Das Projekt "Ueberpruefung der Kriterien fuer den weitraeumigen, luftgetragenen Transport von semivolatilen Pflanzenschutzmitteln und Industriechemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Osnabrück, Institut für Umweltsystemforschung durchgeführt. Fuer die Identifikation und Auswahl von sogenannten Persistent Organic Pollutants (POPs) muessen verbindliche, auf wissenschaftlicher Grundlage fussende Regeln erarbeitet werden, die im Rahmen von UNEP international abgestimmt werden sollen. Dafuer werden die folgenden charakteristischen Stoffeigenschaften herangezogen: Langlebigkeit (Persistenz) in Wasser, Boden und Sediment; Bioakkumulation und die Eigenschaft ueber weite Entfernungen luftgetragen transportiert zu werden. Dieses Vorhaben soll wissenschaftlich plausible Kriterien fuer den weitraeumigen Transport erarbeiten, wobei vier Fragen zu bearbeiten sind: 1. Sind die von Wania und Mackay (1996) genannten Steuergroessen (Oktanol/Luft-Verteilungskoeffizient. Dampfdruck der unterkuehlten Fluessigkeit; Kondensationstemperatur) geeignet, die Substanzen zu identifizieren, die einem semivolatilen, weitraeumigen Transport unterliegen?. 2. Welche oberen und unteren Grenzen dieser Steuergroessen sind zur Identifizierung von POP-Kandidaten geeignet? Die Pruefung soll anhand der bereits ausgewaehlten bekannten POPs erfolgen. 3. Sind die das Verteilungs- und Transportverhalten beschreibenden Groessen durch andere, leicht ermittelbare Parameter zu ersetzen bzw. zu ergaenzen, z.B. durch den Henry-Koeffizienten?. 4. Ist die atmosphaerische Halbwertszeit in der Gasphase eine geeignete Steuergroesse? Ab welchem Verteilungskoeffizienten Aerosol/Luft ist diese Halbwertszeit nicht mehr geeignet bzw. zu ergaenzen? Ziel der Untersuchung ist eine wissenschaftliche Begruendung der Kriterien fuer den weitraeumigen, luftgetragenen Transport und damit der oberen und unteren Grenzen (sog. Cut-off-Werte) fuer die Auswahl von Persistent Organic Pollutants, Kombinationen von Kriterienbereichen sollen klassifiziert werden, Mobilitaetskategorien sollen gefunden und Abschneidekriterien sollen begruendet werden.
Das Projekt "Gaschromatographie an Wassereis - Modelluntersuchungen zur heterogenen Physikochemie in Kondensstreifen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie durchgeführt. Untersucht werden heterogene Wechselwirkungen von Spurengasen mit Eis- oder Schwefelsaeureaerosoloberflaechen im Nachlauf von Flugzeugen. Zur Simulation dieser Oberflaechen im Labor wird eine Quarzkapillarsaeule (Durchmesser 530 Micron) verwendet. Diese kann innen mit einem Eis- oder Schwefelsaeurefilm von wenigen Micron Dicke beschichtet werden. Durch Injektion von Spurengasen in die bis auf 205K abgekuehlte Saeule wurde untersucht: Adsorption von Schwefeldioxid an Eis, Abbau von Ozon an Eis, Loeslichkeit von Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Distickstofftetroxid in Schwefelsaeure (40-80 Gewichtsprozent).