Das Projekt "Nasschemische Behandlung und Heisshydratation von Muellverbrennungschlacken zur Immobilisierung von Schadstoffen und Verbesserung der Baustoffeigenschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fakultät für Bauingenieurwesen und Vermessungswesen, Institut für Wasserwesen, Lehrstuhl und Prüfamt für Wassergüte- und Abfallwirtschaft durchgeführt. Nasschemische Behandlung und Heisshydratation von Muellverbrennungsschlacken zur Immobilisierung von Schadstoffen und Verbesserung der Baustoffeigenschaften. In zwei bayerischen Hausmuellverbrennungsanlagen (HMVA) erfolgte zunaechst die trockene Beprobung von insgesamt 10 Mg heisser Schlacken, die nach dem Abkuehlen maschinell in die Korngruppen 0/5, 5/10, 10/15, 15/25 und 25/40 mm gesiebt wurden, womit gleichzeitig eine Grobentschrottung verbunden war. Die einzelnen Kornfraktionen wurden in Kunststoffbehaeltern unter Stickstoffgas abgefuellt und verschlossen. In einer weiteren bayerischen Hausmuellverbrennungsanlage wurden zusaetzlich trockene und feuchte Schlacken fuer weitere Untersuchungen beprobt. Die trockenen Schlacken - einzelne Kornfraktionen sowie die aus den Kornfraktionen zusammengesetzten Gesamtgemische - wurden in Laborversuchen einerseits mit Wasser sowie unter gleichzeitiger Zugabe von gasfoermigem Kohlendioxid beziehungsweise Phosphorsaeure (nasschemische Behandlung) und andererseits mit Wasserdampf beziehungsweise kochendem Wasser im Autoklav (Heisshydratation) behandelt. Die unbehandelten und die behandelten Schlacken wurden umfangreich hinsichtlich ihrer umwelt- und bautechnischen Eigenschaften geprueft. Durch eine Schlackewaesche mit Wasser bei Raumtemperatur im labor- und halbtechnischen Massstab wurden leichtloesliche Salze sowie Feinanteile entfernt. Bei Temperaturen von 900 Grad Celsius und hoeher war diese Behandlung besonders effektiv. Die Zugabe von gasfoermigem Kohlendioxid beziehungsweise Phosphorsaeure fuehrte bei den Laborversuchen zur signifikanten Verringerung der Schwermetalle im Eluat. Infolge zu geringer Kohlendioxid- bzw. Phosphorsaeurekonzentrationen in den Behandlungsfluessigkeiten konnten bei den halbtechnischen Versuchen bestimmte Schwermetalle (hier Kupfer, Blei und Zink) in der Schlacke nicht auslaugfest fixiert werden. Bei einer ausreichenden Kohlendioxidmenge mit anschliessender Kurzzeitalterung waeren jedoch die Auslaugkriterien erfuellbar. Nach Einwirkung von kochendem Wasser waren die Gehalte leicht loeslicher Salze in den Eluaten wesentlich niedriger als in den Eluaten der Trockenschlacken. Hingegen erfolgte gerade dadurch eine Aktivierung der Schwermetalle Kupfer, Blei und Zink. Nach orientierenden Versuchen stellt die Begasung einer Schlacke in einem Nassentschlacker mit Kohlendioxid aus dem Reingas einer HMVA einen erfolgversprechenden Weg fuer die grosstechnische kuenstliche Alterung einer Schlacke dar. Sowohl durch die nasschemische Behandlung als auch durch die Heisshydratation der Schlacken ergaben sich deutliche Verbesserungen des Frostwiderstandes und der Raumbestaendigkeit, wobei die sonstigen bautechnischen Eigenschaften dieser Schlacken die Anforderungen der Regelwerke erfuellten. Eine Schlackewaesche mit Wasser bzw. mit in Wasser geloestem Kohlendioxid stellen somit einfache und kostenguenstige Behandlungsverfahren von Schlacken dar.