstehende „Map of Life“ vorgestellt. Das einzigartige Großprojekt bündelt Daten zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten und zeigt Weltkarten zu deren Vorkommen. Unter www.mappinglife.org kann sich jeder Internetnutzer anzeigen lassen, wo eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart zu finden ist. Die freigeschaltete Startversion enthält bereits 30.000 verschiedene Arten, darunter alle Säugetiere sowie alle Vögel, Amphibien, Reptilien und nordamerikanischen Fische.

Entscheidung über den Bau des Xayaburi-Staudamms vertagt

Am 19. April 2011 beschloss der zwischenstaatliche Ausschuss Mekong River Commission (MRC) die Entscheidung über den Bau des umstrittenen Xayaburi-Staudamms am Oberlauf des Mekong auf der höheren Ministerebene der Anrainerstaaten Kambodschia, Laos, Thailand und Vietnam zu klären. Grund ist die wachsende Sorge über die möglichen negativen Folgen des geplanten Großprojektes für die Umwelt und die Bewohner entlang des Mekong. Eine WWF-Untersuchung hatte aufgezeigt, dass die von den Planern vorgelegten Machbarkeits- und Umweltverträglichkeitsstudien ungenau und fehlerhaft sind.

WMO und AWI starten internationale Forschungsinitiative „Year of Polar Prediction“

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) gaben am 15. Mai 2017 in Genf den Start der internationalen Forschungsinitiative Year of Polar Prediction bekannt. Das Ziel des zweijährigen Großprojektes mit Partnern aus mehr als 20 Ländern ist es, die Wetter-, Eis- und Klimavorhersagen für die Arktis und Antarktis so umfassend zu verbessern, dass zum einen die Risiken für den Schiffsverkehr und andere Aktivitäten künftig besser eingeschätzt und Unfälle vermieden werden können. Zum anderen wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler genauer verstehen, wie die Klimaveränderungen an den Polen das Wetter in den mittleren Breiten beeinflussen.

Internationale Geberkonferenz in Kiew für Tschernobyl

Auf einer internationale Konferenz am 19. April 2011 in Kiew haben zahlreiche Staaten finanzielle Zusagen für die Sicherung des Standortes Tschernobyl gegeben. Die internationale Gemeinschaft sagte der Ukraine zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 550 Millionen Euro zu. Für die Finanzierung der beiden Großprojekte in Tschernobyl, eine zweite, neue Schutzhülle (New Safe Confinement, NSC) um den Sarkophag und die Errichtung des Zwischenlagers für abgebrannte Brennelemente, besteht noch eine Lücke von 740 Millionen Euro. Die Geberkonferenz sollte dazu beitragen, diese Lücke soweit wie möglich zu schließen.

Euopäischer Gerichtshof erweitert Klagerecht von Umweltverbänden

Am 15. Oktober 2015 stärkte der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit einem Grundsatzurteil die Klagerechte von Umweltverbänden und Bürgern bei umweltbeeinträchtigende Großprojekten in Deutschland. Nach Auffassung des EuGH verstößt die aktuelle Rechtslage in Deutschland gegen die EU-Richtlinie zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Bisher durfte die klagende Partei vor Gericht nur jene Erkenntnisse geltend machen, die sie bereits im Verwaltungsvefahren für das jeweilige Großprojekt angegeben hatte. Neue Erkenntnisse über Umweltauswirkungen durften nicht berücksichtigt werden. Dieses Verfahren hat der Gerichtshof nun für rechtswidrig erklärt. Künftig müssen die Gerichte auch neue Erkenntnisse berücksichtigen. Außerdem verschiebt der EuGH die Beweislast von den Klägern hin zu den Beklagten: die Behörden müssen nun nachweisen, dass ein Fehler in der Umweltverträglichkeitsprüfung nicht zu einem anderen Ergebnis dieser Prüfung geführt hat, nicht andersherum.

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