Das Projekt "Zentrale Untersuchung und Auswertung von Herstellungsfehlern und Betriebsschaeden im Hinblick auf druckfuehrende Anlagenteile von Kernkraftwerken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Staatliche Materialprüfungsanstalt durchgeführt. Nach dem Basissicherheitskonzept ist die Kenntnis des 'Worst Case'-Zustandes von Komponenten der druckfuehrenden Umschliessung eine wichtige Voraussetzung fuer den Ausschluss grosser Brueche. Um sich diese Kenntnis zu verschaffen und sie fortlaufend zu ueberpruefen, ist es von grundlegender Bedeutung, Herstellungsfehler und Betriebsschaeden regelmaessig zu erfassen, sie bei Bedarf vertieft zu untersuchen und sie hinsichtlich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung zu bewerten. Einerseits fuehrt ein derartiges Vorgehen direkt zu einer Erweiterung des Wissensstandes ueber Fehlermoeglichkeiten, betriebliche Einfluesse und Schadensursachen und erlaubt somit eine Erfassung des 'Lower Bound'-Zustandes. Andererseits ermoeglicht es eine detaillierte Beurteilung des Sicherheitsniveaus der jeweiligen Anlage sowie eine Umsetzung der Erkenntnisse auf andere Anlagen. Bei Beginn des Vorhabens 'Zentrale Untersuchungen und Auswertungen von Herstellungsfehlern und Betriebsschaeden im Hinblick auf druckfuehrende Anlagenteile von Kernkraftwerken' standen zunaechst Herstellungsfehler im Vordergrund (vornehmlich an Schweissverbindungen). Inzwischen hat sich der Schwerpunkt der Arbeiten zunehmend auf betriebliche Schaedigungen verschoben, die unter Langzeitbeanspruchung, auch unter Beteiligung von Strahlung und Betriebsmedien, entstanden sind und zu einer Reduzierung der Werkstoffzaehigkeit und zu Rissbildungen fuehren koennen. Auf Basis der skizzierten Situation ist es das uebergeordnete Ziel des Vorhabens - durch Verbesserung der Kenntnisse ueber Fehlermoeglichkeiten und Schadensursachen den moeglichen 'Lower Bound'-Zustand und Komponenten der druckfuehrenden Umschliessung von Kernkraftwerken zu beschreiben - potentielle Schwachstellen und schaedigende betriebliche Einfluesse rechtzeitig zu erkennen - den erforderlichen Sicherheitsabstand von Kernkraftwerken auch langfristig zu bestaetigen und somit - zur Absicherung des Basissicherheitskonzeptes sowie zur Weiterentwicklung des technischen Regelwerks beizutragen.