Die abflussnormalisierten Gesamtstickstofffrachten für das Ostseeeinzugsgebiet für das Berichtsjahr 2021 wurden auf Basis einer Methode nach HELCOM PLC-8 (Helsinki Kommission PLC-8) berechnet. Die HELCOM-Mitgliedstaaten verpflichten sich jährlich, die abflussnormalisierten Frachtdaten für den Eutrophierungsparameter Gesamtstickstoff für ihr jeweiliges Ostseeeinzugsgebiet anhand der hydrologischen Daten aus Abfluss und Fracht der jeweiligen Flüsse des Einzugsgebietes zu berechnen und zu berichten. Der Datensatz enthält die abflussnormalisierten Gesamtstickstofffrachten abgebildet auf die jeweiligen Einzugsgebiete. Die Einzugsgebiete liegen als georeferenzierte Polygone vor. Zusätzliche beschreibende Attribute sind Name des Einzugsgebiets sowie der korrespondierende Ostseeabschnitt zum Einzugsgebiet. Die zugrundeliegenden hydrologischen Primärdaten sind von den Landesämtern für Natur und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Geodaten der Einzugsgebiete nach HELCOM sind von HELCOM (Helsinki Commission).
Die abflussnormalisierten Gesamtphosphorfrachten für das Ostseeeinzugsgebiet des Berichtsjahres 2021 wurden auf Basis einer Methode nach HELCOM PLC-8 (Helsinki Kommission PLC-8) berechnet. Die HELCOM-Mitgliedstaaten verpflichten sich jährlich, die abflussnormalisierten Frachtdaten für den Eutrophierungsparameter Gesamtphosphor für ihr jeweiliges Ostseeeinzugsgebiet anhand der hydrologischen Daten aus Abfluss und Fracht der jeweiligen Flüsse des Einzugsgebietes zu berechnen und zu berichten. Der Datensatz enthält die abflussnormalisierten Gesamtphosphorfrachten abgebildet auf die jeweiligen Einzugsgebiete. Die Einzugsgebiete liegen als georeferenzierte Polygone vor. Zusätzliche beschreibende Attribute sind Name des Einzugsgebiets sowie der korrespondierende Ostseeabschnitt zum Einzugsgebiet. Die zugrundeliegenden hydrologischen Primärdaten sind von den Landesämtern für Natur und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Geodaten der Einzugsgebiete nach HELCOM sind von HELCOM (Helsinki Commission).
Verbot wirkt nach einem Jahr Übergangsfrist Für das Flammschutzmittel HBCD wird ein weltweites Herstellungs- und Anwendungsverbot eingeführt. Der Beschluss erfolgt im Rahmen der UN-Chemikalienkonferenzen in Genf. Der Stoff wird in der Stockholmer Konvention über persistente organische Schadstoffe, kurz POPs, aufgenommen. HBCD steht für Hexabromcyclododecan. Bislang wurde der Stoff hauptsächlich in Dämmplatten eingesetzt. Für diesen Einsatzbereich gelten vorübergehende Ausnahmeregeln. Ersatzstoffe sind aber bereits vorhanden. Außerdem lässt sich HBCD durch den Einsatz alternativer Dämmmaterialien wie Mineralwolle vermeiden. Das Umweltbundesamt (UBA) begrüßt die Entscheidung. Jochen Flasbarth, Präsident des UBA: „Es ist ein großer Erfolg, dass das für die Umwelt schädliche Flammschutzmittel HBCD nun weltweit nicht mehr produziert und verwendet werden darf. Das ist nur konsequent. Die EU hat den Stoff bereits unter REACH als besonders besorgniserregend eingestuft.