Das Projekt "Virtuelle Hochtemperatur-Konversionsprozesse - Zentrum für Innovationskompetenz Virtuhcon; Nachwuchsgruppe Multiphasige Stoffsysteme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen durchgeführt. Das ZIK Virtuhcon der TU Bergakademie Freiberg hat sich erfolgreich an der zweiten Runde des BMBF-Programms 'Zentren für Innovationskompetenz' beteiligt. Ziel ist die Einrichtung eines interdisziplinären Zentrums, an dem internationale Spitzenforschung betrieben wird. Forschungsgegenstand von Virtuhcon sind Hochtemperatur-Stoffwandlungsprozesse, die in die virtuelle 'Realität' überführt werden sollen. Auf diesem Weg gelangt man zu neuen technischen Lösungen, die die Grundlage für innovative Entwicklungsstrategien sind. Die Erkenntnisse haben eine zentrale Bedeutung in Zeiten der Rohstoffverknappung und Klimaschutz und erhöhen die Nachhaltigkeit in der Stoff- und Energiebereitstellung. Für die Umsetzung der Strategie des ZIK Virtuhcon werden in der Anfangsphase drei Forschungsgruppen Hochtemperatur-Konversionsprozesse untersuchen. Die Forschungsgruppe 'Multiphasige Stoffsysteme' wird die komplexen Stoffsysteme realer Hochtemperatur-Stoffwandlungsprozesse gebietsübergreifend analysieren und entsprechend konsistente Stoffdatensätze generieren. Somit kann die Beeinflussung der Stoffsysteme durch die Prozessbedingungen (insbesondere thermodynamisch) beschrieben und in mathematisch-naturwissenschaftlichen Modellen abgebildet werden. Die Validierung der Froschungsergebnisse erfolgt durch deren Überprüfung an aus technischen Prozessen gewonnenen Stoffproben und anhand des Erfahrungswissens an den Initiativinstituten, das durch gezielte experimentelle Arbeiten untersetzt wird.
Das Projekt "Fiskalische Instrumente und Flächeninanspruchnahme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Die Siedlungsfläche in der Schweiz hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten zu Lasten der Landwirtschaftfläche ausgedehnt. Das Wachstum der Siedlungsfläche setzt sich aktuell fort, wenn auch gemäss ersten Ergebnissen der Arealstatistik 2004/09 mit etwas niedrigeren Raten als in den 1980er und 1990er Jahren. Die gegenwärtige Siedlungsentwicklung ist problematisch, weil sie zum einen hohe Wachstumsraten und hohe Bauzonenreserven aufweist sowie teilweise ausserhalb der Bauzone stattfindet. Ausserdem ist es für viele Kantone schwierig, den Sachplan Fruchtfolgeflächen einzuhalten. Zum anderen ist die Siedlungsentwicklung problematisch, weil sie mit primären und sekundären Folgen verbunden ist. Zu den primären Folgen gehören u.a. der Verlust von Freiflächen und Kulturland, Zersiedlung und andere Veränderungen der Siedlungsstruktur, Landschaftszerschneidung und Bodenversieglung. Zu den sekundären Folgen zählen u.a. Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts im Boden, Veränderungen der Biodiversität, Beeinträchtigungen der Landschaftsästhetik, Veränderungen von Boden- und Immobilienpreisen oder Folgekosten für die Errichtung von Infrastrukturen. Diesen Befunden zur aktuellen Siedlungsentwicklung in der Schweiz stehen verschiedene Ziele des Bundes gegenüber. Im Raumplanungsgesetz ist festgelegt, den Boden haushälterisch zu nutzen, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen, die Landschaft zu schonen und die Siedlungen in ihrer Ausdehnung zu begrenzen (RPG, Art. 1 und Art. 3). Bauzonen sollen innert 15 Jahren benötigt und erschlossen werden (RPG, Art. 15b). Der Schweizer Bundesrat setzt in seiner Strategie Nachhaltige Entwicklung: Leitlinien und Aktionsplan 2008-2011 das Ziel, im Sinne einer Referenzgrösse (...) die Siedlungsfläche bei 400 m2 pro Kopf der Bevölkerung zu stabilisieren (derzeit 397 m2, Bundesrat 2008). Um diese Ziele zu erreichen, werden neben einer Reform der traditionellen Instrumente der Raumordnung und Raumplanung zunehmend marktwirtschaftliche Steuerungsmechanismen und vor allem die Anwendung fiskalischer Anreizinstrumente geprüft. Offen ist jedoch derzeit, welche Steuern und Subventionen eingesetzt oder modifiziert werden sollten, um die Flächeninanspruchnahme zu reduzieren, und welche Wirkungen sie entfachen können. Das vom Bundesamt für Umwelt BAFU beauftragte Projekt verfolgt zwei Ziele: 1.) Identifikation und Evaluation der Wirkungen der bestehenden fiskalischen Anreizinstrumente auf die Flächeninanspruchnahme; 2.) Identifikation und Evaluation der flächenrelevanten fiskalischen Instrumente für die Nutzung von Gewerbe- und Industrieflächen in den Kantonen Freiburg und Thurgau sowie für die Flächeninanspruchnahme für Einfamilienhäuser (EFH) im Kanton Thurgau.