Daten aus 17 Jahren zeigen Trends im Gebäudebestand Häuser und Wohnungen in Deutschland werden zwar energieeffizienter, aber die Entwicklung stagniert nahezu. Das zeigt eine neue Studie des Umweltbundesamts (UBA), in der bundesweite Daten zu Energieverbrauch und Modernisierungsstand von Wohngebäuden von 2002 bis heute ausgewertet wurden. „Sanierungen im Altbau und Neubaustandards wirken und tragen mit geringerem Energieverbrauch zum Klimaschutz bei“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Die Energieeffizienz der Wohngebäude ist bis etwa 2012 kontinuierlich gestiegen. Seitdem verbessert sie sich allerdings – anders als bei Mehrfamilienhäusern – bei Einfamilienhäusern kaum noch. Maria Krautzberger: „Die Politik muss jetzt schnell die richtigen Anreize setzen, vor allem für Einfamilienhäuser, damit der Gebäudesektor die Energie- und Klimaziele 2030 und 2050 erreicht. Dafür braucht es eine ausgewogene Mischung an Instrumenten: Ordnungsrecht, Förderung und Information.“ Beleuchten, Klimatisieren und vor allem Heizen: Im Gebäudebestand werden in Deutschland rund 35 Prozent der gesamten Endenergie verbraucht – und rund 30 Prozent der Treibhausgase in Deutschland ausgestoßen. Damit spielt der Bereich eine wichtige Rolle, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Von 2008 bis 2020 soll der Wärmebedarf von Gebäuden um 20 Prozent verringert werden, bis 2030 sollen ihre CO 2 -Emissionen um 40 Prozent gegenüber 2014 sinken, und bis 2050 soll sogar ein klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden. Die Studie bestätigt, wie gut energetische Sanierungen wirken: Nach umfassenden Sanierungen können Altbauten fast so sparsam beheizt werden wie Neubauten. Gleichzeitig gibt es auch Neubauten und sanierte Altbauten mit hohem Energieverbrauch – das zeigen die immer noch sehr großen Unterschiede im Energieverbrauch innerhalb dieser Gruppen. Dabei spielt auch das Nutzerverhalten eine Rolle. Die Daten zeigen auch, wieviel effizienter Sanierungen und Neubauten sein können, wenn gute Standards gewählt und die Häuser anschließend effizient betrieben werden (siehe Abbildung „Heizenergieverbrauch alter und neuer Wohngebäude“). Damit die Klimaziele für den Gebäudesektor erreicht werden, empfiehlt das UBA eine Reihe verschiedener Maßnahmen, darunter energetische Anforderungen an Neubauten und Sanierungen, die dem Stand der Technik entsprechen, das heißt etwa KfW -40- bzw. KfW-55-Standard. Darüber hinaus müssen weitere Instrumente Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit sicherstellen. Ein breites Informationsangebot, zum Beispiel mit einem individuellen Sanierungsfahrplan, transparenten Heizkostenabrechnungen und Beratungsnetzwerken, ergänzt den Instrumenten-Mix. Das Projekt „Empirische Wohngebäudedaten“ macht die Datenbank der gemeinnützigen co2online GmbH erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Inzwischen enthält sie über eine Million anonymisierte Datensätze, die während langjähriger Beratungsarbeit mit den „Energiesparchecks“ von co2online gesammelt wurden. Die Daten wurden, unterstützt durch einen Fachbeirat, wissenschaftlich überprüft und ausgewertet. Als Kennwert für die Energieeffizienz von Wohngebäuden dient der Heizenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser, bezogen auf die Wohnfläche und bereinigt von Witterungseinflüssen. Die Besonderheit der Daten: Sie verknüpfen gemessene Heizenergieverbräuche mit detaillierten Informationen über die Eigenschaften der Gebäude. Damit lassen sich Energieverbrauch und Modernisierungsstand von Wohngebäuden in Deutschland von 2002 bis heute beschreiben und auswerten, sowohl für das ganze Bundesgebiet als auch für einzelne Bundesländer.
