Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Teichmolch (Lissotriton vulgaris) zum Lurch des Jahres 2010 gewählt. Durch seine Ausrufung zum Lurch des Jahres 2010, im internationalen Jahr der biologischen Vielfalt, möchten die DGHT auf die Gefährdung einheimischer Amphibien und Reptilien hinweisen.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und ihre Partnerorganisationen haben den Grasfrosch (Rana temporaria) zum Lurch des Jahres 2018 ernannt. Die DGHT teilt mit, obwohl der Grasfrosch in Deutschland noch weit verbreitet und vielerorts häufig ist, ist es gerade bei dieser Amphibienart zu starken Bestandsrückgängen gekommen. Der Grasfrosch gilt derzeit als ungefährdet, doch werden seine Populationen in der Roten Liste Deutschlands mit „mäßig zurückgehend“ eingestuft. So steht die vermeintliche Allerweltsart in den regionalen Roten Listen der meisten deutschen Bundesländer schon auf der Vorwarnliste, in drei Bundesländern gilt sie gar als „gefährdet“. Der Grasfrosch ist besonders durch die Veränderung und Zerstörung seiner Lebensräume gefährdet. Gerade in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die einst großen Grasfroschbestände mit Laichplätzen, die im Frühjahr oft hunderte oder tausende von Individuen umfasst haben, stark zurückgegangen; mancherorts sind die Populationen fast völlig zusammengebrochen. Zu den direkten Gefährdungsursachen zählen der Einsatz umweltschädlicher Stoffe wie Pestizide oder die Zerschneidung der Landschaft durch Straßen, mit teilweise erheblichen Verkehrsverlusten vor allem zur Zeit der Wanderungen.
Am 21. November 2013 wurde von der Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) der Lurch des Jahres 2014 vorgestellt. Durch die Wahl der Gelbbauchunke (Bombina va- riegata) zum Lurch des Jahres 2014 möchten die DGHT und ihre Kooperationspartner auf eine außergewöhnliche und zugleich höchst bedrohte Tierart aufmerksam machen. Eine Amphibienart mit zwei Seiten, die durch die dezente Tarnfärbung ihrer Oberseite einerseits als graue Maus erscheint, andererseits aber durch die plakative Warnfärbung der Unterseite unser auffallendster Froschlurch ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat die Erdkröte (Bufo bufo) zur Froschlurch des Jahres 2012 gekürt.
Die Schlingnatter ist eine der am weitesten verbreiteten Schlangenarten Europas. Dennoch ist sie vielen Naturinteressierten kaum bekannt. Dies liegt in erster Linie an ihrer versteckten Lebensweise, zudem wird die harmlose, ungiftige Art nicht selten mit der ähnlich gezeichneten und wesentlich bekannteren Kreuzotter verwechselt. Die Schlingnatter gilt in unseren Breiten vor allem aufgrund von Lebensraumverlust als selten und ist in vielen Gebieten bedroht. Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat daher nun die Schlingnatter (Coronella austriaca) zum Reptil des Jahres 2013 ernannt.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat die Würfelnatter (Natrix tessellata) zum Reptil des Jahres 2009 gewählt. Die ungiftige Wasserschlange ist in der Bundesrepublik vom Aussterben bedroht. Nur in Rheinland-Pfalz und Sachsen kann das bis zu einem Meter lange Reptil mit dem markanten Würfelmuster noch an einigen Flüssen im flachen Wasser beobachtet werden. Sein Lebensraum in Flussauen ist stark gefährdet.
Einheimische Lurche und Reptilien sind inzwischen in ihren Beständen stark gefährdet, teilweise sogar vom Aussterben bedroht. Weite Teile der Bevölkerungen stehen diesen Arten eher skeptisch bis ablehnend gegenüber. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) beschlossen, vom Jahre 2006 an abwechselnd eine Reptilien- oder Amphibienart des Jahres der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat die Mauereidechse (Podarcis muralis) zum Reptil des Jahres 2011 erklärt. Die 20 cm lange, äußerlich eher unscheinbare Eidechse ist eine tagaktive, sonnenliebende Art, die vor allem menschengemachte Lebensräume, wie Weinberge, Steinbrüche und Gleisanlagen, im warmen Südwesten Deutschlands besiedelt. Durch die Aufgabe und Intensivierung des Weinbaus, durch den Abriss von Trockenmauern oder durch Bauprojekte auf stillgelegten Gleisanlagen verliert die Art heute zunehemend an Lebensraum. In der Roten Liste der Wirbeltiere Deutschlands wird die Art daher trotz ihrer erstaunlichen Anpassungsfähigkeit in der Vorwarnliste geführt.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Feuersalamander zum Lurch des Jahres 2016 ernannt. Auf diese Weise wird eine der auffälligsten und in Europa weit verbreiteten Amphibienarten in den Fokus des Arten- und Naturschutzes gerückt. Bundesweit gilt der Feuersalamander ( (Salamandra salamandra) derzeit als ungefährdet. Er zählt aber zu den Arten, für deren Erhalt Deutschland international eine besondere Verantwortung trägt. In den Roten Listen einiger Bundesländer wird der Feuersalamander als gefährdet eingestuft, weil er vielerorts einen rückläufigen Bestandstrend zeigt. Gefährdungsursachen sind vor allem die Vernichtung seiner Lebensräume durch intensive forstliche Nutzung von Laubmischwäldern, deren Zerschneidung durch Straßenbau sowie wasserbauliche Maßnahmen und Besatz mit Fischen in den Larvengewässern. Aber auch ein neuerdings in westlichen Nachbarstaaten auftretender, tödlicher Hautpilz bedroht den Feuersalamander.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) zum Reptil des Jahres 2015 ernannt. Neben exzessivem Fang und Handel trugen die zunehmende Industrialisierung und Erschließung der letzten natürlichen Lebensräume zum raschen Niedergang der Art bei uns bei. Naturinteressierten die Europäische Sumpfschildkröte näher zu bringen und mit dieser Flaggschiffart auch den allgemeinen Respekt vor der einheimischen Natur zu vergrößern, sind wichtige Ziele der Kampagne zum Reptil des Jahres 2015. Heute ist die Europäische Sumpfschildkröte in Deutschland extrem selten und hochgradig vom Aussterben bedroht. Sie ist streng geschützt und gilt in fast allen deutschen Bundesländern als ausgestorben, die letzten ursprünglichen Vorkommen finden sich nur noch in Brandenburg. Nachweise dieser Art in allen anderen deutschen Bundesländern gehen mit größter Sicherheit auf Aussetzungen zurück.