Das Projekt "Zur Frage des Berufskrebses bei Beschaeftigten der Gasindustrie - Cohortenstudie -" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Beratungsstelle für Chemiearbeiter durchgeführt. Aus einer mit ihrem Beginn auf das Jahr 1900 zurueckdatierten Cohortenstudie, die das Lebensschicksal von 724 Ofenblockarbeitern aus frueheren Kokereibetrieben der Hamburger Gaswerke (HGW) verfolgt, wird deutlich, dass eine entsprechende Taetigkeit mit einem erhoeten Krebsrisiko verbunden ist. Im Vergleich zu den waehrend desselben Beobachtungszeitraumes bei diesem Unternehmen 10 Jahre und laenger beschaeftigten bzw. beschaeftigt gewesenen 3792 Maennern treten bei diesen Arbeitern insbesondere Karzinome der Atemwege und der Harnblase vermehrt als Todesursache auf. In Einzeltests, bei denen das Vergleichskollektiv je nach der auch hier moeglichen Gefaehrdung durch krebserzeugende Arbeitsstoffe noch zusaetzlich unterteilt wird, ergeben sich bei den Ofenblockarbeitern fuer die Atemwegskarzinome standardisierte Mortalitaetsraten von 3,53 bzw. 8,24 und fuer die Harnblasenkarzinome 4,35. Die Unterschiede sind jeweils statistisch signifikant. Die Lebenserwartung wird verkuerzt. Als wesentliche Ursache der Gefaehrdung werden Teerstoffe angenommen, insbesondere die in diesen vorkommenden aromatischen Kohlenwasserstoffe sowie das Betanaphthylamin. Eine Haeufung von Harnblasenkarzinomen ist auch bei den Rohrnetzarbeitern zu regestrieren. Auch hier spielten frueher Teersubstanzen als Arbeitsstoffe eine Rolle.