“ HBCD ist ein Umweltgift, das sich stark in Organismen anreichert, im Verdacht steht, fortpflanzungsschädlich zu sein und außerdem sehr langlebig ist. Der Stoff verteilt sich über weite Entfernungen und reichert sich sogar weitab industrieller Aktivitäten an, zum Beispiel in arktischen Regionen. Damit erfüllt er alle Kriterien des Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe, der sogenannten Stockholmer- POP -Konvention. Eingesetzt wird er hauptsächlich als Flammschutzmittel in Dämmplatten, aber auch als Zusatzstoff in Beton, in elektrischen und elektronischen Produkten sowie in Textilien und Polstermöbeln. Die sechste Vertragsstaatenkonferenz dieser Konvention stimmt nun der Aufnahme von Hexabromcyclododecan – kurz HBCDD oder HBCD – in Anhang A (Verbot) zu, die Teil der POPs-Liste ist. Das Expertengremium der Stockholmer Konvention hat die POP-Eigenschaften der Chemikalie bestätigt und damit den Grundstein für das weltweite Verbot unter der Konvention gelegt. Der Beschluss wird formal am 09. Mai 2013 umgesetzt und damit noch in diesem Monat mit einer etwa einjährigen Übergangsphase in Kraft treten. Demnach darf die Chemikalie nicht mehr produziert und verwendet werden. Darüber hinaus können Vertragsstaaten eine Ausnahme für Produktion und Verwendung von HBCD in Dämmplatten erklären. Dies soll sicherstellen, dass bis zum Verwendungsstopp ausreichende Mengen geeigneter Ersatzstoffe und anderer Alternativen bereit stehen. Diese Ausnahme ist zeitlich begrenzt und gilt nur für Dämmplatten in Gebäuden. Jochen Flasbarth: „Das UBA empfiehlt bei der Wärmedämmung auf Materialien zu setzen, bei denen entweder weniger umwelt- und gesundheitsschädliche oder gar keine Flammschutzmittel nötig sind, wie zum Beispiel Mineralwolle. Damit lässt sich HBCD noch schneller aus dem Verkehr ziehen.“ Die Vertreter der Mitgliedsstaaten der EU sowie der Europäischen Kommission haben bei den Verhandlungen auf eine Abstimmung zwischen den Regelungen unter REACH und dem weltweiten Verbot unter der Stockholm Konvention geachtet. Für die Entwicklungsländer ist dagegen besonders wichtig, dass mit der Aufnahme von HBCD in die Konvention keine HBCD-haltigen Abfälle in ihre Regionen gelangen. Außerdem drängen sie auf technische und finanzielle Hilfen bei den notwendigen Überwachungs- und Umstellungsmaßnahmen. Bereits 2008 hat die Europäische Union HBCD aufgrund seiner PBT -Eigenschaften (persistent, bioakkumulierend, toxisch) als „besonders besorgniserregend“ identifiziert und 2011 in Anhang XIV der REACH-Verordnung aufgenommen. Somit sind Herstellung und Verwendung von HBCD in der EU zukünftig nur dann möglich, wenn bis August 2014 Zulassungen bei der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) in Helsinki beantragt und befristet gewährt werden.
Das flache Küstengewässer der Ostsee ist nicht nur bei Urlaubern beliebt, sondern bieten auch eine Heimat für viele Lebewesen in Seegraswiesen, dichten Algenwäldern, Steinriffen und Muschelbänken. Fische, Krebse, Muscheln und Wasservögel finden hier ihre Rast- und Nahrungsplätze. In einigen Regionen leben sogar Seesterne, Schweinswale und Robben. Um diese Vielfalt zu schützen, streben die EU- Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtline einen guten ökologischen und chemischen Zustand in den Gewässern an. An diesem Ziel arbeiten die Ostsee-Anrainerstaaten auch regional im Rahmen der Helsinki Kommission für den Schutz der Meeresumwelt zusammen. Veröffentlicht in Poster.
