Das Projekt "Videodokumentation des Sommerhochwassers 1997 an der Oder zwischen Ratzdorf und Hohensaaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Fachbereich Bauingenieurwesen, Institut für Wasserbau durchgeführt. Im Juli und August 1997 fuehrte die Oder Hochwasser infolge schwerer und lang andauernder Regenfaelle in Tschechien und Polen. Die Scheitelwasserstaende im brandenburgischen Oderraum zwischen Ratzdorf und Hohensaaten uebertrafen alle bisherigen messtechnisch erfassten Pegelstaende. Zudem zeichnete sich das Hochwasserereignis durch eine sehr lange Verweilzeit aus. Im Land Brandenburg war eine Flaeche von ca. 1200 qkm durch Ueberflutung gefaehrdet. Das Gebiet erstreckte sich vom Oder-Neisse-Zusammenfluss in Ratzdorf ueber Eisenhuettenstadt, Niederungsgebiete um Ziltendorf und Wiesenau, Teile der Stadt Frankfurt/Oder, Lebus, Reitwein bis hin zum Oderbruch. Der Katastrophenschutz konnte nicht allein durch das Land Brandenburg bewaeltigt werden, sondern es wurden u.a. Einsatzkraefte der Bundeswehr, des BGS, der Polizei, des THW, der Feuerwehr, der DLRG und des DRK aus dem gesamten Bundesgebiet hinzugezogen. Es war der groesste zivile Einsatz der Bundeswehr seit Bestehen der Bundesrepublik. Zu Deichbruechen kam es in der Ziltendorfer Niederung, wo etwa 50 qkm und damit mehrere Siedlungen ueberflutet und 2600 Menschen zeitweise evakuiert wurden. Ein Teil der ueberfluteten Haeuser wird nicht wieder bewohnbar sein, andere sind stark sanierungsbeduerftig. Das Oderbruch, ein Niederungsgebiet von ca. 1000 qkm Ausdehnung, konnte durch den hohen personellen, technischen und finanziellen Aufwand vor einer Ueberschwemmung bewahrt werden. Bei einem Deichbruch waeren in diesem Gebiet bis zu 20.000 Menschen betroffen gewesen. Das Institut fuer Wasserbau wird, unterstuetzt durch eine Foerderung des BMBF, in den naechsten Monaten eine Videodokumentation ueber das Sommerhochwasser 1997 an der Oder zwischen Ratzdorf und Hohensaaten erstellen. Die Dokumentation soll die Komplexitaet der durchgefuehrten Schutzmassnahmen anschaulich darstellen. Hierzu werden Informationen ueber die Organisation des Krisenstabes, ueber die Aufgaben der beteiligten Hilfskraefte und ueber die notwendigen Arbeiten vor Ort gegeben. Zudem wird der Verlauf des Hochwassers anhand von Pegelstaenden sowie die Abfolge der Ereignisse beschrieben. Des weiteren soll die Videoproduktion hydrologische, wasserbauliche, geographische und geschichtliche Hintergrundinformationen zum betrachteten Oderraum liefern.