In der Ostsee wird ein statisch-akustisches Monitoringprogramm mit Hilfe von dauerhaft installierten akustischen Detektionsgeräten (POrpoise Detector) durchgeführt, welches Raum-Zeit-Muster und die Raumnutzung von Schweinswalen im Ökosystem der deutschen Ostsee ermittelt. Derzeit betreibt das BfN 15 Messpositionen in FFH-Schutzgebieten und angrenzenden Gewässern, um Daten zur räumlichen Nutzung durch die beiden Schweinswal-Populationen, die Beltsee-Population und die Population der zentralen Ostsee, zu sammeln. Diese Daten geben Aufschluss über die Überlappung der Raumnutzung durch beide Populationen im ostdeutschen Ostseeraum. Das Monitoringprogramm ist zudem die Grundlage für die Erfüllung der europäischen Berichtspflichten gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), sowie des regionalen Meeresübereinkommens der Helsinki-Konvention. Das Messnetz des Schweinswalmonitorings wurden in fünf Arealen zusammengefasst. Die Einteilung der Areale erfolgte nach der räumlichen Nähe der Messpositionen zueinander. Areal A umfassen die Stationen rund um Fehmarn (B1, B2, B5, B6, B7, DW1a, DW4a). Die beiden Messpositionen in der Kadetrinne (D8 und D10) bilden Areal B. Die Messpositionen im Gebiet nördlich von Darß und Rügen wurden im Areal C (7004, 7006, PreBa) zusammengefasst. Das Areal D umfasst die Stationen rund um das Seegebiet Adlergrund (G25, G28, 7009). Zum Areal E gehören die Messpositionen auf der Oderbank (H18, H23, 7015).
In der Ostsee wird ein statisch-akustisches Monitoringprogramm mit Hilfe von dauerhaft installierten akustischen Detektionsgeräten (POrpoise Detector) durchgeführt, welches Raum-Zeit-Muster und die Raumnutzung von Schweinswalen im Ökosystem der deutschen Ostsee ermittelt. Derzeit betreibt das BfN 15 Messpositionen in FFH-Schutzgebieten und angrenzenden Gewässern, um Daten zur räumlichen Nutzung durch die beiden Schweinswal-Populationen, die Beltsee-Population und die Population der zentralen Ostsee, zu sammeln. Diese Daten geben Aufschluss über die Überlappung der Raumnutzung durch beide Populationen im ostdeutschen Ostseeraum. Das Monitoringprogramm ist zudem die Grundlage für die Erfüllung der europäischen Berichtspflichten gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), sowie des regionalen Meeresübereinkommens der Helsinki-Konvention. Der Datensatz beschreibt den Anteil der Tage pro Monat mit positiv detektierten Schweinswalsignalen (KERNO Klassifier) im Verhältnis zu den Aufnahmetagen gesamt [%] im Jahresgang (Januar bis Dezember) gemittelt für alle C-POD Messstationen der zugehörigen Untersuchungsregion.
Die Kartenanwendung stellt die Ergebnisse des akustischen Monitorings von Schweinswalen mit C-POD Stationen dar. C-POD Klickdetektoren (C-POD, Cetacean Porpoise Detectors) werden vom Deutschen Meeresmuseum (DMM) zum Monitoring von Schweinswalen eingesetzt und zeichnen die akustischen Ortungssignale von Schweinswalen unter Wasser auf. Dargestellt ist farblich abgestuft der Anteil an Schweinswal-positiven Tagen. Durch eine Klick auf die einzelnen Stationen können die Messwerte der stationen abgefufen werden. Darüber hinaus werden Auswertungen zur Nutzung einzelnen Raumeinheiten zur Verfügung gestellt. Das Monitoringprogramm dient als Grundlage für die Erfüllung der europäischen Berichtspflichten gemäß Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG, FFH-Richtlinie) und Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/56/EG, MSRL), sowie der regionalen Meeresübereinkommen OSPAR- und Helsinki-Konvention.
