Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg veranstaltete vom 4. bis 6. September 2014 eine internationalen Fachtagung „Historische Gärten im Klimawandel – Empfehlungen zur Bewahrung“. Die internationale Tagung, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, zusammen mit der Unesco und dem internationalen Denkmalpflegerat Icomos fand in Potsdam statt. Vertreter von mehr als 50 Institutionen aus 15 Ländern nahmen teil. Auswirkungen des Klimawandels haben Folgen für den Erhalt und die Pflege der historischen Gärten. In welcher Weise auf diese sich verändernden Umweltbedingungen in Zukunft reagiert werden muss, ist Gegenstand der „Erklärung von Sanssouci“, die am 5. September 2014 im Rahmen der Tagung von den Teilnehmern verabschiedet wurde. In der 10 Punkte umfassenden Erklärung weisen die Unterzeichner daraufhin, dass die durch den Klimawandel bedingten Gefährdungen für historische Gärten, Bauwerke und Kulturlandschaften erkannt, beschrieben und erforscht werden müssen. Sie fordern, dass kurzfristig wissenschaftlich begleitete Modellprojekte in den historischen Gärten und Kulturlandschaften zu realisieren seien und die experimentelle Erprobung von Forschungsergebnissen ermöglicht werden müsse. Durch die fortlaufende Dokumentation aller Maßnahmen, deren regelmäßiges Monitoring und die zeitnahe Veröffentlichung der Ergebnisse sollen Lösungen zum nachhaltigen Schutz und Erhalt gefunden werden, die sich national und international auf historische Stätten übertragen lassen.
Das Projekt "Erfassung der historischen Parks und Gaerten in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) - Bundesverband für Natur- und Denkmalschutz, Landschafts- und Brauchtumspflege e.V. durchgeführt. Bundesweite Erfassung der historischen Parks und Gaerten. Ergaenzung der 1992 veroeffentlichten Liste von rund 6000 erfassten Gaerten und Parks. Aussagen zu: Geschichte, Bedeutung, Zustand, Pflege.
Das Projekt "Parks und Gärten in der Region Uckermark-Barnim" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachbereich 2 Landschaftsnutzung und Naturschutz durchgeführt. Zahlreiche Gutsparks bestimmen seit vielen Jahrhunderten das Bild der Dörfer in Brandenburg. Von den einstmals mehr als 550 Parkanlagen sind heute noch etwa 350 in mehr oder weniger gepflegtem Zustand. Die geschichtliche Dokumentation dieser Gärten wurde dadurch erschwert, dass mit der Zerstörung der Gutsanlagen in den 1950er Jahren vielerorts auch die historischen Belegmaterialien verlorengegangen sind. Vor dem Hintergrund der Diskussion, wie man mit diesem kulturhistorischen Erbe umgeht, hat sich an der FH Eberswalde das Thema in Form von Diplomarbeiten seit einigen Jahren als Forschungsgegenstand etabliert. Pflege-, Nutzungs- und Entwicklungskonzepte wurden zu erschiedenen Parkanlagen erstellt. Das Projekt nimmt die Chance wahr, die Parkanlagen touristisch zu nutzen. Das Ziel ist, die Gartenkultur als touristisches Segment in der Region Uckermark-Barnim zu etablieren.In Kooperation mit dem Kulturlandschaft Uckermark e.V. wurden ein informatives Faltblatt und eine Posterpräsentation erstellt sowie Führungen und Halbtagestouren organisiert. Den Tourismus- und Heimatvereinen wird dadurch das touristische Potential der Parkanlagen verdeutlicht. Da die Faltblätter und die Touren von den Besuchern sehr geschätzt wurden, hoffen wir, dass die Idee des Gartenkulturtourismus von den entsprechenden Vereinen und Unternehmen in ihre Planungen aufgenommen wird. Bundesweit agierende Vereine, wie die Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) zeigten bereits ihr Interesse speziell an den Gartentouren.
Das Projekt "Erfassung der historischen Gaerten und Parks in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Heimatbund durchgeführt. Bundesweite Inventarisation der historischen Gaerten und Parks mit Aussagen zu Geschichte, Natur und Landschaft, Zustand, Groesse. Es gibt rund 6.500 Anlagen. Bestandsaufnahme zur Erhaltung der Anlagen (erschienen im Ordner fuer Ergaenzungslieferungen).
