Das Projekt "Wildtiergenetik" wird/wurde ausgeführt durch: Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg.Das Projekt Wildtiergenetik ist gedacht als Basisprojekt für populationsgenetische Untersuchungen an Wildtieren in Baden-Württemberg. Es hat eine Laufzeit von 2008 bis 2013. Es soll dazu dienen Fragestellungen rund um Wildtiere zu beantworten, die nicht oder nur sehr aufwendig mit herkömmlichen Methoden gelöst werden können. Zum Beispiel kann man mit Hilfe von Merkmalen der DNA Populationszugehörigkeiten berechnen. Aus diesen Informationen kann man dann Rückschlüsse auf Wanderbewegungen, Ausbreitungen, Barrieren zwischen Populationen oder Vermischungen zwischen Arten ziehen. Aktuell werden über das Projekt Fragen zur Ausbreitung der Wildkatze in Baden-Württemberg bearbeitet. Im Rahmen der Wildtiergenetik sind weiterhin populationsgenetische Untersuchungen zum Auerhuhn geplant. Ziel ist es mit genetischen Methoden die Verbreitung der Wildkatze in Baden-Württemberg zu erfassen. Darüber hinaus soll die Wildkatzenpopulation in den Rheinauen und am Kaiserstuhl genetisch charakterisiert werden. Es sollen Fragestellungen wie der Grad an Hybridisierung mit Hauskatzen, die Vernetzung mit benachbarten größeren Vorkommen und ihre Isolation untersucht werden. Grundlage für das Projekt ist das Wildkatzenmonitoring. Im Monitoring werden in ausgewählten Gebieten Wildkatzennachweise durch die Lockstockmethode gewonnen. Mit Baldrian besprühte Stöcke locken die Katzen an, beim Reiben an den Stöcken verlieren sie Haare, die dann im Labor genetisch auf als Wild- oder Hauskatze bestimmt werden. Für die genetischen Untersuchungen verwenden wir zwei verschiedene Ansätze. Das ist zum einen eine Sequenzierung von mitochondrialer DNA, zum anderen eine Längenfragmentanalyse mittels Mikrosatelliten. Inzwischen gilt in Baden-Württemberg die Wildkatze in der gesamten Oberrheinebene zwischen Karlsruhe und Lörrach, am Stromberg und mit vereinzelten Nachweisen im Osten Baden-Württembergs als sicher nachgewiesen. Seit 2006 konnten an 1022 aufgestellten Lockstöcken bisher insgesamt 633 Haarfunde und zusätzlich 54 Totfunde gesammelt und untersucht werden. Von den so insgesamt 687 Proben konnten 49% Wildkatzen, 27% Hauskatzen und 24% nicht zugeordnet werden. Bereits abgeschlossener Projektteil: In diesem ersten Teil wurde die genetische Struktur des Rotwildes in Baden-Württemberg untersucht. Die Fragestellung lautete, ob, ausgelöst durch die Beschränkung des Rotwildes auf sogenannte Rotwildgebiete und den Abschuss wandernden Rotwildes außerhalb dieser Gebiete, der genetische Austausch von Rotwild beeinträchtigt ist. Zur Beantwortung dieser Frage wurde die genetische Diversität der einzelnen Rotwildpopulationen Baden-Württembergs anhand von Mikrosatelliten analysiert. Dabei konnte gezeigt werden, dass die aktuellen Rotwildpopulationen nicht vollständig voneinander isoliert sind. (Text gekürzt)
Das Projekt "Analyse von Schwermetallspuren in menschlichen Haaren und Naegeln" wird/wurde ausgeführt durch: Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf GmbH.Im Rahmen des Vorhabens wurde eine Bestimmung von Schwermetallspuren in Haaren und Naegeln einer ausgewaehlten Personengruppe durchgefuehrt. Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen Umweltbelastung und erhoehten Gehalten an Cu, Pb, Cd und Hg in Haaren und Naegeln. Der Einsatz der Haaranalyse zeigte bisher, vor allem bei Blei-Arbeitern gute Uebereinstimmung zu den Ergebnissen der Blut-, Harn- und Luftuntersuchungen.
Das Projekt "Risikominimierung der Gefahren durch Kontamination im Arbeitsumfeld und Betrachtung der Toxikologie von Faserbruchstücken beim laserbasierten Trennen von Faserverbundkunststoffen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS.