Im Rahmen des Projektes "Empirische Wohngebäude-Daten" wurden die seit 2003 durch die co2online gGmbH gesammelten Gebäudedaten einer umfassenden und systematischen statistischen Analyse unterzogen. Die abgeleiteten Indikatoren zur Entwicklung des Heizenergieverbrauchs und des Modernisierungsstandes von Wohngebäuden werden auf aggregierter und auf detaillierter Ebene im Zeitverlauf beschrieben. Ausgewählte Ergebnisse werden in einer Fachbroschüre und in der Internet-Datenbank www.wohngebaeude.info zugänglich gemacht. Dieser Hintergrundbericht beschreibt die verwendeten Daten und deren Aufbereitung. Veröffentlicht in Climate Change | 22/2019.
Im Rahmen des Projektes "Empirische Wohngebäude-Daten" wurden die seit 2003 durch die co2online gGmbH gesammelten Gebäudedaten einer umfassenden und systematischen statistischen Analyse unterzogen. Die abgeleiteten Indikatoren zur Entwicklung des Heizenergieverbrauchs und des Modernisierungsstandes von Wohngebäuden werden auf aggregierter und auf detaillierter Ebene im Zeitverlauf beschrieben. Ein Hintergrundbericht beschreibt die verwendeten Daten und deren Aufbereitung. Diese Fachbroschüre stellt ausgewählte Ergebnisse dar. Weitere Kennzahlen sind in der Internet-Datenbank www.wohngebaeude.info verfügbar. Veröffentlicht in Broschüren.
Das Projekt "Fifty/fifty, Hamburgs Schulen schalten auf sparsam" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Umweltbehörde durchgeführt. Senkung des Elektroenergie-, Heizenergie- und Wasserverbrauches an Schulen. Energie- und Wassereinsparungen ausschliesslich durch Verhaltensaenderungen der Nutzer (Schueler, Lehrer, Hausmeister). Durch das finanzielle Anreizsystem 'fifty/fifty' erhalten die Schulen die Haelfte der eingesparten Betriebskosten fuer Energie und Wasser zur freien Verfuegung. Ueber die Laufzeit des Modellversuches konnten die 40 beteiligten Schulen ihre Energie- und Wasserkosten insgesamt um 8 Proezent senken. Das entspricht einer Kosteneinsparung von rund 1,87 Mio. DM. Der Heizenergieverbrauch konnte um 9,4 Prozent gesenkt werden (20.743 MWh, entspricht ca. 2.000 Haushalte/a), der Elektroenergieverbrauch konnte um 8,9 Prozent gesenkt werden (2,69 Mio kWh, entspricht ca. 1.000 Haushalte/a) und der Wasserverbrauch konnte um 11,8 Prozent gesenkt werden (31.000 m3, entspricht ca. 340 Haushalte/a). Der dreijaehrige Modellversuch 'fifty/fifty' ist abgeschlossen. Das Projekt wird von der Behoerde fuer Schule, Jugend und Berufsbildung als Dauerprojekt, an dem sich alle Schule beteiligen koennen, fortgesetzt. Neben den Bereichen Energie und Wasser wurde das Projekt um den Bereich Abfallvermeidung erweitert.
Das Projekt "Ein Beispielprojekt fuer energiesparendes Bauen - das Passivhaus in Gross-Umstadt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut Wohnen und Umwelt GmbH durchgeführt. Privathaeuser benoetigen nur noch 10 bis 20 Prozent des heute im Neubau ueblichen Heizwaermebedarfs und besitzen einen auf 40 Prozent reduzierten Primaerenergiebedarf. Damit ist dieser neue Baustandard ein richtungsweisendes Konzept fuer die Bauweise des 21. Jahrhunderts. Das erst ein Deutschland realisierte Passivhaus steht in Darmstadt-Kranichstein. Hier konnte eine Reduktion des Heizenergieverbrauchs um ueber 90 Prozent erzielt werden. Durch diese Ergebnisse ermutigt, entschied sich die Sparkasse in Gross-Umstadt (bei Darmstadt) im Jahre 1994 ebenfalls ein Passivhaus zu bauen. Dieses Haus wurde im Sommer 1996 fertiggestellt und bezogen. Erste Verbrauchsdaten liegen vor: Der Heizwaermeverbrauch betrug bei diesem Gebaeude in der ersten Heizperiode (1996/1997) 18 kWh/(m2a), was in etwa einer Reduktion um 80 Prozent gegenueber dem heute ueblichen Standard entspricht. Das Projekt wurde vom IWU wissenschaftlich begleitet. Die Aufgaben des IWU umfassten: - die Beratung bei der Konzepterstellung fuer die Bereiche Architektur, Heizungstechnik und Lueftungstechnik, - die Durchfuehrung von Optimierungsrechnungen bezueglich des Baukoerpers zur Reduktion des Heizwaermebedarfs - die Abschaetzung der Mehrkosten - das Einstellen und Optimieren der Regelung fuer die Haustechnik nach der ersten Heizperiode, Information der Bewohner.
