Das Projekt "Biologische Bekaempfung der Hauptschaedlinge des Hopfens durch Einsatz von Antagonisten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Durch Freilandversuche werden die Moeglichkeiten des Einsatzes von Nuetzlingen im Rahmen eines integrierten Pflanzenschutz-Konzeptes gegen die Hopfenblattlaus (Phorodon humuli) und die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) im Hopfenbau untersucht. Daneben werden die Auswirkungen weiterer biologischer Verfahren (z.B. Untersaaten, physikalische Barrieren) auf die Entwicklung der Schaedlingspopulationen am Hopfen untersucht.
Das Projekt "Erarbeitung von integrierten Pflanzenschutzverfahren gegen den Luzernerüssler (Otiorhynchus ligustici) im Hopfenbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Pflanzenbau - Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung , Hopfenforschungszentrum Hüll durchgeführt. Der Luzernerüssler Otiorhynchus ligustici ist ein Schädling, der in den deutschen Hopfenanbaugebieten regelmäßig wirtschaftliche Schäden verursacht. Neben den Fraßschäden an jungen Hopfentrieben, die zu ungleichmäßig entwickelten Beständen führen, erfolgt eine massive Schädigung des Hopfenstockes. In den befallenen Teilflächen ist dann eine Rodung (und eventuell Neupflanzung) notwendig. Betroffen sind grundsätzlich alle deutschen Hopfenbaugebiete, insbesondere jedoch die Hallertau (Bayern) und das Anbaugebiet Elbe-Saale (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt). In früheren Jahren war der Befall auf leicht erwärmbare, sandige Böden beschränkt; inzwischen schädigt der Käfer bzw. die Larven des Käfers die Bestände auch auf lehmig-tonigen Standorten. Die chemische Bekämpfung des Schädlings ist durch seine versteckte Lebensweise sehr schwierig. Aktuell ist zur Bekämpfung des Schädlings nur ein Produkt (Wirkstoff: Lambda-Cyhalothrin) genehmigt, das zudem nur einmal pro Jahr angewendet werden darf. Eine Änderung der unbefriedigenden Situation ist zur Zeit sehr unwahrscheinlich. Der Einsatz von entomopathogenen Nematoden (EPN) zur Bekämpfung der Rüsselkäferlarven im Boden könnte eine erfolgversprechende Alternative darstellen. Erste Vorversuche Ende der 1980er-Jahre mit EPN gaben noch keine eindeutigen Hinweise über eine ausreichende Bekämpfung des Schädlings. Ziel ist es, EPN im Boden dauerhaft anzusiedeln und eine nachhaltige Reduzierung des Schädlings ohne Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu erhalten. Eine Regulierung auf biologische Weise durch die Ausbringung und mögliche Etablierung von EPN würde eine umweltfreundliche, nachhaltige Alternative zur Bekämpfung mit chemischen Mitteln darstellen. In allen Projektjahren soll desweitern festgestellt werden, welche Otiorhynchus spp. in den Hopfengärten der deutschen Anbaugebiete vorkommen.
Das Projekt "Forschungs- und Entwicklungsvorhaben: Integrierter Pflanzenbau im Hopfen unter besonderer Beruecksichtigung von Niedriggeruestanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Hopfengeruestanlagen sind in der traditionellen Bewirtschaftungsform 7 m hoch. Jaehrlich werden fuer jeden Stock ein bzw. zwei Aufleitdraehte angebracht, an dem sich der Hopfen hochwindet. Zur Ernte werden die Hopfenreben auf dem Feld abgeschnitten und zur stationaeren Pflueckmaschine transportiert. Die Pflanzenschutzmittel werden mit Geblaesespritzen ausgebracht, die die Behandlungsfluessigkeit zur gleichmaessigen Verteilung bis zur Geruesthoehe von 7 m transportieren muessen. Bei der Niedriggeruestanlage mit Hoehe 3 m erfolgt die Aufleitung an einem dauerhaften Drahtgeflecht; geerntet wird mit einer fahrbaren Pflueckmaschine direkt vom Bestand. Fuer die Pflanzenschutzmassnahmen kann ein Tunnelspritzgeraet mit Recyclingeinrichtungen eingesetzt werden. Diese Form der Hopfenanlage hat als Ziel folgende Vorteile: Verringerung der Abtrift durch Einsatz von Tunnelspritzgeraeten sowie der Pflanzenschutzmittel-Aufwandmengen durch Rueckfuehrung der nicht angelagerten Behandlungsfluessigkeit in den Behaelter. Einsatz von Nuetzlingen mit voraussichtlich besserem Erfolg, weil die Pflanzenhoehe geringer ist und die Ueberwinterung auf den abgeernteten Hopfenreben moeglich sein kann. Reduzieren des Duengeraufwandes wegen des Verbleibens der Hopfenreben ueber den Winter (es werden aus dem stehenden Bestand nur die Dolden, Blaetter und Seitentriebe abgeerntet). Verringerung des Aufwandes an Kosten, Arbeit und Energie und damit Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Hopfenbaues. Nach ersten Ergebnissen ist der Anbau in Niedriggeruestanlagen moeglich, die Ertraege sind jedoch z.T. erheblich niedriger als in Hochgeruestanlagen.
