Although software products are immaterial goods, their use can bring about significant materials and energy flows. Software characteristics determine which hardware capacities are made available and how much electric energy is used by end-user devices, networks, and data centers. The connection between software characteristics and the demand for natural resources caused by the manufacture and use of ICT systems has been the object of little scientific study to date. The present study breaks new ground by exploring the effects of software on the indirect use of natural resources by hardware. The study identifies starting points in the realm of software that can contribute to conserving natural resources or at least to slowing further growth of their use by ICT systems. Veröffentlicht in Texte | 23/2015.
Software plays an important role in determining the environmental impact of ICT products. It has a measurable impact on computer-hardware energy consumption and increasing requirements can make it necessary to replace computer hardware prematurely – a phenomenon known as software obsolescence. This Guide on Green Public Procurement of Software presents a set of criteria and proposes methods for implementation of these criteria for public tenders. The criteria can be applied to both commercially available standard software and to commissioning the development of software. This document is the translation of the 2019 German version, that has been revised in 2023. Veröffentlicht in Texte | 71/2020.
Obwohl Softwareprodukte immaterielle Güter sind, kann die Nutzung von Software erhebliche Stoff und Energieströme auslösen. Eigenschaften der Software entscheiden, welche Hardwarekapazitäten vorgehalten werden und wieviel elektrische Energie in Endgeräten, Netzwerken und Rechenzentren verbraucht wird. Der Zusammenhang zwischen Softwareeigenschaften und dem Bedarf an natürlichen Ressourcen, der durch Herstellung und Betrieb von IKT-Systemen ausgelöst wird, ist bisher wissenschaftlich noch wenig untersucht. Die vorliegende Studie betritt Neuland, indem sie explorativ den Einfluss von Software auf die indirekte Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen durch Hardware untersucht. Die Ressourceneffizienz von Software wird dabei im Kontext neuer Nutzungsformen wie mobiler Internetnutzung und neuer Software-Architekturmuster wie Cloud Computing betrachtet. Veröffentlicht in Texte | 22/2015.
Das Faltblatt stellt das vom UBA beauftragte Forschungsprojekt "Sustainable Software Design" (Laufzeit Juli 2015 bis September 2017) vor. In den letzten Jahren wurden einige Anstrengungen unternommen, um die Hardware der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) umweltfreundlicher zu gestalten. Konkrete Anforderungen an das Design und die Programmierung von Softwareprodukten und -architektur, die weniger Energie und weniger Hardwareressourcen benötigen, sind bisher kaum gestellt worden. Das Fehlen der Anforderungen an Softwareprodukte hat zur Folge, dass die Energieeffizienzgewinne der Hardware durch ineffiziente Software oder schlechte Softwarekonzepte nicht oder nur teilweise zum Tragen kommen. Es ist daher notwendig, die gegenseitige Beeinflussung von Hard- und Software zu untersuchen, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die es ermöglichen, die Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen durch ein IKT-System zu reduzieren. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens „Sustainable Software Design“ stehen dabei die Ausarbeitung eines methodischen Ansatzes zur Erstellung von ressourcenschonender Software und die Ermittlung von Kriterien, die für die Beurteilung der Umweltwirkungen von Software geeignet sind. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.
