Das Projekt "Molekulargenetische Differenzierung der nach den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches unter der Bezeichnung 'Weinbergschnecke' zugelassenen 'Helix pomatia' von der nicht-zugelassenen Spezies 'Helix lucorum' bei gleichzeitiger Entwicklung ..." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde durchgeführt. Nach den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches ist unter der Bezeichnung 'Weinbergschnecke' nur die Spezies Helix (H.) pomatia verkehrsfähig. Aus insbesondere ökonomischen Erwägungen wird zunehmend auch die als qualitativ minderwertiger angesehene Spezies H. lucorum unter der Deklaration 'Weinbergschnecke' angeboten. Insbesondere im üblichen konservierten Angebotszustand sind die beiden Spezies kaum voneinander zu differenzieren. Auch die ansonsten für Tierartendifferenzierungen verwendeten phänotypischen Verfahren sind nicht bzw. nur unzulänglich reproduzierbar einzusetzen. In eigenen Untersuchungen sollten daher Verfahren für eine molekulargenetische Differenzierung entwickelt werden. Nach Isolierung von mitochondrialer DNS (mtDNS) wurden mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) unter Einsatz universeller Primer Abschnitte der 12S rRNS-, der 16S rRNS- und Cytochrom b-Gene amplifiziert. Nach Sequenzierungsuntersuchungen der Amplifikate aus den 16S rRNS-, 12S rRNS- sowie Cytochrom b-Genen konnten unter Anwendung des Computer-Programmes 'Clone Manager' unterschiedliche Restriktions-endonukleasen für eine Differenzierung zwischen H. pomatia und H. lucorum ausgewählt werden. Dabei erwiesen sich Nsp I, Sfu I und Taq I (16S rRNS) sowie Afi III, Dra I und Sty I (12S rRNS) als besonders geeignet. Für das Cytochrom b-Gen konnten keine geeigneten Restriktionsendonukleasenen gefunden werden. In entsprechenden Blindversuchen mit aus dem Handel bezogenen Schneckenerzeugnissen unterschiedlicher Hersteller konnten die Methoden wiederholt abgesichert werden. Basierend auf den eigenen Ergebnissen können daher Verfahren empfohlen werden, die in der Routineuntersuchung eingesetzt werden können. Es wird empfohlen, diese Verfahren für die Aufnahme in die Amtliche Methodensammlung nach Paragraph 35 Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG) vorzusehen. ...
Das Projekt "Die Charakterisierung von Komplex-bildenden Molekuelen im Schwermetallstoffwechsel terrestrischer Mollusken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zoologie und Limnologie durchgeführt. Die bei uns heimische Weinbergschnecke (Helix pomatia) reichert in ihren Organen gewisse Schwermetalle in hohen Konzentrationen an. Die erwaehnte Tierart verfuegt ueber effiziente Mechanismen, um diese potentiell toxischen Schwermetalle innerhalb ihrer Gewebe zu detoxifizieren (entgiften). Die Detoxifikation erfolgt aufgrund ihrer Kompartimentierung der Metalle innerhalb zellulaerer Strukturen einerseits und durch Komplexierung der Schwermetalle durch zelleigene Molekuele andererseits. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, Schwermetall-komplexierende Molekuele in der Mitteldarmdruese der Weinbergschnecke zu isolieren und zu charakterisieren. Dabei sollen zwei Schwerpunkte gesetzt werden: a) Charakterisierung von Metallothionein-aehnlichen, niedermolekularen, Cd-bindenden Proteinen mit einem Mol.Gew. von ca. 10.000 Dalton; b) Charakterisierung von niedermolekularen Kupfer- und Zink-Komplexen im Molekulargewichtsbereich von ca. 1.000 Dalton.