Nährstoffe können über Flüsse und Direkteinleiter in die Ostsee eingetragen werden. Über deutsche Flüsse gelangten im Jahr 2022 ca. 16.000 t Stickstoff und ca. 520 t Phosphor in die Ostsee. Weitere 780 t Stickstoff und 26 t Phosphor trugen Kläranlagen und Industrieanlagen als Direkteinleiter bei. Zustandsbewertung der Ostsee Die neun Vertragsstaaten des Helsinki-Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee (HELCOM) bewerten alle sechs Jahre den Zustand der Ostsee ( http://stateofthebalticsea.helcom.fi /) (siehe Karte „Einzugsgebiet Ostsee unterteilt nach den HELCOM-Vertragsstaaten“) und veröffentlichen jährlich die in die Ostsee eingetragenen Frachten von Stickstoff- und Phosphorverbindungen ( http://www.helcom.fi/helcom-at-work/projects/plc-7 ). Diese Frachten führen zu Eutrophierung , schädigen die Ökosysteme und beeinträchtigen die biologische Vielfalt. Die Eintragsdaten, welche jährlich im Rahmen der „Pollution-Load-Compilation“ (PLC) erhoben werden, können für die Flussfrachten unter dem folgenden Link für alle HELCOM-Vertragsstaaten eingesehen werden: PLC-Datenbank . HELCOM-Ostseeaktionsplan Bei der Umsetzung des aktualisierten HELCOM-Ostseeaktionsplans vom Oktober 2021 orientieren sich die Reduktionsziele der Ostseeanrainerstaaten für Stickstoff und Phosphor an wissenschaftlich abgeleiteten Zielwerten für eine Reihe von Eutrophierungsindikatoren (z.B. Sauerstoff, Sichttiefe, Chlorophyll, Nährstoffe) (siehe: Nutrient Reduction Scheme ). Deutschland hat sich im Ostseeaktionsplan verpflichtet, die jährlichen wasser- und luftbürtigen Nährstoffeinträge auf 70.644 t Stickstoff und 510 t Phosphor zu begrenzen (siehe Ostseeaktionsplan update 2021 ). Die letzte Überprüfung der Nährstoffreduktionsziele mit 2020er Daten zeigt, dass Deutschland die Einträge über die Flüsse und die Atmosphäre in die Ostsee für Stickstoff um 2,4 % (850 t) und für Phosphor um 49 % (220 t) reduzieren muss, um die oben genannten vereinbarten Nährstoffreduktionsziele einzuhalten (siehe: Nutrient Reduction Scheme ). Einträge der Zuflüsse aus Deutschland Aus Deutschland tragen neben den größeren Flüssen Oder, Warnow und Peene 29, meist kleinere Flüsse Nährstoffe aus einem Einzugsgebiet von rund 31.100 Quadratkilometern in die Ostsee ein. Die Einträge aus 24 Flüssen mit einem Einzugsgebiet von ca. 18.200 Quadratkilometern werden durch chemische Analytik erfasst und quantifiziert (beobachtetes Gebiet). Die Einträge aus 7 Flüssen mit einem Einzugsgebiet von circa 7.300 Quadratkilometern werden durch Modellierung der direkten Einleitungen aus kommunalen Kläranlagen und Industriebetrieben ermittelt (unbeobachtetes Gebiet). Die Einträge aus dem Odereinzugsgebiet werden über chemische Analytik in Polen erfasst und anhand vereinbarter Anteile auf die drei Oderanrainer Tschechien, Deutschland und Polen aufgeteilt (siehe: http://www.mkoo.pl/index.php?lang=DE ). Das deutsche Odereinzugsgebiet hat eine Größe von ca. 5.600 Quadratkilometern. Die Stickstoff- und Phosphoreinträge über Flüsse aus dem deutschen Ostseeeinzugsgebiet haben sich seit 1995 um ca. 40 % von 26.840 t auf 16.000 t Stickstoff und um ca. 50 % Phosphor von 1.030 t auf 520 t im Jahr 2022 reduziert (siehe Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“). Einträge der Direkteinleiter aus Deutschland 29 Kläranlagen sowie 2 industrielle Anlagen leiten gereinigtes Abwasser direkt in die Ostsee ein. Diese machen circa 5 % der Stickstoffeinträge und ebenso etwa 5 % der Phosphoreinträge aus dem deutschen Ostseeeinzugsgebiet aus. Auch die Stickstoff- und Phosphoreinträge über Direkteinleiter haben sich seit 