Das Projekt "Teilvorhaben J0-2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Siemens Energy Global GmbH & Co. KG durchgeführt. Der Kohlenstoff in Kohlendioxid (CO2) kann in den Wertschöpfungsketten nur dann wieder genutzt werden, wenn Energie, vorzugsweise erneuerbare Energie zugeführt wird. Ziel der Arbeiten ist erstmals diesen Prozess auf volle industrielle Bauhöhe im Bereich von 1,0 - 1,4 m zu skalieren. Die volle Baubreite wird aus fertigungstechnischen Gründen in Folgeprojekten anvisiert. Im Verbund arbeiten die Partner Siemens, Covestro, die Rheinisch Westfälische Hochschule Aachen (RWTH) und das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HI-ERN) zusammen. Die Schlüsselkomponente zur Erreichung anwendungstauglicher Stromdichten im Bereich von mehren hundert mA/cm2 ist eine Gasdiffusionselektrode. Als Katalysator wurde Silber festgelegt. Covestro entwickelt im Projekt ihre als 'Sauerstoffverzehrkathode' bekannte Gasdiffusionselektrode für die CO2-zu-CO Elektrolyse weiter. Siemens integriert diese Gasdiffusionselektrode in eine Elektrolysezelle mit der angestrebten Bauhöhe und einer Breite um 30 cm unter Verwendung kommerzieller Materialklassen. Diese Breite ist derzeit gerade noch ohne größere Aufwände fertigungstechnisch zugänglich. Die Hauptherausforderung ist die Einstellung der Reaktionszone im Hinblick auf die Bauhöhe, hervorgerufen durch die hydrostatischen Gegebenheiten. Für die industrielle Anwendung muss zusätzlich ein Betriebsmodus der Elektrolysezelle gefunden werden, der eine interne CO2-Recyclierung im Elektrolyseur selbst erlaubt. Hierbei wird im Bereich der Gas-zu-Gas-Elektrolyse unerforschtes Neuland betreten. Die RWTH Aachen evaluiert Zellkonzepte und Betriebsmodi auf gleicher Konstruktionsbasis, aber unter Einbeziehung neuer Materialklassen, wie Bipolarmembranen. Zusätzlich unterstützt die RWTH bei der Prozesssimulation einer auszulegenden Gesamtanlage. Das HI-ERN erforscht die Degradationsmechanismen der GDE mit Hilfe computertomografischer Methoden. Die Bereitstellung der Daten für die Roadmap ist integriert.
Das Projekt "Vorhaben: Dialog mit Stakeholdern zum nachhaltigen Gebrauch von Ästuaren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ecologic Institut gemeinnützige GmbH durchgeführt. Die Beschreibung des Gesamtprojektes Blue-Estuaries ergibt sich aus dem Antrag des Leibnitz Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Das Ecologic Institut ist als Partner eingebunden und trägt zum AP 5 (Visualisierung und Netzwerkanalyse) bei und leitet das AP 6 (Empfehlungen für den nachhaltigen Gebrauch von Ästuaren). Zentraler Gegenstand der Arbeiten des Ecologic Institutes in AP 5 ist die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften bei einer Systemanalyse mit Interessenvertretern von Elbe und Oder, um Wissenslücken, die im Projekt geschlossen werden sollen, zu identifizieren. Zentraler Gegenstand der Arbeiten in AP 6 ist die Einbindung von Interessensvertreten aus Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Zivilgesellschaft und Wirtschaft die einerseits für das Management und die Durchführung von Maßnahmen im Ästuarbereich verantwortlich sind und die sich andererseits mit den Folgen der Entscheidungen von Regulierungsbehörden konfrontiert sehen. Daher ist es wichtig, individuelle und institutionelle Wahrnehmungen, Einstellungen, Motivationen frühzeitig zu analysieren und die Stakeholder ihren Profilen und Aufgaben entsprechend einzubeziehen, damit sie zu einer langfristigen nachhaltigen Entwicklung der Ästuare beitragen können. Vor diesem Hintergrund verfolgt AP 6 den engen Austausch mit allen relevanten Stakeholdern im Rahmen verschiedener Gruppen aus Verwaltung- und Politik, NGO' s, Zivilgesellschaft und Wirtschaft mit dem Ziel der frühzeitigen Integration aller für das Management und die Nutzung von Äastuargebieten relevanter Stakeholder statt. Dazu zählen einerseits Formate wie etnographische Feldstudien, qualitative Interviews und Umfragen, um mehr über intrinsische und pfadabhängige sozio-kulturelle, politische und wirtschaftlich geprägte Einstellungen, Verhaltensweisen und Aktivitäten von Personen und Institutionen zu erfahren sowie Workshops in dem die Ergebnisse der Forschungsarbeiten vorgestellt werden.