Zertifizierung für sparsame und umweltfreundliche Arbeitsweise In vielen Rechenzentren deutscher Unternehmen gibt es große Sparpotentiale. Bezogen auf den Energieverbrauch arbeitet ein Großteil der Rechenzentren nachweislich ineffizient und das obwohl 50 Prozent der Gesamtkosten Energiekosten sind. Trotzdem investieren Unternehmen vergleichsweise wenig in deren Energieeffizienz. Das Umweltzeichen Blauer Engel wirkt dem entgegen. Die neue Zertifizierung - RAL-UZ-161 - eröffnet Unternehmen einen Weg, Rechenzentren umweltfreundlicher und damit energiesparender und ressourcenschonender zu betreiben. Die Zertifizierung mit dem Blauen Engel für Rechenzentren kann nach einer einjährigen Messphase vorgenommen werden. Der erste Blauen Engel für energieeffizienten Rechenzentrumbetrieb konnte an die erecon AG vergeben werden. Die durchschnittliche Serverauslastung in deutschen Rechenzentren liegt derzeit schätzungsweise bei 20-50 Prozent. Gleichzeitig wird angenommen, dass ein Drittel der Unternehmen mit Rechenzentren deren Kapazität nicht ausnutzt. Das zeigt, dass noch viel Potential vorhanden ist, die vorhandene Hardware effizient zu nutzen. Durch den effizienten Betrieb können auf drei Ebenen Kosten gespart und Ressourcen geschont werden: Bisher gibt es keine allgemein anerkannten Vorgaben, wie die Ressourcen- und Energieeffizienz eines Rechenzentrums über eine umfassende Messgröße ausgewiesen werden kann. Das ändert sich nun: Mit dem neuen Umweltzeichen Blauer Engel für „Energie- und ressourcenbewussten Rechenzentrumbetrieb“ (RAL-UZ-161) wird nicht nur der energieeffiziente Betrieb des Rechenzentrums bewertet, sondern auch Verfahren, die den effizienten Umgang mit den bestehenden Hardware-Ressourcen erlauben. Ziel ist es hierbei, mit möglichst wenig Hardware energieeffiziente Rechenleistung bereitstellen zu können. Denn nur bei Einbeziehung von Ressourcen- und Energieeffizienzkriterien kann gewährleistet werden, dass die zertifizierten Produkte oder Dienstleistungen einen Beitrag für den Klima - und Ressourcenschutz leisten können. „Mit dem Blauen Engel für Rechenzentren geben wir den Unternehmen eine klare Vorgehensweise an die Hand, mit der sie ihre IT sparsamer und umweltfreundlicher machen können. Auch das UBA lässt sein Rechenzentrum gerade auf den Blauen Engel vorbereiten,“ betont der Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA), Thomas Holzmann. Da sich die IT stetig weiterentwickelt, beschränkt sich das RAL-UZ-161 nicht nur auf Kriterien, die die Energieeffizienz der einzelnen Hardware-Komponenten eines Rechenzentrums verlangen (beispielsweise Server- und Kommunikationstechnik, Stromversorgung und Klimatisierung). Es setzt zudem auch die Einrichtung eines Energiemonitorings und eines Energiemanagementsystems im Unternehmen voraus. Das Unternehmen, das sich auf den Weg der Zertifizierung begibt, erhält Anregungen und Empfehlungen zur weiteren Optimierung des Rechenzentrums, was nebenbei auch zur Erhöhung der Betriebssicherheit führt. Unternehmen, die bereits erfolgreich das Umweltzeichen erworben haben, entlasten die Umwelt und leisten damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz und zum Gelingen der Energiewende. Durch den Blauen Engel hat das Unternehmen nicht nur Wettbewerbs- und Imagevorteile, sondern zeigt damit auch Verantwortungsbewusstsein. Wir sind am Donnerstag, 7. März 2013 auch auf der CeBIT in Halle 11, Stand proRZ Rechenzentrumsbau mit dem Blauen Engel für „Energiebewussten Rechenzentrumbetrieb“ präsent und beraten Unternehmen, wie sie ihr Rechenzentrum energiesparender, ressourcenschonender und ökonomischer betreiben können.
