Nach einem Bericht des Washingtoner World Resources Institute, der gemeinsam von verschiedenen US-Behörden und 25 Organisationen erstellt wurde, sind derzeit 75% aller Korallenriffe weltweit bedroht. Hält diese Entwicklung an, sind laut Bericht bis 2050 alle Korallenriffe weltweit gefährdet. Die Studie „Reefs at Risk Revisited“, die am 23. Februar 2011 vorgestellt wurde, baut auf der bereits 1998 erschienenen Analyse „Reef at Risk“ auf. Damals wurde vor allem der Einfluss von lokalen Bedrohungen auf Korallenriffe wie zum Beispiel Überfischung, zerstörerische Fischfangmethoden oder Verschmutzungen durch Umweltgifte untersucht. Der aktuelle Bericht bezieht erstmals auch globale Einflussfaktoren mit ein. Durch den Klimawandel geraten die Korallenriffe unter zusätzlichen Druck. Ein weiterer Faktor ist die zunehmende Versauerung der Ozeane. Der Bericht identifiziert erstmals 27 Länder, die sozial und wirtschaftlich besonders von einer Zerstörung der Riffe betroffen sind. Darunter sind die Komoren, die Fidschi-Inseln, Grenada, Haiti, Indonesien, Kiribati, die Philippinen, Tansania und Vanuatu, die am meisten stärksten betroffenen Länder.
Mit Mosambik (Rang 1), Malawi (3), Ghana und Madagaskar (beide 8) gehörten im vergangenen Jahr gleich vier afrikanische Staaten zu den zehn Ländern, die am härtesten von Wetterextremen getroffen wurden. Dies ist ein Kernergebnis der 12. Auflage des Globalen Klima-Risiko-Index, den die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am 8. November 2016 beim Klimagipfel in Marrakesch vorgestellt hat. Weltweit betrachtet haben Hitzewellen 2015 die meisten Todesopfer gefordert. Betroffen waren sowohl Entwicklungs- und Schwellenländer - ein Beispiel ist Indien mit mehr als 4300 Todesfällen - als auch Industrienationen, zum Beispiel Frankreich (3300 Todesopfer). Die Menschen litten auch unter fehlenden Schutzmaßnahmen und unzureichender Katastrophenvorsorge in armen Staaten. Alle zehn am meisten betroffenen Länder in den vergangenen 20 Jahren bis 2015 sind Entwicklungsländer, neun davon gehören zur Gruppe der Staaten mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen. Sie gehören zu den Staaten, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen und sehr wenig Mittel für Anpassungs- und Schutzmaßnahmen haben. Die am stärksten betroffenen Länder dieser längerfristigen Betrachtung - also seit 1996 - sind Honduras, Myanmar und Haiti. Weltweit forderten in den vergangenen 20 Jahren rund 11.000 Extremwetterereignisse fast 530.000 Menschenleben. Die direkten materiellen Verluste addierten sich auf knapp 3,1 Billionen US-Dollar, gerechnet in Kaufkraftparitäten (PPP).
Die Munich Re hat Bilanz des Jahres 2010 gezogen: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 950 Naturkatastrophen verzeichnet, neun Zehntel davon waren wetterbedingte Ereignisse wie Stürme, Unwetter oder Überschwemmungen. Damit war 2010 das Jahr mit der zweithöchsten Zahl an Naturkatastrophen seit 1980. Die Anzahl übertraf auch deutlich den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von jährlich 785 Ereignissen. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr fünf Katastrophen, die in Anlehnung an die Definition der Vereinten Nationen (UN) in die oberste Kategorie der Größtkatastrophen einzuordnen waren: Die Erdbeben in Haiti (12. Januar), in Chile (27. Februar) und in Zentral-China (13. April) sowie die Hitzewelle in Russland (Juli bis September) und die Überschwemmungen in Pakistan (ebenfalls Juli bis September). Auf sie entfiel im abgelaufenen Jahr der größte Teil der Todesopfer (insgesamt etwa 295.000) sowie knapp die Hälfte der gesamtwirtschaftlichen Schäden infolge von Naturkatastrophen.
