API src

Found 1 results.

Akteursfigurationen einer produktionsintegrierten Abwasservermeidung des Forschungsschwerpunktes 'Produktionsintegrierte Umweltschutztechnik'

Das Projekt "Akteursfigurationen einer produktionsintegrierten Abwasservermeidung des Forschungsschwerpunktes 'Produktionsintegrierte Umweltschutztechnik'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Forschungszentrum Arbeit - Umwelt - Technik durchgeführt. Die 5. Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) konfrontiert u.a. Betriebe der metallverarbeitenden Industrie mit verschaerften abwasserrechtlichen Anforderungen. Der Paragraph 7a WHG verpflichtet indirekteinleitende Betriebe, sogenannte 'gefaehrliche Stoffe' nach dem Stand der Technik abwassertechnisch vorzubehandeln (Konkretisierung im Anhang 40 und Verordnungen). Ziel des Projektes ist die Analyse der Umsetzung dieser Verpflichtungen in kleinen und mittleren Betrieben der galvanotechnischen Industrie (Lohngalvaniken). Die Konsequenzen fuer betroffene Betriebe sind in der Regel gravierend, da die im behoerdlichen Vollzug formulierten wasserrechtlichen Auflagen neben additiven auch die Einfuehrung produktionsintegrierter Techniken fordern koennen (Vorsorgeprinzip), so dass die Produktionsverfahren selber von Aenderungen betroffen sind. Fragestellung: Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der Frage, unter welchen ueber-, zwischen- und innerbetrieblichen Handlungszusammenhaengen und Kooperationsformen technische und organisatorische Massnahmen durchgefuehrt werden, die zu einer produktionsintegrierten Vermeidung/Verminderung von Abwasseremissionen 'gefaehrlicher Stoffe' beitragen. Aufgrund der Hypothese, dass die erhoehte - und nicht nur - technische Komplexitaet produktionsintegrierter Techniken kleine Lohngalvaniken tendenziell ueberfordert, bezieht sich die zentrale Forschungsperspektive auf die Analyse der Bedeutung ueber- und zwischenbetrieblicher Handlungszusammenhaenge ('externer Figurationen' Grunt, 1984) und neuer sozialer Koordinationsmuster fuer das umweltschutzorientierte Innovationsverhalten. Untersuchungsdesign: Die Untersuchung ist als explorative Studie angelegt und traegt hypothesenbildenden Charakter. Die zentrale Untersuchungsmethode besteht in der Durchfuehrung von problemzentrierten Interviews (ca. 60) in vier Gemeinden: Neben Experteninterviews (Verbaenden, Behoerden) liegt der Schwerpunkt auf Interviews mit Geschaeftsfuehrern von Galvaniken und mit technischen Experten der Technik- und Chemielieferanten dieser Galvaniken. (Zwischen-)Ergebnisse: Die Hypothese, dass die untersuchten Galvaniken mit den zu erbringenden Koordinationsleistungen ueberfordert sind und sich auf die Suche nach externen Wissensressourcen begeben, wurde bestaetigt. Ausserorientierung und Qualitaet der Kooperation ist aber abhaengig von der 'Umsetzungsphilosophie' der zustaendigen Behoerde und die Existenz von kooperativen sozialen Beziehungen auf ueberbetrieblicher Ebene ist eher die Ausnahme. Die entscheidende Voraussetzung fuer die erfolgreiche Planung und Einfuehrung integrierter Abwasservermeidungstechniken besteht in der Herausbildung neuartiger Akteursfigurationen zwischen Galvaniken, deren Zulieferern, Abwassertechnikfirmen und den staatlichen Wasserbehoerden.

1