Das Projekt "Gebirgspermafrost, Klimawandel und Naturgefahren im Raum Zermatt/Mattertal" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie durchgeführt. Ziele des Projektes PACE Zermatt sind die Ermittlung der Permafrostmaechtigkeit und der Permafrostverbreitung im Raum Zermatt, der klimatisch bedingten Veraenderung beider Groessen sowie die Abschaetzung der Auswirkungen eines Permafrostrueckgangs auf das Naturgefahrenpotential im Gebiet Zermatt/Mattertal. Hierzu dienen die Instrumentierung einer 100 m tiefen Bohrung mit Temperaturfuehlern, geophysikalische Sondierungen sowie detaillierte Kartierungen von Geomorphologie und Vegetation. Auswirkungen der Klimaerwaermung auf die Permafrostverbreitung werden mit einem Computermodell simuliert. Die Ergebnisse sollen in einem GIS zusammengefuehrt werden und in das internationale PACE-Projekt einfliessen.
Das Projekt "Erosions- und Denudationsvorgaenge als Folge des soziooekonomischen Strukturwandels im Bereich des subalpinen Lebensraumes - dargestellt am Beispiel des Werfen-St. Martiner Schuppenlandes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Salzburg, Institut für Geographie durchgeführt. Der seit dem 2. Weltkrieg sich vollziehende wirtschaftliche Strukturwandel bedeutet im Bereich des subalpinen Lebensraumes eine Extensivierung der Almwirtschaft zugunsten des Fremdenverkehrs. Dies fuehrt mittelbar oder unmittelbar zur Zuendung von Erosions- und Denudationsprozessen, deren vielfaeltige Auspraegungen beschrieben und genetisch gedeutet werden. Partielle Abloesung von Oberboden und Vegetation erfolgt im wesentlichen durch 4 genetische Kraefte, naemlich Viehtritt, Schnee- und Lawinenschurf, Linearerosion und Rutschvorgaenge, die in mannigfacher Wechselwirkung stehen. Das Fortschreiten der Prozesse zeigt sich am augenfaelligsten am Suedostabfall des Frommerkogels. Auf diesen Flaechen unrentabler Almbetriebe laesst sich eine staendige Zunahme der Schadensflaeche seit dem Jahr 1954 nachweisen (Luftbildauswertungen), wobei sich komplexe Wechselwirkungen zwischen dem Verwaschungs- und dem Denudationsgeschehen ergeben. Es zeigt sich, dass natuerlich Konsolidierungsprozesse sehr stoeranfaellig sind und dringend einer Unterstuetzung beduerften, die jedoch aus Personal- und Kostengruenden nicht mehr durchgefuehrt werden kann. Die Einfuehrung einer Praemie fuer gealpte Tiere im Jahre 1972 und damit die Wiederaufnahme einer sehr arbeitsextensiven Bewirtschaftungsform nach einer Phase geringen Auftriebs hat fuer die Landschaft bedenkliche oekologische Folgen. Es kommt zu Ueberstockungserscheinungen auf den der Beweidung bereits entwoehnten Flaechen und in der Folge zum Ueberhandnehmen der Schnee- und Lawinenschurftaetigkeit. Der Anteil denudierter Flaeche an der Gesamtflaeche stieg von 0,99 Prozent (1954) auf 3,94 Prozent (1981) an.