© 7pic.de, noggh, BUND Genetisches Wolfsmonitoring in Deutschland Thementag „Wölfe in Sachsen-Anhalt“ Halle(Saale), 18.05.2022 Sebastian Collet, Zentrum für Wildtiergenetik, Standort Gelnhausen Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt Zentrum für Wildtiergenetik • seit 2006 Wildkatzengenetik Museum Frankfurt Standort Gelnhausen • seit 2010 nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen von Luchs und Wolf (LANA/ BfN) • Spezialisierung auf tierische Umweltproben (z.B. Kot, Haare, Knochen, Spuren an Rissen, Wasser) • DNA-Analyse von 10.000 Wildtierproben / Jahr • 10-15 Mitarbeiter • Mitglied in Forschungskonsortien (CEwolf, DBBW, Euromammals, LCIE, WolfAlps, CElynx) Wolfsmonitoring der Bundesländer www.dbb-wolf.de Genetische Analysen Spuren-Erfassung Wildkameras
Naturverträgliche Energieversorgung mit 100% erneuerbaren Energien im Jahr 2050: Erkenntnisse und Empfehlungen für Sachsen-Anhalt 24.02.2022(online) EE100“-Team: Leibniz Universität Hannover Institut für Umweltplanung J. Wiehe, J. Thiele, C. v. Haaren Institut f. elektrische Energiesysteme L. Hofmann, R. Hanke Rauschenbach et al Institut für Wirtschaftsinformatik Prof. Dr. Michael H. Breitner CUTEC-Institut GmbH J. zum Hingst; Fraunhofer IEE; IfSH Hameln; TU Berlin (…EE100, INSIDE, IRENES, Vision:EN2040) Folie 1 Smart Nord Spatial 2012: Flexible Optimierung Energieertrag und Umwelt (WEA, PV-FFA, EPA, Geothermie). TP in Smart Nord §§ Harte Weiche Eignungs- Tabugebiete Tabugebiete gebiete Rechtliche und planerische Restriktionen Mögliche Produktion bei aktuellen rechtlichen und planerischen Vorgaben EE-Produktion Szenario I Szenario „Plan“ Theoretische Potenziale Technische Potenziale mögl. Elektrizitäts- ausbeute [MWh/ha*a] ReferenzEE-Produktion „Maximum“Maximal mögl. Produktion Szenario IIEE-Produktion Szenario „Umwelt“Mögliche umwelt- schonende Produktion &Wertigkeiten Mittlere Erheblichkei tGeringe Erheblichkei t Empfindlichkeiten Hohe Erheblichkei t Differenzierte Analyse der Umweltrestriktionen 2 Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen 2015-2050. Runder Tisch Energiewende; Land Niedersachsen Szenarioerstellung Entwicklung Zielszenario 100% erneuerbare Energien Umweltverträglichkeit Versorgungssicherheit Wirtschaftlichkeit Sektorübergreifende Betrachtung Strom Diss. Claudia Palmas: Micro renewables Region Cagliari: “Energy potential estimation” 2012 Wärme Verkehr Grundstoffe 3
Zur Gütebewertung von Oberflächengewässern führt der NLWKN biologische, chemisch-physikalische und Schadstoffuntersuchungen im Rahmen des Gewässerüberwachungssystems Niedersachsen (GÜN) sowie gewässerstrukturelle Erhebungen durch. Diese Unterteilung finden Sie auch in den folgenden Darstellungen, wobei die räumlichen Abgrenzungen gemäß der neuen Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU) vorgenommen wurden. (nicht vollständig barrierefrei) Untersuchung von Pflanzenschutzmitteln in Sedimenten niedersächsischer Oberflächengewässer - Ergebnisse aus den Jahren 2012 und 2015 ..... Ausgabe 11/2016 Konzentration, Eintrag und Verhalten vasodilatierender Substanzen in niedersächsischen Oberflächengewässern – unter besonderer Betrachtung der Wietze ..... Ausgabe 10/2016 Belastung der Fließgewässer Niedersachsens mit Human-Pharmaka ...... Ausgabe 9/2016 Ermittlungsmonitoring möglicher Stoff- und Sedimenteneintragsquellen an der Haaren ..... Ausgabe 9/2015 Biota-Monitoring in ausgewählten niedersächsischen Gewässern–Untersuchung von Tierarzneimitteln in Fischen ….. Band 37 …..07/2015 Umfrage zur Antifoulingpraxis in Sportboothäfen Niedersachsens, LimnoMar ..... 