Energieverbrauch muss weiter sinken – Kühlung künftig ohne Halogene Rechenzentren, die das Umweltzeichen „Blauer Engel“ tragen wollen, müssen künftig deutlich weniger Energie verbrauchen und klimafreundlich gekühlt werden. Grund ist eine überarbeitete Vergabegrundlage, die die Jury Umweltzeichen auf ihrer jüngsten Sitzung verabschiedet hat. „Rechenzentren sind echte Energiefresser – sie verbrauchen in Europa rund 33 Prozent des Stroms der gesamten Informations- und Kommunikationstechnik. Rechenzentren mit dem neuen ‚Blauen Engel‘ garantieren einen möglichst geringen Einsatz von Hardware und Energie. Sie lassen sich so besonders kostengünstig, ressourcenschonend und klimafreundlich betreiben“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA). Das UBA geht davon aus, dass sich Investitionskosten beispielsweise für neue Messtechnik oder eine Kaltgangeinhausung des Rechenzentrums nach durchschnittlich zwei Jahren amortisieren. Wer E-Mails verschickt, Informationen im Internet sucht, Fotos in der Cloud speichert oder mit dem Smartphone zum Ferienort navigiert, nutzt irgendwo in der Welt Rechenzentren. So erzeugen wir alle weltweit immer mehr Daten, die übertragen und gespeichert werden. Die Menge der weltweit gespeicherten Daten ist in den vergangenen zwanzig Jahren um rund das Tausendfache gestiegen und wächst immer schneller. Umso wichtiger wird es, diese Datenmengen umweltfreundlich zu verarbeiten. Im vergangenen Jahr hat das Umweltbundesamt daher die Kriterien des „Blauen Engels für Rechenzentren“ gemeinsam mit Experten und Expertinnen überarbeitet. Das Grundkonzept wurde beibehalten, neue Anforderungen kamen hinzu: So dürfen etwa neu beschaffte, intelligente Power Distribution Units (PDUs), über die auch Messwerte abgerufen werden können, nur eine Verlustleistung von maximal 0,5 Watt pro vorhandenem Stromausgang aufweisen. Verändert wurden auch die Werte für die Energy Usage Effectiveness (EUE), die ein Maß für die Energieeffizienz der Rechenzentrums-Infrastruktur sind: Neue Rechenzentren, die ab dem Jahr 2013 erst zwölf Monate oder weniger in Betrieb sind, müssen einen EUE von 1,4 erreichen. Bei älteren Rechenzentren gilt ein EUE-Wert von 1,6 (bis fünf Jahre) oder 1,8 (älter als fünf Jahre). Neben dem geringen Energieverbrauch ist eine klimafreundliche Kühlung des Rechenzentrums wichtig. Sie erfolgt bislang zumeist mit klimaschädlichen, teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) als Kältemittel. Die EU hat zwar mit der Verordnung Nr. 517/2014 (F-Gase-Verordnung) eine nur stufenweise Verknappung der Verwendungsmengen von HFKW beschlossen, diese startet aber erst 2017. Der „Blaue Engel“ fordert aber bereits jetzt, dass Kälteanlagen, die nach dem 1. Januar 2013 in Betrieb gingen, nur noch halogenfrei kühlen. Das heißt, dass künftig beim „Blauen Engel“ nur noch Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln wie Kohlendioxid eingesetzt werden dürfen; zulässig sind natürlich auch Kühlsysteme, die ganz ohne Kältemittel auskommen, etwa Wärmetauscher. Kleine Rechenzentren mit einem Kältebedarf von maximal 50 Kilowattstunde (KWh) sind von den Bestimmungen ausgenommen. Rechenzentren können sich ab sofort nach der neuen Vergabegrundlage zertifizieren lassen. Bis spätestens 1. Januar 2016 müssen die neuen Vergabekriterien von allen Rechenzentren eingehalten werden, die berechtigt sind das Umweltzeichen „Blauer Engel – Energiebewusster Rechenzentrumbetrieb“ | RAL-UZ 161 zu tragen.
