Das Projekt "Entwicklung eines Biowäschers zur Behandlung schwefelorganischen Geruchs- und Gummistaubs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Forschungsschwerpunkt 04, Arbeitsbereich Abfallwirtschaft und Stadttechnik durchgeführt. Ziel: Beim Betrieb einer Hartgummimühle entsteht eine erheblich staub- und geruchsbelastete Abluft. Ziel ist, diese Abluft mit Hilfe eines Wäschers zu reinigen und die Waschflüssigkeit biologisch zu regenerieren. Die enthaltenen Schwefelverbindungen sollten möglichst zu elementarem Schwefel umgesetzt werden. Hiermit soll eine umweltgerechte und wirtschaftliche Behandlung der Geruchs- und Staubemissionen der Hartgummimühle ermöglicht werden, welche auch auf zahlreiche andere Emittenten schwefelorganischer Geruchsverbindungen (z.B. in der Abwassertechnik) übertragen werden kann. Inhalt: Die New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie AG betreibt zur Herstellung von Hartgummistaub eine Walzenmühle. Aus Arbeitsschutzgründen ist eine starke Absaugung unerlässlich, so dass beim Mahlvorgang etwa 10000 m3/h staub- und geruchbeladener Abluft erzeugt werden. Um die Nachbarschaft vor Belästigungen durch Gerüche zu schützen, sollten Maßnahmen zur Geruchsminderung ergriffen werden. Ein vergleichbarer Anwendungsfall war nicht bekannt. Zunächst wurde die Abscheideleistung von Natronlauge unterschiedlicher Konzentration in Waschflaschen sowie einem Technikums-Füllkörperwäscher mit einem Volumenstrom von 145 m3/h untersucht. Im weiteren Verlauf des Vorhabens wurde der Technikumswäscher als Biowäscher betrieben, wobei abwechselnd fünf 60 l-Reaktionsbehälter mit unterschiedlichen Waschflüssigkeiten verwendet wurden. Die biologische Umsetzbarkeit der Abluftinhaltsstoffe wurde in Versuchen mit 250 ml Laborflaschen und verschiedenen Zusatzstoffen (Nährstoffe, Belebtschlamm, Methanol, Sulfid, Sulfat) weiter untersucht. Weiterhin wurde ein Verfahrensvergleich durchgeführt, bei welchem ermittelt werden sollte, wie gut allgemein bewährte Verfahren der Geruchsminderung bei der konkreten NYH-Problematik funktionieren. Zu diesem Zweck wurde bei der NYH eine Pilotanlage errichtet, welche wahlwiese mit einem Biowäscher oder NaOH-Wäscher betrieben werden konnte. Zum Vergleichmit den allgemeinen Verfahren wurde die Pilotanlage um einen Biofilter, einen Tropfkörperreaktor und einen Aktivkohlefilter erweitert. ERGEBNISSE Die Geruchskonzentration der Abluft der Gummimühle unterlag großen Schwankungen (10000 bis 2000000 GE/m3). Es wurde vermutet, dass die wesentlichen Geruchsstoffe in der Abluft Schwefelverbindungen sind. Neben Schwefelwasserstoff, welcher in Konzentrationen bis zu 60 ppm (in Spitzen 120 ppm) nachgewiesen wurde, müssen weitere Geruchsstoffe mit extrem niedriger Geruchsschwelle vorhanden sein. Diese verursachen den charakteristischen Geruch mit sehr hohen Geruchskonzentrationen, denn zwischen Geruchs- und Schwefelwasserstoffkonzentration konnte kein deutlicher Zusammenhang festgestellt werden. Eine endgültige Identifikation der Geruchstoffe ist nicht gelungen. Es werden jedoch aufgrund von gaschromatografischen Untersuchungen zyklische schwefelorganische Verbindungen wie Thiophenol und Thiophen vermutet. Die beste Reinigungsleistung wurde bei einer ...