Das Projekt "Pflege und Entwicklung der Potsdamer Kulturlandschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Rat für Landespflege e.V. durchgeführt. Mit der 1990 vorgenommenen Eintragung der Schloesser und Parks von Potsdam-Sanssouci und Berlin in die von der UNESCO gefuehrte Liste des Weltkulturerbes ist die Verpflichtung zum fortdauernden Schutz und zur Erhaltung verbunden. Das setzt nicht nur eine umfassende langfristige planerische Absicherung dieser historischen Kulturlandschaft in Denkmalpflegeplaenen, sondern z.B. auch in der Landes- und Regionalplanung, der Stadtplanung (Flaechennutzungsplaene) und Landschaftsplanung voraus. Ein Teil dieser Planungen liegt vor; an der Aufstellung anderer wird noch gearbeitet; ueber Inhalte und Entwicklungsziele wird teilweise noch diskutiert. Ein besonderes Problem stellt die planerische Abstimmung zwischen Berlin und Potsdam dar. Gleichzeitig draengen Investoren und erwarten schnelle Entscheidungen. So bleibt es nicht aus, dass auch Einzelentscheidungen gefaellt werden, die vernachlaessigbar zu sein scheinen, deren Gesamtheit langfristig aber eine Bedrohung der Potsdamer Kulturlandschaft darstellt. - Im Raum Potsdam/Berlin sind grundsaetzliche Probleme der Erhaltung kulturhistorischer Landschaften beruehrt, wobei die Chance besteht, planerische Entwicklungen noch beeinflussen zu koennen. - Vor diesem Hintergrund hat die DRL auf der Grundlage eines Wissenschaftlichen Kolloquiums und weitergehender Untersuchungen eine Stellungnahme erarbeitet.
Das Projekt "Symposium ueber die Probleme der historischer Gaerten und Parks um Potsdam und Berlin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat durchgeführt.
Das Projekt "Erfassung denkmalwerter Privatgaerten fuer das Bundesland Rheinland-Pfalz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Weihenstephan, Staatliche Versuchsanstalt für Gartenbau, Fachbereich Landespflege, Institut für Freiraumplanung durchgeführt. In der Bundesrepublik besteht eine Uebersicht ueber oeffentliche Parks und Gaerten von historischer Bedeutung, nicht jedoch fuer private Anlagen. Daher Erfassen denkmalwerter Privatgaerten und -parks am Beispiel des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Erfasst werden historisch wertvolle Gaerten bis zur Jahrhundertwende, das heisst mit Bestandsaufnahme an Ort und Stelle, Erschliessung von Archivalien.
Das Projekt "Tagung: Historische Gärten im Klimawandel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gartenakademie Baden-Württemberg e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Mit der Fachtagung 'Historische Gärten im Klimawandel' am 10. + 11. April 2008 in Badenweiler hat die Gartenakademie Baden-Württemberg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Gartennetzwerk Deutschland e.V. die Fragestellung aufgegriffen, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Biodiversität der historischen Park- und Gartenanlagen haben wird. Sollten die Klimaprognosen des Regionalisierungsmodells WETTREG in der Zukunft eintreten, ist die Biodiversität unserer heutigen Umwelt in einem hohen Maß gefährdet. Am Beispiel historischer Park- und Gartenanlagen können die tatsächlichen Veränderungen untersucht, Strategien zur Schadensminimierung erarbeitet und neue Handlungsebenen und Maßnahmen entwickelt werden. Mit der Fachtagung wurde erstmals der aktuelle Stand der Klimaforschung mit dem Forschungs- und Erfahrungswissen der Gartenkultur verknüpft, um interdisziplinär Handlungsebenen und konkrete Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung der Biodiversität in historischen Park- und Gartenanlagen zu erarbeiten. Das Ziel der Fachtagung war es, die möglichen Auswirkungen sowie die heute schon zu beobachtenden Phänomene des Klimawandels auf die historischen Park- und Gartenanlagen aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen und möglichst an konkreten Beispielen, wie dem Kur- und Schlosspark in Badenweiler (Baden-Württemberg) und dem Landschaftspark Fürstlich Drehna.(Brandenburg) und Schlosspark Altdöbern (Brandenburg) greifbar zu machen. Fazit: Mit der Fachtagung 'Historische Gärten im Klimawandel' konnte erstmals am Beispiel von historischen Gärten auf die besondere Bedeutung der Gartenkultur bei der Klimaanpassung öffentlich aufmerksam gemacht werden. Die Fachtagung traf bei Tagungsteilnehmern und Referenten sowie in der Presse auf durchweg positive Resonanz. Die Arbeitsergebnisse der Fachtagung wurden der 'Badenweiler Agenda: Klimaanpassung in der Gartenkultur' zusammengefasst. Über die Internetseite www.klimawandelgarten.de stehen die 'Badenweiler Agenda' und die Fachvorträge ab 15. Dezember 2008 zum download zur Verfügung. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) prüft, ob eine Folgeveranstaltung zur Gründung des 'Netzwerkes KlimaWandelGarten' im Jahr 2009 stattfinden kann. Hierzu ist ein erstes Vorbereitungsgespräch im Januar 2009 geplant.