Das Projekt "Solar houses 'Hameln Emmerthal'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Solarenergieforschung GmbH durchgeführt. Objective: Energy saving measures in buildings are of great economical and ecological importance: about 43 per cent of the end energy consumption of the Federal Republic of Germany are allotted to space heating. Improved heat insulation combined with optimized heating and control techniques may reduce the heating energy demand, but remaining heat transmissions and in particular ventilation losses cannot be avoided completely. A further reduction of the energy requirement calls for new concepts. In this context passive solar measures are of great importance, because they are able to compensate heat losses by solar gains. The ISFH has built two experimental houses to demonstrate buildings with minimized heating loads and for testing the effectiveness and the economy of passive solar components and systems. General Information: The site is situated in the municipality of Emmerthal south of the city of Hameln. Particular characteristics of the buildings are: large south facing windows for direct gains, transparently insulated solar walls, a conservatory as preheater for ventilation air, opaque insulation better than the Swedish standard, advanced glazing, temperature zoning, a standard gas central heating system with low capacity radiators and a computerized energy management to ensure maximum use of solar gains. The performance of the passive solar design is continuously monitored, including climatic data. A basic idea of the project is to use one house as the experimental one and the other as a reference. Both houses are nearly identical, except for the solar components under investigation. Test-reference experiments can be carried out that way, which allow a direct assessment of the solar gains. Achievements: The specific heat consumption of the reference house is 55 kWh/m2. The specific heat consumption of the solar test house is 40 kWh/m2. Thus, the already low heating energy needs of the buildings (low energy building standard) could be diminished by 25 per cent through solar measures.
Das Projekt "Oekobilanz fuer den Baustoff Kalksandstein und Kalksandstein-Wandkonstruktionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsvereinigung Kalk-Sand des Bundesverbandes Kalksandstein Industrie e.V. durchgeführt. Die vorliegende Arbeit beschreibt die aus dem Baustoff Kalksandstein und den daraus hergestellten Kalksandstein-Wandkonstruktionen resultierenden Umweltauswirkungen. Mit dieser Oekobilanz wird zum einen jeder wesentliche Produktionsschritt bei der KS-Herstellung und zum anderen der gesamte Lebensweg des Produktes Kalksandstein durch seine Nutzungsphase einschliesslich des Recycling betrachtet. Die Vorgehensweise bei der Erstellung der Oekobilanz ist mit dem Umweltbundesamt, Berlin, und dem Normenausschuss fuer Grundlagen des Umweltschutzes abgestimmt. Die Erstellung der Bilanz ist durch die AGIMUS Umweltberatungsgesellschaft mbH, Braunschweig, erfolgt. Die Erstellung der Bilanz wurde von Prof.Dr.-Ing. Peter Steiger, Eidgenoessische Technische Hochschule, Zuerich, wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen der Datenerfassung sind 8 repraesentative KS-Werke im gesamten Bundesgebiet durch eine eingehende Werksbegehung in die Analyse einbezogen. Mit einer anschliessenden Fragebogenaktion sind insgesamt 74 KS-Werke an der Datengrundlage diese Bilanz beteiligt. Die Oekobilanz umfasst die Stufen Produktion inclusive Energieaufwand, Transport des Produktes Kalksandstein zum Verbraucher, KS-Wandkonstruktionen, Entsorgung und Recycling. Bei der Bilanzierung sind die sog vorgeschalteten Prozessketten beruecksichtigt. Die durch die og Stufen beeinflussten umweltrelevanten Groessen sind Abfall, Abwasser und Emissionen in Luft und Wasser und deren Einfluss auf die wesentlichen Umweltkategorien. Mit dieser Produktoekobilanz wird der deutschen Kalksandsteinindustrie ein auf wissenschaftlicher Grundlage entwickeltes Informationsinstrument zur Verfuegung gestellt, mit dem oekologische Ziele fuer die einzelnen Unternehmen gesteckt und die Wirksamkeit oekologischer Massnahmen kontrolliert werden koennen. Die Oekobilanz zeigt in verschiedenen Bereichen der KS-Produktion und -Distribution oekologische Optimierungspotentiale auf. Die Umwelteinfluesse durch den Baustoff Kalksandstein sind hauptsaechlich durch die Nutzungsphase bestimmt. Die durch die KS-Produktion entstehenden Umweltauswirkungen sind gegenueber denen aus der Nutzungsphase (Heizenergieverbrauch) gering. Mit hochgedaemmten KS-Aussenwandkonstruktionen werden gute Ergebnisse im Bereich des baulichen Waermeschutzes erzielt. Es waere zu begruessen, wenn die gesamte Baustoffindustrie Oekobilanzen mit einer vergleichbaren Systematik erstellt. Damit waere ein oekologischer Vergleich zwischen verschiedenen Wandbaustoffen gegeben, der allen am Bau Beteiligten eine Baustoffauswahl nach oekologischen Gesichtspunkten ermoeglicht. Die Oekobilanz fuer den Baustoff Kalksandstein ist in das zur Zeit vom Institut fuer Kunstoffpruefung (IKP) der Universitaet Stuttgart entwickelte Projekt zur ganzheitlichen Bilanzierung von Baustoffen und Gebaeuden eingebunden.
