Das Projekt "Teilprojekt 5: Geophysikalische Untersuchungen der Massenbewegung am Heumöser Hang" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Monitoring- und Erkundungstechnologien durchgeführt. Die Prozess- und Geometrieparameter von Bruchvorgängen und Wassertransferprozessen am Heumöser Hang werden in drei eigenständigen Arbeitspaketen der Geophysik und Fernerkundung erhoben. (TP 5a) Mittels Nanoseismic Monitoring (NM) konnten kleinste, durch Niederschlag und externe Bodenbewegung getriggerte Bruchvorgänge erstmalig nachgewiesen werden. Nun werden durch großflächige Dauerüberwachung des Gesamthangs die Signifikanz und der Zusammenhang dieser Beobachtung mit Hangbewegung, Schneeüberdeckung und Starkregeneinwirkung untersucht. In-situ Feldexperimente in durchfeuchteten (Heumöser Hang) und trockenen (Israel) Lockersedimenten sollen Klarheit über die Herdparameter Bruchfläche, Versatz, Magnitude und spektrale Signatur schaffen. (TP 5b) Die Dynamik von 3D Feuchtefronten und der Grundwasseroberfläche im Rutschungskörper wird mittels geoelektrischer Kartierung erfasst und mit den Modellvorhersagen aus TP 1a abgeglichen. Eine Dauermessung an den Stellen des NM erlaubt Rückschlüsse auf feuchteabhängige Bruchfestigkeit und das Auftreten von Brüchen. (TP 5c) Die Methoden aus TP 5a und TP 5b der Erkundung des nahen Untergrunds werden ergänzt um eine in Raum und Zeit hoch auflösende Fernerkundung durch Drohnen. Mittels Bildverarbeitung werden Oberflächensignaturen (Abrisskanten, Vegetationskontraste durch Feuchteunterschiede) erfasst, mittels Photogrammetrie die für eine Modellierung der Hangbewegung notwendigen Informationen über Dislokation, digitales Geländemodell und Massenbilanzen abgeleitet. Die Messergebnisse und die von TP 3 ermittelten Scherbänder stellen die Basis einer großskaligen, den gesamten Hang beschreibenden Modellierung von Rutschungsraten dar. Diese korrespondiert zur ganzheitlichen Modellierung von Bodenfeuchte und Hydrologie in TP 1a.