Das flache Küstengewässer der Ostsee ist nicht nur bei Urlaubern beliebt, sondern bieten auch eine Heimat für viele Lebewesen in Seegraswiesen, dichten Algenwäldern, Steinriffen und Muschelbänken. Fische, Krebse, Muscheln und Wasservögel finden hier ihre Rast- und Nahrungsplätze. In einigen Regionen leben sogar Seesterne, Schweinswale und Robben. Um diese Vielfalt zu schützen, streben die EU- Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtline einen guten ökologischen und chemischen Zustand in den Gewässern an. An diesem Ziel arbeiten die Ostsee-Anrainerstaaten auch regional im Rahmen der Helsinki Kommission für den Schutz der Meeresumwelt zusammen. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.
Umweltbundesamt stellt mit Dr. Lilian Busse die Vorsitzende Am 1. Juli 2020 übernimmt Deutschland für zwei Jahre den Vorsitz der Helsinki Kommission zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee (HELCOM). Überversorgung mit Nährstoffen, Munitionsaltlasten, Meeresmüll, Unterwasserlärm und Klimawandel sind diejenigen Belastungen für die marinen Ökosysteme der Ostsee, die Deutschland in der Vorsitzzeit bearbeiten möchte. Ein weiteres Ziel ist es, den Schutz von marinen Arten und Lebensräumen zu verbessern und dafür das Netzwerk mariner Schutzgebiete und sein effektives Management fortzuentwickeln. Der wirtschaftliche Aufbau nach der Corona-Krise soll genutzt werden, Fortschritte für den Meeresschutz und bei Klimafragen zu erzielen. Den Vorsitzposten übernimmt das Umweltbundesamt mit Dr. Lilian Busse, Leiterin des Fachbereichs „Gesundheitlicher Umweltschutz, Schutz der Ökosysteme“: „Die Ostsee ist in keinem guten Zustand. Algenblüten und Sauerstoffmangel infolge Überdüngung, Meeresmüll an Stränden und im Wasser, und Artensterben sind nur einige der Herausforderungen. Deswegen wollen wir den Ostsee-Aktionsplan, der nächstes Jahr aktualisiert werden soll, für die Lösung dieser Probleme nutzen und uns für eine schnelle Umsetzung einsetzen.“ Die Revision des Ostsee-Aktionsplans von 2007 soll im Herbst 2021 durch eine Konferenz der HELCOM-Umweltminister an der deutschen Ostseeküste verabschiedet werden. Der neue Ostseeaktionsplan wird für die nächste Dekade das Programm der HELCOM-Vertragsparteien darstellen und Maßnahmen enthalten, um die Ostsee wieder in einen guten Zustand zu bringen. Busse: „Wir wollen die Rolle von HELCOM im globalen Meeresschutz stärken, neue Lösungen für bekannte Herausforderungen wie Munitionsaltlasten und Unterwasserlärm angehen, die marine Biodiversität stärken sowie die Beziehungen von Klimawandel und Ostsee verstehen und darauf reagieren. Die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels auf die Ökosysteme der Ostsee erfordern ein schnelles Handeln. Nur resiliente Ökosysteme können den Belastungen durch Klimawandel und menschliche Aktivitäten standhalten.” Zukünftige HELCOM-Entscheidungen sollen daher auf ihre Relevanz für Klima und biologische Vielfalt überprüft werden. Deutschland will auch das Potenzial und die Relevanz von Ökosystemen als natürliche Kohlenstoffsenke („Blue Carbon“) in der Ostsee besser verstehen und mögliche Handlungsoptionen weiter ausloten. Die aktuelle Corona-Krise bietet eine einmalige Chance, die aktuellen Geschäftsmodelle zu überdenken und in den wirtschaftlichen Neuanfang Meeres- und Klimaschutz fest zu verankern. Deutschland setzt sich für eine enge Verzahnung der Arbeiten der Helsinki Kommission mit weltweiten Zielen wie die der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein. Denn starke zwischenstaatliche Kooperationen wie HELCOM sind für einen globalen Meeresschutz unabdingbar. Dr. Lilian Busse: „Die Verwurzelung von HELCOM in der Wissenschaft, der Dialog mit Stakeholdern und die Einbeziehung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Werts gesunder mariner Ökosysteme in HELCOM-Entscheidungsprozesse sind entscheidende Stärken dieses Gremiums und beispielhaft für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Weltmeeren.“ Deutschland tritt den HELCOM-Vorsitz gemeinsam mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern als Bund-Länder-Team an. Die stellvertretenden Vorsitzenden sind für Schleswig-Holstein Dr. Johannes Oelerich, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Meeres- und Küstenschutz im schleswig-holsteinischen Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung; und für Mecklenburg-Vorpommern Dr. Andreas Röpke, Referatsleiter für Gewässer- und Meeresschutz im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Busse: „Ich freue mich, dass wir den Vorsitz als Team übernehmen. Gemeinsam bringen wir eine große Bandbreite an Erfahrungen und Kenntnissen mit. Die Länder setzen maßgeblich die bei HELCOM entwickelten Maßnahmen um. Ihre Einblicke in lokale Umweltprobleme, Handlungsbedarf, maßgeschneiderte Lösungsansätze und praktische Umsetzungsfragen sind ein wichtiger Beitrag zum deutschen HELCOM-Vorsitz.”
