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Sickerwasseruntersuchungen auf Nitrat im Zustrombereich der Förderbrunnen der Wassergewinnung Hohe Mark der GELSENWASSER AG

Das Projekt "Sickerwasseruntersuchungen auf Nitrat im Zustrombereich der Förderbrunnen der Wassergewinnung Hohe Mark der GELSENWASSER AG" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gelsenwasser AG durchgeführt. Im Einzugsgebiet einer Wassergewinnungsanlage bei Haltern wurde auf ausgewählten organisch gedüngten Ackerbauflächen die Verlagerung anorganischer Stickstoffverbindungen mit dem Sickerwasser untersucht und mit nahe gelegenen Waldflächen verglichen. Es werden große Grundwasserflurabstände, in der Regel über 15 m u. GOK, beobachtet. Grundwasserneubildungsraten liegen in Waldgebieten zumeist unter 275 mm/a, während sie auf Ackerflächen oft mehr als 400 mm/a betragen. Zur Sedimentgewinnung wurden auf 8 Ackerbau- und 4 Waldflächen insgesamt 21 Rammkernsondierungen bis zu einer Tiefe von 8 m u. GOK durchgeführt und nach lithologischen Kriterien beprobt. Die Verlagerungsgeschwindigkeiten im tieferen Bodenprofil (unterhalb des Wurzelraums) betragen auf Ackerflächen im Mittel 2,3 m/a und 1,5 m/a auf Waldflächen. Das Sickerwasser im Wurzelraum der Ackerflächen wird im Mittel 1,5 mal pro Jahr ausgetauscht. In den Proben unter Ackerstandorten wird zumeist das Sickerwasser erfasst, das sich in den letzten 3 bis 4 Jahren gebildet hat, während die Proben unter Waldflächen das Sickerwasser aus den letzten 5 bis 6 Jahren repräsentieren. Um die Stoffgehalte in diesem Sickerwasser zu untersuchen, wurden die Proben in Anlehnung an DIN 19746 - Bestimmung von mineralischem Stickstoff - mit einer CaCl2-Lösung eluiert und nachfolgend auf Stickstoffspezies untersucht. Bezogen auf das Sickerwasser treten auf Ackerflächen in mehr als der Hälfte aller Proben (59 Prozent) Nitratkonzentrationen in einem kritischen Bereich von über 37,5 mg/L auf (n = 67 von 113). In den Proben unter den Waldflächen ist dies nur für ca. ein Fünftel der Proben (18 Prozent, n = 3 von 17) der Fall. Unterhalb des Wurzelraums (Acker We = 0,9 m, Wald We = 2 m) ist davon auszugehen, dass sich diese Nitratgehalte weiter in die tiefere ungesättigte Zone verlagern. Für diese Dränzone beträgt die Nitratkonzentration im Sickerwasser im Mittel aller Ackerflächen 60 mg/L, während sie im Mittel auf den Waldflächen bei 16 mg/L liegt. Hohe Nitratkonzentrationen im Sickerwasser (größer 100 mg/L) werden ausschließlich unter Ackerflächen und vor allem in Profilabschnitten gemessen, die das Sickerwasser aus dem Jahr 2008 repräsentieren. Weder aus den Nmin-Untersuchungen (LWK 2009) noch aus den flächenbezogenen Stickstoffbilanzen (Elies 2009) kann das Auftreten des verlagerbaren Nitrats im Untergrund in den ermittelten Konzentrationshöhen und der zeitlichen Verteilung abgeleitet werden. Aus den mittleren Gehalten an auswaschungsfähigem Stickstoff in der Dränzone kann in Verbindung mit Grundwasserneubildungsraten und der Verlagerungsgeschwindigkeit des Sickerwassers auf die potenziellen mittleren Nitratkonzentrationen im Sickerwasser unterhalb der untersuchten Zone von 8 m geschlossen werden. Aufgrund dieser Betrachtung sind im Sickerwasser unter Ackerflächen mit Nitratgehalten zwischen 53 und 100 mg/L Werte oberhalb des Trinkwassergrenzwertes zu erwarten.

Umweltschonende Kommunalentwicklung im Lipperaum

Das Projekt "Umweltschonende Kommunalentwicklung im Lipperaum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Marl durchgeführt. Die anhaltende Zerstoerung und Ueberlastung der natuerlichen Lebensumwelt des Menschen rechtfertigen Sofortmassnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des Naturhaushalts. Naturhaushaltliche Leistungen muessen also erhalten und entwickelt werden, um das Ueberleben des Menschen zu sichern. Aber auch innerhalb der vom Menschen geschaffenen naturfernen technischen Systeme (z.B. in den Staedten) bedarf es der Sofortmassnahmen: Hier stehen direkt Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen sowie die Erhaltung seiner Sachgueter auf dem Spiel. Gefordert sind also Ueberlegungen zur Belastbarkeit oder Tragfaehigkeit des Naturhaushalts und des Menschen einschl. seiner Sachgueter. Dabei kann es nicht laenger bei punktuellen Problemloesungen bleiben. Vielmehr sind konzeptionell begruendete und auf laengere Sicht fixierte Umweltqualitaetsziele Unabdingbar. Die Suche nach einem abgestimmten Katalog solcher Qualitaetsziele, die zugleich Bemessungsgrundlage fuer Umweltvertraeglichkeitspruefungen sein koennten, sollte methodisch beispielhaft fuer ein definiertes Untersuchungsgebiet erfolgen. Zusammen mit den Lippestaedten Dorsten, Marl und Haltern sowie im Benehmen mit dem Ministerium fuer Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft NRW wurde der mittlere Lipperaum als Beispielgebiet fuer das Forschungsprojekt ausgewaehlt. Der Untersuchungsauftrag galt einem methodischen Ansatz zur Ausformulierung von Umweltqualitaetszielen, wobei darzulegen und zu ermitteln waren: - die derzeitige Bedeutung des Naturhaushaltes - die Belastungen und Gefaehrdungen der natuerlichen Ressourcen, - die notwendige zukuenftige Qualitaet naturhaushaltlicher Ausstattungen, soweit die drei Staedte gemeinsam dafuer verantwortlich zu sein haetten sowie - Hinweise auf ein Handlungskonzept mit Instrumentenanwendung und Durchsetzungs strategien.

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