Das Projekt "Modellhaftes Photovoltaik-Inselnetz für das Mädchenwohnheim bei Port-au-Prince/Haiti" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Caritasverband e.V. durchgeführt. Zusammen mit der Caritas Österreich (CaA) engagieren sich die Salesianerinnen im Wiederaufbau eines Mädchenwohnheims. Das Oberziel ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensstandards von 150 verwaisten Mädchen, die direkt oder indirekt von dem Erdbeben in Haiti im Januar 2010 betroffen waren. Eine Komponente des Projekts besteht aus dem Bau einer Solarenergieanlage. Ergebnis wird die ausreichende Stromversorgung des Gebäudekomplexes sein, um den Mädchen angemessene Lebens- und Lernstandards zu ermöglichen und zu ihrer positiven Entwicklung beizutragen. Dies wird durch den Bau eines nachhaltigen, auf erneuerbaren Ressourcen beruhenden Energiesystems gewährleistet. Das Projekt wird auf dem Baugelände des Mädchenwohnheimes in Croix des Bouquets durchgeführt. Der Standort kann über folgende GPS-Koordinaten gefunden werden: 18 Grad 36'41.39''N 72 Grad 12'14.75''W. Das gesamte Projekt, einschließlich der Installation der Anlage, ist ein Meilenstein für die Salesianerinnen und auch für die Gegend Croix des Bouquets. Der staatliche Stromanbieter, EDH - Electricite d'Haiti, hat gerade erst damit begonnen, einen Teil von Croix des Bouquets an das Stromnetz anzuschließen. Das Mädchenwohnheim hat durch die Umsetzung des Projektes bereits heute Zugang zu Elektrizität. Die Anlage mit erneuerbaren Energien passt sehr gut in dieses Gebiet. Durch den Standort und das Klima kann eine optimale Nutzung garantiert werden. Es ist gelungen, lokale Fachleute zu schulen und in das Projekt zu integrieren. Das Vorhaben dient als Referenz- und Modellprojekt für weitere Vorhaben der Salesianerinnen in Haiti und für Projekte von Caritas Österreich und dem Deutschen Caritasverband.
Das Projekt "Teilprojekt: Chicxulub vor und nach dem Impakt: Zum Alter des Events und zur kretazischen und alttertiären Sedimentfolge Yucatans" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Ziel der Untersuchungen sind die Stratigraphie, die lithologische Abfolge und die Ablagerungsbedingungen der vermeintlichen Impakt-Ejekta und Megatsunami-Gesteine in Mexiko, Haiti, Guatemala, Belize, Kuba und Nordost-Brasilien. Die bisherigen Daten belegen, daß diese Sedimente zu unterschiedlichen Zeiten innerhalb des oberen Maastricht und des unteren Dan zur Ablagerung kamen. Sie weisen damit auf ein Multievent-Scenario für den K/T-Übergang hin, bei dem folgende zeitlich voneinander getrennte Ereignisse unterschieden werden: (1) Brekzienablagerung im 'mittleren' und frühen Ober-Maastricht (z.B. Kuba, Guatemala, Süd-Mexiko), (2) Brekzienablagerungen während des obersten Maastricht in Brasilien, Guatemala und Süd-Mexiko, (3) Sphaerulitablagerungen in Nordost-Mexiko an der Basis der Formaminiferenzone CF1 des obersten Maastricht, (4) siliziklastische Ablagerungen in Nordost-Mexiko innerhalb der Foraminiferenzone CF1, (5) die K/T-Grenze (weltweite Ir-Anomalie, hier Ir in Nordost-Mexiko und Brasilien), (6) Sphaerulitablagerungen und Ir in Beloc,? Sphaerulite und ? Ir in Caribe, Guatemala innerhalb der P. eugubina Zone (Zone P1a), und (7) eine Pd dominierte PGE-Anomalie am Top der Zone P1a von Beloc. Innerhalb dieses Multievent-Scenarios ist die exakte stratigraphische Stellung des Asteroiden-Einschlagskraters bei Chicxulub, Yucatan, noch unklar. Wenn allerdings, wie oftmals behauptet, die Sphaerulite in Nordost-Mexiko einen solchen Einschlag belegen, dann wäre dieser Impakt etwa 200-300 kyr vor der K/T-Grenze erfolgt. Das Forschungsvorhaben soll mit der Analyse der UNAM- und ICDP-Forschungsbohrungen und mit weiteren Untersuchungen der klastischen Sedimente im Umkreis von Yucatan, vor allem in Mexiko und Alabama, fortgesetzt werden.
Das Projekt "Wissenschaftliche Fachbegleitung der Kubanischen Beringungszentrale in Siboney-Juticy" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ingenieurbüro T. Sauer durchgeführt. On July 17th, 2010, the Johann Christoph Gundlach Cuban Bird Banding Centre (CBBC) was officially opened. The CBBC is located at the Siboney-Jutic' Ecological Reserve (an Important Bird Area), managed by the Eastern Centre of Ecosystems and Biodiversity (BIOECO) in Santiago de Cuba. The main goals of this permanent banding centre are to study Cuban birds moult patterns, postnatal dispersion, sex ratios and life expectancy, to obtain survival estimates and to assess the importance of Cuban habitats for bird migration. BIOECO are also aiming to create a database to help ornithologists and conservationists from Cuba, the Caribbean basin and North America to better preserve this shared resource of birds. The initiative is part of Cuban efforts to implement the Caribbean Biological Corridor (together with Haiti and the Dominican Republic), and it is expected that in the future the CBBC will serve as a training facility for young ornithologists and conservationists from across the region.
