Das Projekt "Entwicklung von Verfug- und Verputzmoertel mit hydraulischem Kalk als Bindemittel fuer Restaurierungsmassnahmen an Baudenkmaelern aus Naturstein (Teil 1 und 2)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 08 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Angewandte Geowissenschaften durchgeführt. Moertel historischer Bauten bestehen aus Kalk mit wechselnden hydraulischen Anteilen. Fuer Restaurierungsmassnahmen an Natursteindenkmaelern sind daher zementfreie Bindemittel eine Grundvoraussetzung. Ausgehend von einer Marktanalyse (Teil 1 des Projekts) wurden Eigenschaften und Einsatzmoeglichkeiten von entsprechenden Kalkmoerteln untersucht. Anschliessend wurden im Teil 2 des Projektes Rezepturen mit verschiedenen Sanden als Zuschlag erarbeitet und ihre mineralogischen und technologischen untersucht sowie Richtrezepturen fuer Baustellenmoertel auf der Basis von hydraulischem Kalk entwickelt. In einem 3. Teil des Projektes ab 1997, sollen begonnene Praxiserprobungen an unterschiedlichen Natursteinbauwerken weitergefuehrt werden um nach Auswertung aller Ergebnisse allgemeine Empfehlungen fuer die Verwendung von hydraulischem Kalk fuer Baustellen / und Werktrockenmoertel geben zu koennen.
Das Projekt "Ueberpruefung und Weiterentwicklung eines Verfahrens der optischen Sondierung der Wandhaftung historischer Putzmoertel zur speziellen Anwendung bei Wandmalereischaeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Oldenburg, Fachbereich 8 Physik, Arbeitsgruppe Optik durchgeführt. Zum Erhalt historisch wertvoller Wandmalereien ist es haeufig erforderlich, die Haftung des malereitragenden Putzes zu untersuchen. Die Lokalisierung loser Putzbereiche, die eventuell einer Festigung beduerfen, muss in moeglichst schonender Weise ohne weitere Beeintraechtigung des Kunstwerkes erfolgen. Dafuer ist eine neue Methode, basierend auf dem Verfahren der Videoholographie, entwickelt worden, die beruehrungslos aus der Entfernung eine reproduzierbare Detektion derartiger Schwachstellen innerhalb einer Wandmalerei ermoeglicht. Zur Messung werden die losen Putzschichten mit Schallwellen aus einem Lautsprecher angeregt, und die induzierten Schwingungen optisch registriert. Da der Einfluss des Schalls auf die sensiblen Kunstwerke minimal gehalten werden muss, werden Schalldruecke verwendet, die selbst im Resonanzfall Schwingungsamplituden von nur wenigen Nanometern hervorrufen. Zur Detektion dieser winzigen Amplituden wird ein in seiner Empfindlichkeit entsprechend gesteigertes videoholografisches Messsystem eingesetzt, dessen Aufbau an die oft rauhen Bedingungen direkt am Baudenkmal adaptiert werden muss. Ziel dieser Vorstudie ist es, in enger Zusammenarbeit zwischen Physikern, Restauratoren und Denkmalpflegern Leistungsfaehigkeit und Grenzen des neuen Verfahrens zu erkunden, um seine Eignung fuer die breite Praxis beurteilen und Schritte fuer die kuenftige Weiterentwicklung planen zu koennen. Letztendlich sollen die Ergebnisse in ein praktikables Messverfahren und ein geeignetes Messgeraet fuer die Vor-Ort-Anwendung einfliessen. Damit soll eine Ergaenzung zu der bei grossen Objektoberflaechen sehr aufwendigen und ausserdem subjektiven Perkussionsmethode der Restauratoren angeboten werden.