Das Projekt "Stickstoffreduzierte Nährstoffversorgung bei heranwachsenden Schweinen: Ein Beitrag zur Ressourcenschonung und Verbesserung der Robustheit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Lehr- und Forschungsschwerpunkt 'Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft' durchgeführt. Eine effiziente, tiergerechte und umweltschonende Schweineproduktion ist sowohl für die öffentliche Akzeptanz als auch für die Nachhaltigkeit der Schweinefleischerzeugung von erheblicher Bedeutung. Aufgrund der Vorgaben der neuen Düngeverordnung besitzt dabei der Aspekt der Effizienz der Nährstoffverwertung (Synonym Nährstoffeffizienz) einen besonderen Stellenwert. Grundsätzlich hängt die Höhe der Stickstoff-(N) Ausscheidung von der Qualität und Menge des angebotenen Futters und von der Effizienz des Tieres ab, die essentiellen Nährstoffe für Erhaltung und Leistung umzusetzen. Eine zentrale Bedeutung besitzt dabei die Qualität (Aminosäurenmuster) und die praecaecale Verdaulichkeit des Rohproteins (XP). Die NAusscheidungen der Schweine lassen sich durch eine Verminderung des XP-Gehaltes im Futter reduzieren. Es ist jedoch zu vermuten, dass solche Fütterungsstrategien nur bei Schweinen erfolgreich sind, die aufgrund ihres genetischen Potentials effizient das praecaecal verdauliche XP verwerten können. Ohne diese genetische Voraussetzung sind Einbußen in verschiedenen Produktions- und Fitnessmerkmalen zu erwarten, die sich in Form sogenannte Genotyp*Umwelt- (G*U-) Interaktionen nachweisen lassen. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieses Projektes die Verbesserung der genetisch fundierten Nährstoffeffizienz heranwachsender Schweine beim Einsatz N-reduzierter Rationen. Für die Untersuchung möglicher G*U-Interaktionen soll die individuelle Futteraufnahme und Nährstoffeffizienz möglichst exakt gemessen werden. Zudem sollen Merkmale des Tierwohls und der Tiergesundheit unter Berücksichtigung der Immunität und Zusammensetzung des Mikrobioms erfasst werden.?
Das Projekt "Einsatzmoeglichkeiten von Selbsthilfe zum Ausbau der technischen Infrastruktur in staedtischen Randgebieten von Entwicklungslaendern - dargestellt am Beispiel der Siedlungswasserwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Planen und Bauen in Entwicklungsländern durchgeführt. Bewohner von Slums und Squattergebieten in Entwicklungslaendern sind unzureichend mit Anlagen der technischen Infrastruktur versorgt. Angepasste Technologie und Selbsthilfe werden als wichtige Beitraege zur Loesung dieses Problems angesehen. Es ist Ziel dieses Forschungsvorhabens, die Selbsthilfemoeglichkeiten realistischer einzuschaetzen und die unzureichenden Kenntnisse ueber die Folgewirkungen erstellter Infrastruktursysteme in den peripheren staedtischen Zonen von Entwicklungslaendern zu verbessern.
Das Projekt "Erhaltung und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen im Archipel von Bijagos" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DEZA, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit durchgeführt.
Landkreise Diepholz und Nienburg, – Cedric Gapinski arbeitet seit 2022 an der Niedersächsischen Vogelschutzwarte für das EU-Projekt LIFE IP „GrassBirdHabitats“ als Gebietsbetreuer für die Region Südniedersachsen in den Landkreisen Diepholz, Nienburg/Weser und in der Region Hannover. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz, auf die sich das Projekt bezieht, leben auch bei uns in der Diepholzer Moorniederung, insbesondere im Naturschutzgebiet Bleckriede. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, an dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Cedric Gapinski zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Cedric Gapinski arbeitet seit 2022 an der Niedersächsischen Vogelschutzwarte für das EU-Projekt LIFE IP „GrassBirdHabitats“ als Gebietsbetreuer für die Region Südniedersachsen in den Landkreisen Diepholz, Nienburg/Weser und in der Region Hannover. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz, auf die sich das Projekt bezieht, leben auch bei uns in der Diepholzer Moorniederung, insbesondere im Naturschutzgebiet Bleckriede. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, an dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Cedric Gapinski zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen im Naturschutzgebiet Bleckriede und wie geht es Ihnen während der aktuellen Brutsaison? Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen im Naturschutzgebiet Bleckriede und wie geht es Ihnen während der aktuellen Brutsaison? Die Bleckriede ist in guten Fühjahren − das heißt Jahren mit genügend Niederschlag − eines der Top-Brutgebiete in Niedersachsen. Bisher läuft die diesjährige Brutperiode dank der ergiebigen und regelmäßigen Niederschläge sehr positiv. Circa 185 Kiebitz-Brutpaare mit mehreren Zweitbruten und an die 40 Paare Uferschnepfen haben die Kollegen des BUND Diepholzer Moorniederung, der ökologischen Station vor Ort, bislang gezählt. Das sind Rekordwerte, seit hier aktiv Wiesenvogelschutz betrieben wird. Auch bei den Rotschenkeln sieht es gut aus. Und etwas ganz Besonderes können wir berichten: Dieses Jahr brütet hier die Spießente. Die Art ist in Deutschland stark gefährdet und in Niedersachsen vom Aussterben bedroht. Der Bestand wurde zuletzt landesweit mit nur noch zwei Paaren angegeben. Nun hoffen wir, dass bis zum Ende der Brutzeit keine längeren Trockenperioden auftreten und sich auch ein ausreichender Bruterfolg einstellt. Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? In der Bleckriede wird schon seit einigen Jahren viel vom BUND und unseren Kolleginnen und Kollegen vom regionalen Naturschutz im NLWKN unternommen. Die Zusammenarbeit mit diesen Partnern und unter anderem mit dem Landkreis Diepholz und dem Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser, läuft wirklich gut. Mit dem Bau des Stausystems vor über 20 Jahren zur Anhebung der Wasserstände und der Einzäunung der wichtigsten Brutflächen seit über zehn Jahren konnte viel erreicht werden. Die Stauanlagen sind inzwischen aber in die Jahre gekommen, und die Frühjahre waren zuletzt meist zu trocken. Wir wollen möglichst noch dieses Jahr das Stausystem modernisieren. Außerdem ist viel geplant, um die Bleckriede und weitere Gebiete in der Diepholzer Moorniederung zu verbessern. Aktuell geht es aber zentral darum, den Status quo durch Instandsetzungen zu sichern. Die Rahmenbedingungen mit Erwärmung, ungleichmäßigen Niederschlägen, die häufig kostenintensive Pflege der Feuchtgrünländer und die sich zuspitzende Gefährdungslage der Wiesenvögel allgemein, stellen uns vor große Herausforderungen. Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Vor zwei Jahren ist uns in der Bleckriede die langjährige Pflege der Brutflächen aus Kostengründen praktisch weggebrochen. Das hätte ziemlich dramatisch werden können, aber wir haben hier alle besonnen und gut zusammengearbeitet und konnten negative Auswirkungen auf das Brutgeschehen verhindern. Während wir im LIFE-Projekt für einige Jahre erfolgreich Fördergelder für die Mahd des Grünlandes beantragt haben, konnte der regionale Naturschutz des NLWKN, der für die Landesnaturschutzflächen zuständig ist, zahlreiche Flächen neu verpachten. Die anderen bereits erwähnten Partner haben uns dabei ebenfalls unterstützt. Rückblickend haben wir diese Situation mit vereinten Kräften sehr gut gemeistert. Da es ähnliche Probleme in praktisch allen Wiesenvogelgebieten gibt, arbeiten wir im LIFE-Projekt auf allen Ebenen an dauerhaften Lösungen. Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Bei mir sieht der Alltag als Gebietsbetreuer anders aus als bei manchen meiner Kollegen, denn mein Büro in Hannover ist verhältnismäßig weit von den Schutzgebieten der Vögel entfernt. Ich bin also vergleichsweise selten direkt vor Ort. Bestandsaufnahmen, Gelegeschutz und all die anderen unverzichtbaren Arbeiten auf den Flächen macht in der Diepholzer Moorniederung der BUND. Als LIFE IP-Gebietsbetreuer muss man in jedem Gebiet mit dessen eigenen Akteurskonstellation seinen Platz finden. Das heißt: Dort unterstützen, wo es fehlt und nicht jemandem die Arbeit wegnehmen, der diese schon lange und gut macht. Im Fall der Diepholzer Moorniederung fehlen meist Zeit und Ressourcen dafür, die Gebiete weiter zu entwickeln. Da setzte ich an, in dem ich gemeinsam mit den anderen LIFE IP-Gebietsbetreuerinnen und -betreuern Fördergeld für Entwicklungsmaßnahmen einwerbe und dieses dann einsetze. In meinem Fall passt also die englische Bezeichnung Site Manager („Site“ = „Ort“ oder hier dann „Gebiet“) besser, weil die Gebietsbetreuung im Sinne des fortlaufenden Kümmerns vor Ort, das der BUND schon seit vielen Jahren übernimmt. Wenn ich selbst dann draußen vor Ort bei den Wiesenvögeln bin, hole ich mir durch die beeindruckten Flugmanöver der Kiebitze und durch die friedsame Geräuschkulisse die Motivation, die ich für die weniger schönen Teile meiner Arbeit brauche. Welche Herausforderungen und Ziele gibt es in der Diepholzer Moorniederung zu bewältigen? Welche Herausforderungen und Ziele gibt es in der Diepholzer Moorniederung zu bewältigen? Wenn wir es in den nächsten ein oder zwei Jahren geschafft haben, die Gebiete in ihrer jetzigen Qualität zu sichern, dann geht es an deren Weiterentwicklung. Pläne gibt es durch die schon Jahrzehnte lange Arbeit genügend. Es fehlt aber neben finanziellen Mitteln vor allem an einem: An den Flächen zum Vogelschutz. Um die Gebiete zu vergrößern, brauchen wir Zugriff auf bestimmte Flächen. Hier gilt es, mit den Eigentümern Einigungen zu finden, mit der beide Seiten gut leben können. Außerdem fehlen ein paar wichtige Daten, um die bestehenden Planungen auf belastbare Füße zu stellen und die Vernässung von Brutgebieten weiter optimieren zu können. Die dazu benötigten Arbeiten sind entweder kurz vor der Beauftragung oder deren Förderung ist beantragt. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Einfach zu wissen, ich sehe jetzt diese Vögel Jahr für Jahr für einige wenige Monate, und in der Zeit, wo man sie hier nicht sieht, leisten sie Unfassbares und sehen mehr von der Welt als die meisten Menschen. Das finde ich faszinierend. Wie viel Kilometer zum Beispiel eine Uferschnepfe am Stück fliegen kann und was unterwegs so alles passieren kann. Wir haben durch die Sendervögel in unserem Projekt ja viele faszinierende Einblicke. Es steht in keinem Verhältnis, was so kleine Vögel erreichen, und wie viele Menschen den Lebensraum dieser schützenswerten Vögel zerstören, sie fangen oder essen. Wir alle sollten Respekt vor der Natur, Tieren und besonders vor den Leistungen der Zugvögel haben. Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Kraniche zum Beispiel sehe ich gefühlt immer zu Hauf, wenn ich dort unterwegs bin. Generell gibt natürlich zwei Zeiträume, im Frühling und im Herbst. Die Wiesenvögel kann man vor allem früh im Jahr schon beobachten. Die Kiebitze kommen zuerst, schon Anfang Februar in großer Zahl. Schon im Sommer ziehen sie dann wieder nach und nach ab. Die Kraniche kann man am besten beobachten, bevor sie sich sammeln, um abzufliegen, ab September, insbesondere im Oktober. In der Diepholzer Moorniederung habe ich den Eindruck, dass man das ganze Jahr über sehr gut Vögel beobachten kann. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel sowie deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Landkreise Gifhorn und Helmstedt, Region Wolfsburg – Julian Martens arbeitet seit 2023 an der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für das EU-Projekt LIFE IP „GrassBirdHabitats“ als Gebietsbetreuer für die Region Wolfsburg. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz , auf die sich das Projekt bezieht, l eben auch bei uns in der Region Wolfsburg und den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, zu dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Julian Martens zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des NLWKN und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Julian Martens arbeitet seit 2023 an der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für das EU-Projekt LIFE IP „GrassBirdHabitats“ als Gebietsbetreuer für die Region Wolfsburg. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz , auf die sich das Projekt bezieht, eben auch bei uns in der Region Wolfsburg und den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, zu dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Julian Martens zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des NLWKN und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen im Drömling – einem länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat in ihrem Betreuungsgebiet – und wie geht es ihnen während der aktuellen Brutsaison? Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen im Drömling – einem länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat in ihrem Betreuungsgebiet – und wie geht es ihnen während der aktuellen Brutsaison? An Wiesenvögeln im Drömling sind auf jeden Fall der Kiebitz und die Bekassine zu nennen, aber auch die Feldlerche, der Wiesenpieper, die Wiesenschafstelze, die Wachtel, das Braunkehlchen und der Wachtelkönig sind hier vertreten. Insbesondere die Bekassine profitiert in diesem Frühjahr von den hohen Wasserständen im Gebiet. Sie bevorzugt feuchten bis nassen Untergrund zum Brüten und sucht feuchte Offenstellen zur Nahrungssuche auf, beispielsweise um Regenwürmer mit ihrem langen Schnabel aus dem Oberboden zu stochern. Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Geplant sind noch in diesem Jahr eine Optimierung von zwei Stauanlagen im Naturschutzgebiet Politz und Hegholz, welches in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt liegt. Hier sollen zwei abgängige Stauanlagen saniert werden, um besonders in der Brutzeit im Frühjahr höhere Wasserstände in den Politzwiesen zu halten. Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Wichtig sind regelmäßige Gebietsbesuche, um Rahmenbedingungen und Besonderheiten der einzelnen Gebiete kennenzulernen und zu verstehen und natürlich, um sich mit den hier vorkommenden Vogelarten vertraut zu machen. Das ist die Grundlage für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Auch der Austausch mit ortskundigen Personen und Beteiligten vor Ort sind wichtiger Bestandteil der Arbeit. Von besonderer Bedeutung ist die Vernetzung mit den anderen Gebietsbetreuerinnen und -betreuern im Projekt, hier können Ideen und Erfahrungen ausgetauscht werden und auch landesweite Trends erkannt werden. Welche Herausforderungen und Ziele gibt es im Drömling zu bewältigen? Welche Herausforderungen und Ziele gibt es im Drömling zu bewältigen? Zunächst sollen natürlich erstmal die geplanten Maßnahmen in dieser Förderperiode umgesetzt werden. Wichtige Grundlagen für die nächsten Maßnahmen stellen flächendeckende Brutvogelerfassungen dar. Diese sollen auch in nächster Zeit im Drömling umgesetzt werden. Dies gibt Aufschluss über die Bestandssituation der ortsansässigen Vogelwelt, und außerdem lassen sich hierdurch Schwerpunktbereiche für die Wiesenvögel identifizieren. Das dient auch als Grundlage, beispielsweise für Verbesserungen der Wassersituation oder einem möglichen Prädationsmanagement. Priorität haben natürlich Maßnahmen für besonders im Bestand bedrohte Wiesenvogelarten. Insbesondere spät brütende Arten wie der Wachtelkönig oder das Braunkehlchen leiden besonders stark unter frühen Mahdterminen und zu intensiver Bewirtschaftung. So gehen Gelege oder Küken verloren, außerdem reduzieren herkömmliche Mahdtechniken den Insektenbestand stark und damit die verfügbare Nahrung für viele Wiesenvogelarten. Unser langfristiges Ziel ist es, bedrohten Arten in den Schutzgebieten optimale Bedingungen zu ermöglichen, sodass hier stabile und überlebensfähige Populationen entstehen. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Besonders faszinierend finde ich an Zugvögeln die enorme Dynamik und artspezifischen Anpassungen über die verschiedenen Phasen des Jahres. Einige Arten kommen aus dem hohen Norden nach Niedersachsen als Wintergäste. Hier entkommen sie extrem kalten Temperaturen und unter Schneedecken unerreichbarer Nahrung. Sie nutzen die milderen Verhältnisse hierzulande aus, einige Arten legen auf ihrem Weg zischen den afrikanischen Winterquartieren und den Brutplätzen in der arktischen Tundra hier eine Rast ein, um ihre Kraftreserven wieder aufzufüllen. Wieder andere Arten haben hier im Frühjahr ihr Reiseziel bereits erreicht und kommen als Sommergäste und Brutvögel ins Gebiet, und ziehen mit ihrem Nachwuchs dann im Spätsommer und Herbst wieder bis südlich der Sahara ab. Diese Vielfalt und Anpassungsfähigkeit ist sehr beeindruckend und muss dringend geschützt werden! Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Eigentlich sind immer Zugvögel auf dem Weg in unserer Region unterwegs. Aber besonders zu den Hauptzugzeiten im Frühjahr und im Herbst (Stichwort: Zugvogeltage) lassen sich vielerorts in Niedersachsen Zugvögel beobachten. Insbesondere im Wattenmeer sind große Trupps von Watvögeln zu beobachten, mit Schwärmen aus mehreren Zehntausend Individuen. Aber auch bei uns im Binnenland finden sich beispielsweise an Gewässern mit Schlammflächen sehr interessante Beobachtungspunkte. Bei Beobachtungen ist immer auf ausreichend Abstand zu achten, um die Tiere bei der Nahrungssuche nicht zu stören. Im Frühjahr muss auf jeden Fall auch auf Brutvögel Rücksicht genommen werden, damit diese in Ruhe ihre abgelegten Eier schützen können. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel sowie deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Hannover/Dümmer/Unterelbe. - Brocki, Frau Scherzinger, Süher, Henk und Habendank heißen seit diesem Frühjahr nicht nur die beliebten Filmfiguren aus den bekannten Friesland-Krimis des ZDF, sondern auch Uferschnepfen vom Dümmer und der Unterelbe. Die farbig beringten und mit Sendern ausgestattete Uferschnepfen „ermitteln“ für den NLWKN. Durch die Mithilfe der gefiederten „Ermittler“ können die Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wichtige Rast- und Überwinterungsgebiete in ganz Europa und Westafrika herausfinden und mit den internationalen Partnern im Projekt zielgerichtete Schutzmaßnahmen für bedrohte Wiesenvögel ergreifen. Brocki, Frau Scherzinger, Süher, Henk und Habendank heißen seit diesem Frühjahr nicht nur die beliebten Filmfiguren aus den bekannten Friesland-Krimis des ZDF, sondern auch Uferschnepfen