8/2015 Cyburtryn (Irgarol) in niedersächsischen Oberflächengewässern ..... Ausgabe 05/2015 Landesweite Untersuchungen von N-Heterocylen in Kläranlagenabläufen und Oberflächengewässern ..... Ausgabe 04/2015 Pflanzenschutzmittelbericht niedersächsischer Oberflächengewässer ..... 12/2014 Anlage 1 zum Pflanzenschutzmittelbericht ..... 12/2014 Anlage 2 zum Pflanzenschutzmittelbericht ..... 12/2014 Anlage 3 zum Pflanzenschutzmittelbericht ..... 12/2014 Anlage 4 zum Pflanzenschutzmittelbericht ..... 12/2014 Schadstoffmonitoring niedersächsischer Oberflächengewässer nach EG-WRRL-Bestandaufnahme 2010-2013 ..... Ausgabe 8/2014 Glyphosat Biogasanlagen ..... Ausgabe 6/2014 Jugend forscht - PAK in der Jade ..... Ausgabe 12-2013 Pflanzenschutzmittelmonitoring in Oberflächengewässern lt. EG-WRRL ..... Ausgabe 12/2013 Schwermetallfrachten der Harzgewässer - Ergebnisse 2012 - ...... Ausgabe 11/2013 Humanarzneimittel in Oberflächengewässern ..... Ausgabe 9/2013 EDTA in niedersächsischen Oberflächengewässern ..... Ausgabe 9/2013 Uran in Oberflächengewässern ..... Ausgabe 8/2013 Umgang mit prioritären Stoffen, entsprechend der EG Wasserrahmenrichtlinie ..... Ausgabe 7/2013 Untersuchungen auf ausgewählte Pflanzenschutzmittel im Einzugsgebiet der Fuhse - Oberirdische Gewässer Band 34 ..... Ausgabe 2/2013 PFT in niedersächsischen Oberflächengewässern ..... Ausgabe 10/2012 Langfristige Trendermittlung zur Wassertemperatur der Leine - Orientierende Betrachtung zum Klimawandel ..... Ausgabe 4/2011 Orientierende Untersuchungen von NSO-Heterocyclen in nds. Oberflächengewässern ..... Ausgabe 11/2010 Untersuchungen auf Chloridazon-Metabolte ..... Ausgabe 5/2010 Untersuchungen auf Irgarol .....Ausgabe 7/2009 Band 29 - Arzneimittel, spezielle Pflanzenschutzmittel und Industriechemikalien in nieders. Gewässern ..... Stand 2007 Ansprechpartner: Ansprechpartner: Dr. Mario Schaffer Dr. Mario Schaffer NLWKN Hannover-Hildesheim An der Scharlake 39 D - 31135 Hildesheim Tel.: + 49 (0) 5121 / 509 - 207 Fax: + 49 (0) 5121 / 509 - 196 mario.schaffer@nlwkn.niedersachsen.de
Anhand von Meldungen durch ortsansässige Jäger an das Großkarnivorenmonitoring der FAWF konnten zwei Würfe mit insgesamt 5 Jungtieren nachgewiesen werden. Über das Großkarnivorenmonitoring der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) gingen zwei Meldungen über Luchsnachwuchs ein. So konnte der Nachweis erbracht werden, dass mindestens zwei Luchsinnen Jungtiere bekommen haben. „Mit der Hilfe der örtlichen Jägerschaft konnte in diesem Jahr Luchsnachwuchs dokumentiert werden. Für das aufmerksame Auge und die schnelle Meldung darf ich mich herzlich bedanken! Das gemeinsame Engagement mit der Jägerschaft ist ein zentraler Baustein für den Erfolg der