Eine nachhaltige Flächen- und Gebäudenutzung, gepaart mit der Sicherung landwirtschaftlicher Betriebe und einem naturverträglichen, sanften Tourismus. Schleching ist Vorzeigegemeinde in mehreren Themenfeldern. Die knapp 1.800 Einwohner große Gemeinde Schleching im malerischen Oberbayern setzt schon seit vielen Jahren auf eine nachhaltige Gemeindeentwicklung. Innenentwicklung spielte dabei in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle: Mit Hilfe der Flächenmanagementdatenbank des Bayrischen Landesamtes für Umwelt erfasste die Gemeinde Leerstände und Flächen, die neu bebaut werden können. Damit dabei das Ortsbild nicht gestört und der bäuerliche Baustil getroffen wird, wurde eine Baufibel erstellt. Sie dient als Leitfaden und enthält Beispiele für erfolgreiche Sanierungen. So soll das Ortsbild und die anziehende Wirkung des ländlichen Luftkurortes auf den Tourismus gesichert werden. Außerdem wurde der Dorfkern freundlicher gestaltet. Hierfür wurde eine Straße verlegt und Raum für Veranstaltungen und Feste geschaffen. Soziale Infrastrukturen im Dorfkern bringen nun Leben ins Dorf: Die Kindergartenkinder Schlechings dürfen heute in einem denkmalgeschützten Bauernhaus ihre Stunden verbringen und die Feuerwehr, Bergwacht und der Schützenverein wurden in ein leer stehendes Gebäude einquartiert. Seit 2014 gibt es in Schleching einen Dorfladen, der von den Bürgern getragen wird. Hierfür erwarb die Gemeinde das Gebäude. Über dem Dorfladen ist eine Wohngemeinschaft für Senioren und Menschen mit Handicap untergebracht. Schleching setzt auf gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um die Vorteile des eingeschlagenen Weges darzustellen: Wert- und Bevölkerungserhalt durch Ortskernvitalität und Ortsbildqualität! Von 2014-2016 war Schleching Partnergemeinde des Projekts „Nachhaltige Gemeinde 2030 – Zukunft gestalten“ der Hochschule München und des SIREG Instituts gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Im Rahmen des Projektes beschäftigte sich Schleching mit Entwicklungsszenarien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und erarbeitete Entwicklungsstrategien. Ein Schwerpunkt der Arbeit lag auf dem Thema Tourismus und demographischer Wandel. Das große Engagement Schlechings und seiner Bevölkerung wurde im Jahre 2015 mit einem Preis im Wettbewerb „Kerniges Dorf“ belohnt. Dieser Wettbewerb wird von der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. (ASG) durchgeführt und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Weitere Informationen Schleching im Internet Kerniges Dorf, Wettbewerbsbroschüre 2015 Eine Studie zeigt: In Deutschland gibt es 120.000 bis 165.000 ha ungenutzte Innenentwicklungspotenziale. Wie viele Hektar davon liegen in Ihrer Kommune? Ein genauer Blick auf den Bestand könnte sich lohnen. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.
Baulücken und Nachverdichtungspotenziale gibt es viele – nur an der Aktivierung hapert es. Dieses Problem kennen die meisten Kommunen in Deutschland. Hier helfen die "Handlungshilfen für eine aktive Innenentwicklung", die in vier baden-württembergischen und bayerischen Kommunen entwickelt wurden. Die Baupotentiale im Innenbereich werden nur geringfügig ausgeschöpft, da es einen Mangel an flächendeckenden Innenentwicklungskatastern gibt. Zudem sind die Motive der Eigentümer von Baulücken nicht ausreichend bekannt und auch Gesamtkostenvergleiche zwischen Projekten im Innen- und Außenbereich fehlen. Um diese Defizite zu verringern, wurden im Projekt "Handlungshilfen für eine aktive Innenentwicklung" (HAI) belastbare wissenschaftliche Daten zur Aktivierung von Innenentwicklungsflächen erhoben. 2.220 süddeutsche Kommunen (von 2.000 bis 50.000 Einwohner) nahmen an der Befragung zu Baulandkatastern und zur Aktivierung von Innenentwicklungspotentialen teil. In den vier Kommunen Baiersdorf (Bayern), Gunzenhausen (Bayern) , Pfullingen (Baden-Württemberg) und Stegaurach (Bayern) wurde anschließend ein Beratungskonzept für die gezielte Ansprache von Eigentümern erprobt. Diese Erfahrungen flossen in den Leitfaden zur Mobilisierung von Innenentwicklungspotentialen für kommunale Akteure, Eigentümer und sonstige Fachleute ein. Schritte zur erfolgreichen Innenentwicklung Vorteile der Innenentwicklung erkennen: z.B. Kosteneinsparung Erfassung der Innenentwicklungspotenziale: Baulücken- und Brachflächenkataster Kommunaler Grundsatzbeschluss: Innen- vor Außenentwicklung Aktivierungsmaßnahmen: z.B. Eigentümeransprache Weitere Informationen Kleine Lücken – große Wirkung. Baulücken, das unterschätze Potenzial. Herausgeber: Umweltministerium Baden-Württemberg, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Das hat sich richtig gelohnt: die Gemeinde Werneck (10.600 Einwohner) recherchierte 260 Baulücken mit 22 ha Grundstücksfläche – davon könnten 52 Grundstücke sofort bebaut werden. Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.
