Das Projekt "Entwicklung eines Verfahrens zur werkstofflichen Verwertung von Teppichproduktionsabfaellen und Altteppichboden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau durchgeführt. Fuer Teppichbodenabfaelle, bestehend aus einem Verbund von Kunststoffasern und Binder bzw Latexschaumruecken fehlen bisher hochwertige Verwertungsverfahren. Um die Kunststoffaser als wertvollsten Teil des Teppichs von den anderen Teppichbodenbestandteilen zu trennen, koennen Hochdruckwasserstrahlen verwendet werden. Dieses Verfahren ermoeglicht es, Rueckenbinder und Latexschaumruecken selektiv zu zerkleinern und von der Teppichbodenfaser raeumlich zu trennen, um dadurch eine saubere Faser zu gewinnen, ohne dass es zu einer Laengenkuerzung der Faser kommt. Ziel des Vorhabens ist es, basierend auf der Trennung mit Hochdruckwasserstrahlen, ein Verfahren zu entwickeln und konstruktiv umzusetzen, mit dem Teppichabfaelle einer Wiederverwertung im Sinne der Kreislaufwirtschaft zugefuehrt werden koennen. Stand der Arbeiten: Durch eine Untersuchung der Moeglichkeiten zur Verwertung von Teppichfasern und Rueckenbinder werden derzeit die notwendigen Randparameter fuer die Verfahrensfuehrung ermittelt. Zeitgleich werden an der TU Muenchen die Wirkmechanismen, die bei der selektiven Zerkleinerung von Stoffverbunden wirken, untersucht und in Bezug auf verschiedene Teppichkonstruktionen hin strukturiert. Eine erste konstruktive Umsetzung einer Anlage speziell an die bei der Teppichproduktion anfallenden Randstreifen wurde bereits konzipiert und in einem Versuchsaufbau getestet. Ausstehende Arbeiten: Mit Hilfe der aus den Vorversuchen gewonnenen Ergebnisse wird die Wahl der konstruktiven Ausgestaltung einer Anlage zur Beaufschlagung von Teppichbodenabfaellen mit Hochdruckwasserstrahlen getroffen. Zur Dimensionierung der Komponenten werden die notwendigen Teilfunktionen in Versuchsaufbauten erprobt. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird die erste Anlage gebaut, mit deren Hilfe entsprechende Mengen von Teppichbodenabfaellen getrennt werden, um im Anschluss daran Versuche auf Produktionsanlagen zur Verwertung der Fasern und der abgeloesten Rueckenschicht durchfuehren zu koennen. Dadurch lassen sich die zuvor bestimmten Randparameter fuer die Verwertung der Fasern und der Rueckenschicht verifizieren und die maschinentechnisch bedingten Randparameter weiter anpassen. Darauf aufbauend erfolgt die Verfahrensoptimierung im Hinblick auf eine Minimierung des Einsatzes an Energie und Verbrauchsmitteln. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird eine oekologische und oekonomische Bilanzierung des Verfahrens in Abgrenzung zum Stand der Technik den umweltrelevanten Nutzen des entwickelten Verfahrens aufzeigen.