Gemeinsame Presseerklärung mit dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. und dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren Beschaffungs-Portal "TK-Beschaffung.de" nun auch in Englisch und Französisch Die öffentliche Ausschreibung und der Einkauf umweltfreundlicher Notebooks wird für Wirtschaft und Verwaltung einfacher. Der Hightech-Verband BITKOM, das Umweltbundesamt (UBA) und das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren (BeschA) haben hierzu einen neuen Leitfaden „Empfehlungen für die umweltfreundliche Beschaffung von Notebooks” veröffentlicht. „Die Broschüre ist eine verlässliche und verständliche Hilfe für die Einkäufer der öffentlichen Hand und gibt auch privaten Unternehmen Tipps beim Einkauf umwelt-freundlicher Notebooks”, sagte Martin Jetter, Mitglied des BITKOM-Präsidiums. Notebooks werden immer beliebter: Nach BITKOM-Berechnungen werden in Deutschland in diesem Jahr 7,2 Millionen Geräte verkauft, 26 Prozent mehr als 2008. Heute entfallen 62 Prozent der verkauften PCs auf Notebooks und 38 Prozent auf Tischrechner (so genannte Desktop-PCs). Vor drei Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt. In dem Leitfaden werden unter anderem Beschaffungskriterien in den Bereichen Energieverbrauch, Materialeigenschaften und Geräuschemissionen bei Notebooks vorgeschlagen sowie praxisnah dargestellt und erläutert. Der ab Juli 2009 gültige Energieeffizienz-Standard „Energy Star 5.0” ist dabei bereits berücksichtigt. „Die Beschaffung energiesparender Notebooks durch die öffentliche Hand trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Außerdem lässt sich so Energie sparen und damit auch Steuergelder”, sagte der Vizepräsident des Umweltbundesamtes Dr. Thomas Holzmann. Notebooks verbrauchen grundsätzlich weniger Energie und Material im Vergleich zu Desktops. Die öffentliche Verwaltung wird 2009 nach BITKOM-Schätzungen für Computer, Software und Dienstleistungen rund um IT und Kommunikation über 18 Milliarden Euro ausgeben. Dabei entfällt ein Großteil auf Software (vier Milliarden Euro) und Hardware wie Computer (2,3 Milliarden Euro). „Die öffentliche Hand hat eine Einkaufsmacht, die sie noch stärker für umweltfreundliche Produkte einsetzen sollte”, so Holzmann. Die Publikation wurde im Rahmen der Online-Plattform „ITK-Beschaffung.de” erstellt. Das Projekt von BITKOM, UBA , BeschA und dem IT-Amt der Bundeswehr bietet öffentlichen Auftraggebern Hilfe bei der Ausschreibung und dem Einkauf von ITK-Produkten. Diese Vorgänge sind oft komplex, schließlich müssen viele rechtliche Vorgaben und Ansprüche an Umweltschutz und Vergaberecht erfüllt werden. Das Online-Angebot ist mittlerweile in Deutsch, Englisch ( www.ICT-procurement.org ) und Französisch abrufbar und wird laufend erweitert. Demnächst wird in einer aktualisierten Version des schon erschienenen „Leitfaden für die umweltfreundliche Beschaffung von Desktops” ebenfalls der neue Standard „Energy Star 5.0”-aufgenommen. „Für die Einkäufer der öffentlichen Hand ist das Internet-Portal zur ITK-Beschaffung eine große Erleichterung”, sagte Klaus-Peter Tiedtke, Direktor des Beschaffungsamtes. "Das Portal fördert den Wettbewerb und die Transparenz. Dadurch können wir einen größere Anzahl von Angeboten auf unsere Ausschreibungen erzielen und sorgt so für Einsparungen. Wir können das Geld der Steuerzahler effizienter einsetzen und haben juristische Sicherheit", so Tiedtke. Ansprechpartner für die Medien: BITKOM: Marc Thylmann, Pressesprecher, Technologien und Dienste Tel. +49.30.27576-111 Fax +49.30.27576-400 m [dot] thylmann [at] bitkom [dot] org Isabel Richter, Referentin, Umwelt und Nachhaltigkeit Tel. +49.30.27576-231 Fax +49.30.27576-400 i [dot] richter [at] bitkom [dot] org Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren: Miliana Mongeville-Romic, Pressestelle Tel. +49.228.99610-1210 miliana [dot] mongeville-romic [at] bescha [dot] bund [dot] de Umweltbundesamt: Martin Ittershagen, Pressesprecher Tel: +49.340.2103-2122 martin [dot] ittershagen [at] uba [dot] de
