Das Projekt "Libellen als Indikatoren für Habitatqualität und Biodiversität im Hinblick auf Naturschutzplanung (E 07)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Geographie durchgeführt. In der Hauptphase des Projektes sollen schon erhobene und noch zu erhebende Daten in ein GIS eingefügt werden. Mit Hilfe logistischer Regressionen sollen Erkenntnisse von Arten-Habitat-Beziehungen zur Erstellung von extrapolierten Verbreitungskarten im GIS genutzt werden. Diese werden dann vor allem entlang des erweiterten BIOTA Transektes (Budongo Forest, Mabira Forest) getestet. Im nächsten Schritt können mit Hilfe des GIS dann Biodiversitätsänderungen, z.B. auf Grund von Klima- oder Landnutzungsänderungen modelliert werden. Weiterhin lässt sich die Datengrundlage (GIS mit allen Libellendaten) für Planungen im Rahmen des Naturschutzes nutzen. Um auch langfristig zuverlässig Daten über Vorkommen und Verbreitung von Libellen auch von Nicht-Spezialisten erheben lassen zu können, soll eine DNA Datenbank aufgebaut werden. Diese erlaubt vor allem auch die Bestimmung von Larven, die heutzutage auf Grund von fehlender Information kaum möglich ist. Arbeitsplanung: siehe beiliegender Balkenplan und beiliegenden detaillierter Antrag Naturschutzplanung, Fliessgewässermonitoring, Monitoring von Habitatqualität, GIS (Details siehe beiliegender Antrag).
Das Projekt "Populationsmodell des Auerhuhns in den Schweizer Alpen: Grundlagen für den Artenschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durchgeführt. Das Auerhuhn ist eine stark gefährdete Brutvogelart der Schweiz. Veränderungen in der Zusammensetzung und Nutzung des Waldes haben dazu geführt, dass sich die Bestände dieses Raufusshuhns in den letzten drei Jahrzehnten halbiert haben. Deshalb sollen die Lebensraumansprüche des attraktiven Waldvogels vermehrt in der Planung und Umsetzung von Waldreservaten und der Bewirtschaftung von Wäldern der höheren Lagen berücksichtigt werden. Auf der kleinen räumlichen Ebene sind die Habitatsansprüche der Art durch Untersuchungen in West- und Mitteleuropa (Storch 1993, 2002, Schroth 1994) und Skandinavien relativ gut bekannt. Dagegen werden die Populationsprozesse auf der Ebene der Landschaft erst in Ansätzen verstanden (Sjöberg 1996, Kurki 2000). Entsprechend konnte man die Bestandsrückgänge in den meisten Gebieten Europas noch nicht stoppen, da einerseits genauere Kenntnisse über das Zusammenspiel und die relative Bedeutung der einzelnen Faktoren fehlen (Habitatqualität, Störungen, Prädatoren, Witterung-Klima, Huftierkonkurrenz), und andererseits noch nicht versucht wurde, die Bestandsentwicklung im grossen landschaftlichen Massstab als Metapopulationsdynamik zu verstehen. Es ist das primäre Ziel dieses Projekts, ein räumlich explizites Metapopulationsmodell des Auerhuhns für einen grossen Landschaftsausschnitt der Schweizer Alpen zu erarbeiten. Dabei sollen die erwähnten Einflussfaktoren möglichst umfassend berücksichtigt werden. Die Arbeit soll modellhaft zeigen, dass für das Verständnis von Populationsvorgängen von raumbeanspruchenden Wildtierarten eine Analyse und Bewertung von lokal bis überregional wirksamen Einflussfaktoren notwendig sind. Die Ergebnisse sollen zudem als konzeptionelle Grundlage für den Nationalen Aktionsplan Auerhuhn und für regionale Artenförderungsprojekte dienen. Folgende Fragen und Themen sind für das Projekt von zentraler Bedeutung: Wie gross ist das landschaftsökologische Lebensraumpotenzial für das Auerhuhn in den Alpen, wie ist es räumlich verteilt? Wie verteilen sich die lokalen Auerhuhnpopulationen in diesen Potenzialgebieten? Wie gross sind die Bestände? Welche Faktoren beeinflussen den Status von Lokal- und Regionalpopulationen? Welche Populationen haben abgenommen oder sind verschwunden, welche sind stabil (Source-Sink-Mechanismen)? Zwischen welchen räumlich getrennten Populationen besteht ein Austausch? Welche Landschaftselemente wirken als Barrieren? Entwickeln einer nicht-invasiven Methode für die genetische Differenzierung von Populationen, sowie für Bestandsschätzungen und Monitoring.