1995 von 6.370 t Stickstoff bzw. 140 t Phosphor auf 780 t Stickstoff bzw. 26 t Phosphor im Jahr 2022 verringert, was einer Reduktion von ca. 88 % bzw. 81 % entspricht (siehe Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“). Weniger Nährstoffe in die Ostsee Für den Vergleich von Nährstofffrachten aus unterschiedlichen Jahren zwecks Trendbetrachtung wurden die Frachten immer in Relation zum jährlichen Abfluss gesetzt („Abflussnormalisierung“). Die Betrachtung der Frachten in Relation zum jährlichen Abfluss ist für ein aussagekräftiges Ergebnis wichtig, weil, bei hohen Niederschlägen Phosphorgehalte aufgrund des Verdünnungseffekts sinken und ergiebige Niederschläge die Stickstoffeinträge erhöhen. Es werden mehr Stickstoffverbindungen aus landwirtschaftlichen Flächen herausgewaschen und in die Flüsse geschwemmt. Die abflussnormalisierten Stickstofffrachten der Flüsse aus dem deutschen Ostseeeinzugsgebiet sind zwischen 1995 mit 21.000 t und 2022 mit 20.700 t nahezu gleichgeblieben. Die statistische Trendbetrachtung zeigt folglich keinen signifikanten Trend zwischen den Jahren 1995 und 2022 sowie 2011 und 2022 (siehe Trendanalyse Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“. Die abflussnormalisierten Phosphorfrachten sind zwischen 1995 mit 910 t und 2022 mit 650 t deutlicher gesunken als die Stickstofffrachten. Diese Eintragsreduktion zeigt sich auch in der statistischen Trendbetrachtung. Es konnte ein signifikanter abnehmender Trend sowohl zwischen den Jahren 1995 und 2022 sowie 2011 und 2022 festgestellt werden (siehe Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“). Damit konnte Deutschland die gewässerbürtigen Phosphoreinträge in die Ostsee statistisch signifikant reduzieren, jedoch sind die Stickstoffeinträge unverändert geblieben. Wie der Vergleich mit den HELCOM-Nährstoffreduktionszielen für Deutschland zeigt, müssen insbesondere weitere Reduktionen für die Phosphoreinträge erreicht werden. Für weitere Reduktionen der Nährstoffeinträge in die Ostsee bedarf es zusätzlicher Maßnahmen, zum Beispiel die Reduktion der Einträge aus der Landwirtschaft. Diese könnten durch das Einhalten der novellierten Düngeverordnung (01. Mai 2020 in Kraft getreten) erreicht werden. Die nationalen Verpflichtungen aus dem Göteborg-Protokoll von 1999 zur Reduzierung von Luftschadstoffemissionen und aus der novellierten NEC-Richtlinie (EU) 2016/2284, die sich als Depositionen sowohl in den Einzugsgebieten als auch in der Ostsee wiederfinden, werden auch zu Reduzierungen der Stickstoffbelastung der Ostsee beitragen. Größere Eintragsreduktionen von Stickstoff und Phosphor wurden vor 1995 vor allem durch die Einführung phosphatfreier Waschmittel und der dritten Reinigungsstufe bei Kläranlagen erreicht. Ein optimierter Betrieb von Kläranlagen im deutschen Ostseeeinzugsgebiet und ein Ausbau vor allem der direkt in die Ostsee einleitenden Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe würden die Einträge von Nähr- und Schadstoffen zusätzlich reduzieren und die Einhaltung des Ostseeaktionsplans von 2021 maßgeblich unterstützen oder erst ermöglichen. Methode Die Abflussnormalisierung der Nährstofffrachten wurde nach Larsen, S.E, & Svendsen, L.M. (2021) mit den Daten, die im Rahmen der PLC-Berichterstattung von Deutschland an HELCOM berichtet werden, durchgeführt. Für die statistische Analyse der Zeitreihe wurde eine Trendanalyse für den gesamten Zeitraum (1995 bis 2022) und für den Zeitraum 2011 bis 2022 durchgeführt. Die analysierten Trends wurden mit dem Mann-Kendall-Test auf statistische Signifikanz und abnehmenden oder zunehmenden Trend geprüft.