vom Dümmer und der Unterelbe. Die farbig beringten und mit Sendern ausgestattete Uferschnepfen „ermitteln“ für den NLWKN. Durch die Mithilfe der gefiederten „Ermittler“ können die Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wichtige Rast- und Überwinterungsgebiete in ganz Europa und Westafrika herausfinden und mit den internationalen Partnern im Projekt zielgerichtete Schutzmaßnahmen für bedrohte Wiesenvögel ergreifen. Nur selten erhalten freilebende Wildtiere einen Namen. Im Rahmen der Vogelzugforschung im LIFE IP GrassBirdHabitats ist das anders. Um Zugwege, Rückkehrraten und Überlebensstrategien der Uferschnepfe zu untersuchen, müssen Einzelvögel gefangen werden. Diese erhalten Farbringe zur individuellen Wiedererkennung im Feld und werden mit GPS-Sendern ausgestattet. Damit wird die Nachverfolgung der individuellen Zugwege möglich und ökologisch wichtige Rastgebiete können identifiziert werden. Und wenn ein Vogel vermessen, gewogen und individuell beringt und registriert ist – was liegt da näher als dem Vogel neben einem Code auch einen Namen zu geben? Da die Besenderung bereits 2018 im Vorgängerprojekt LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet wurde, konnten schon mehr als 120 Jung- und Altvögel mit Sendern ausgestattet werden. „Da fällt es uns nicht mehr ganz so leicht, neue und originelle Namen für die Sendervögel zu finden“, erklärt Christopher Marlow, der im GrassBirdHabitats-Projekt für die Satellitentelemetrie zuständig ist. Nachdem Kollegen am Dümmer und der Unterelbe viele der noch offenen Namen in Anlehnung an Familienmitglieder und Kollegen vergeben hatten, blieben noch einige namenlose Uferschnepfen. „Als Fan der Friesland-Krimis habe ich dann Uferschnepfen nach den Filmfiguren benannt.“, so Marlow. Die Uferschnepfe „Frau Scherzinger“ ist bisher am weitesten geflogen und hält sich seit Mitte Juli in Guinea-Bissau auf. Bisher konnten wichtige Rastgebiete unter anderem in den Niederlanden, Westfrankreich, in der Camargue, an der Mittelmeerküste Spaniens und in Portugal identifiziert werden. Das wichtigste Rastgebiet ist aber wohl die Region um den Nationalpark Doñana in Südspanien. Auf den Wasserflächen rasten viele der Uferschnepfen vor ihrem fast 2.500 Kilometer langen Non-Stopp Flug über die Sahara in ihre Überwinterungsgebiete in Westafrika. Schon Ende Juli erreicht ein Großteil der Uferschnepfen die Überwinterungsgebiete, unter anderem in Mauretanien, Senegal und Guinea-Bissau. Übrigens gab es 2022 bereits die Münsteraner Tatort-Ermittler unter den Uferschnepfen. Leider lebt nur noch der damalige Jungvogel „Haller“ von den dreien. Dafür ist die Zugroute dieses Vogels umso spannender: Nachdem „Haller“ den Dümmer Richtung Süden verlassen hatte, traf sie auf die Alpen und drehte in östlicher Richtung nach Ungarn ab. Nach einem längeren Aufenthalt dort flog sie weiter nach Griechenland. Diese Route ist für die Population in Deutschland völlig untypisch und wird eher von der kontinentalen Population etwa ab Polen und weiter östlich brütenden Uferschnepfen genutzt. Mit Spannung werden die weiteren Ortungen erwartet, um zu sehen, welche Route „Haller“ nach Afrika wählt und wo ihr Herbstzug dort endet. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 15 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen und der Projektpartner. Die EU hat zwölf Millionen Euro bereitgestellt. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ Projekt „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018 bis 2022 wurden insgesamt 123 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.
LK Ammerland, Aurich, Friesland, Leer, Oldenburg, Wesermarsch - Joac him Schwane arbeitet mit seiner Kollegin Silke Haack seit 2022 an der Niedersächsischen Vogelschutzwarte für das EU-Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats als Gebietsbetreuer für die Region Nordwest Niedersachsen. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz, auf die sich das Projekt bezieht, leben auch bei uns in Ostfriesland. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, zu dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Joachim Schwane zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Joac him Schwane arbeitet mit seiner Kollegin Silke Haack seit 2022 an der Niedersächsischen Vogelschutzwarte für das EU-Projekt LIFE IP GrassBirdHabitats als Gebietsbetreuer für die Region Nordwest Niedersachsen. Die bedrohten Arten wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz, auf die sich das Projekt bezieht, leben auch bei uns in Ostfriesland. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag, zu dem diese sogenannten „Langstreckenzieher“ passenderweise ihre Brutzeit bei uns im Norden verbringen. Erst im Spätsommer und Herbst geht es wieder in ihre Rast- und Überwinterungsgebiete entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem nordischen Zuhause zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Joachim Schwane zeigt einen Einblick in die Arbeit der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein außergewöhnliches Arbeitsfeld. Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in Ostfriesland und wie geht es Ihnen während der aktuellen Brutsaison? Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in Ostfriesland und wie geht es Ihnen während der aktuellen Brutsaison? In Ostfriesland findet man die gesamte Bandbreite an Wiesenbrütern. Zuerst denkt man da an verschiedene Watvogelarten, die auf dem Boden brüten – bevorzugt im feuchten bis nassen Grünland. Das sind Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel, Bekassine, Austernfischer, Kampfläufer oder der Große Brachvogel. Man muss jedoch noch etliche weitere Vogelarten zu den Wiesenbrütern zählen, die sich den Lebensraum mit den Watvögeln teilen – insbesondere Entenvögel, wie Löffel- und Knäkente sowie Singvogelarten, wie Feldlerche und Wiesenpieper. In diesem Frühjahr profitieren die Wiesenbrüter von den nassen Verhältnissen, die das Winterhalbjahr mit sich gebracht hat. Wo sich sonst die Wiesenbrüter konzentriert in den Schutzgebieten ansiedeln, findet man sie dieses Jahr auch außerhalb in größerer Zahl brütend, wenn landwirtschaftlich genutzte Flächen noch zum Teil unter Wasser stehen. Das reicht jedoch nicht für eine erste positive Bilanz: Außerhalb der Schutzgebiete können die Bruten nicht ausreichend vor landwirtschaftlichen Arbeitsgängen geschützt werden. In vielen Regionen fallen die Gelege und Küken zudem Beutegreifern zum Opfer. Viele Brutpaare haben nach dem Verlust ihres ersten Geleges mittlerweile bereits ihr zweites Gelege verloren und diese Brutpaare werden dieses Jahr keinen Nachwuchs großziehen. Zuletzt bleibt abzuwarten, wie sich die Witterung bis Mitte Juni entwickelt. Nasse Bodenverhältnisse bedeuten ein hohes Aufkommen von Insekten und sind daher essentiell, damit die Wiesenbrüter geeignete Lebensraumbedingungen für die Aufzucht der Küken vorfinden. Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Der Wiesenvogelschutz in Ostfriesland spielt sich bisher zu einem erheblichen Anteil auf privaten landwirtschaftlichen Flächen ab. Im sogenannten Gelege- und Kükenschutz werden gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben freiwillige Maßnahmen zum Schutz der Bruten vereinbart. Trotz teilweisem Erfolg konnte das Programm jedoch keine Trendumkehr beim Rückgang der Wiesenbrüter herbeiführen. Es zeigt sich, dass die Lebensraumqualität sich nicht in ausreichendem Maße verbessert hat. Wie Wiesenvogelschutz erfolgreich funktionieren kann ist weitgehend bekannt: Benötigt werden weitgehend offene Landschaften mit einem hohen Anteil feuchter bis nasser, krautreicher Grünlandflächen, die nur „extensiv“ bewirtschaftet werden. Ebenso wichtig ist eine an den Brutverlauf angepasste landwirtschaftliche Nutzung und eine geringe Zahl an Beutegreifern in der Umgebung. Da alle diese Faktoren gleichermaßen von Bedeutung sind, lässt sich das vorwiegend nur auf Naturschutzflächen in öffentlicher Hand umsetzen. Dafür laufen derzeit im Rahmen des Projektes Vorbereitungen zur Wiedervernässung von Grünlandflächen, zur Offenhaltung der Landschaft, zum Einbezug von öffentlichen Naturschutzflächen und zur Instandsetzung von ungenutzten Feuchtgrünländern. Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Die Arbeit mit den Vögeln umfasst zum Beispiel das Einstellen von Wasserständen auf bereits wiedervernässten Wiesenvogelschutzflächen durch das Regeln von Staueinrichtungen: Zur Brutzeit im Frühjahr benötigen die Wiesenbrüter nasse Bodenverhältnisse, im Sommer muss der Wasserstand heruntergeregelt werden, damit eine landwirtschaftliche Nutzung der Grünlandflächen gewährleistet werden kann. Die Arbeit zur Vorbereitung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ist nur gemeinsam in Abstimmung mit betroffenen Akteuren, wie landwirtschaftlichen Betrieben, der Jägerschaft, der Wasserwirtschaft, den Naturschutzbehörden der Landkreise, Naturschutzstationen und weiteren Eigentümern öffentlicher Naturschutzflächen möglich. Welche Herausforderungen und Ziele gibt es in Ostfriesland zu bewältigen? Welche Herausforderungen und Ziele gibt es in Ostfriesland zu bewältigen? Der Rückgang der Wiesenbrüter hat viele strukturelle Ursachen: Zunehmend intensivere Formen der Landwirtschaft, einhergehend mit einem veränderten Landschaftswasserhaushalt haben zu einem Rückgang extensiv genutzter Feucht- und Nassgrünländer geführt und durch eine veränderte Nutzung von Gehölzen und Schilfbeständen – sowohl flächiger Bestände als auch entlang von Entwässerungsgräben – hat die Landschaft ihren weithin offenen Charakter verloren und zu höheren Dichten an Beutegreifern beigetragen. Die Herausforderung für den Wiesenvogelschutz besteht darin, dass sich diese Entwicklungen über die letzten Jahrzehnte in der gesamten ostfriesischen Landschaft vollzogen haben. Das Ziel des Projektes ist es zumindest in den Kernverbreitungsgebieten der Wiesenvögel auf den öffentlichen Naturschutzflächen optimale Lebensraumbedingungen für die Wiesenbrüter wiederherzustellen und eine nachhaltige und kontinuierliche Pflege und Unterhaltung der Naturschutzflächen sicherzustellen. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Als Brutvögel der Feuchtwiesen stehen die Wiesenbrüter für ein ganzes artenreiches Ökosystem, welches umfangreiche flächenhafte und qualitative Einbußen hinnehmen musste. Wiesenvogelschutz bedeutet nicht nur der Schutz selten gewordener Brutvögel, sondern auch die Förderung einer artenreichen Flora und Fauna der Feuchtwiesenlandschaften – und damit auch einer Kulturlandschaft, die zunehmend in Vergessenheit gerät. Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Besonders eindrucksvoll finde ich die Zeit der Ankunft und des Durchzugs der Wiesenbrüter in den niedersächsischen Brut- und Rastgebieten. Von Februar bis April rasten die Wiesenvogelarten zum Teil in großer Zahl an ihren Rastplätzen. Gute Beobachtungsbedingungen findet man zum Beispiel am Hochwasserrückhaltebecken in Mittegroßefehn am Rande der Flumm-Niederung, am Polder Holter Hammrich in der Leda-Jümme-Niederung oder in den Naturschutzgebieten Bornhoster Huntewiesen und Moorhauser Polder östlich von Oldenburg. Hier werden Vögel auf dem Durchzug genauso angelockt, wie Brutvögel, die sich dann in der Umgebung geeignete Brutplätze suchen. In der ersten Maihälfte sind in der Regel die meisten Küken unterwegs. Als Nestflüchter kann man sie zu dieser Jahreszeit mit den Elterntieren auf der Nahrungssuche beobachten. Die ersten Uferschnepfen treten bereits ab Mitte Juni, kurz nach der Brutzeit, den Rückzug in die Überwinterungsgebiete in Westafrika an. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel sowie deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Landkreise Cloppenburg, Emsland, Osnabrück, Vechta – Thorsten Obracay arbeitet seit 2022 an der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für das EU-Projekt LIFE IP „GrassBirdHabitats“ als Gebietsbetreuer für die Region Südwest Niedersachsen in den Landkreisen Vechta, Osnabrück, Cloppenburg, Emsland und am Dümmer. Die bedrohten Wiesenvogelarten Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Bekassine und Rotschenkel, die im Fokus des Projekts stehen, brüten hier im Südwesten Niedersachsens. Die kalten Monate verbringen sie als typische Zugvögel in südlichen Gefilden – in ihren Rast- und Überwinterungsgebieten entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag: An diesem Tag soll auf die Bedrohungen und Schutzerfordernisse für Zugvögel, die in verschiedenen Ländern und Regionen leben, aufmerksam gemacht werden. Zugvögel begeistern seit jeher die Menschen und werden mit der Ankunft des Frühlings willkommen geheißen. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem mitteleuropäischen Brutgebieten zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Thorsten Obracay zeigt einen Einblick in die Tätigkeiten der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein wichtiges Arbeitsfeld. Thorsten Obracay arbeitet seit 2022 an der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für das EU-Projekt LIFE IP „GrassBirdHabitats“ als Gebietsbetreuer für die Region Südwest Niedersachsen in den Landkreisen Vechta, Osnabrück, Cloppenburg, Emsland und am Dümmer. Die bedrohten Wiesenvogelarten Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Bekassine und Rotschenkel, die im Fokus des Projekts stehen, brüten hier im Südwesten Niedersachsens. Die kalten Monate verbringen sie als typische Zugvögel in südlichen Gefilden – in ihren Rast- und Überwinterungsgebieten entlang des Atlantiks von Portugal bis Guinea-Bissau. Am 11. Mai ist Weltzugvogeltag: An diesem Tag soll auf die Bedrohungen und Schutzerfordernisse für Zugvögel, die in verschiedenen Ländern und Regionen leben, aufmerksam gemacht werden. Zugvögel begeistern seit jeher die Menschen und werden mit der Ankunft des Frühlings willkommen geheißen. Gemeinsam mit knapp 50 Mitarbeitenden im Projekt werden verschiedene Schutzmaßnahmen umgesetzt, um für bedrohte Zugvogelarten ideale Brutbedingungen in ihrem mitteleuropäischen Brutgebieten zu schaffen. Das internationale Projekt schützt Wiesenvögel sowohl in Niedersachsen und Friesland in den Niederlanden, als auch auch entlang ihrer gesamten Zugroute. Thorsten Obracay zeigt einen Einblick in die Tätigkeiten der Vogelschutzwarte des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und ein wichtiges Arbeitsfeld. Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in Südwest-Niedersachsen und wie geht es den Brutvögel während der aktuellen Brutsaison? Welche Wiesenvogelarten gibt es bei Ihnen in Südwest-Niedersachsen und wie geht es den Brutvögel während der aktuellen Brutsaison? Kiebitz, Uferschnepfe, Brachvogel, Rotschenkel und Bekassine sind die regelmäßig vorkommenden Feuchtwiesenarten, auf die das Projekt im Besonderen abzielt. Von der Verbesserung der Lebensbedingungen in den hiesige Brutgebieten profitieren aber auch viele weitere Arten wie Feldlerche, Wiesenpieper und verschiedene Entenarten. Wir stellen fest, dass sich die aktuelle Brutsaison durch sehr nasse, für Feuchtwiesen-Arten günstige Bedingungen auszeichnet. Allerdings konnten durch den nassen Herbst auch Flächen nicht gemäht beziehungsweise gepflegt werden und sind durch ihren langen Bewuchs für die am Boden brütenden Vögel eher ungünstig. Am Dümmer − mit den umfangreichen Wiesen im öffentlichen Eigentum innerhalb des Schutzgebiets − zeichnen sich in diesem Frühjahr sehr gute Bestände ab. Weniger gut stellt sich die aktuelle Situation in den Landkreisen Cloppenburg und Emsland dar. Aufgrund der Hochwassersituation und dadurch bedingter fehlender Mahd sind viele Flächen hoch bewachsen und werden von den Wiesenvögeln zur Brut gemieden, da sie eine gute Sicht von ihrer Brutstätte benötigen, um sich vor Gefahren schützen zu können. Sie weichen in diesem Jahr auf die nassen nicht bewirtschafteten Ackerflächen aus. Außerhalb der Schutzgebiete können die Bruten von uns jedoch nicht ausreichend vor landwirtschaftlichen Arbeitsgängen geschützt werden. In vielen Regionen fallen die Gelege und Küken zudem Beutegreifern zum Opfer. Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? Welche Schutzmaßnahmen konnte das Projekt für die bedrohten Wiesenvögel hier vor Ort bereits umsetzen? In der Dümmerniederung konnten großflächig Verbesserungen der Lebensräume für die offenlandliebenden Arten umgesetzt werden, wie beispielsweise die Entfernung von Gehölzen und Verbuschungen an Weg- und Grabenrändern. Wiesenvögel sind Bodenbrüter und meiden solche Strukturen, da sie Versteckmöglichkeiten für Fressfeinde wie Fuchs und Marder bieten. Zur Erhaltung der Weidewirtschaft werden Weidezäune gebaut. Im weiteren Betreuungsgebiet in Cloppenburg und dem Emsland sind verschiedene Drittmittelprojekte angeschoben worden, um Gelder für die weitere Gebietsentwicklung im Sinne des Wiesenvogelschutzes umsetzen zu können. Aber auch viel Vernetzung mit den Akteuren (Landnutzern, Flächeneigentümern, Natur- und Wasserbehörden etc.) vor Ort hat stattgefunden, um die Kräfte aller Beteiligten in den verschiedenen Gebieten zum Wiesenvogelschutz zu bündeln und zielgerichtet einzusetzen. Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Sind erste Erfolge in der Region bereits sichtbar? Dort, wo alle notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden konnten, zeigt sich, dass erfolgreicher Wiesenvogelschutz möglich ist und die Rückgänge der Wiesenvogelgemeinschaft aufgehalten und sogar umgekehrt werden. Ein Beispiel dafür ist die Dümmerniederung; hier brüten insgesamt 1.500 Brutpaare der genannten Wiesenvögel. Allerdings sind solche Entwicklungen in der Mehrzahl der Projektgebiete noch nicht vorhanden – deshalb wird mit dem LIFE IP Projekt dieses Ziel verfolgt. So konnte in einigen Flächen bereits der stark negative Trend der Bestandsentwicklung durch erste Einzelmaßnahmen zumindest gebremst werden. Durch die Netzwerkarbeit sind sehr gute Ansätze für eine gemeinsame Anstrengung zur zukünftigen Entwicklung der Schutzgebiete und dem Schutz der Arten geschaffen und mit den Projektanträgen der Grundstein für weitere Maßnahmenumsetzungen gelegt. Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Wie können wir uns einen Arbeitsalltag mit den gefiederten Schützlingen vorstellen? Ich stehe dauerhaft in intensivem Austausch mit Akteuren, nutze meine Gebietskenntnisse und daraus ableitend entstehen Planungen für Verbesserungen als Wiesenvogellebensraum. Es entsteht parallel aber auch viel Büroarbeit wie Anträge für Finanzmittel und Genehmigungen schreiben, Ausschreibungen für Maßnahmen verfassen, viele Gespräche mit Landnutzern, Eigentümern oder Naturschutzbehörden. Die praktische Arbeit im Feld ist ebenso abwechslungsreich: Aktuell erfassen wir beispielweise Bestände während der Brutzeit und versuchen möglichst viele Schutzmaßnahmen umzusetzen während die Jungvögel vor Ort sind. Welche Herausforderungen und Ziele gibt es im Südwesten Niedersachsens zu bewältigen? Welche Herausforderungen und Ziele gibt es im Südwesten Niedersachsens zu bewältigen? Unsere größte Herausforderung ist es, ausreichend große Bereiche für den Wiesenvogelschutz zu vernässen und zu managen, damit wieder ausreichend große Populationen erfolgreich brüten können. Dazu zählt auch, dass die Flächen vor Fressfeinden geschützt sind, möglichst offengehalten werden und ausreichend Wasser halten. Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? Was macht die Arbeit mit Zugvögeln so faszinierend? In unserem Projekt können wir durch besenderte Vögel feststellen, dass einzelne von unseren zierlichen Vögeln aus Niedersachsen bis nach Afrika fliegen. Im kommenden Jahr reisen sie wieder zu uns zurück, und wir können sehen, dass sie an den gleichen Flächen in der Region brüten und hier auch ihre Jungvögel großziehen. Es fasziniert, dieses hoffentlich Aufwachsen und das erfolgreiche Abfliegen Richtung Süden zu beobachten. Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Gibt es einen idealen Zeitpunkt um Zugvögel bei uns in Niedersachsen zu beobachten? Ein idealer Zeitraum für die Beobachtung der ziehenden Watvögel ist ab Ende April bis etwa Mitte Mai. Sowohl die bei uns brütenden Arten wie Uferschnepfe, Kiebitz, Brachvogel, Rotschenkel und Bekassine sind dann hier in unseren Gebieten anzutreffen, als auch die weiter nördlich brütenden Arten wie zum Beispiel Grünschenkel, Wald- und Bruchwasserläufer und Kampfläufer rasten auf dem Weg in ihre Brutgebiete bei uns. Gerade jetzt kann sich ein Besuch in den Vogelschutzgebieten der Region daher besonders lohnen. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel sowie deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin zwölf Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.
Hannover/Dümmer - Uferschnepfen sind grazile Brutvögel, die zur Brut auf Feuchtwiesen angewiesen sind. Dort wo die seltenen Uferschnepfen leben, können auch zahlreiche andere schützenswerte Pflanzen- und Tierarten überleben, die besondere Ansprüche an ihren Lebensraum stellen. Deshalb ist die Uferschnepfe im europäischen LIFE IP-Projekt „GrassBirdHabitats“ eine der zentralen Vogelarten. Als Zugvogel verbringt die Uferschnepfe etwa zwei Drittel des Jahres außerhalb ihrer Brutgebiete. Auch in diesem Jahr starteten rund 50 der kleinen Vögel, ausgestattet mit farbigen Ringkombinationen und GPS-Sendern, ihren Flug aus Niedersachsen über das Mittelmeer bis nach Westafrika. Die Daten zu ihren Aufenthaltsorten liefern wertvolle Informationen zu den Gefahren auf dem Zugweg und in den Überwinterungsgebieten. Mit der Umsetzung des Projekts ist in Niedersachsen die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beauftragt. Uferschnepfen sind grazile Brutvögel, die zur Brut auf Feuchtwiesen angewiesen sind. Dort wo die seltenen Uferschnepfen leben, können auch zahlreiche andere schützenswerte Pflanzen- und Tierarten überleben, die besondere Ansprüche an ihren Lebensraum stellen. Deshalb ist die Uferschnepfe im europäischen LIFE IP-Projekt „GrassBirdHabitats“ eine der zentralen Vogelarten. Als Zugvogel verbringt die Uferschnepfe etwa zwei Drittel des Jahres außerhalb ihrer Brutgebiete. Auch in diesem Jahr starteten rund 50 der kleinen Vögel, ausgestattet mit farbigen Ringkombinationen und GPS-Sendern, ihren Flug aus Niedersachsen über das Mittelmeer bis nach Westafrika. Die Daten zu ihren Aufenthaltsorten liefern wertvolle Informationen zu den Gefahren auf dem Zugweg und in den Überwinterungsgebieten. Mit der Umsetzung des Projekts ist in Niedersachsen die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beauftragt. Diese Uferschnepfen helfen quasi selbst mit, mehr über ihre Lebensräume und deren Nutzung außerhalb der Brutgebiete herauszufinden. Bereits im letzten Jahr flogen einige gefiederte „Ermittler“, die nach Protagonisten aus den Friesland-Krimis des ZDF benannt wurden ihre Zugstrecken. Brocki, Frau Scherzinger und Jensen helfen dem NLWKN, bedrohte Wiesenvögel in ganz Europa und Westafrika zu schützen. Dank der individuellen Farbringe zur Wiedererkennung und der GPS-Sender können die Forschenden Zugwege, Rückkehrraten und die genutzten Lebensräume der Uferschnepfen genau verfolgen. Die Identifizierung ökologisch wichtiger Rast- und Überwinterungsgebiete in Europa und Westafrika wird durch diese Technologien ermöglicht. Viele Uferschnepfen erreichen bereits Ende Juli ihre Überwinterungsgebiete, etwa in Mauretanien, Senegal, Mali, Gambia und Guinea-Bissau. Die Uferschnepfe „Brocki“ hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich: Sie machte zuerst „Sommerurlaub“ in einem Rastgebiet südlich von Valencia an der spanischen Mittelmeerküste. Anschließend ging es in den Senegal, in die weitläufige Flusslandschaft des Saloum, wo sie die Herbst- und wahrscheinlich auch die Wintermonate verbringen wird. Diese Informationen helfen nicht nur dabei, die Wanderungen der Uferschnepfen zu verstehen, sondern ermöglichen auch gezielte Schutzmaßnahmen in ihren wichtigsten Rast- und Überwinterungsgebieten. „Die bisherigen Senderdaten unserer Uferschnepfen haben wichtige Rastgebiete in den Niederlanden, Westfrankreich, der Camargue, der Mittelmeerküste Spaniens und in Portugal identifiziert“, berichtet Biologe Christopher Marlow. „Besonders bedeutend ist das Rastgebiet im und um den Nationalpark Doñana in Südspanien, wo viele Uferschnepfen vor und nach ihrem langen Non-Stopp Flug über die Sahara rasten.