Beliebtes Urlaubsgewässer in keinem guten Zustand Das flache Küstengewässer der Ostsee ist nicht nur bei Urlaubern beliebt, sondern bietet auch vielen Lebewesen in Seegraswiesen, dichten Algenwäldern, Steinriffen und Muschelbänken eine Heimat. Fische, Krebse, Muscheln und Wasservögel finden hier ihre Rast- und Nahrungsplätze. In einigen Regionen leben sogar Seesterne, Schweinswale und Robben. Um diese Vielfalt zu schützen, streben die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtline einen guten ökologischen und chemischen Zustand in den Gewässern an. An diesem Ziel arbeiten die Ostsee-Anrainerstaaten auch regional im Rahmen der Helsinki Kommission für den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets zusammen. Das Umweltbundesamt ( UBA ) lenkt zum internationalen Tag des Wassers die Aufmerksamkeit auf die Ostsee und kürt das „flache Küstengewässer der Ostsee“ zum Gewässertyp des Jahres 2024. Der Gewässertyp kommt entlang der Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns in bis zu einer Seemeile Entfernung von der Küste beziehungsweise in bis zu 15 Metern Wassertiefe vor. Insgesamt hat dieser Gewässertyp einen Anteil von etwa 20 Prozent der deutschen Meeresfläche in der Ostsee. Eine Besonderheit ist, dass von Westen nach Osten der Salzgehalt der Ostsee abnimmt. Dadurch leben einige Salzwasserarten, wie Seesterne, nur in den westlichen Gewässern. Obwohl sich der ökologische und chemische Zustand der Küstengewässer bereits teilweise verbessert hat, ist ein guter Zustand noch nicht erreicht. Ein guter Zustand bezieht sich auf hohe Wasserqualität und intakte Lebensräume, die nicht durch Verschmutzungen wie Müll oder Chemikalien, Lärmeinträge und andere Belastungen beeinträchtigt sind. Um einen solchen Zustand zu erreichen, müssen die Belastungen durch die diversen Nutzungen wie zum Beispiel Schifffahrt, Tourismus oder küstennahe Landwirtschaft weiter reduziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Zustandsbewertung Deutschlands gem. der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie für die Ostseegewässer. Zum Entwurf der Zustandsbewertung kann die Öffentlichkeit noch bis 15. April 2024 Stellung nehmen: https://mitglieder.meeresschutz.info/de/oeffentlich/zustandsbewertung-2024.html Der Internationale Weltwassertag Bereits zum 14. Mal benennt das Umweltbundesamt aus Anlass des Internationalen Weltwassertags der Vereinten Nationen am 22. März den Gewässertyp des Jahres. Ziel ist, auch als Beitrag zur Wasserdekade 2018 bis 2028 der Vereinten Nationen, auf die Vielfalt der Gewässer in Deutschland aufmerksam zu machen. Intakte Gewässer sind die Lebensadern einer Landschaft und für die Menschen äußerst wertvoll. Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto „Water for Peace“ – „Wasser für den Frieden“. Die EU- Wasserrahmenrichtlinie Den Zustand der Gewässer zu überwachen, Defizite zu identifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Gewässer abzuleiten, wird in der Europäischen Union seit dem Jahr 2000 durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie und seit 2008 ergänzend durch die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie geregelt. Viele Gewässer in Deutschland verfehlen einen guten ökologischen Zustand auf Grund von zu hohen stofflichen Belastungen und vielfältigen strukturellen Veränderungen. Es bedarf einer stetigen Anstrengung, diese Defizite zu minimieren und die Gewässer in einen ökologisch intakten Zustand zu bringen. Übrigens: Die Helsinki Kommission für den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets (HELCOM) feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum, ebenso wie das Umweltbundesamt.
Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, des Umweltbundesamtes und des Internationalen Design Zentrums Berlin Heute wurde der Bundespreis Ecodesign 2021 an zehn Preisträger*innen verliehen. Ausgezeichnet wurden sehr unterschiedliche innovative Projekte, wie z.B. Körper- und Haar-Pflegemittel zum Selbstmischen, ein Schulgebäude mit klimapositiver Energiebilanz, Online-Bestellungen ohne Versandmüll oder ein neues Leben für alten Pelz. Die Preisverleihung markiert zugleich das zehnjährige Jubiläum der höchsten staatlichen Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin und Jurymitglied: „Attraktives Design, das höchste Ansprüche an Ökologie und Ästhetik vereint, ist moderner Umweltschutz. Ob ein Produkt sich positiv oder negativ auf die Umwelt auswirkt, wird maßgeblich über sein Design entschieden. Ecodesign konsequent gedacht – von der Herstellung über die Nutzung bis zum Recycling – macht es möglich, Konsum vom Ressourcen- und Energieverbrauch zu entkoppeln. Es geht darum, Gestaltung, Ökologie und Nutzwert optimal miteinander zu verbinden.“ Schwarzelühr-Sutter wies auch darauf hin, dass die Umwelteigenschaften von Produkten und Dienstleistungen vielfach offensiv gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern beworben würden. Dabei komme es allerdings vermehrt zur irreführenden Verwendung von Begriffen mit Umweltbezug. „Den inflationären Gebrauch der Begriffe ‚klimaneutral‘ und ‚klimapositiv‘ sehen wir kritisch. Manchmal stehen dahinter gute Absichten, häufig ist es jedoch Greenwashing und Verbrauchertäuschung.“ Daher unterstütze man entsprechende Aktivitäten in der EU und weltweit, um dem entgegenzuwirken. Dirk Messner, UBA -Präsident: „Das Thema Ecodesign hat enorm an Bedeutung gewonnen. Ecodesign spielt mittlerweile eine zentrale Rolle in der Kreislaufgesellschaft und der Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Wohlstand. Diese gewachsene Bedeutung spiegelt sich auch im Bundespreis Ecodesign wieder.“ Der Bundespreis Ecodesign geht im Jahr 2021 an folgende Projekte: Kategorie Produkt CareTwice Shampoopulver – CareTwice UG (Firmensitz: Stuttgart, Baden-Württemberg) Durch Zugabe von Wasser lässt sich das in Papier verpackte Shampoopulver zu Hause in flüssiges Haarwaschmittel verwandeln. Das bedeutet eine erhebliche Einsparung von Material und Energie. CareTwice Shampoopulver (bundespreis-ecodesign.de) Duschgel- & Handseifen-Pulver – Less Waste Club UG (Firmensitz: Kirchroth, Bayern) Der Wasseranteil dieser Körperpflegeprodukte in Pulverform wird nahezu auf null reduziert. Dies und der Verzicht auf Plastikverpackung sparen im Herstellungs- und Lieferprozess einen Großteil der CO²-Emissionen ein. Duschgel- & Handseifen Pulver (bundespreis-ecodesign.de) Natürlicher Softshell – Hess Natur-Textilien GmbH & Co. KG (Firmensitz: Butzbach, Hessen) Der Softshell aus reiner Bio-Baumwolle vereint Tragekomfort, Design sowie Alltagstauglichkeit und kommt ganz ohne problematische Inhaltsstoffe aus. Natürlicher Softshell (bundespreis-ecodesign.de) NEO 3R 9,8 MM - EDELRID GmbH & Co. KG (Firmensitz: Isny, Baden-Württemberg) Zu einer Hälfte aus Neumaterial und zur