Das Projekt "Verfahrensentwicklung zur Schaedlingsbekaempfung in der Hopfenproduktion ohne chemische Pflanzenschutzmittel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Im vorgesehenen Forschungsvorhaben soll die Grundlage fuer die Zuechtung von blattlausresistenten Hopfensorten erarbeitet werden. Dazu muss in Feld- und Glashausversuchen ueberprueft werden, ob genetisch abgesicherte Unterschiede in der Anfaelligkeit gegen die Hopfenblattlaus vorhanden sind. Praxisbeobachtungen bestaetigen die Vermutung. In der Hopfenzuechtung (die LBP ist die einzige Organisation in Deutschland, die Hopfenzuechtung betreibt) wird nach Kenntnis vorhandener Resistenzen bei den Einkreuzungen auf resistente Genotypen zurueckgegriffen. Zur Zeit ist nicht bekannt, ob die in den Hopfenbaubetrieben durchgefuehrten Bekaempfungsmassnahmen gegen die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) immer notwendig sind. Durch Kontrollen und Erhebungen soll dies ueberprueft und eine Schadschwelle fuer diesen Schaedling erarbeitet werden. Die Einsparung einer Bekaempfungsmassnahme bringt neben dem oekologischen Vorteil eine Kostenersparnis von ca. 450 DM pro Hektar. In bisherigen Versuchen wurden zur Bekaempfung der Gemeinen Spinnmilbe gute Ergebnisse mit dem Anbringen von Leimbarrieren an die Hopfenrebe erzielt. Durch die Leimbarrieren wird die Zuwanderung des Schaedlings verhindert. Das Verfahren soll zur Praxisreife weiterentwickelt werden. Die physikalische Masnahme koennte dann chemische Verfahren ersetzen.
Das Projekt "Einfluss verschiedener Bearbeitungsverfahren und Untersaaten in Hopfenreihen auf Erosion, Bodenstruktur, Bodenbiologie und Humusgehalt des Bodens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Hopfen als Reihenkultur mit haeufiger Bearbeitung verursacht in Hanglagen haeufig Bodenerosion. In dem Versuchsvorhaben wird der Bodenabtrag bei verschiedenen Behandlungen und Untersaaten gemessen und der Einfluss auf Bodenfruchtbarkeit und Bodenfauna untersucht. In der Folge sollen praxisreife Verfahren der Bearbeitung und entsprechender Untersaat entwickelt werden, bei denen die Bodenerosion vermindert oder eventuell ganz verhindert wird. Dabei soll der Ertrag des Hopfens gleich bleiben oder eventuell langfristig angehoben werden. Bemerkungen: Beregnungsversuche wurden in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt fuer Wasserwirtschaft Muenchen durchgefuehrt. In den bisherigen Ergebnissen wurde festgestellt, dass durch Untersaaten von Raps Mitte Juli zwischen die Hopfenreihen die Erosion wesentlich verringert sowie die Bodenfruchtbarkeit erheblich verbessert werden kann. Dieses Verfahren wurde in die Praxis eingefuehrt. In weiteren Versuchen soll untersucht werden, ob Dauerbegruenung im Hopfen moeglich ist.