Das Projekt "Entwicklung von nach der Groesse sortierten Eichen- und Buchenpflanzen im Freiland und in der Baumschule" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Waldbau-Institut durchgeführt. Forstpflanzen werden in den Baumschulen vor dem Verkauf kostenaufwendig nach der Groesse sortiert. Grosse Pflanzen gelten als weniger konkurrenzempfindlich, kleine Pflanzen sind billiger. Die einseitig nur nach dem Merkmal Pflanzenhoehe durchgefuehrte Sortierung laesst befuerchten, dass die genetische Variation in kuenftigen Waldbestaenden eingeengt wird, zumal das Merkmal Hoehenwachstum eine hohe Heritabilitaet besitzt. Folgende Fragen sollen beantwortet werden: a) bleiben die anfaenglichen Groessenunterschiede von Forstpflanzen auch Jahre nach der Auspflanzung bestehen und b) koennten die Pflanzschulen auf die teure Sortierung verzichten?
Das Projekt "Quantitativ-genetische Analyse der DON-Akkumulation im Erntegute von Roggen und Weizen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenzüchtung, Saatgutforschung und Populationsgenetik durchgeführt. Die Resistenz von Getreide gegenueber einer Aehreninfektion mit Fusarium culmorum oder F. graminearum ist quantitativer Natur. Bei Roggen und Weizen wird fuer die DON-Akkumulation die Groesse von Aufspaltungsvariation und Heritabilitaet in F3-Populationen sowie die Frequenz des Auftretens von positiven Transgressionen untersucht. Dazu werden von Kreuzungen zwischen unterschiedlich anfaelligen Eltern je 50 F3-Linien auf Resistenz und Mykotoxinakkumulation untersucht. Die DON-Analyse dieser Experimente erfolgt mit Hilfe eines kommerziell erworbenen ELISA (Enzyme-linked immunosorbent assay). Die Auswertung der Daten ermoeglicht es, zuverlaessig entscheidende quantitativ-genetische Parameter fuer die DON-Akkumulation im Erntegut zu schaetzen. Das Projekt liefert damit einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Zuchtmethoden und der Verminderung der Mykotoxinbelastung des Getreides.
Das Projekt "Zuechterischer Beitrag zur Entschaerfung der Fruchtwasserproblematik von Kartoffelstaerkefabriken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Obwohl die Kartoffel die leistungsfaehigste Staerkepflanze ist, befindet sie sich aus technologischer Sicht im Nachteil. Trotz Eiweissrueckgewinnung befinden sich noch erhebliche Mengen an nicht koagulierbarem Eiweiss, Nitrat und Kali im Fruchtwasser. Es sollen die zuechterischen Moeglichkeiten zur Verringerung dieser unewuenschten Reststoffe untersucht werden. Hierzu werden an Zucht- und Sortenmaterial die entsprechenden Selektionsparameter bestimmt.
Das Projekt "Entwicklung des Konzeptes der Responsfunktionen zur Beschreibung adaptiver Variation von Waldbaumpopulationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung durchgeführt. Im Rahmen des beantragten Projekts soll die konzeptionelle Grundlage zur Beschreibung, Analyse und Beurteilung anpassungsrelevanter Variation von Waldbaum-Populationen neu- und weiterentwickelt und die Ergebnisse an Hand konkreter Daten ueberprueft werden. Als Ausgangspunkt dient die Methode der Analyse von Responsfunktionen (ARF). Darauf aufbauend sollen die existierenden Parameter der quantitativen Genetik, wie z B die Heritabilitaet, und die Modelle zur Beschreibung und Analyse von Reaktionsnormen, wie sie z B der Varianzanalyse, der Hauptkomponentenanalyse und dem Modell der additiven Haupteffekte mit multiplikativem Interaktionssystem (AMMI) zugrunde liegen, in ihren Aussagemoeglichkeiten beurteilt und in das Gesamtkonzept eingeordnet werden. Im zweiten Teil der Arbeit soll an Hand von Daten aus Klonpruefungen und Herkunftsversuchen die adaptive Variation von Waldbaum-Populationen beschrieben werden. Die Variation soll dabei in die physiologische Variation der einzelnen Individuen und die evolutiv relevante genetische Variation innerhalb einer Population zerlegt werden. Dies soll auf der Grundlage einer zu entwickelnden Methode zur Analyse anpassungsrelevanter Charakeristika von Responsfunktionen und der die Kausaleffekte zum Respons kombinierenden Operatoren geschehen. Das Projekt liefert damit operable Entscheidungskriterien fuer Genkonservierungs- und Zuechtungsprogramme, welche an Angepasstheit sowie Anpassungsfaehigkeit orientiert sind.