Die Stadt Wuppertal hat in einem im Jahr 2016 vorgelegten Handlungsprogramm eine umfassende Übersicht ihrer Brachflächen erarbeitet. Insgesamt wurden etwa 150 Standorte erfasst und ausgewertet, von denen schließlich 101 Standorte Eingang in das Handlungsprogramm Brachflächen fanden. Diese 101 Standorte verteilen sich auf insgesamt 126 Hektar Fläche. Darüber hinaus wurden Expertengespräche u.a. mit Bezirksplanern des Ressorts Bauen und Wohnen, der Wirtschaftsförderung, dem Verkehrsressort, mit den Stadtwerken und der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) geführt. Weiterhin konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Erkenntnisse in Bezug auf Brachflächen mitteilen. Schließlich wurden Luftbilder ausgewertet und Ortsbegehungen durchgeführt. Entsprechende ihrer vormaligen Nutzung wurden die Flächen kategorisiert in Industrie- und Gewerbebrachen, Militärbrachen, Verkehrsbrachen, Infrastrukturbrachen und Einzelhandelsbrachen. Auf Basis der Flächenerfassung wurden in einer interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe Nutzungsempfehlungen erarbeitet, die für nachfolgend erforderliche Planungen herangezogen werden können. Alle relevanten Nutzungsempfehlungen sind in einen Brachflächen-Steckbrief mit Angaben zum Planungsrecht, Luftbild- und Kartenausschnitt, Ausführungen zum Bestand und zu den Entwicklungsabsichten sowie zu den notwendigen Arbeitsschritten eingeflossen. Empfohlen werden Nachnutzungen für Gewerbe, Wohnen, soziale Infrastruktur, Freizeit, Grünfläche, Fuß- und Radweg sowie Einzelhandel. Schließlich wurde ergänzend zu den Einzeldokumentationen ein Gesamtplan erstellt. Das Handlungsprogramm bietet eine Priorisierungshilfe für die Revitalisierung der betreffenden Flächen. Somit besteht eine Fülle von brachflächenbezogenen Informationen, die als Argumentationshilfe für die verbindliche Bauleitplanung dienen. Sie ermöglichen eine fachlich fundierte Abwägung für siedlungspolitische Entscheidungen, indem sie mögliche Alternativen zu Flächenneuausweisungen anbieten. Das Handlungsprogramm Brachflächen liefert darüber hinaus Fachbeiträge für informelle sektorale Planungen und Konzepte in Wuppertal wie z.B. das Handlungsprogramm Wohnen, das Handlungsprogramm Gewerbeflächen und das regionales Gewerbeflächenkonzept. Weitere fachlich-inhaltliche Schnittstellen bestehen zu integrierten Handlungskonzepten für Programmgebiete der Sozialen Stadt oder des Stadtumbau West. Schließlich bestehen enge Bezüge zu Schlüsselprojekten der Stadtentwicklung, die im Rahmen der „Strategie Wuppertal 2025“ umgesetzt werden sollen. Die Ergebnisse sind über ein verwaltungsinterne Geoinformationsportal abrufbar und fließen in das Siedlungsflächenmonitoring der Bezirksregierung Düsseldorf ein. Vorgesehen ist, die Daten im jährlichen Turnus zu aktualisieren.