Das Projekt "Stehende Gewaesser, Steuerung der natuerlichen Kalzitfaellung zur Sanierung eutropher Seen am Beispiel des Luzin- und Tollensesees (Mecklenburg-Vorpommern) - Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung technischer Verfahren, die zur Sanierung der ca. 10 000 Hartwasserseen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, die zu 95 Prozent eutrophiert sind, eingesetzt werden koennen. Hierzu soll der natuerliche Prozess der Kalzitfaellung, der als Selbstregulation in begrenzt phosphatbelasteten Hartwasserseen ablaeuft und u.a. durch Phosphatmitfaellung vor Eutrophierung schuetzt, kuenstlich intensiviert werden. Es soll Kalziumkarbonat in den Seen mit Hilfe technischer Massnahmen (Tiefenwasser-Belueftung) eingebracht werden. Die kuenstlich ausgeloeste Kalzituebersaettigung im See beguenstigt die Phosphatfaellung. Die Auswirkungen dieser Massnahmen auf die Bioproduktion sollen an dem eutrophen Luzin-See ermittelt und mit den Auswirkungen von Massnahmen der externen Phosphateintragsbegrenzung im Tollense-See auf die hier ablaufende natuerliche Kalzitfaellunggn verglichen werden.
Das Projekt "Verhalten von Transuranen - grossflaechig und langzeitig - in der Umwelt: Modelliert anhand von Untersuchungen in europaeischen Oberflaechengewaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Die kuenstlichen Radionuklide Pu, Am und Np wurden durch Kernwaffentests freigesetzt und finden sich u.a. in Gewaessersedimenten wieder. Durch hochaufloesende Analysen von Sedimentkernen (0,5 cm) und das gesamte Gewaesser erfassende Proberaster (ca. 50 Sedimententnahmestellen) wird das Transport- und Mobilitaetsverhalten dieser Nuklide erfasst und spaeter modelliert. Die Ergebnisse liefern Grundlagenerkenntnisse ueber die Wirkung biogeochemischer und mikrobieller Prozesse auf das Verteilungsmuster von radioaktiven Elementen in natuerlichen Oekosystemen. Hauptauftragnehmer: Uppsala University, Department of Physics; Uppsala; Sweden.
Das Projekt "Spaetpleistozaene und holozaene Sedimente des Stechlin-Sees, Rekonstruktion der Entwicklungsgeschichte des Gewaessers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften durchgeführt. Die 100 km noerdlich von Berlin gelegene Stechlinsee ist ein abflussloser, oligotropher Hartwasser-See, der in ein Grundmoraenengebiet zwischen weichseleiszeitlichen Eisrandlagen eingeschaltet ist. Aus den Profundal des Stechlinsees wurden mit Hilfe eines Kullenberg-Lotes zwei Kerne gezogen; der Kern I mit einer Teufe von 6,37 m aus dem zentralen, tiefsten Becken mit 68 m Wassertiefe, Kern II (Teufe 7,12 m) aus dem nordwestlichen Becken bei einer Wassertiefe von 36 m. Als Ergaenzung der Untersuchungen zur anthropogenen Belastung wurde ein weiterer Kern (Laenge 2,45 m) mit einer Gefriertechnik aus dem Litoral suedlich der Einmuendung des Kernkraftwerkkanals gewonnen. Die Probenahme fuer die Analysen orientiere sich u.a. an den sedimentologischen Unterschieden der Limnite. Folgende Arbeitsgruppen waren an der Bearbeitung beteiligt: a) Arbeitsgruppe PACHUR, Berlin: Untersuchung der geochemischen, sedimentologischen und mineralogischen Parameter, sowie Schwermetallbelastung und Kontamination mit organischen Umweltchemikalien, b) CASPER, Jena: Analyse der Diatomeen-Fauna, c) FLOESSNER, Jena: Untersuchung der Cladoceren-Fauna; d) BRANDE; Berlin: Palynologie.