Am 31.Oktober 2023 wurde ein neuer Zustandsbericht des Helsinki-Übereinkommens zum Schutz der Ostsee (HELCOM) der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist die umfassendste Bewertung des ökologischen Zustands der Ostsee, die jemals erfolgt ist. Trotz der Schutzbemühungen ist das empfindliche Ökosystem Ostsee fast flächendeckend in keinem guten Zustand. Grund dafür sind menschliche Aktivitäten. Der dritte holistische Zustandsbericht von HELCOM (State of the Baltic Sea 2023) setzt sich aus einzelnen Indikatorberichten, thematischen Berichten und einem zusammenfassenden Bericht zu Artenvielfalt, Lebensräumen und menschlichem Handeln, das sich auf die Meeresumwelt auswirkt, zusammen. Eine solche umfassende Bewertung erfolgt alle 6 Jahre und ist das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit einer Vielzahl von Experten*Innen, darunter auch Wissenschaftler*innen des UBAs und politischen Vertreter*innen der 10 HELCOM-Vertragsstaaten. Im Ergebnis zeigen die umfangreichen Bewertungen, dass das empfindliche Binnenmeer Ostsee aufgrund vielfältiger anthropogener Belastungen fast flächendeckend in keinem guten Zustand ist. Obwohl die Nährstoffeinträge weiter gesunken sind, sind immer noch 94 % der Ostsee eutrophiert. Besorgniserregend ist, dass im Bewertungszeitraum 2016-2022 steigende Nährstoffkonzentrationen in vielen Ostseebecken gemessen wurden. Diese resultieren aus hohen Nährstoffeinträgen in den 70ziger bis 90ziger Jahren, die sich in den Sedimenten am Meeresboden angereichert haben. Unter Sauerstoffmangelbedingungen gelangen sie in Lösung und treiben dadurch die Eutrophierung an. Es wird daher noch viele Jahrzehnte dauern, bis die Ostsee einen guten Zustand erreicht, wobei die Auswirkungen des Klimawandels diesen Zeitraum noch verlängern können. In Folge der Eutrophierung haben die Freiwasser-Lebensräume der Ostsee weitreichende Änderungen erfahren, beispielsweise in der Artenzusammensetzung und dem Vorkommen des Phyto- und Zooplanktons, mit negativen Auswirkungen auf das Nahrungsnetz. Die Schadstoffbelastung ist weiterhin zu hoch. Insbesondere Metalle und Stoffe, die sehr schlecht in der Umwelt abgebaut werden, die sich in Organismen anreichern und giftig sind, überschreiten ihre Bewertungsschwellen. Da weitaus mehr Schadstoffe die Ostsee belasten, als in einer Einzelstoffbewertung betrachtet werden, sind erstmals Sediment, Fisch- und Muschelproben in einer Screening-Studie untersucht worden. Die Müllmengen, die an Stränden gefunden werden, sind vielerorts weiterhin zu hoch. Dabei werden hauptsächlich Abfallteile aus Kunststoffen detektiert, die vor allem aus landbasierten Quellen stammen. Die Kabeljaubestände haben sich nicht erholt und die Heringsbestände verzeichnen einen weiteren Rückgang. Ursächlich ist das Zusammenwirken von Überfischung, Sauerstoffmangel und Klimawandel . Die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Ostsee bereits deutlich messbar, die Versauerung schreitet aber langsamer voran als in anderen Meeresgebieten. In den nächsten Jahren kommt es darauf an, die Ergebnisse dieses Berichtes zum Anlass zu nehmen, um die Umsetzung des 2021 beschlossenen ambitionierten Ostseeaktionsplans voranzutreiben. Das Umweltbundesamt engagiert sich in HELCOM-Arbeitsgruppen, um die HELCOM-Vision einer gesunden Ostsee zu erreichen.