Das Projekt "20 kleine gasbeheizte Absorptions-Waermepumpen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von John Vaillant GmbH durchgeführt. Objective: An absorption heat pump (AHP) designed for heating small residential buildings was to be tested in practical operation. The test should prove the reliability and efficiency of this AHP and it should answer to the question whether the commercial use of the AHP will be possible or not. 15 units were planned to operate in single family houses and 5 units in the manufacturer's laboratory. General Information: The project started in January 1984 and ended in September 1986. It was executed in 4 stages: Stage 1 Modification of the prototype to a similar serial-construction Stage 2 Production of 15 AHPs Stage 3 Installation and taking into operation of 10 units in residential buildings in the Remscheid area and of 5 units at J. Vaillant GmbH Stage 4 Record and evaluation of measuring data, after-sales service, after the conclusion of the test the dismantling and examination of the AHPs The AHP was a gas-fired air-to-water heat pump using as agent NH3 and as solvent H2O. The nominal output was 12.5 kW at an outside temperature of - 5 degree of Celsius. and water temperatures of 56/42 degree of Celsius. In the case of higher heat demand, the AHP was cut off and a second heat generator took over the heating. The AHP and the second heater were provided with a common automatic control system allowing the automatic operation of the heating system and the continuous adjustment of the AHP's heat output depending on the real heat demand. Achievements: The 10 AHPs installed in residential buildings gave the following cumulative values: Operating time: 35,728 h Heating energy produced: 196,537 kWh Gas consumption, related to natural gas with a calorific value of 8.30 kWh/m3: 20,087 m3 Auxiliary electric power consumed: 14,735 kWh Based on these data, the average heating COP of all AHPs taken over the total operating time is 1.179. On the average, 73,6 per cent of the heating operation were covered by the AHP. As a matter of fact, with the individual AHPs, there were found considerable deviations from the average annual values, these deviations depending on the characteristics features of the installation and the individual requests of the users, f. ex. Heating COP: 0.928 - 1.360 Demand in auxiliary power: 0.266-0.489 kW Operating time quota: 50.9-98.7 per cent According to the individual data, the heating COP is the higher, the lower is adjusted the heating water flow temperature. The auxiliary power consumption which considerably influences the efficiency depends on the possible placing of the heat source air ducts and the water pipes connecting the AHP to the heating network. The field test confirmed the performance data of the laboratory tests. In addition the winter operating conditions brought a lot of suggestions for improving the control system. Last not least several technical defects were disclosed, which can be eliminated now by comparatively few additional expenditure. Economic aspects: The AHPs installed in residential buildings...
