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Cochlearia macrorrhiza, ein Konzept zur Erhaltung der am stärksten gefährdeten Pflanzenart Österreichs

Das Projekt "Cochlearia macrorrhiza, ein Konzept zur Erhaltung der am stärksten gefährdeten Pflanzenart Österreichs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Botanik durchgeführt. Die Gattung Cochlearia aus der Familie der Kreuzblütler ist in Österreich mit drei Arten ver-treten. Am weitesten verbreitet ist dabei Cochlearia pyrenaica in den Kalkvoralpen Nieder-österreichs und der Steiermark. Die hochalpine C. excelsa ist auf zwei eng umgrenzte Gebirgsregionen in Kärnten und der Steiermark beschränkt (Seckauer Tauern und Gurktaler Alpen). Cochlearia excelsa ist hierbei aber wohl weniger stark gefährdet als C. pyrenaica, da ein geringerer Nutzungsdruck auf dem hochalpinen Lebensraum lastet. Die dritte Art ist die hier im Mittelpunkt stehende Cochlearia macrorrhiza. Cochlearia macrorrhiza ist in ihrer Verbreitung seit Ent-deckung dieser Sippe auf das Wiener Becken beschränkt. Ein Großteil der in den Wiener Herbarien befindlichen Auf-sammlungen stammt aus dem Quellgebiet bei Moosbrunn. Der Rückgang der Bestands-zahlen war aber dermaßen dramatisch, daß mittlerweile (Sommer 2000) nur noch zwei Individuen am Naturstandort überlebt haben. Ein weiterer Teil der Population ist heute noch in Berlin am dortigen Botanischen Garten vorhanden. Dort sind wenige Individuen in Kultur, die Ende der 80er Jahre gesammelt worden sind. Es soll nun die genetische Variabilität und Fitnessparameter der verbliebenen Individuen un-tersucht werden, um zu klären, ob die Pflanzen überhaupt noch ein Potential zum Überleben haben. Kreuzungen zwischen den Pools aus Moosbrunn (Jahr2000) und Berlin sollen zeigen, ob Fremdbefruchtung und die damit einhergehende Neudurchmischung des genetischen Materials zu einer Verbesserung der allgemeinen Fitnessparameter führen. Aus den unter-schiedlichen Kreuzungslinien soll Saatgut gewonnen und weiterkultiviert werden. Dieses Saatgut dient u.a. zum Aufbau einer GenBank (ex-situ Konservierung). Für die Zukunft könnten dann gezielt Ausbürgerungsprogramme geplant werden mit zweijährig-angezogenen ausgewählten Pflanzen, charakterisiert durch hohe Fitnesswerte. Allerdings sind jegliche Neuansiedlungsprogramme vollkommen abhängig von einer deutlichen Verbeserung der Habitat-qualität.

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