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Neue Prozess- und Reaktorkonzepte für die plasmaunterstützte chlorfreie TFE-Synthese

Das Projekt "Neue Prozess- und Reaktorkonzepte für die plasmaunterstützte chlorfreie TFE-Synthese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Werkstoffverarbeitung durchgeführt. Zielsetzung ist die Reduzierung des Herstellungsaufwandes von Tetrafluorethylen (TFE) und Hexafluorpropen (HFP), die die Haupt-Monomere von Fluorpolymeren darstellen. Die aktuelle industrielle Herstellung der Monomere aus den Rohstoffen Methan und Kalziumfluorid ist energie- und chemikalienaufwendig, weshalb alternative Syntheserouten, die auf neuen Einsatzstoffen begründet sind, ein enormes ökonomisches und ökologisches Einsparpotential bieten. Der Ersatz der mehrstufigen, auf Chlorchemie basierender Syntheseverfahren der Monomere erfordert aber die Entwicklung neuer Prozesse und Reaktoren, die es ermöglichen, ausgehend von wenig reaktiven und chlorfreien Edukten (kurzkettige Perfluorkohlenwasserstoffe) die gewünschten Monomere zu erzeugen. Grundlage dieser neuen Prozesse bildet der kombinierte Einsatz von Plasmachemie, heterogener Katalyse und Mikroreaktortechnik. Plasma und Katalysatoren sind zur Aktivierung der wenig reaktiven Edukte nötig. Extreme Quenchraten und Strömungsverhältnisse im Mikroreaktor verhindern Nebenreaktionen des reaktiven Zwischenproduktes Difluorcarben (:CF2). Die mit Hilfe der Mikroreaktortechnik gewonnenen Erkenntnisse sollen zu möglichen Prozessfenstern einer chlorfreien TFE-Synthese führen und bilden damit die Grundlage einer späteren Übertragung in die industrielle Nutzung. Neben einer Plasmaaktivierung werden auch heterogene Katalysatoren untersucht. Für die erforderlichen Parameterstudien werden neue Reaktorkonzepte erprobt, unter anderem ein Plasma-Mikroreaktor und Plasma-Reaktoren. Im Rahmen des Verbundprojektes sollen deshalb chlorfreie und nachhaltige alternative Synthesen zur TFE/HFP-Herstellung entwickelt werden. Die Nutzung langfristig industriell verfügbarer Edukte soll ebenfalls untersucht werden. Mittels plasmaunterstützter Mikroreaktortechnologie soll die Entwicklung eines energieeffizienten Prozesses erfolgen. Die Erkenntnisse zur Werkstoffauswahl sollen für die Entwicklung einer Herstellungstechnologie für neue Mikroreaktoren dienen. Die Aufteilung der Aufgaben erfolgt gemäß der vorhandenenExpertise der Projektpartner: - Auffindung einer geeigneten Synthese (LS WV/InVerTec/Dyneon) - Entwicklung eines skalierbaren Prozesses (InVerTec/Dyneon/Mikroglas) - Entwicklung neuer Mikroreaktoren (Mikroglas/LS WV). Durch das entwickelte Plasmaverfahren konnte die direkte Tetrafluorethylen-Synthese, ausgehend von Perfluorethan und Perfluorbutan vollständig chlorfrei durchgeführt werden. Die gemessenen Umsätze und Konzentration lassen sich nach einer klassischen reinen Gasphasenreaktion 1.Ordnung hervorragend beschreiben und sind somit lediglich kinetisch limitiert. Die Ausbeuten von TFE, HFP und Perfluorethan können mit einem Reaktionsnetzwerk sehr gut beschrieben und gerechnet werden. Die hierfür notwendigen kinetischen Parameter wurden in der Arbeit bestimmt. usw

Bau einer Demonstrationsanlage zur Rückgewinnung fluorierter Monomere aus Fluorpolymerabfällen