Der Datensatz beinhaltet die im Rahmen der OSPAR/HELCOM Baggergut-Berichterstattung erhobenen Daten zu Mengen und Qualität der Baggerungen und Baggergutunterbringungen im Bereich der OSPAR und HELCOM-Konventionsregionen seewärts der Süßwassergrenze, unabhängig von der Herkunft des Baggermaterials. Die im Messprogramm erhobenen Daten dienen der Umsetzung der OSPAR- und HELCOM-Übereinkommen sowie der MSRL. Das Monitoringprogramm zielt auf die Überwachung der Verbreitung der physikalischen Störungen durch Ausbaggern und Unterbringung des gebaggerten Materials ab und damit direkt auch auf die Abbildung der Nutzungen und menschlichen Aktivitäten am Meeresboden.
Dieser Metadatensatz beschreibt einen Web Map Service. Er beinhaltet die im Rahmen der OSPAR/HELCOM Baggergut-Berichterstattung erhobenen Daten zu Mengen und Qualität der Baggerungen und Baggergutunterbringungen im Bereich der OSPAR und HELCOM-Konventionsregionen seewärts der Süßwassergrenze, unabhängig von der Herkunft des Baggermaterials. Die im Messprogramm erhobenen Daten dienen der Umsetzung der OSPAR- und HELCOM-Übereinkommen sowie der MSRL. Das Monitoringprogramm zielt auf die Überwachung der Verbreitung der physikalischen Störungen durch Ausbaggern und Unterbringung des gebaggerten Materials ab und damit direkt auch auf die Abbildung der Nutzungen und menschlichen Aktivitäten am Meeresboden.
Artenvielfalt und Lebensräume in den Meeren müssen weltweit besser geschützt werden – darauf macht der Welttag der Ozeane am 8. Juni aufmerksam. Gemeinsam mit anderen Bundes- und Länderbehörden arbeitet das UBA an einem umfassenden und effektiveren Schutz der Meere, denn auch Nord- und Ostsee sind in keinem guten Zustand. Ein Umdenken zugunsten einer nachhaltig positiven Entwicklung erfordert auch im Meeresschutz weltweite Kooperationen. Die Meere und Ozeane bedecken etwa 70 Prozent der Oberfläche unseres Planeten und regulieren das Klima sowie den Stoffhaushalt der Erde. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Für uns Menschen spielen sie eine große Rolle als Transportwege für die Seeschifffahrt, aber auch im Bereich der Energiegewinnung, der Nahrungsversorgung, der Extraktion von Rohstoffen und des Tourismus. Der Schutz der Meere ist weltweit eine zentrale Aufgabe, um deren essentielle Funktionen zu erhalten. Der „World Oceans Day“ wurde 2009 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um auf die Situation der Meere aufmerksam zu machen, und wird seitdem jährlich am 8. Juni begangen. Für den umfassenden Schutz der Meere muss die Staatengemeinschaft größere Anstrengungen unternehmen. Wichtig ist dafür die Einbindung regionaler, nationaler sowie lokaler Akteure. Die Kooperation mit anderen Küstenstaaten findet meist im Rahmen von regionalen Meeresübereinkommen statt. Deutschland arbeitet engagiert für den Schutz der Ostsee beim Helsinki Übereinkommen (HELCOM) und für den Schutz der Nordsee beim Oslo-Paris Übereinkommen zum Schutz des Nordostatlantiks ( OSPAR ) mit. Aber auch die Abstimmung auf europäischer Ebene ist essentiell, denn auch der gute Umweltzustand der europäischen Meere ist längst nicht erreicht. Die Berichte zum Zustand der deutschen Meeresgewässer, die jüngst für die Umsetzung der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie erstellt wurden, machen das sehr deutlich. Um die Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg zu verbessern, hat ein Konsortium aus IASS (Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung) und Partnerinstituten im Auftrag des Umweltbundesamtes das Format des „ Marine Regions