“ Leider sind die natürlichen Feuchtgebiete gerade in diesem wichtigen Rastgebiet durch illegale Wassernutzung in den letzten Jahren nahezu vollständig zerstört worden. Auch „Frau Scherzinger“ sendet Daten zu ihren Aufenthaltsorten. Im letzten Jahr legte sie die längste Strecke zurück. Sie startete am Dümmer, wo sie sich einige Teiche mit „Brocki“ teilte und kam bereits Mitte Juli in Guinea-Bissau an. In diesem Jahr ging sie die Reise gemütlicher an und rastete Ende Juli noch zwischen Barcelona und Valencia. Mit Spannung werden die nächsten Ortungen auf ihrer Route erwartet, um zu sehen wo ihr Herbstzug endet. Der Schutz der Uferschnepfen entlang ihrer Zugroute und in ihren Rastgebieten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ermöglicht es, gezielte Schutzmaßnahmen in den unterschiedlichen Lebensräumen dieser Vögel zu entwickeln. Dazu arbeiten im LIFE IP-Projekt „GrassBirdHabitats“ aktuell mehr als 40 Personen aus den Niederlanden und Deutschland zusammen, um herauszufinden, wie diese bedrohten Vögel bestmöglich geschützt werden können. Hintergrundinformationen zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformationen zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018-2021 wurden insgesamt 72 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.
Zahlreiche Uferschnepfen sind auf dem Weg zurück aus ihren afrikanischen Winterquartieren in ihre niedersächsischen Brutgebiete im Nordwesten des Landes. „Wir können deren Wege problemlos verfolgen“, erklärt Jürgen Ludwig, Projektmanager des LIFE IP Projekts „GrassBirdHabitats“ der Europäischen Union zum Schutz von Wiesenvögeln. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Seit 2018 hat der NLWKN rund 70 Uferschnepfen mit solarbetriebenen, GPS-Sendern ausgestattet. Die Sender wiegen lediglich sieben Gramm, beeinträchtigen die Vögel nicht, liefern aber wertvolle Daten über das Verhalten der sogenannten Langstreckenzieher. Das sind Vögel, die auf dem Weg in ihr Winterquartier Strecken von oft mehreren Tausend Kilometern bewältigen. Aus den Signalen der Sender lässt sich permanent die Bewegung der Uferschnepfen nachvollziehen. In Niedersachsen wurden in den letzten Jahren an der Unterelbe sowie am Dümmer, aber auch im niederländischen Friesland Uferschnepfen mit den Sendern ausgestattet. Zahlreiche Uferschnepfen sind auf dem Weg zurück aus ihren afrikanischen Winterquartieren in ihre niedersächsischen Brutgebiete im Nordwesten des Landes. „Wir können deren Wege problemlos verfolgen“, erklärt Jürgen Ludwig, Projektmanager des LIFE IP Projekts „GrassBirdHabitats“ der Europäischen Union zum Schutz von Wiesenvögeln. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Seit 2018 hat der NLWKN rund 70 Uferschnepfen mit solarbetriebenen, GPS-Sendern ausgestattet. Die Sender wiegen lediglich sieben Gramm, beeinträchtigen die Vögel nicht, liefern aber wertvolle Daten über das Verhalten der sogenannten Langstreckenzieher. Das sind Vögel, die auf dem Weg in ihr Winterquartier Strecken von oft mehreren Tausend Kilometern bewältigen. Aus den Signalen der Sender lässt sich permanent die Bewegung der Uferschnepfen nachvollziehen. In Niedersachsen wurden in den letzten Jahren an der Unterelbe sowie am Dümmer, aber auch im niederländischen Friesland Uferschnepfen mit den Sendern ausgestattet. Die Uferschnepfe ist eine der Vogelarten, die im Fokus des Projekts „GrassBirdHabitats“ stehen. Der Bestand dieser Wiesenvogelart ist bundesweit vom Aussterben bedroht. Ziel des Projekts ist daher die Schaffung optimaler Bedingungen für die Arterhaltung als Grundlage für eine künftig wieder positive Bestandsentwicklung. Viele Uferschnepfen überwintern in Westafrika, genauer in Mauretanien, im Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, Mali und auch im Tschad. „Die meisten Jungvögel verbringen dort auch ihre ersten beiden Lebensjahre. Aber die Mehrzahl der Überwinterer zieht es zurück in die Brutgebiete nach Mitteleuropa“, erklärt Ludwig. Die Vögel kehren nicht im Direktflug in die Brutgebiete zurück, sondern legen an den Flussmündungen und Feuchtgebieten an der westafrikanischen Küste und in Spanien, Portugal und Frankreich noch Zwischenstopps ein. Gerade erreichte das LIFE IP-Team der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN die Nachricht eines Fachkollegen von der spanischen Vogelschutzorganisation SEO (Sociedad Española de Ornitología) BirdLife, dass die im Mai 2021 an der Unterelbe beringte Uferschnepfe „Helma“ am 8. Februar im spanischen Naturschutzgebiet „Donana“ rastete. Eine Web-Cam hat den Vogel sogar bei der Nahrungssuche gefilmt ( https://youtu.be/sHmzwZBYz1s ). Die wichtigsten deutschen Brutgebiete der Uferschnepfe liegen in Niedersachsen Die wichtigsten deutschen Brutgebiete der Uferschnepfe liegen in Niedersachsen Ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Brut der Wiesenvögel ist die Qualität des Lebensraums im Brutgebiet. Die wichtigsten Brutgebiete Deutschlands liegen in den offenen, weiträumigen Grünlandgebieten in Niedersachsen. Seit vielen Jahren werden hier Maßnahmen durchgeführt, um die Wiesenvogelschutzgebiete für die kommende Brutsaison optimal vorzubereiten. Das wichtigste Ziel ist es, möglichst viele Flächen so zu gestalten, dass sie für Wiesenvögel geeignet sind und für Landwirte nutzbar bleiben. Mit regelbaren Stauen kann der Abfluss des winterlich gebildeten Wassers verzögert werden. So bleiben die Wiesen und Weiden noch lange in das Frühjahr hinein nass. Solche Flächen brauchen Uferschnepfen, die mit ihren langen Schnäbeln im feuchten Boden Nahrung aufspüren. Auch dem Großen Brachvogel, dem Rotschenkel, den Kiebitzen und vielen anderen Arten kommen solche Lebensräume zu Gute. Nach der Brutzeit werden die Staue geöffnet, so dass die Flächen bewirtschaftet werden können. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Uferschnepfen auf ihrem Weg in die Brutgebiete sichere und nahrungsreiche Zwischenrastgebiete finden, um dann in den Feuchtgebieten in Niedersachsen erfolgreich brüten zu können. „Die ersten Uferschnepfen wurden bereits am Dümmer und an der Unterelbe beobachtet. Mit Spannung erwarten wir jetzt das Eintreffen der ersten Rückkehrer mit Sender in den niedersächsischen Brutgebieten“, so Jürgen Ludwig. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018-2021 wurden insgesamt 72 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.