Das Projekt "Teilprojekt: Charakterisierung der Kolloidpartikel in den Wasserfliesssystemen stillgelegter saechsischer Bergbauanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Dresden-Roßendorf e.V., Institut für Ressourcenökologie durchgeführt. Waehrend die quantitative Beschreibung des Transports von toxischen und radiotoxischen Schadstoffen in der Umwelt ueber den Wasserpfad heute bereits relativ gut gelingt, wenn diese Substanzen in geloester Form im Wasser vorliegen, bereitet die Quantifizierung des kolloidinduzierten Schadstofftransportes noch grosse Schwierigkeiten. Grund ist, dass die wissenschaftliche Datenbasis fuer das Kolloidverhalten noch schlecht ist. Da Bergbaualtlasten eine bedeutende Schadstoffquelle fuer die Umwelt darstellen, sollen in drei typischen Anlagen des stillgelegten saechsischen Erzbergbaus (Gruben, Halden) in Fliess-, Stau- und Sickerwaessern die Kolloidpartikel untersucht werden. Es sind die Partikelkonzentrationen, die mittleren Partikelgroessen, die Partikelgroessenverteilungen, die elektrophoretische Mobilitaet, die Partikelformen, die chemische und mineralische Natur der Partikel sowie die Mengen der durch die Partikel adsorbierten/absorbierten Schwermetalle zu bestimmen. Diese Parameter sollen in ihrer Abhaengigkeit von folgenden Randbedingungen verfolgt werden: dem geologischen Umfeld des Wasserleiters, der Herkunft des Wassers, der chemischen Zusammensetzung des Wassers (pH-Wert, O2-Gehalt, Ionengehalt), der Temperatur des Wassers, der Fliessgeschwindigkeit, dem Probenahmeort und der Jahreszeit. Die Ergebnisse sind uns so aufzubereiten, dass sie als Datenbasis fuer kuenftige 'Kolloidmoduln' geochemischer Transportmodelle dienen koennen.
Das Projekt "Gefährdungspotenzial Steinkohlenhalden Zwickau/Oelsnitz, Arbeitspakete 2 und 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BEAK Consultants GmbH durchgeführt. Im Rahmen des 2005 bereits realisierten ersten Arbeitspaketes wurde der Kenntnisstand zu den Haldenobjekten des Steinkohlenbergbaus im Zwickauer und Lugau/Oelsnitzer Revier aktualisiert und ein Vorschlag für ein Haldenkategorisierungsschema bezüglich ihres Gefährdungspotenzials und insbesondere des Schadstoffeintrages in den Wasserkreislauf abgeleitet. Die Arbeitspakete 2 und 3 mit den Zielstellungen: - Vertiefende Standortuntersuchungen an 3 ausgewählten Haldenobjekten; - Klärung des Prozessverständnisses beim Austrag von Schadstoffen; - Untersuchung der Schadstoffausträge über Sickerwässer sowie Klärung des Austragsverhaltens thermisch umgewandelter Bergemassen und deren Auswirkung auf die Schutzgüter (u. a. durch intermittierend betriebene Säulenversuche); - Untersuchung des Einflusses mikrobieller Prozesse auf die Migrationsfähigkeit der Schadstoffkomponenten; - Einschätzung des Schadstoffaustrages aus den Halden über den Luftpfad im Bereich von Brandherden; - Prozessmodellierung-wurden 2006 abgeschlossen. Der im Ergebnis dieser Arbeiten erreichte Sachstand machte ergänzende Untersuchungen zur Abklärung spezieller mikrobieller und geochemischer Sachverhalte erforderlich, die im Rahmen ergänzender Arbeiten (Säulenversuche an gesättigten und ungesättigten Säulen, Schwefelbestimmungen, sequentielle Extraktion der verschiedenen Haldenschichten) 2007 durchgeführt wurden.
Das Projekt "Verfahrensentwicklung zur physikalischen Abtrennung schwermetallbeladener Anteile von Sedimenten aus Fluessen des Erzgebirges" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von UVR-FIA GmbH Verfahrensentwicklung-Umweltschutztechnik-Recycling- GmbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Verfahren zur Abtrennung von schwermetallbelasteten Fraktionen aus Sedimenten solcher Fluesse, in die Grubenwaesser und Haldensickerwaesser eingeleitet werden. Die Sedimente von Fluessen der erzgebirgischen Metallprovinzen sollen hinsichtlich der angereicherten Schwermetalle, ihres Akkumulationsvermoegens und der Art der Anlagerung (Adsorption, Mineralisation) der Metalle, des Anteils an organischer Substanz sowie der aufbereitungstechnisch wichtigen Eigenschaften wie Koernungsaufbau, Suszeptibilitaet und Flotierbarkeit umfassend charakterisiert werden. Die Abscheidung schwermetallhaltiger Minerale und anderer Sedimentbestandteile unter alleiniger Ausnutzung von Korngroessenunterschieden ist der selektiven Abscheidung durch Magnetscheidung und Flotation gegenueberzustellen. Durch Laborversuche ist nachzuweisen, dass der Klaerschlammverordnung genuegende gereinigte Sedimentanteile erzeugt werden koennen.