Das Projekt "Untersuchung von Vertikaltransport und Grundwasseranbindung in Tagebauseen mittels Schwefelhexaflourid (SF6)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Der Paketantrag aus drei Projekten befasst sich mit der 'Schichtungsmodellierung in Tagebauseen unter Berücksichtigung geochemischer Prozesse sowie von Vertikaltransport und Grundwasseranbindung'. Ein quantitatives Verständnis der Prozesse, die zur Entstehung und Beständigkeit der Schichtung insbesondere bei Meromixis führen, ist Ziel des Projekts. In zwei Tagebauseen werden der Vertikaltransport und der Wasseraustausch mit dem Grundwasser untersucht. Der Spurenstoff Schwefelhexafluorid (SF6) und Profile von Temperatur und elektrischer Leitfähigkeit werden in hoher zeitlicher und örtlicher Auflösung gemessen. Dabei wird zum einen die variable Hintergrund-Konzentration von SF6 für die Untersuchungen genutzt (Moritzteich), zum anderen wurde im Waldsee eine SF6-Markierung eingebracht. Mit Bilanzmethoden lassen sich quantitative Aussagen über die Grundwasseranbindung und den Vertikaltransport treffen. Die gemeinsame Interpretation der unabhängigen SF6-Messungen und Bilanzierungen der stabilen Isotope 18O und D wird helfen, zu möglichst eindeutigen Ergebnisse - vor allem zur Grundwasser-Ankopplung - zu kommen. Die bis jetzt durchgeführten Untersuchungen erlauben qualitative Aussagen und erste quantitative Abschätzungen. Zur genaueren Quantifizierung und dem Verständnis der Prozesse (dies ist erforderlich für eine Übertragbarkeit) sind Messungen über mindestens einen weiteren Jahreszyklus notwendig.
Das Projekt "Hochaufgelöste isotopenbasierte Modellierung der Grundwasseranbindung meromiktischer Tagebauseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Catchment Hydrology durchgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens soll mit isotopenhydrologischen Methoden ein zuverlässiges Bild der zeitlichen und lokalen Heterogenität des Grundwasserzustroms von meromiktischen Tagebauseen konstruiert werden, das die Grundlage für eine hochaufgelöste limnophysikalische Modellierung bildet. In diesem Zusammenhang sollen die stabilen Isotope des Wassers für die Erstellung von hydrologischen Bilanzen Einsatz finden, mit deren Hilfe unterirdische Zu- und Abströme präzise quantifiziert und die Wasser-Verweilzeiten im See ermittelt werden. Wesentliche innovative Aspekte des Forschungsvorhabens bestehen in der erstmaligen Anwendung der Isotopenmethodik zur differenzierten Erfassung von über- und unterirdischen Wassereintragskomponenten, die sich auf Grund ihres variablen Beitrages zum Gesamteintrag und ihrer hydrochemischen Verschiedenheit in unterschiedlicher Weise auf die physikalische und hydrochemische Beschaffenheit von Tagebaurestseen auswirken. Darüber hinaus sollen allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten für seerelevante Isotopieeffekte und für den Isotopenaustausch an Chemoklinen formuliert werden, um isotopenhydrologische Methoden als Werkzeug für die umweltpolitisch relevante Prognose der Güteentwicklung von Tagebauseen universell einsetzbar zu machen.
Das Projekt "Schichtungsmodellierung in Tagebauseen unter Berücksichtigung geochemischer Prozesse sowie von Vertikaltransport und Grundwasseranbindung: Teilprojekt: Untersuchungen zur Schichtungsentwicklung und komplexe Schichtungsmodellierung in Tagebauseen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus, Institut für Boden, Wasser, Luft, Lehrstuhl für Gewässerschutz, Forschungsstelle Bad Saarow durchgeführt.