Das Projekt "Bau einer Demonstrationsanlage zur Rückgewinnung fluorierter Monomere aus Fluorpolymerabfällen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dyneon GmbH & Co. KG durchgeführt. Die Dyneon GmbH ist ein Tochterunternehmen des 3M Konzerns und ist mit Standorten und Repräsentanzen in über 50 Ländern vertreten. Dyneon ist einer der weltweit führenden Entwickler und Hersteller von Fluorelastomeren, Fluorthermoplasten, Polytetrafluorethylen (PTFE) und Spezialadditiven. Weltweit wurden im Jahr 2011 ca. 250.000 Tonnen Fluorpolymere produziert; in Europa liegt der Verbrauch an fluorierten Polymeren bei etwa 55.000 Tonnen pro Jahr. Fluorpolymere sind Spezialkunststoffe, die sich insbesondere durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Chemikalien auszeichnen. Sie werden vor allem zur Herstellung von Dichtungen, Schläuchen und Schlauchauskleidungen, Beschichtungen, Auskleidungen von Chemieanlagen, Membranen und Kabelisolierungen verwendet. Innerhalb der Fluorpolymere, mit ca. 40 Prozent Mengenanteil, stellen PTFE und PTFE-Compounds die größte Produktklasse dar. Mit dem Bau der Recyclinganlage wird das Ziel verfolgt, Fluorpolymerabfälle bei Temperaturen zwischen 400 und 700 Grad Celsius in einem Pyrolysereaktor vollständig zu zersetzen und aus den Reaktionsgasen die werthaltigen Monomere Tetrafluorethen (TFE) und Hexafluorpropen (HFP) quantitativ zurückzugewinnen. Die erhaltenen Monomere werden anschließend direkt in die Monomeranlage am Standort Gendorf eingespeist, gemeinsam mit den konventionell hergestellten Monomeren destillativ gereinigt und wieder für die Polymerisation neuer Fluorkunststoffe eingesetzt. Weltweit wird mit diesem Vorhaben der Fluorpolymerkreislauf für vollfluorisierte Fluorpolymere erstmalig geschlossen und stoffliches Recycling im quantitativen Maßstab betrieben. Als Materialien für die in einer ersten Stufe geplante Demonstrationsanlage können sowohl Produktionsabfälle des Antragstellers als auch Produktionsabfälle von Kunden verwendet werden, bevor das Verfahren auf weniger gut charakterisierte fluorpolymerhaltige Post-Consumer-Abfälle unterschiedlicher Herkunft ausgeweitet wird.

Bau einer Demonstrationsanlage zur Rückgewinnung fluorierter Monomere aus Fluorpolymerabfällen

Die Dyneon GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der 3M und Teil der Advanced Materials Division, ist einer der führenden Fluorpolymerhersteller der Welt und verantwortet in seiner Firmenzentrale in Burgkirchen (Bayern) die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Fluorpolymeren. Das Produktportfolio umfasst Fluorelastomere, Fluorthermoplaste, Polytetrafluorethyle (PTFE) und Kunststoff-Additive. Durch ihre hohe thermische und chemische Beständigkeit eignen sich die Materialien für zahlreiche Hightech-Anwendungen, beispielsweise in der Automobilindustrie und Architektur. Ohne vollfluorierte Polymere wären zahlreiche alltägliche Gebrauchsgegenstände nicht möglich, denn sie machen das Leben in vielerlei Hinsicht bequemer und sicherer. In Europa werden jedes Jahr ca. 34.000 Tonnen Polytetrafluorethen (PTFE) und PTFE-Compounds verarbeitet. Allerdings: Für PTFE-Compoundabfälle sowie für PTFE-Abfälle aus dem Post-Consumer-Bereich existierte bisher weltweit kein stoffliches, qualitativ hochwertiges Recyclingkonzept. Sie wurden entweder in Verbrennungsanlagen thermisch verwertet oder deponiert. Ein innovatives Recyclingverfahren von Dyneon macht es möglich, dieses erhebliche Potenzial an Wertstoffen zu nutzen und es wieder in den Produktionskreislauf zurückzuführen – und das gänzlich ohne Qualitätseinbußen. Die Pilotanlage der Dyneon GmbH spaltet mit Hilfe eines Pyrolyseverfahrens die PTFE-Abfälle wieder in seine Ausgangsmonomere auf. Nach der Konditionierung (Zerkleinerung) und einem Waschprozess werden die PTFE-Abfälle bei Temperaturen zwischen 400 Grad Celsius und 700 Grad Celsius in einem Pyrolysereaktor vollständig zersetzt. Hierbei kommen zwei unterschiedlichen Reaktorkonzepte zum Einsatz: Ein Wirbelschicht- und ein Rührbettreaktor. Aus den Reaktionsgasen werden die Monomere Tetrafluorethen (TFE) und Hexafluorpropen (HFP) zurückgewonnen. Die Monomere werden destillativ gereinigt und lassen sich danach wieder zu PTFE polymerisieren. Das Material kann anschließend ohne Qualitätseinbußen in der Produktion für unterschiedliche Anwendungen wieder zum Einsatz kommen. Die neue Anlage ist zunächst für eine Kapazität von jährlich ca. 500 Tonnen PTFE-Abfällen ausgelegt. Mit dem neuen Recyclingverfahren können pro Kilogramm recyceltem TFE 70 Prozent an Energie und 61 Prozent CO 2-eq -Emissionen eingespart werden. Bei einer Jahreskapazität von 500 Tonnen entspricht dies einer Einsparung von 19 Millionen Kilowattstunden und 2.850 Tonnen CO 2-eq . Die Umwelt profitiert somit nachhaltig von dem intelligenten Up-Cycling, das den Weg in eine ökoeffiziente Kreislaufwirtschaft (circular economy) weist. Dyneon verfügt dazu über klar definierte Abläufe, um die Abfallströme gemäß dem deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz und EU-Verordnung individuell zu betrachten, einzustufen und zu prozessieren. Verarbeiter und Hersteller aus mehreren EU-Ländern beteiligen sich bereits am Up-Cycling. Branche: Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, Gummi- und Kunststoffwaren Umweltbereich: Ressourcen Fördernehmer: Dyneon GmbH Bundesland: Bayern Laufzeit: 2012 - 2016 Status: Abgeschlossen

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