anderen Hälfte aus recycelten Seilen, zeigt dieses Modell als erstes dynamisches Bergseil, dass sich die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards und Ressourcenschonung nicht ausschließen müssen. NEO 3R 9,8 MM (bundespreis-ecodesign.de) VIOWALL Glasschaumkissen – Viol.Glass (Firmensitz: München, Bayern) Diese Lösung für eine natürliche Trocknung feuchter Wände besteht aus Kissenelementen gefüllt mit Glasschaum, der aus Altglas gewonnen wird. Die Kissen bilden nicht nur eine effiziente Feuchtigkeitsbarriere, sondern verzichten auch auf den Einsatz erdölbasierter Stoffe. VIOWALL (bundespreis-ecodesign.de) Kategorie Service RePack – Original RePack Oy (Firmensitz: Helsinki, Finnland) Als Dienstleistung für wiederverwendbare Versandpackungen sorgt dieses Projekt für die Entmüllung des E-Commerce. Online-Shops verschicken ihre Ware in RePacks, und Verbraucher*innen senden sie durch Einwurf beim nächsten Briefkasten kostenfrei zurück. RePack (bundespreis-ecodesign.de) Kategorie Konzept Null-Energie-Fachklassentrakt – LIEBEL/ARCHITEKTEN BDA (Firmensitz: Aalen, Baden-Württemberg), Transsolar Energietechnik GmbH (Firmensitz: Stuttgart, Baden-Württemberg), Stadt Aalen als Bauherr Das Null-Energie-Gebäude zieht maximale Verwertung aus Sonne, Thermik und Erdwärme, sodass es am Ende des Jahres mindestens genauso viel Energie erzeugt wie verbraucht hat. Die Bilanz umfasst Gebäudebetrieb sowie Energiemengen für Nutzungsstrom. Null-Energie-Fachklassentrakt (bundespreis-ecodesign.de) Kategorie Nachwuchs Ein Pelzmantel und seine Folgen – Magdalena Keller (Hochschule Niederrhein, NRW) Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Weiterverwendung von alten Pelzmänteln und Fellabfällen aus invasiver Jagd. Pelzreste können zu Garn verarbeitet werden, aus dem wiederum eine langlebige, recyclebare Modekollektion hervorgeht. Ein Pelzmantel und seine Folgen (bundespreis-ecodesign.de) MateriaLab – Florian Henschel (Bauhaus-Universität Weimar, Thüringen) Das System aus Experimentierkästen bietet Grundschulkindern die Möglichkeit, verschiedene Recycling- und Abfallprozesse selbst durchzuführen. So wird Bewusstsein für den Wert von „Müll“ geschaffen und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Abfällen motiviert. MateriaLab (bundespreis-ecodesign.de) Platzhalter – Lasse Schlegel, David Schwarzfeld (Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Niedersachsen) Das Projekt transformiert Werbeflächen zu Orten, wo nicht länger Konsumbotschaften platziert werden, sondern an denen Menschen zum Austausch zusammenkommen. In unterschiedlichen Veranstaltungsformaten wird die Gestaltung des öffentlichen Raums thematisiert. Platzhalter (bundespreis-ecodesign.de) Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs herausragende Arbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Studierende. Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften stehen bei der Bewertung im Vordergrund. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt. Dabei findet der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über Fertigung, Distribution und Nutzung bis hin zum „End of Life“ Beachtung.
