Das Projekt "Ermittlung der lufthygienischen Situation Nordrhein-Westfalens mit epiphytischen Moosen und Flechten als Bioindikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Botanisches Institut und Botanischer Garten, Abteilung Systematik und Biodiversität durchgeführt. Das Projekt dient primaer der Bestimmung der Luftqualitaet in Nordrhein-Westfalen, wobei verschiedene Aufnahme- und Bewertungsverfahren miteinander verglichen werden. Gleichzeitig gestattet es einen Ueberblick ueber das Arteninventar und die raeumliche Verbreitung epiphytischer Moose und Flechten an freistehenden Baeumen in diesem Bundesland. Im ersten Quadranten aller NRW-Messtischblaetter werden auf jeweils acht nach Repraesentanzgesichtpunkten ausgewaehlten Baeumen - vornehmlich der Gattungen Acer und Fraxinus - alle Moose und Flechten erfasst (Vorkommen und Deckungsgrad) und zudem ihre Frequenz an der am staerksten bewachsenen Stammseite (entspr. VDI-Richtlinie 3799/1) und in den vier Haupthimmelsrichtungen (10cm x 50 cm-Gitter) ermittelt. Bisher sind zwei Drittel der Gesamtflaeche untersucht und dabei 110 epiphytische Moose und Flechten nachgewiesen worden. Wir beabsichtigen im Fruehjahr 2002 die Ergebnisse in Kartenform (GIS) praesentieren zu koennen, u.a.: - Verbreitung aller nachgewiesenen Epiphytenarten; - Luftguetekarte von NRW nach der VDI-Richtlinie 3799, Blatt 1 (1995) sowie der ueberarbeiteten Version; - Artendiversitaet in den Messtischblattquadranten bzw. auf den untersuchten Baeumen; - Verbreitung von z.B. 'Nitrophyten' oder 'Acidophyten'; - Verbreitung in Abhaengigkeit von Hoehenstufen und Niederschlagssummen.
Das Projekt "Waldlücken- und Wuchsdynamik der Baumarten tropischer Bergregenwälder in Süd-Ecuador und Costa Rica" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Abteilung Ökologie durchgeführt. Der hochdiverse tropische Regenwald weist eine Fülle verschiedener struktureller Parameter auf, die sich je nach Exposition und Meereshöhe graduell oder abrupt ändern. Schichtung, Bestandesarchitektur, Lebensformenanteile (Palmen, Baumfarne, Hochstauden, Epiphyten etc.), Diversitätsgrößen, Durchwurzelung, Nähr- und Spurenelementverteilung ändern sich entlang von Höhengradienten oder auch entsprechend unterschiedlicher Störungsregime. Beispiele dieser Kenngrößen und ihrer Funktion sollen erfasst werden und insbesondere mit dem Auftreten der Baumlücken verknüpft werden. Baumlücken ('gaps') spielen für die Regeneration und damit Erhaltung der hohen Biodiversität und heterogenen Bestandesstruktur in Primärwäldern eine entscheidende Rolle. Wahrscheinlich lässt sich in Primärwäldern ein großer Teil der für jede Art wesentlichen Kennfaktoren, wie Regenerationsdynamik, Keimung, Jungwuchs, Alterspyramide, Zuwachsraten, etc. aus der Baumlückendynamik ableiten. Für Bergregenwälder muß dies allerdings erst noch aufgezeigt werden. Die Einbeziehung verschiedener Störungsursachen rezenter Baumfallücken gibt Hinweise auf mögliche Entwicklungsrichtungen der Waldlücken, also auch auf ihre mögliche weitere Sukzession. Je nach Artenzahl an vorkommenden Baumarten sind vergleichende Untersuchungstransekte notwendig, die in Ecuador einerseits, in Costa Rica andererseits zur Verfügung stehen und damit ideale Vergleichsmöglichkeiten bieten.
Das Projekt "Biodiversitätsdynamik tropischer Bergwälder am Beispiel des Kilimanjaro: Verlauf der Waldregeneration nach Störungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Im Rahmen zweier eng abgestimmter Projekte sollen die Biodiversitätsdynamik (AG Müller-Hohenstein) und die Nährstoffdynamik (AG Zech) im Verlauf der Regeneration eines tropischen Bergwaldes am Kilimanjaro aus einem Höhengradienten von 1800 m bis 3100 m über NN erforscht werden. Dabei untersucht die AG Müller-Hohenstein die zeitliche Änderung der Diversität sowohl auf der Ebene der Physiognomie der Vegetation als auch auf der Ebene floristischer und faunistischer Gruppen mit dem Ziel, detaillierte Einblicke in die natürliche Steuerung der Waldregeneration zu gewinnen. Auf anthropogen sowie durch Baumstürze oder Hangrutschungen verursachten Lichtungen unterschiedlichen Alters wird das Arteninventar aller verholzenden Pflanzen erhoben (Floristische Biodiversität). Es folgen auf denselben Flächen Aufnahmen der Physiognomie der Vegetation (physiognomische Biodiversität) sowie in einem dritten Schritt Untersuchungen zur Verbreitung nachtaktiver Schmetterlingsarten (Lepidoptera) mittels Lichtfang (faunistische Biodiversität).