Das Projekt "Verhalten von Radionukliden in Sediment und Klaerschlamm in Rhein und Weser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene durchgeführt. Das Vorhaben umfasst zwei Teile. Ein Ziel der durchgefuehrten Untersuchungen war es, die Hoehe der Radionuklidbelastung von Ueberschwemmungsgebieten festzustellen. Gemessen wurde die Konzentration von gammastrahlenden Radionukliden in Bodenprofilen. Es wurden Ufergebiete ausgewaehlt, die von Fluessen durchzogen werden, in die bereits jahrelang Ableitungen aus Kernkraftwerken erfolgen, zum einen der Unterlauf des Neckars und der noerdliche Oberrhein zwischen Neckarmuendung und Mainmuendung, die insbes. durch das KKW Obrigheim belastet sind, zum anderen die Oberweser unterhalb des KKWs Wuergassen. Zum Vergleich wurden die im Flusswasser ermittelten Konzentrationen fuer Cs-137, die aus dem Kernwaffen-Fallout stammen, und Ableitungen aus KKWs herangezogen. Untersuchungen zur Anreicherung von Radionukliden im Klaerschlamm sind in Grossklaeranlagen nur fuer eine begrenzte Zahl von Radionukliden moeglich, da die Isotopenanwendung sich im Einzugsgebiet einer Klaeranlage i.a. auf wenige Radionuklide beschraenkt und die Abgabemengen in den meisten Faellen sehr niedrig liegen. Zur Abschaetzung der Auswirkungen der Anwendung beliebiger Radionuklide ist man demnach auf Modellversuche angewiesen. Zu diesem Zweck wurde im 2. Teil des Vorhabens der Abwasser-Klaerprozess mit Belebtschlammanlagen im Laboratoriumsmassstab simuliert. In 17 Versuchen wurden 26 gammastrahlende Nuklide und ein Beta-Strahler untersucht. Mit sehr hohen Konzentrationsfaktoren bis 12000 und hoher Rueckhaltung in den Klaeranlagen bis 97 Proz. ist bei Be-7, Sc-46, Cr-51, Fe-59, Zn-65, Y-88, Ag-110m, Sn-113, Ce141, Gd-153, Hg-203 und Pb-210 zu rechnen. Maximle KF-Werte fuer Ag-110m und fuer Au-195.