Wiederansiedlung“, so Umweltministerin Höfken. „Die Meldungen über das Großkarnivorenmonitoring des Landes gewinnt zunehmend an Bedeutung. Immer weniger Luchse tragen ein GPS-Halsband und der Nachweis der Tiere erfolgt stärker über Spuren und Fotobelege. Der Nachweis von nun insgesamt mindestens 15 Jungtieren ist ein toller Beleg für den Aufbau der Luchs-Population im Biosphärenreservat Pfälzerwald - Vosges du Nord. Es ist schön zu sehen, wie sich die Population weiter positiv entwickelt.“ Westlich von Dahn wurde eine Luchsin mit drei Jungtieren von Jagdpächter Michael Flory beobachtet. Zwei der Jungtiere konnten fotografiert werden. Das Gebiet liegt im Streifgebiet von Luchsin Gaupa, die bereits 2019 in dieser Region ein Jungtier großzog. Ob Gaupa tatsächlich das Muttertier ist, kann noch nicht festgestellt werden. Das GPS-Sendehalsband von Gaupa sendet inzwischen keine Daten mehr. Luchse lassen sich aber auch über die Fellflecken individuell unterscheiden. Das kann mit Hilfe von Fotos gelingen. Daher versucht das Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und der FAWF nun das Muttertier und die Jungtiere erneut zu fotografieren und hat dazu Fotofallen im Gelände ausgebracht. Erstaunlich und gleichermaßen erfreulich ist der zweite Nachweis, denn er wurde westlich der B270/A62 erbracht. Hier wurden zwei Jungtiere durch den Jäger Volker Leichtweiß mit Hilfe einer Wildkamera fotografiert. Wer die Elterntiere sind, ist auch hier noch nicht bekannt. In diesem Gebiet wurde im Herbst 2018 ein Jungtier gefilmt, das im Anschluss aber nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Die Analysen eingesammelter Haare erbrachten keine genetische Individualisierung des Tieres. Der im September 2018 freigelassene junge Kuder Alfi war von Dezember 2018 bis Anfang März 2019 in dieser Gegend unterwegs, kehrte jedoch in den zentralen Pfälzerwald zurück. Seither ist dies nun der erste Nachweis von Luchsen westlich der B270/A62. Auch hier sollen Fotofallen möglicherweise Klarheit über die Identität der Luchse bringen. Nach der Paarungszeit im Februar/März, die bei Luchsen auch Ranzzeit genannt wird, werden nach etwa 10 Wochen meist 2 Jungtiere geboren. Während der ersten Monate werden die Jungtiere von der Mutter gesäugt, und die Luchsin ist in dieser Zeit nur sehr kleinräumig unterwegs. Ab etwa August werden Luchsjunge zunehmend mobiler und fangen an, ihrer Mutter durch ihr Streifgebiet zu folgen. Etwa 10 Monate bleiben die kleinen Luchse bei ihrer Mutter. Trotz aller Fürsorge der Mutter für die kleinen Luchse ist dies eine schwierige Zeit. Nur etwa 50 % der Luchsjungen erreichen das zweite Lebensjahr. Auf der Homepage des Projektes werden in regelmäßigen Abständen Karten zu den Aktionsräumen der Tiere veröffentlicht, so dass sich jeder über die Bewegungsgebiete der Tiere informieren kann. Wenn keine GPS-Daten von den Sendehalsbändern mehr übermittelt werden, liefern Daten aus dem Luchs-Monitoring der FAWF wichtige Informationen über die Aufenthaltsorte der Luchse. Alle Beobachtungen und andere Hinweise zu Luchsen werden unter der Großkarnivoren-Hotline oder per Mail entgegengenommen: 06306/911-199, luchs@snu.rlp.de.