Das Projekt "Partizipation in der Hochwasserschutzplanung im Rheineinzugsgebiet - eine vergleichende Analyse der Bedeutung von Partizipation als Konfliktlösungsinstrument in der Hochwasserschutzpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forst- und Umweltpolitik durchgeführt. 'Den Flüssen mehr Raum geben' - diese Formel ist besonders nach Hochwasserereignissen allgegenwärtig und scheint gesellschaftlich Akzeptanz zu finden. Dennoch kommt es auf der lokalen Ebene zu Konflikten, wenn konkrete Flächen für die Hochwasserrückhaltung bereitgestellt werden sollen. Die Beteiligung lokaler Akteure kann dabei als ein mögliches Instrument der Konfliktlösung dienen. Um herauszufinden, wo genau die Potenziale und Grenzen von Partizipation bei der Planung von Hochwasserrückhalteräumen liegen, führt das Institut für Forst- und Umweltpolitik Fallstudien am Rhein durch (Baden-Württemberg: Kulturwehr Breisach, Rheinland-Pfalz: Ingelheim, Hessen: Trebur, Nordrhein-Westfalen: Köln-Porz-Langel/Niederkassel). Dabei wird beispielsweise untersucht, welche Faktoren die Intensität des Konfliktes zwischen betroffenen Gemeinden und Planungsträgern beeinflussen. Mit Hilfe von Methoden der qualitativen Sozialforschung (Dokumentenanalyse, problemzentrierte Experteninterviews, teilnehmende Beobachtung, Fokusgruppendiskussion) werden Konfliktlösungsinstrumente und Erfolgsfaktoren identifiziert. Innerhalb der Experteninterviews werden Vertreter verschiedener, in den Planungsprozess involvierter Institutionen und Interessengruppen befragt. Dadurch kann die Thematik aus unterschiedlichen, teilweise konträren Perspektiven heraus betrachtet werden. Ziel der Studie ist die Aufbereitung der Ergebnisse in Form eines praxisorientierten Leitfadens für die Öffentlichkeitsarbeit von Verwaltungen. Mit dieser Arbeit ist das Institut für Forst- und Umweltpolitik in das Forschungsprojekt FOWARA eingebunden.
Das Projekt "Modellregion Süd" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, TUM School of Life Sciences, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Renaturierungsökologie durchgeführt. Grassworks-TUM ist Teil eines Verbundprojekts, in dem Forscher*innen aus Ökologie, Nachhaltigkeitswissenschaften und Ökonomie von vier Hochschulen gemeinsam mit dem Thünen-Institut und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) die Faktoren einer erfolgreichen Renaturierung von Grünland untersuchen. Das Gesamtprojekt erforscht, inwieweit der Erfolg von der sozial-ökologischen Situation des Gebiets abhängt, und wird damit eine Gesamtanalyse der Steuergrößen einer erfolgreichen Renaturierung ermöglichen. Wie in den Modellregionen Deutschland Nord und Mitte werden in der Region Süd (Donau-Isarniederung) 30 bereits umgesetzte Renaturierungsprojekte einer Post-hoc-Analyse unterzogen, um den Einfluss ökologischer, sozial-ökologischer und sozioökonomischer Rahmenbedingungen auf den Renaturierungserfolg zu quantifizieren und entscheidende Punkte für eine gesteigerte Biodiversität und Multifunktionalität zu identifizieren. Dazu werden Vegetation, Bodeneigenschaften und ausgewählte Insektengruppen als geeignete Indikatoren verwendet. Außerdem werden in dieser Region ex-ante- und ex-post-Evaluierungen lokaler Akteure und Interessenten die Verhaltensveränderungen, z.B. in der Wertschätzung von Biodiversität und Ökosystemfunktionen, untersuchen. In dem Reallabor planen wir mit den wesentlichen Akteuren (Regierung von Niederbayern, Bayerische KulturLandStiftung, Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, WIGES mbH, Nationalpark Bayerischer Wald) Maßnahmen der Grünlandrenaturierung und leiten damit einen Transformationsprozess ein. Eine Analyse der ökonomischen und politischen Aspekte der Grünlandrenaturierung in Niederbayern identifiziert Chancen und Risiken für eine Verbesserung zukünftiger Projekte. Die Ergebnisse werden an die Verbundpartner zur inter- und transdisziplinäre Modellierungen weitergegeben und fließen in ein Online-Informations-Tool zur Prognose des Erfolges von Grünlandrenaturierung ein.