Große Unterschiede im Stromverbrauch von Programmen Software hat einen entscheidenden Anteil an der Ressourceneffizienz von IT-Hardware und daran, wie lange sie genutzt wird. So können Programme mit gleicher Funktion zum Beispiel deutlich unterschiedliche Stromverbräuche haben, je nachdem, wie sie programmiert sind. Um die Umweltverträglichkeit von Software zu messen, hat das Umweltbundesamt (UBA) nun Kriterien entwickelt. Gesetzliche Anforderungen an die Mindesteffizienz gelten bislang nur für die IT-Hardware, also Smartphones oder Tablets, Laptops oder Computer. Aber die Software hat mindestens einen ähnlich großen Einfluss auf die Energie- und Hardwareeffizienz der Informationsverarbeitung. Jüngste Beispiele zeigen den Einfluss von Softwareupdates auf die Begrenzung der Nutzungsdauer oder auf den plötzlich gestiegenen Energieverbrauch, weil das Gerät nicht mehr in den Energiesparmodus geht. Um die Vergleichbarkeit von Softwareprodukten sicherzustellen, hat das Umweltbundesamt Standardnutzungsszenarien, eine Messmethode und unterstützende Werkzeuge entwickelt. Mit deren Hilfe ist es erstmalig möglich, den Anteil der Software am Energieverbrauch und der Inanspruchnahme von Hardware zu messen. Insgesamt wurden 76 Einzelkriterien in drei Bereichen untersucht: Ressourceneffizienz, Einfluss auf die Dauer der Hardwarenutzung und Nutzungsautonomie, also bspw. die Quelloffenheit der Software. Inwiefern sich der Kriterienkatalog anwenden lässt und die Messmethode aussagekräftig ist, wurde an Softwareprodukten aus den Bereichen Textverarbeitung, Browser, Content Management System und Datenbank im Labor getestet. Im Vergleich von Softwareprodukten innerhalb des jeweiligen Bereichs und bei der Nutzung gleicher Funktionen wurden deutliche Unterschiede in der Beanspruchung der Hardwareressourcen und des Energiebedarfs durch die Messungen sichtbar. Beispiel Textverarbeitung: Das Textverarbeitungsprogramm A verbrauchte auf derselben Hardware zur Abarbeitung des gleichen Standardnutzungsszenarios knapp viermal so viel Energie und hatte eine über viermal höhere Prozessorauslastung als das vergleichbare Textverarbeitungsprogramm B. Die Studienergebnisse eröffnen die Möglichkeit, überprüfbare Anforderungen auch an die Effizienz der Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Daten durch Software zu stellen. Entwicklern von Software helfen die Messmethode und die erarbeiten Tools, Rückschlüsse auf die Hardwarebeanspruchung und den Energieaufwand von Software zu ziehen. Sie unterstützen bei der Entwicklung des Designs ressourceneffizienter Software und können Beschaffern beim Einkauf und bei Entwicklungsaufträgen von Software helfen. Die Studie wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt vom Öko-Institut, dem Umweltcampus Birkenfeld und der Forschungsgruppe Informatik und Nachhaltigkeit der Universität Zürich.
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Bundesumweltministerin Lemke und UBA-Präsident Messner geben Startschuss für neuen Experimentierraum zur Analyse von Umweltdaten Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamts (UBA) Prof. Dr. Dirk Messner haben heute das Anwendungslabor für Künstliche Intelligenz und Big Data (KI-Lab) am UBA eröffnet. Das KI-Lab soll Grundlagen schaffen, um mit Künstlicher Intelligenz (KI) die Analyse großer Mengen von Umweltdaten (Big Data) stärker zu vereinfachen. Alle Behörden im Umweltressort werden das KI-Lab für ihre Arbeit nutzen, das heute seine Arbeit aufnimmt. Steffi Lemke, Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministerin: „Die Potentiale von KI und Big Data sind immens – auch für den Schutz von Umwelt, Klima und Natur. Sie auf nachhaltige Weise zu heben, ist eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe und gehört zu verantwortungsvoller Digitalisierung. Das neue KI-Lab ist innovativ und ermöglicht den Behörden des Umweltressorts, passgenaue Anwendungen für Herausforderungen zu entwickeln – zum Beispiel für die effizientere Auswertung von Satellitendaten, um den Ausbau von Wind- und Sonnenstrom besser planen zu können. Diese Anwendungen sollen die Arbeit der Behörden unterstützen und das Verständnis von Problemen, Lösungen und Zusammenhängen im Umweltbereich sowohl bei den Behörden selbst als auch in der Öffentlichkeit verbessern. Das hat Modellcharakter.