Die diesjährige Erfassung der Wildkatze hat bestätigt, dass sich die Art weiter in Niedersachsen ausgebreitet hat. Durch eine großflächige Wildkatzenerfassung konnte der BUND gemeinsam mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bereits in den vergangenen zwei Jahren zeigen, dass sich die scheue Katze immer neue Lebensräume in Niedersachsen zurückerobert. Unterstützt durch die Niedersächsischen Landesforsten, die Klosterforst sowie weitere Naturschutzverbände untersuchten Naturschützer*innen in 2019 mit Hilfe von 83 Lockstöcken ausgewählte Wälder in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Celle und der Region Hannover sowie im nördlichen Teil des Teutoburger Walds im Raum Dissen südlich von Osnabrück. „Mit den Nachweisen in der Göhrde und den Wäldern nahe der Elbe können wir die erfolgreiche Wiederbesiedlung des Landkreises Lüchow-Dannenberg durch die Wildkatze beobachten“, berichtet Andrea Krug, Wildkatzenexpertin des BUND Niedersachsen. In 2018 gelang nur ein einziger Nachweis im Osten dieses Landkreises. Nun konnten der BUND und der NLWKN belegen, dass hier mindestens neun Tiere leben, davon zwei weibliche und sieben männliche Wildkatzen. Auch im Landkreis Celle hat sich die Art in 2019 erstmalig nachweisen lassen. Nur im nördlichen Teutoburger Wald im Landkreis Osnabrück gelang dies nicht. „Wir haben über einen Zeitraum von zwei Jahren an verschiedenen Standorten in der Region Dissen Haarproben gesammelt – bislang jedoch ohne Erfolg“, so Krug. „Mittels dieser Erfassungen wird sichtbar, wie weit sich die Wildkatze in Niedersachsen bereits (wieder-)ausgebreitet hat und in welchen Wäldern sie hingegen noch fehlt beziehungsweise noch nicht nachgewiesen werden konnte“, sagt Dr. Andreas Jacob, der beim NLWKN für diese Art zuständig ist. „Diese Erkenntnisse helfen uns sehr bei der Ausarbeitung von geeigneten Schutzmaßnahmen für diese streng geschützte Säugetierart.“ Die letzten Wildkatzen leben in meist isolierten Waldgebieten. Viele der Lebensräume sind zu klein, um darin dauerhaft überleben zu können. Daher fordert der BUND einen durchgehenden Waldverbund in Niedersachsen. „Die Wiederausbreitung der Wildkatze ist eine Erfolgsgeschichte, über die wir uns sehr freuen“, ergänzt Dr. Marc Overbeck von den Niedersächsischen Landesforsten. „Entscheidend für die weitere positive Populationsentwicklung wird sein, inwieweit Wanderkorridore zwischen vereinzelten Populationen geschaffen werden können. Hierbei werden wir den BUND Niedersachsen unterstützen.“ Pressefotos: Pressefotos: Unter www.bund.net/wildkatzenfotos stehen Ihnen Pressefotos der Europäischen Wildkatze zum Download zur Verfügung. Rückfragen zum Thema an: Andrea Krug, Projektleitung Rettungsnetz Wildkatze, BUND Landesverband Niedersachsen Tel. (0511) 965 69 – 39, andrea.krug@nds.bund.net Dr. Andreas Jacob, Tier- und Pflanzenartenschutz/ Landesweiter Naturschutz, NLWKN Tel. (0511) 3034 3202, E-Mail an Dr. Andreas Jacob Pressekontakt: Pressekontakt: Dr. Tonja Mannstedt, Pressesprecherin, BUND Landesverband Niedersachsen HINTERGRUND Die Europäische Wildkatze ( Felis silvestris ) Die einst in fast allen Wäldern Deutschlands heimische Mäusejägerin steht seit vielen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In weiten Teilen Deutschlands war sie bereits ausgestorben. Mittlerweile erholt sich die Population. Viele Katzen werden jedoch Opfer des Straßenverkehrs. Das BUND-Projekt Der BUND erforscht bereits seit Jahren die Lebensweise und Verbreitung der seltenen Art in seinem „Rettungsnetz Wildkatze“. Ziel des länderübergreifenden Projekts ist ein Verbund aus Wäldern durch grüne Korridore aus Sträuchern und Bäumen. Diese Biotopvernetzung hilft nicht nur der Wildkatze, sondern auch vielen anderen Arten des Ökosystems Wald. Zur Erfassungsmethode Die mit Baldrian besprühten Lockstöcke ziehen umherstreifende Katzen an, die sich an dem rauen Holz reiben und daran Haare hinterlassen. Durch eine genetische Analyse lässt sich anschließend genau feststellen, von welcher Tierart die Haare stammen: beispielsweise von Reh, Dachs, Haus- oder Wildkatze. Darüber hinaus kann sogar das einzelne Individuum anhand der Haaranalyse identifiziert werden. Die gesammelten Haarproben werden an das Senckenberger Forschungsinstitut in Gelnhausen geschickt. Dort wird im Labor analysiert, um welches Tier bzw. Individuum es sich handelt. Die Daten werden in einer bundesweiten Gendatenbank hinterlegt.