Dennoch bleibt REACH bislang hinter den Erwartungen zurück Sie machen Gummi geschmeidig, sind aber giftig: Die aus Steinkohle gewonnenen Anthracenöle gehören zu den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). PAK verbleiben generell lange in der Umwelt, reichern sich in der Nahrungskette an und sind giftig. Noch immer werden sie in Produkten wie Badelatschen oder Gummigriffen eingesetzt. Aus Autoreifen und Lebensmitteln hat die Europäische Union (EU) die PAK bereits weitgehend verbannt. Das Umweltbundesamt (UBA) möchte aber weiter gehen und schlägt der EU vor, für fünf Anthracenöle eine Zulassungspflicht einzuführen. Am 3. August 2009 ist es wieder soweit: Zum zweiten Mal nominieren die EU-Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) besonders besorgniserregende Chemikalien für eine Zulassungspflicht nach REACH , der EU-Chemikalienverordnung. Im vergangenen Jahr bemängelten Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen, dass nur 16 Vorschläge eingingen; sie forderten, 276 Stoffe sofort zu ersetzen. REACH verlangt aber eine detailierte Risikobewertung der vorgeschlagenen Stoffe (Annex XV-Dossier) durch die Behörden der EU-Mitgliedstaaten. Vermutlich deswegen gehen auch in diesem Jahr lediglich 14 Vorschläge ein, davon fünf aus dem UBA . Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des UBA, bedauert die zögerliche Haltung einiger EU-Mitgliedstaaten: „Bisher nutzen nur wenige Staaten die großen Chancen von REACH, Umwelt und Gesundheit besser zu schützen. Wir bieten anderen Mitgliedstaaten an, bei der Bewertung von Umweltgiften zu kooperieren und gemeinsam besonders besorgniserregende Chemikalien zu identifizieren.” Denn es gibt genug zu tun: Eine Arbeitsgruppe aus EU-Fachleuten unter Beteiligung deutscher Experten identifizierte über 400 Stoffe, die krebserzeugend, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend oder umweltschädigend sind. „Die Behörden der Mitgliedstaaten müssen jetzt zügig zusammenarbeiten, um diese Stoffe schnell EU-weit zu regulieren.”, so Holzmann. Die ECHA hat diese Idee bereits aufgegriffen und für den 24. September 2009 alle zuständigen Behörden nach Helsinki eingeladen. Sind die Stoffe erst einmal als besonders besorgniserregend identifiziert, müssen Unternehmen dem Handel sowie den Verbraucherinnen und Verbrauchern auf Anfrage mitteilen, ob diese Stoffe mit mehr als 0,1 Prozent in Produkten enthalten sind. Damit gibt die EU Bürgerinnen und Bürgern die Chance, sich für umweltfreundlichere Produkte zu entscheiden. Den Grundstein dazu legen die EU-Mitgliedstaaten mit ihren Vorschlägen - auch als ersten Schritt zu einer EU-weiten Zulassungspflicht. So sollen langfristig die schlimmsten Chemikalien vom Markt und aus der Umwelt verschwinden. Das UBA hat sich vorgenommen, weiterhin seinen Beitrag für einen Erfolg von REACH zu leisten: Schon jetzt stehen noch mehr PAK und weitere Umweltgifte auf der Agenda für 2010. Darunter sind auch Chemikalien, die das Hormonsystem stören.
Am 16. März 2012 haben Greenpeace-Aktivisten aus Protest gegen die Erdölbohrungspläne von Shell in der Arktis zwei Eisbrecher im Hafen von Helsinki besetzt. Die Eisbrecher Fennica und Nordica sollen die Bohrstelle vor Alaska von Eis freihalten.
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