Forum “ entwickelt. Die erste Veranstaltung dieser Reihe findet vom 30.09. bis 02.10.2019 in Berlin statt. Die Entwicklung und Durchführung des Forums wird eng durch das Bundesumweltministerium und die EU-Kommission begleitet. Das Forum soll einen Austausch zwischen Repräsentanten regionaler Meeresübereinkommen, interessierter Staaten und internationaler Organisationen ermöglichen. Ziel ist es, den Transfer zwischen den theoretischen Verhandlungen und den praktischen Umsetzungsebenen auszubauen. Es sollen dabei gemeinsame Lösungsansätze erarbeitet werden, um einen guten Umweltzustand der Meere zu erreichen. Neben dem auch in den Medien omnipräsenten Thema Meeresmüll und der Beziehung zwischen Klimawandel und den Meeren stehen vor allem Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 im Fokus. Ausgangspunkt für das Projekt „Marine Regions Forum“ war die UN Oceans Conference im Juni 2017, auf der sich Staaten und Organisationen im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda 2030 durch „freiwillige Verpflichtungen“ zum Schutz der Meere bekannten. Seit 2015 besteht die Agenda 2030 als weltweites Abkommen für nachhaltige Entwicklung. Von den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goal, SDG) befasst sich Nr. 14 mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Meere . Wichtige Themen unter diesem SDG sind unter anderem Eutrophierung , Meeresmüll, Ozeanversauerung, aber auch Schutzgebiete und nachhaltige Fischerei. Meeresschutz kann Jede und Jeder von uns durch eigenes Handeln unterstützen. Dabei geht es nicht nur um unseren Einfluss als Privatperson beim Einkauf oder bei der Entsorgung. Auch unsere Entscheidungen für umweltbewusste und nachhaltige Konzepte im Unternehmen, im Verein oder als politische Vertretung von Gemeinden und Städten sind relevant. So können wir gemeinsam den Eintrag von beispielsweise schädlich wirkender Stoffe, Düngemittel oder Müll in die Meere verringern und damit zum Erhalt der Ökosysteme beitragen. Mehr Informationen dazu auf der UBA-Themenseite zum Meeresschutz .
Auch Designerinnen und Designer können dazu beitragen, das Problem Meeresmüll zu lösen – etwa durch die Wahl der Materialien beim Produktdesign. Dies war Thema eines vom UBA initiierten Workshops im Juni 2018 mit knapp 30 Teilnehmenden aus dem Ostseeraum. Ergebnisse und konkrete Handlungsempfehlungen wurden jetzt veröffentlicht. Müll, besonders aus Kunststoffen, gilt als eine der größten Bedrohungen unserer Meeresumwelt. Um diesem Problem entgegen zu treten, engagiert sich Deutschland unter anderem bei der Umsetzung des Regionalen Aktionsplans gegen Meeresmüll im Ostseeraum. Eine der dort vorgesehenen Maßnahmen adressiert die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen als zentralen Ansatzpunkt. Mitarbeitende des UBAs haben deshalb im Juni 2018 einen internationalen Workshop organisiert, um der Frage auf den Grund zu gehen, inwieweit Ecodesign die Entstehung von Meeresmüll verhindern kann. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit dem Sekretariat des „Übereinkommens zum Schutz der Ostsee“ (HELCOM) sowie dem Interreg-Projekt „EcoDesign Circle“ umgesetzt. Ziel war es, sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Designszene, Industrie, Forschung sowie von Behörden und Nichtregierungsorganisationen zu vernetzen und gemeinsam Ecodesign-Prinzipien auszuarbeiten, um über diesen Weg künftige Einträge von Müll in die Meere zu verhindern. Der Fokus wurde dabei auf Einwegprodukte aus Kunststoffen gelegt, welche besonders häufig in der Meeresumwelt nachgewiesen