Bei den Luchsinnen Mala und Gaupa konnten drei Jungtiere nachgewiesen werden. Luchsin Mala, die Anfang Februar im Pfälzerwald freigelassen wurde, hat sich erfolgreich fortgepflanzt, und somit für eine weitere Generation der noch jungen Luchspopulation gesorgt. Der Wurf wurde mithilfe der GPS-Daten ihres Sendehalsbandes von MitarbeiterInnen der SNU in einer Nische in dichtem Ast- und Wurzelwerk im zentralen Pfälzerwald gefunden. Es handelte sich um zwei Jungtiere, die einer kurzen standardmäßigen Untersuchung unterzogen wurden. Die dabei genommenen Speichelproben werden Aufschluss über die Vaterschaft und das Geschlecht der Jungtiere geben. Bei Luchsin Gaupa, die ebenfalls seit diesem Frühjahr im Pfälzerwald lebt, konnte dank der Meldung von Wanderern über die Großkarnivoren-Hotline Nachwuchs bestätigt werden. Frau Fabian und Herr Wilhelm konnten während eines Spaziergangs im Wasgau die Luchsin kurz beobachten, bevor sich diese langsam in den Wald zurückzog. Die Wanderer hörten weitere Geräusche und nahmen ein Luchsjunges wahr, das auf einen nahegelegenen Baum geklettert war, um Schutz zu suchen. Nach einem kurzen Foto entfernten sich Frau Fabian und Herr Wilhelm, um die Tiere nicht weiter zu stören. Anhand der Größe des Jungluchses liegt die Vermutung nahe, dass die Geburt schon sehr früh im Jahr stattgefunden hat, und Gaupa eventuell bereits tragend aus der Schweiz gekommen war. Der Vater könnte somit ein Schweizer Luchs sein. Dies wäre aus genetischer Sicht eine zusätzliche Bereicherung für die Luchspopulation. Gaupa führt vermutlich nur ein Jungtier mit sich, dadurch ist das Weibchen in ihrem Bewegungsradius deutlich flexibler und kann regelmäßig ihren Standort wechseln. Da bei Gaupas Sendehalsband empfangsbedingt große Datenlücken vorliegen, konnte der Wurf nicht anhand der GPS-Daten gefunden und untersucht werden. Haarproben, die an dem Kletterbaum eingesammelt wurden, können hoffentlich Aufschluss über die genetische Herkunft des Jungtieres geben. Das Ergebnis der genetischen Untersuchung steht noch aus. Es ist davon auszugehen, dass weitere Luchsweibchen im Pfälzerwald, deren Bewegungen nicht mehr mit Hilfe eines Sendehalsbandes dokumentiert werden, für Nachwuchs gesorgt haben. Beobachtungen und andere Hinweise zu Luchsen können an die Großkarnivoren-Hotline 06306 – 911199 bzw. luchs@snu.rlp.de gemeldet werden. In den nördlichen Vogesen, im Departement Mosel, gelang inzwischen zweimal der Nachweis eines bisher unbekannten Luchses. Das erste Mal im Februar 2019 wurde der Luchs über eine Fotofalle in der Gemeinde Walschbronn an einem Rehriss nachgewiesen. Damals bestand die Vermutung, dass es sich wahrscheinlich um den jungen Kuder Palu (ein Jungtier aus dem Pfälzerwald von 2017) handeln könnte. Mit dem neuen Videomaterial eines Jägers aus der Gemeinde Haspelschiedt im Mai 2019 steht nun fest, dass in beiden Fällen nicht Palu erfasst wurde, sondern ein bisher nicht näher dokumentierter Luchs. Vielleicht eins der Jungtiere aus dem Pfälzerwald, bei denen dem bislang keine Erfassung der individuellen Fellfleckung möglich war. Erfreulich ist der erneute Nachweis des Luchses Cyril im Pfälzerwald im Juni 2019. Dank des Luchshundes Bodo, der von Projektmitarbeiter Michael Back auf Luchsfährten trainiert wurde, konnten Luchse-Haare in der Nähe von Hochspeyer eingesammelt werden. Die genetische Analyse durch das Forschungsinstitut Senckenberg bei Gelnhausen bestätigten nun das Ergebnis der Hundenase, es handelt sich um Haare von Cyril. Der im April 2017 im Pfälzerwald freigelassene Kuder aus der Slowakei, war wenige Wochen nach seiner Freilassung durch den Rhein geschwommen und nach Baden-Württemberg gelangt. Aufgrund der geringen Habitateignung des dortigen Gebietes und des fehlenden Anschlusses an eine Luchspopulation, wurde er wieder eingefangen und zurück in den Pfälzerwald gebracht. Der Kuder konnte nach dem Ausfall seines Sendehalsbandes im Februar 2018 bis zum aktuellen Nachweis nicht mehr bestätigt werden.