Das Projekt "Ökologische Sanierung Haus Lange Gasse 7, Quedlinburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Ziel des Pilotprojektes ist es, Alternativen zu bisher gebräuchlichen Methoden der Fachwerksanierung anzubieten, aber auch solche Bausysteme auszuführen, zu denen bereits gute praktische Erfahrungen vorliegen, deren breite Anwendung in der Baupraxis jedoch noch bevorsteht und diese unter messtechnischer Begleitung zu optimieren. Den Abschluss der Untersuchung bildet eine differenzierte Darstellung der Messergebnisse, der Baukosten und der Verbrauchsdaten mit einer zusammenführenden Bewertung unter Hinzunahme subjektiver Kriterien der Bewohner. Damit sollen künftige Bauherren, Baufachleute sowie Planer in die Lage versetzt werden, entsprechend des jeweiligen Kostenrahmens oder der spezifischen Nutzerwünsche, wie etwa nach alternativen Baumaterialien oder nach innovativen Heizkonzepten, eine angemessene Systemlösung für ihre Bedürfnisse zu wählen. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus der Planung, Umsetzung und weiterführenden messtechnischen Begleitung des Projektes sollen bei zu-künftigen Sanierungsmaßnahmen zur Anwendung gelangen. Fazit: Die Untersuchungen zeigen teils erwartete, teils überraschende Ergebnisse. Erwartungsgemäß unterscheiden sich die eingesetzten Systeme zur Innendämmung und Heizung in ihren bauphysikalischen und heizenergetischen Auswirkungen. Deutliche Unterschiede zeigen sich im Trocknungsverhalten. Der hohe Stellenwert einer angepassten Baufolge mit ausreichender Lüftung der Räume und Trocknungszeiten vor Aufbringen des Wandputzes wird hier deutlich. Überraschend ist dagegen die messtechnisch begründete Erfahrung, dass die eingesetzten Dämmschalen aus den mineralischen Baustoffen Holzleichtlehm, Haacke-Cellco-Wärmedämmlehm gegenüber den in der Sanierung üblicherweise eingesetzten Dämmplatten durchaus Vorteile in der praktischen Bewährung besitzen. Die in der Heizperiode zu beobachtenden lokalen Auffeuchtungen im Bereich der Schwellen bei leichten Deckenaufbauten und Wandaufbauten mit Innen-Dämmplatten erfordern weitere Beobachtung zur Verbesserung der Detailplanung. Eine Sonderstellung unter den Heizsystemen nimmt die vollflächige Wandheizung auf Holzweichfaserplatten ein. Das Trocknungsverhalten wird durch die Temperaturerhöhung an der Wandoberfläche mit gleichzeitiger Erhöhung des Feuchtegradienten zwischen Wandoberfläche und Wandkern verbessert. Die Befürchtungen hinsichtlich eines zu hohen Heizenergieverbrauches haben sich nicht bestätigt, er ist eher als unterdurchschnittlich anzusehen. Zwischen der Fußbodenheizung und der Heizkörperheizung in den anderen Wohnungen sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen. Die für den Planungszustand (Innendämmung und ISO-bzw. Kastenfenster) errechnete spezifische Norm-Gebäudeheizlast von jährlich etwa 21709 W erreicht fast den Standard eines Niedrigenergiehauses und liegt gegenüber dem Ausgangszustand um mehr als die Hälfte niedriger. (Text gekürzt)
Das Projekt "KSI: Kommunale und Bundesweite Heizspiegel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH durchgeführt. Heizspiegel und Heizgutachten motivieren nachweislich zu wärmetechnischen Verbesserungsmaßnahmen im Gebäudebereich. Mit den beantragten 40.000 Heizgutachten und den begleitenden Informationskampagnen könnte die Vermeidung von 160.000 Jahrestonnen (4 t pro Gutachten) bzw. 3,2 Mio. t CO2 bezogen auf die Lebensdauer der Bauteile ausgelöst werden, zusätzliche Umsätze von 860 Mio. Euro und 12.000 Personenjahre Beschäftigung im Baugewerbe erzielt werden. Die Vermeidungskosten belaufen sich auf rund 1,50 Euro je Tonne CO2. 2008-2010: 45 Kommunale Heizspiegel mit kommunal- und jahresspezifischen Vergleichstabellen für Heizenergieverbräuche und Heizkosten in Kooperation mit kommunalen Akteuren; ein jährlicher bundesweiter Heizspiegel für kleinere Kommunen auf deutsch und erstmalig auf türkisch; 40.000 schriftliche Heizgutachten auf deutsch und erstmalig auf türkisch für Mieter und Eigentümer; regelmäßiges Projektmonitoring sowie eine Gesamtevaluation. Gemeinsame Kommunikations-Kampagnen mit Deutschem Mieterbund, Türkische Gemeinde; Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutscher Städtetag. Das Vorhaben liefert zusätzlich aussagekräftige Daten über Modernisierungsstand, -quote und -tempo in D.