Das Projekt "Schaetzung von Mikrosatelliten-Frequenzen in Landrassen des Alpenraumes und des Balkan; Phylogenie und Verwandtschaft zwischen Rassen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Tierwissenschaften, Lehrstuhl für Tierzucht durchgeführt. Untersuchung ueber genetische Strukturen und Verwandtschaften von balkanischen und europaeischen Rinderrassen mit Hilfe von Mikrosatelliten. Genetische Veraenderungen entlang des Ausbreitungsweges, ausgehend vom Domestikationszentrum Kleinasien.
Das Projekt "Erhebung genetischer Ressourcen in der Turopolje Zucht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Nutztierwissenschaften durchgeführt. Das Turopolje-Schwein gehört mit rund 70 Tieren in Österreich (ÖNGENE, 2007) zu den hoch gefährdeten Nutztierrassen. Die österreichische Population ist als genetisch extrem eng anzusehen, da alle Tiere in Österreich auf eine Handvoll (6) Gründertiere aus Kroatien zurückgehen. Die genetische Variabilität der heute in Österreich lebenden Turopolje entspricht der von zwei unverwandten Tieren (Zwischenergebnisse einer laufenden Diplomarbeit an der BOKU). Damit ist diese Schweinerasse von allen in Österreich geförderten Nutztierpopulationen trotz des guten Erhaltungszuchtprogramms mittelfristig am stärksten von den Auswirkungen der Inzucht bzw. Verlust der Variabilität bedroht. Eine mögliche Abhilfe ist eine Blutauffrischung mit Tieren anderer Populationen. Im Ursprungszuchtgebiet dieser Schweinerasse (Save Delta, Posavina) gibt es auch nur mehr wenige Tiere, die dieser Rasse zuzuordnen sind. Unklar ist darüber hinaus inwieweit in Kroatien Einkreuzungen mit anderen Schweinerassen (z.B. Mangalitza) erfolgt sind. Daher ist es vorrangiges Ziel des geplanten Projektes verwandten Populationen/Rassen zur Blutauffrischung zu identifizieren. Im Projekt sollen diverse Schweinepopulationen phänotypisch beschrieben werden, Proben (Gewebe oder Haar) zur molekulargenetischen Analyse entnommen und Interviews mit verantwortlichen Personen (Züchter, Wissenschafter) zur vermutlichen Zukunft der Rasse im jeweiligen Land geführt werden. Weiter kann im Projekt erstmalig eine wissenschaftliche Beschreibung der Diversität innerhalb und zwischen Rassen vorgenommen worden, die bisher noch nie in große Diversitätsstudien einbezogen wurden.
Das Projekt "Kombination von Pedigree- und Markerinformationen fuer die Erstellung von Anpaarungsplaenen zur Erhaltung gefaehrdeter Haustierrassen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Nutztierwissenschaften durchgeführt. Der rapide Verlust von biologischer Vielfalt, vor allem auch im Bereich alter Nutztierrassen, macht die Konservierung und den nachhaltigen Umgang mit der Diversitaet existierender Nutztierrassen zu einem bedeutenden Ziel in der heutigen Tierzucht. Sowohl das Pedigree als auch genetische Marker liefern Informationen in unterschiedlicher Quantitaet und Qualitaet ueber die Aehnlichkeit bzw. Unaehnlichkeit von Individuen. Unter Verwendung einer Simulationsstudie werden die Auswirkungen verschiedener Zuchtstrategien (Verwendung von Marker- und/oder Pedigreeinformationen) auf die genetische Variabilitaet von Populationen geklaert. Anhand einer gefaehrdeten, oesterreichischen Nutztierrasse (Tux-Zillertaler-Rind) wird eine Situation in der Praxis untersucht und moegliche Probleme bei der Umsetzung von Erhaltungszuchtprogrammen werden aufgezeigt. Anpaarungsplaene fuer die Tux-Zillertaler-Population sollen erstellt werden.