Das Projekt "Geochemische Charakterisierung von Prae- und Postevent-Sedimenten an der Kreide/Tertiaer Grenze in Mexiko" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Petrographie und Geochemie durchgeführt. Die Entstehung der Chicxulub-Kraters, Mexiko, wird auf den Einschlag eines Asteroiden zurueckgefuehrt. Der Einschlag soll an der Kreide/Tertiaergrenze erfolgt sein und wird mit dem Massenaussterben der Dinosaurier in Zusammenhang gebracht. Um die exakte zeitliche Stellung und direkte und langfristige Auswirkungen des Impakts auf die unmittelbare Umgebung von Chicxulub zu ermitteln sind Bohrungen im Rahmen des ICDP geplant. Ziel des Projektes ist es, die in den ICDP-Bohrungen sowie die aus den vorliegenden UNAM-Bohrungen gewonnenen Prae-, Syn- und Postevent-Sedimente an der K/T-Grenze geochemische zu charakterisieren und Milieuindikatorparameter zu bestimmen. Hierzu sollen mit computergestuetzten Multiparameterverfahren Klimaaenderungen, Veraenderungen der Primaerproduktion, Meeresspiegelschwankungen und Aenderungen der Sedimentationsraten bestimmt und modelliert werden und mit Profilen der K/T-Grenze in Nordostmexiko, Suedmexiko, Guatemala, Haiti und Kuba verglichen und korreliert werden. Die Untersuchungen sollen in engster Zusammenarbeit mit dem von Prof. Stinnesbeck (Geologisches Institut, Universitaet Karlsruhe) beantragten Projekt durchgefuehrt, sowie mit den anderen Arbeitsgruppen im Hinblick auf die Chicxulub-Impakt Geschichte interpretiert werden.
Responding to violations against lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex and queer people worldwide, in the light of theuniversality of human rights, this paper demonstrates the need, benefits and opportunities for including sexual orientationand gender identity (SOGI) in human rights impact assessment (HRIA) and related impact assessments. The United Nationslegal framework (including the 2011 Resolution on Human Rights, Sexual Orientation and Gender Identity) and supportinginternational legal documents such as the Yogyakarta Principles provide the mandate and basis for this paper. The paperdevelops a typology of documents related to SOGI aspects in HRIA and provides examples of SOGI-centred HRIA approaches, specifically the Uganda Anti-Homosexuality Bill and post-earthquake disaster relief in Haiti. Our findingsidentify research-practice gaps in modes and technicalities of the pioneer SOGI-centred HRIA cases, and attest to anabsence of methodologies, tools and indicators. We call upon impact assessment practitioners to develop and use tools thatare inclusive of gays, lesbians and bisexuals as well as transgender and intersex people.<BR>Quelle: http://www.tandfonline.com/
Das Projekt "Agroforstliche Produktionssysteme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 11 Landwirtschaft, Internationale Agrarentwicklung und Ökologische Umweltsicherung, Fachgebiet Feldkulturen der Tropen und Subtropen durchgeführt. Initiiert durch das Lehrangebot zu Agroforstwirtschaft und entsprechende Nachfrage nach Diplomthemen entwickelt sich das o.g. Forschungsvorhaben zunehmend zu einem eigenstaendigen Schwerpunkt des Fachgebietes. Regelmaessig werden Erhebungen zur Baumintegration in landwirtschaftliche Produktionssysteme am tropisch/subtropischen Standort (bisher: Brasilien, Philippinen, Lesotho, Suedspanien) zur Produktivitaet einzelner Arten (Botswana, Australien) oder Literaturauswertungen ueber traditionelle und moderne Agroforstsysteme (Haiti, Kuba, Ostafrika) durchgefuehrt. Die Ausweitung dieses Forschungsschwerpunktes durch vertiefende Promotionsvorhaben (Indonesien, Mexiko) ist in Vorbereitung.
Das Projekt "New Directions in Seismic Hazard assessment through Focused Earth Observation in the Marmara Supersite (MARSITE)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von University Bogazici Istanbul, Rectorate Bebek durchgeführt. Objective: The recent devastating earthquakes and associated tsunamis in Japan, Indonesia, and Haiti, which killed more than half a million people, highlighted how mankind is still far away from a satisfactory level of seismic risk mitigation. Among the regions around the Mediterranean Sea for which earthquakes represent a major threat to their social and economic development, the area around the Marmara Sea, one of the most densely populated parts of Europe, is subjected to a high level of seismic hazard. For this region the MARSITE project is proposed with the aim of assessing the state of the art of seismic risk evaluation and management at European level. This will be the starting point to move a step forward towards new concepts of risk mitigation and management by long-term monitoring activities carried out both on land and at sea. The MARSITE project aims to coordinate research groups with different scientific skills (from seismology to engineering to gas geochemistry) in a comprehensive monitoring activity developed both in the Marmara Sea and in the surrounding urban and country areas. The project plans to coordinate initiatives to collect multidisciplinary data, to be shared, interpreted and merged in consistent theoretical and practical models suitable for the implementation of good practices to move the necessary information to the end users.