Das Projekt "Anwendung von Biokompost in der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Oetjen-Dehne & Partner Umwelt- und Energie-Consult GmbH durchgeführt. In der Bundesrepublik Deutschland werden derzeit grosse Mengen an nativorganischen Materialien zu Kompost verarbeitet, um die organische Substanz und die enthaltenen Naehrstoffe zu verwerten und in den natuerlichen Kreislauf zurueckzufuehren. Ein wesentlicher Bedarf an Bodenverbesserungsmitteln liegt 'naturgemaess' im Bereich der Landwirtschaft. Doch bestehen gerade hier auch Vorbehalte gegenueber Kompost, die vor allem durch die Praxis der Klaerschlammaufbringung und die damit verbundene Schadstoffdiskussion begruendet sind. Ein zweijaehriger Modellversuch, der unter Beruecksichtigung praxisnaher Bedingungen und der spezifischen Situation in der Region Berlin/Brandenburg durchgefuehrt wurde, sollte demonstrieren, welche Bedeutung die Schadstoffproblematik bei der Anwendung von Biokompost in der Praxis hat. Ziel war es, den Biokompost in Relation zu anderen Duengemassnahmen zu bewerten und die Akzeptanz fuer die Kompostanwendung in der Landwirtschaft zu erhoehen. Zusammenfassend zeigten sich im Versuchsverlauf gleichwertige Ergebnisse fuer den Einsatz von Biokompost als Ergaenzung zum Mineralduenger. Die Ergebnisse entsprechen Erfahrungen aus anderen Forschungsvorhaben zur Anwendung von Kompost in der Landwirtschaft. Der eingesetzte Kompost ist nur gering mit Schadstoffen belastet: es werden problemlos die Richtwerte fuer das Guetezeichen RAL-GZ 251 eingehalten. Zu beruecksichtigen ist dass auch der Einsatz von Mineralduenger und Wirtschaftsduenger zum Eintrag von Schwermetallen in den Boden beitraegt. Ein erhoehter Schadstofftransfer in das Gersten- und Maiskorn aufgrund der Kompostgabe war nicht nachweisbar. Der Kompost, kann einen Teil der Mineralduengergabe ersetzen, wobei vergleichbare Ergebnisse im Ertrag der Sommergerste bzw. des Silomais festgestellt wurden. Hinsichtlich des Handlings ist eine dosierte Ausbringung des Kompostes mit einem einfachen Dungstreuer in ausreichendem (praxisnahen) Massstab moeglich. Eine bessere Verteilung kann durch einen Tellerstreuer umgesetzt werden, mit dem Nachteil, dass der Kompost aufgrund der Anfaelligkeit des Geraetes auf kleiner 10 mm abzusieben ist. Eine kostenneutrale Ausbringung von Biokompost ist vermutlich nur bei sehr geringen Kosten fuer das Material und fuer die Anlieferung moeglich. Gegenzurechnen sind der Wert des ersetzten Mineralduengers und die bodenverbessernden Eigenschaften des Biokompostes.