“ UBA -Präsident Prof. Dr. Dirk Messner: „Digitale Transformation und künstliche Intelligenz sind ein Paradigmenwechsel auch im Umweltschutz. Wir werden Umweltdaten künftig völlig anders und auch besser analysieren können. Dazu müssen wir neue datenwissenschaftliche Methoden für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung nutzen und Kompetenzen im gesamten Umweltressort aufbauen. Sonst werden wir nicht Schritt halten bei der so wichtigen Verwaltungsdigitalisierung. Unser Anwendungslabor ist dafür ein einmaliger Experimentier- und Gestaltungsraum für die Analyse von Umweltdaten.“ Das KI-Lab nutzt datenwissenschaftliche Methoden und Technologien, um die heterogenen, komplexen und bisher oft schwer zugänglichen Datenbestände in der Umweltverwaltung besser zu verwerten. Das umfasst Erdbeobachtungs- und Messdaten, Prozessdaten für eine Verwaltungs- und Vollzugsoptimierung und viele andere weitere Umwelt-, Natur- und Strahlenschutzdaten. Erste Beispiele für die mögliche Anwendung von KI sind etwa das Identifizieren von Wind- und Photovoltaik-Anlagen in Satellitendaten für eine bessere Planung. Auch lassen sich illegal in Online-Handelsplattformen angebotene und geschützte Tier- und Pflanzenarten besser aufspüren. Mit dem KI-Lab können alle Behörden des Umweltressorts KI-Anwendungen auf Basis von Umweltdaten entwickeln – neben dem UBA sind dies das Bundesamt für Naturschutz, das Bundesamt für Strahlenschutz und das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung. Das KI-Lab ist eine Initiative im Rahmen der Umweltpolitischen Digitalagenda des BMUV und Teil des BMUV 5-Punkte-Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“. Hierfür stehen aus Mitteln des Konjunktur- und Zukunftspaketes der Bundesregierung (2021) 26,4 Millionen Euro zur Verfügung. Es werden rund 30 Mitarbeitende, zunächst befristet bis 2025, an den Standorten Leipzig, Berlin und Dessau-Roßlau beschäftigt. Das KI-Lab legt besonderen Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und entwickelt Lösungen zur ressourcenschonenden Nutzung von KI und Big Data (Responsible & Green AI). Dabei stehen verschiedene Aspekte nachhaltiger Software im Raum: Vom möglichst energieeffizienten Einsatz der Hardware über passgenaue und ethische Auswahl der Daten und Algorithmen, bis zur Verwertbarkeit durch dritte im Rahmen von Open-Source. Das KI-Lab arbeitet aktuell daran, wirkungsvolle nationale und internationale Netzwerke und Kollaborationen zum Thema KI und deren Nutzung im Umweltressort zu etablieren. Ziel ist es, im gesamten Umweltressort methodisch und technisch relevante Kompetenzen aufzubauen. Die Behörden wollen voneinander lernen und so der digitalen Transformation in der Umweltverwaltung Anschub geben. „Wir arbeiten bei der Umsetzung von Beispielanwendungen (Use Cases) mit ganz unterschiedlichen Expertinnen und Experten aus dem Umweltressort eng zusammen: von der Meeresforschung, über Strahlenschutz bis hin zur Atmosphärenphysik im urbanen Raum. Es ist uns ein Anliegen, dass das KI-Lab sowohl eine Wirkung nach außen entfacht, als auch ins eigene Haus wirkt.“ so Robert Wagner, Leiter des KI-Lab am UBA.
Ob es der Saugroboter, der smarte Lautsprecher oder die Geräte sind, die Licht und Heizung steuern, sie alle vereinen, dass sie von Software gesteuert werden. Damit erhöht sich das Risiko der Softwarebedingten Obsoleszenz, die zu mehr Elektronikschrott und höheren Ressourcenverbrauch beiträgt. Vernetzte Produkte werden vorzeitig funktionsunfähig, wenn sie die geänderten Anforderungen (z.B. keine Unterstützung neuer Übertragungs- oder Sicherheitsstandards) und dem Leistungsanspruch nicht mehr genügen (z.B. aufgeblähte Software-Updates) oder sich in externer Abhängigkeit befinden (z.B. abgestellte Cloud-Services oder Lizenz-Server). Produkte werden wegen der Software vorzeitig obsolet, obwohl ihre Hardware noch funktionstüchtig ist. Veröffentlicht in Texte | 13/2023.
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