Das Projekt "Belastung des Grundwassers im Abstrom von Gleisanlagen durch Herbizide" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Mainova, Geschäftsbereich Wasserbeschaffung, Abteilung Trinkwassergüte durchgeführt. Untersuchungen der Stadtwerke Frankfurt im Einzugsgebiet von vier Trinkwassergewinungsanlagen erbrachten den Nachweis fuer eine erhebliche Kontamination des Grundwassers durch verschiedene Herbizid-Wirkstoffe und einige ihrer Metaboliten in Summenkonzeptionen ueber 13 Mikrogramm/l. Von 150 untersuchten Grundwassermessstellen und Brunnen im Frankfurter Stadtwald erwiesen sich lediglich 13 Prozent als unbelastet; an 40 Prozent aller Messstellen war mindestens ein Wirkstoff in einer Konzentration ueber 0,1 Mikrogramm/l nachweisbar. Identifiziert wurden Simazin, Atrazin, Propazin, Terbuthylazin, Bromacil, Hexazinon, Diuron, Monuron, Desethylatrazin und Desisoprophylatrazin. Als Ursache der Belastung wurde ermittelt, dass die Eintraege von der Aufbringung von Totalherbiziden auf Gleisanlagen herruehren. Die Ergebnisse belegen, dass bei solchen Applikationen ein Eintrag dieser Verbindungen in das Grundwasser aufgrund der Durchlaessigkeit des Gleiskoerpers und des sandig-kiesigen Bodens offensichtlich unvermeidbar ist. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Zulassungsrichtlinien fuer die Anwendung von Pestiziden auf Gleisanlagen kritisch zu pruefen. In Wasserschutzgebieten sind, insbesondere bei einer Neuverlegung, bauliche Massnahmen zur Abdichtung des Gleiskoerpers zu fordern. Die meisten der untersuchten Wirkstoffe werden auf Gleisanlagen nicht mehr aufgebracht. Fuer diesen Einsatzbereich werden im Schutzgebiet hauptsaechlich Mittel mit dem Wirkstoff Glyphosat eingesetzt.Aus diesem Grund sollen verstaerkt Untersuchungen zur Analyse von Glyphosat und dessen Metabolit AMPA sowie deren Verhalten bei der Wasseraufbereitung durchgefuehrt werden.
Das Projekt "Erkundung des Schadstoffverhaltens im Grundgebirge aus Anlass eines Herbizidschadenfalles in Bad Peterstal" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung 9 - Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau durchgeführt. Erfassung der Eintrags- und Ausbreitungswege der Totalherbizide Bromacil und Hexazinon im Grund- und Mineralwasser des Grundgebirgsaquifers von Bad Peterstal sowie moeglicher Depotbildungen entlang von Gleisabschnitten, die mit ehemaligem Talboden aufgeschuettet wurden; Geologische Kartierung des Renchtals im Bereich Bad Peterstal, vorrangig im Bereich des Bahnkoerpers; Dokumentation und Auswertung aller vorhandener Bohr- und Pumpversuchsdaten sowie der Literaturangaben; Durchfuehrung eines Deuterium-Tracerversuches.
Das Projekt "Adsorptionswirksamkeit unterschiedlicher Aktivkohle fuer Pestizidwirkstoffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadtwerke Frankfurt am Main Holding durchgeführt. In der Versuchsanlage wurden unterschiedliche Aktivkohlen verschiedener Hersteller in einer Langzeituntersuchung unter realen Versuchsbedingungen, d.h. durch Beaufschlagung der Anlage mit einem durch Pestizidwirkstoffe erheblich kontaminierten natuerlichen Grundwasser mit geringer organischer Grundbelastung hinsichtlich der Adsorptionswirksamkeit und der Betriebskosten beurteilt. Es sollten zudem Erkenntnisse zur optimalen Betriebsfuehrung und -kontrolle von Aktivkohle-Filteranlagen erzielt werden. Die Auswertung ergab: - Die Adsorbierbarkeit der untersuchten PBSM nimmt in der Reihenfolge Diuron groesser Simazin, Atrazin, Bromacil groesser groesser Hexazinon ab. - Die Kohlebedarfsunterschiede werden mit zunehmend hoeheren Eliminationsanforderungen deutlicher. - Es koennen nicht einzig aus dem Durchbruchsverhalten der ueber den TOC erfassten organischen Substanzen Aussagen ueber die spezifischen Filterwirksamkeiten getroffen werden. Ein sinnvolles analytisches Kontrollkonzept fuer den Betrieb von Aktivkohle-Filteranlagen ist eine Kombination von Analyse des TOC und der zu eliminierenden 'kritischen' Adsorptive.