Das Projekt "MOSAIK - Halboffene Weidelandschaft und Feldgraslandschaft als alternative Leitbilder fuer die Pflege von Trockenstandorten und ihre Konsequenzen fuer das Ueberleben von Flora und Fauna" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Landschaftsökologie durchgeführt. Vor dem Hintergrund der in grossem Umfang nicht mehr praktikablen 'Pflege' von Offenlandbiotopen besteht das Ziel des Projektes darin, alternative Managementverfahren zu erproben, deren Effizienz fuer den Naturschutz zu bewerten und ein 'Werkzeug' fuer die Vorhersage dieser Massnahmen zu entwickeln. Das Vorhaben beabsichtigt, die Auswirkungen zweier Systeme zu untersuchen, die als Managementsysteme von Offenlandbiotopen neu und fuer grossflaechige Gebiete oder kleinflaechig parzellierte Landschaften geeignet sind. Es handelt sich um Permanente Standweiden mit geringer Besatzdichte (kleiner 0,5 GV/ha) und dem Leitbild 'Halboffene Weidelandschaft' oder 'Hudelandschaft' - Flaechenmosaike mit zyklischen, massiven Eingriffen in die Vegetationsdecke (Grubbern) und dem Leitbild 'Feldgraslandschaft'. Eine Teilflaeche in einer solchen Landschaft soll im Abstand von etwa 5 Jahren gegrubbert werden. Im ersten Fall wird ein raumzeitlich ungesteuerter Mosaikzyklus geschaffen, der aus einer Sukzessionsserie von offenen Grasheiden zu Gebueschen besteht, im zweiten Fall ein raumzeitlich gesteuerter Mosaikzyklus, der eine Sukzessionsserie aus bis in den Wurzelhorizont gestoerten Flaechen bis hin zu Grasheiden und Gebueschen umfasst. Das Flaechenverhaeltnis der Einzelflaechen im Mosaik wird von der Ausdehnung des Eingriffs in die Vegetationsdecke bestimmt. Geplant ist vor allem der Eingriff mit Grubbern, die die Regeneration aus der Diasporenbank stimulieren, ohne den Boden zu wenden. Im Gegensatz zur jaehrlichen Intensivpflege von Offenlandbiotopen, die niedrige, geschlossene Vegetationsdecken konserviert, werden in diesen neuen Systemen Sukzessionen (kleinflaechig beim Leitbild 'halboffene Weidelandschaft', grossflaechig beim Leitbild 'Feldgraslandschaft') zugelassen. Dies bedeutet fuer Flora und Fauna eine mosaikfoermige Aenderung der Habitatqualitaet, die zu einer raumzeitlichen Veraenderung geeigneter Lebensraeume fuehrt und damit das Besiedlungs- und Aussterberisiko veraendert. Die oertliche Abnahme der Habitatqualitaet und die damit einhergehende Verdraengung von Pflanzen und Tieren muss dann nach erneuter Freistellung durch erneute Einwanderung kompensiert werden. Einige Arten des Offenlandes koennen dies leichter als andere. Wenn das Aussterberisiko nicht nur fuer einige, sondern fuer alle Arten gering ist, kann von der intensiven, kostenaufwendigen Pflege auf diese eher extensiven, weniger kostenaufwendigen Managementsysteme uebergegangen werden. Sie sind in der hier vorgeschlagenen Form nicht dafuer gedacht, in die landwirtschaftliche Praxis integriert zu werden, da die Erzeugung von Biomasse in Form von Nahrungsmitteln keine Rolle spielen soll. Ziel ist ausschliesslich die Erhaltung halboffener Landschaften bei moeglichst geringen Kosten...