werden. Während des eintägigen Workshops wurde in Gruppenarbeit, Diskussionen und Präsentation zuerst ein gemeinsames Verständnis von Ecodesign entwickelt und in Folge Prinzipien von Meeresmüllaspekten im Lebenszyklus von Produkten erarbeitet. Hierbei wurde deutlich, dass Designerinnen und Designern eine wichtige Rolle zukommt, um das Problem der Vermüllung der Weltmeere zu lösen. Durch die Wahl der Materialien, Produktbeschaffenheit, Nutzungsdauer als auch der Art der Entsorgung können sie wesentlich zur Müllvermeidung beitragen. Allerdings ist die oft genannte Option, biologisch abbaubare Materialien als Lösung für die Meeresmüllproblematik aufzugreifen, aus Meeresschutzsicht nach dem heutigen Wissensstand mit Vorsicht zu betrachten. Die Faktoren, die bei vielen Materialien zum biologischen Abbau führen, etwa konstant hohe Temperaturen, sind in der Meeresumwelt in der Regel nicht gegeben. Die Ergebnisse des Workshops werden nun im Rahmen der Gremienarbeit des HELCOM-Übereinkommens diskutiert und im EU-Projekt „EcoDesign Circle“ von Designzentren weiter aufgegriffen. Hier finden Sie einen Workshop-Bericht sowie eine Übersicht der gemeinsam erarbeiteten Handlungsempfehlungen (auf Englisch) .
Im März 2017 trat die „Recommendation on sewage sludge handling“ im Rahmen des Helsinki-Übereinkommens zum Schutz der Ostsee in Kraft. Sie stellt Grundsätze für den nachhaltigen Umgang mit Klärschlamm in der Ostseeregion auf. Die „ Recommendation 38/1 on sewage sludge handling “ wurde seit 2012 von Deutschland und Schweden federführend erarbeitet, unter Beteiligung des UBA . Im März 2017 stimmten alle Vertragsstaaten des Helsinki-Übereinkommens auf dem jährlichen Treffen der Kommission der Ostsee-Anrainerstaaten für den Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum (HELCOM) zu. Hauptziele der Empfehlung sind das gezielte Recycling der im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe, insbesondere Phosphor, die nachhaltige landwirtschaftliche und energetische Klärschlammnutzung und die Reduktion von Einträgen umweltgefährdender und pathogener Stoffe aus Klärschlamm in die Umwelt. Neben Maßnahmen zur Klärschlammbehandlung und -nutzung werden Ausbringungsbeschränkungen für den Klärschlammeinsatz zu Düngezwecken dargelegt sowie die Weiterentwicklung kosteneffizienter Lösungen und der Wissensaustausch in der Region angeregt. Die Vertragsstaaten des Übereinkommens müssen im Zuge der Empfehlungen künftig egelmäßig zum Umgang mit Klärschlamm, zu dessen Qualität und zur Phosphorrückgewinnung berichten. Ende März 2017 veranstalteten das Julius-Kühn-Institut und HELCOM in Berlin einen „ Workshop on nutrient recycling “ in der Ostseeregion. Ziel war es, Anregungen für HELCOM zur Förderung des Nährstoffrecyclings aus Klärschlamm und Wirtschaftsdüngern bei gleichzeitiger Vermeidung von Schadstoffeinträgen in die Region zum Schutz der Ostsee zu entwickeln. In Vorträgen stellten die einzelnen Mitgliedsstaaten ihre Strategien vor. Dabei zeigte sich, dass es nötig ist, Informationen zu Nährstoffkreisläufen und Recyclingstrategien zu sammeln, Landwirtschaftsregionen mit erhöhtem Managementbedarf hinsichtlich Nährstoffüberschüssen zu identifizieren, den Wissensaustausch zu fördern und regionale und nationale Programme zu etablieren. Die „Recommendation on sewage sludge handling“ wurde dabei als wichtiger Grundstein benannt. Zur Unterstützung der Bestrebungen wird die Erstellung eines “HELCOM Overview on nutrient recycling in the Baltic Sea countries” als sinnvoll erachtet.
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