Das Projekt "Modellvorhaben: Revitalisierung des Neuwerk-Gartens als Teil der Gottorfer Parkanlagen unter den Gesichtspunkten von Naturschutz und Gartendenkmalpflege" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Archäologisches Landesmuseum durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Der Barockgarten von Schloß Gottorf ist in seiner 350jährigen Geschichte nie überbaut worden. Nach einer kurzen Blütezeit begann jedoch bereits im 18. Jahrhundert sein Niedergang, im 19. Jahrhundert wurde er großflächig überschüttet. Hierdurch ergab sich die Chance, den zu seiner Entstehungszeit im 17. Jahrhundert europaweit berühmten Terrassengarten wiedererstehen zu lassen. Ausgangspunkte der Revitalisierung waren neben der reichen Quellenlage, die Ergebnisse gartenarchäologischer Untersuchungen. Schriftliche sowie bildliche Quellen und archäologische Befunde wurden in eine Planung überführt. Daneben galt es, die botanischen Besonderheiten des Gartenareals, das Vorkommen von mehr als zwanzig Arten sogenannter Stinzenpflanzen zu erhalten und im Globusgarten - dem am Fuß der Terrassenanlage gelegenen Parterrebereich - in die Bepflanzung einzubeziehen. Bei der gesamten Maßnahme galt es, Anforderungen des Naturschutzes sowie der Denkmalpflege gerecht zu werden. Fazit: Im Laufe des mehrjährigen Planungsprozesses hat die Wiedergewinnung des historischen Gartens manche überraschende Wendung genommen. Es wurde deutlich, dass kein historischer Garten rekonstruiert werden kann, ohne zuvor das Areal gründlich und systematisch nach historischen Relikten zu untersuchen. Was für die baulichen Reste der barocken Gartenanlage von Schloß Gottorf gilt, gilt auch für dessen pflanzliche Ausstattung, deren Rückgewinnung eine Aufgabe ist, die sich noch über Jahre hinziehen wird.
Das Projekt "Revitalisierung des historischen Küchengartens am Schloss Eutin für Zwecke der Umweltbildung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Schloß Eutin durchgeführt. Der von Peter Friedrich Ludwig auf der Grundstruktur eines barocken Vorgängers im 18. Jh. angelegte Schlossgarten Eutin ist eines der bedeutendsten Gartenkunstwerke Schleswig-Holsteins. Im Zentrum des Gartens liegt der ab 1790 nach englischen Vorbildern gestaltete, ca. 2 ha große Küchengarten. Über Jahrhunderte diente er der Produktion von gärtnerischen Erzeugnissen. Die Industrialisierung im 20. Jh. und die damit verbundenen wachsenden anthropogenen Einflüsse verursachten gravierende Schäden. Es kam zur Versiegelung ehemaliger Gartenfläche, zum Verlust an der kulturhistorisch wertvollen Bausubstanz sowie zu einer nachhaltigen Störung des Wasserregimes, was letztendlich zu einer vollständigen Aufgabe der gärtnerischen Nutzung führte. Im Rahmen eines Vorprojektes sind wichtige Grundlagen zur ökologischen Verbesserung des historischen Wassersystems des gesamten Schlossgartens geschaffen worden. Nach einem Architektenwettbewerb wurden Lösungsansätze zur Revitalisierung des Küchengartens gefunden. Erste Instandsetzungsarbeiten am Orangeriegebäude und der Küchengartenmauer sind bereits erfolgt. Jetzt soll in einem weiteren Schritt damit begonnen werden, in modellhafter Weise den Küchengarten wieder seinem ursprünglichen Zweck zuzuführen. Langfristiges Ziel ist es, den Garten nach ökologischen Gesichtspunkten zu bewirtschaften und vergessene traditionelle gärtnerische Techniken einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.Arbeitsschritte und angewandte Methoden: Der Projektantrag betrifft die folgenden Objekte und Maßnahmen: 1. Maßnahmen zur Wiederherstellung des historischen Wassersystems. 2. Revitalisierung des östlichenGartenbereiches, Anlage eines 'lebenden Zaunes'sowie Vorbereitungen zur Wiederherstellung einer Obstbaumpflanzung nach historischem Vorbild In enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, der Norddeutschen Fachschule für Gartenbau sowie mittelständischen Baumschulen sollen im Küchengarten traditionelle regionale Obstsorten in historischer Anbauweise und Schnittform kultiviert werden. Erstmals in Deutschland wird versucht, die historischen Gärten des 17, bis 19. Jh. prägenden Zwergobstgehölze wieder anzuziehen. Die Anlage eines lebenden Zaunes' wird Erkenntnisse für die Wiederanwendung dieser vergessenen Technik liefern. Gleichzeitig können Impulse für den modernen Wirtschaftsbetrieb der Baumschulen entstehen. Im Rahmen eines Projektes der Wilhelm-Wisser-Schule Eutin sollen außerdem Schüler im Küchengarten mit gärtnerischen Bewirtschaftungsformen sowie der Geschichte des Gartens vertraut gemacht werden.