Nach zwei Vorfällen im Herbst 2016 ist dies nun der dritte Übergriff auf Nutztiere im Pfälzerwald. Der Übergriff fand bereits im vergangenen Jahr statt. Erneut war eine Ziegen-Herde im Schwarzbachtal betroffen, deren Einzäunung nicht vollständig war. Der Vorfall wurde vom Halter umgehend an das Projektteam gemeldet. Es wurden zwei tote Ziegen und eine verletzte Ziege vorgefunden. Die Herde war nur unvollständig eingezäunt, da auf der Zauntrasse Holzpolder abgelegt wurden. Wie genetische Untersuchungen an den Bisslöchern an der Kehle der verletzten Ziege inzwischen ergaben, handelt es sich bei dem Verursacher um den Kuder Juri. Die Ziege konnte durch die anschließende veterinärmedizinische Behandlung erfolgreich kuriert werden. Da kurzfristig keine vollständige Zäunung der Beweidungsfläche vorgenommen werden konnte, wurde die Herde gemeinsam mit dem Halter von der Fläche genommen. Nach dem Managementplan Luchs in Rheinland-Pfalz werden dem Tierhalter sowohl durch den Luchs gerissene Nutztiere oder getötete Nutztiere, bei denen der Luchs als Verursacher nicht ausgeschlossen werden kann, als auch Folgeschäden wie Tierarztkosten ersetzt. Ergänzend wird Unterstützung bei der Prävention vor weiteren Übergriffen aus einem Fonds des Landes Rheinland-Pfalz gewährt. Zuständiger Ansprechpartner ist die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Seit Sommer 2016 sind im Rahmen der Wiederansiedlung bisher 13 von 20 geplanten Luchsen im Pfälzerwald freigelassen worden. Zwei der Luchse verunglückten kurz nach ihrer Freilassung. Ein Luchs wanderte in die Vogesen ab. Bereits im ersten Jahr nach der Freilassung konnte der erste Nachwuchs dokumentiert werden. War es 2017 noch ein Wurf mit zwei Luchsjungen, so konnten 2018 drei Würfe mit mindestens 5 Jungtieren nachgewiesen werden. Für Überraschung sorgten im Oktober 2018 Filmaufnahmen eines Jungluchses an einem Haus in der Ortsgemeinde Schauerberg (Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben). Bisher war aus diesem Bereich westlich der B270/A62 noch kein Luchsvorkommen bekannt. Die bis Dezember 2018 laufenden Analysen eingesammelter Haare erbrachten keine genetische Individualisierung des Tieres, da die Haar-Proben mit Haaren der vor Ort lebenden Katzen vermischt waren. Es bleibt unklar, ob und wenn ja welchem Luchsweibchen aus dem Wiederansiedlungsprojekt der Jungluchs zuzuordnen ist. Seit Dezember ist nun der im September 2018 freigelassene junge Kuder Alfi ebenfalls in dieser Gegend des Landkreis Südwestpfalz unterwegs. Auf der Homepage des Projektes werden in regelmäßigen Abständen Karten zu den Aktionsräumen der Tiere veröffentlicht, so dass sich jeder über die Bewegungsgebiete der Tiere informieren kann. Wenn keine GPS-Daten von den Sendehalsbändern mehr übermittelt werden, wird auf Daten aus dem Luchs-Monitoring der FAWF zurückgegriffen. So werden die Luchse immer wieder mit Hilfe von Fotofallen, die Jäger oder Förster im Wald positionieren, nachgewiesen und können zum Teil anhand ihrer individuellen Fellzeichnung zugeordnet werden. Verdacht auf Nutztierrisse, Beobachtungen, Spuren oder Bilder von Luchsen können über die Großkarnivoren-Hotline: 06306-911 199 oder per Mail an luchs@snu.rlp.de gemeldet werden.
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