Das Projekt "Qualifizierung älterer Beschäftigter in der Automobilbranche für den Umgang mit Hochvoltfahrzeugen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH durchgeführt. Elektromobilität verursacht weitreichende Veränderungsprozesse im Automobilsektor und stellt durch den Einsatz von Hochvolt-Technik im Fahrzeug neue Anforderungen an Beschäftigte der Automobilindustrie. Im Zuge der Elektrifizierung des Antriebsstrangs müssen immer mehr Beschäftigte in der Automobilbranche mit Hochvolt-Bauteilen arbeiten. Da der Kontakt mit spannungsführenden Hochvolt-Komponenten gesundheits- oder lebensgefährdende Folgen haben kann, müssen die an diesen Fahrzeugen eingesetzten Fachkräfte Gefährdungen angemessen beurteilen können und ein sicheres Arbeiten am Hochvoltfahrzeug beherrschen. Neben der Ausbildung junger Nachwuchsfachkräfte für den Schwerpunkt Hochvolt-Technik (z. B. im entsprechenden Schwerpunkt des neugeordneten Berufsbildes Kfz-Mechatroniker/in) bedarf es dazu der Qualifizierung bereits vorhandener - auch älterer - Beschäftigter in Unternehmen der Automobilindustrie mittels entsprechender Weiterbildungsangebote. Zielsetzung: Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines handlungs- und arbeitsprozessnahen Weiterbildungskonzeptes im Bereich Hochvolt-Technik für (ältere) Fachkräfte in der Automobilbranche. Das Weiterbildungskonzept soll den erfolgreichen Aufbau der beruflichen Handlungskompetenz für den Umgang mit der Hochvolt-Technik und den damit zusammenhängenden Gefahren bei älteren Fachkräften sicherstellen, die aktuell und in naher Zukunft vermehrt an dem Aufbau der neuen Technologie sowie der Entwicklung und Produktion von Elektroautos beteiligt sind. Das sichere Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen erfordert insbesondere eine vertiefte elektro- und messtechnische Qualifizierung der eingesetzten Fachkräfte sowie den Aufbau von Gefahrenbewusstsein zum verantwortungsbewussten Umgang mit Hochvolt-Technik. Relevant sind diese Kompetenzen für alle Personen, die Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvolt-Systemen und deren Komponenten durchführen. Das Weiterbildungskonzept, das mit seinen dazugehörigen Lehr- und Lernmedien im Rahmen der betrieblichen Weiterbildungspraxis bei Audi erprobt wird, deckt schwerpunktmäßig die Qualifikationsbedarfe von Berufsgruppen ab, die mit der Entwicklung und Produktion von Hochvoltfahrzeugen betraut sind, d. h. deren berufliche Tätigkeit auch die Arbeit an nicht notwendigerweise berührgeschützten Vorserienfahrzeugen umfasst. Durch anschauliche und praxisnahe Lernmethoden (z. B. E-Learning, Lern- und Arbeitsaufgaben), die entlang realer Arbeitsprozesse Einsatz finden, wird gewährleistet, dass ältere Beschäftigte der Automobilindustrie einen praxisnahen Zugang zum verhältnismäßig abstrakten Thema Elektro- bzw. Hochvolt-Technik erhalten und arbeitsplatznah Kompetenzen für die Arbeit am Hochvolt-System erwerben können. Das Weiterbildungskonzept berücksichtigt dabei das berufliche Erfahrungswissen und individuelle Lernverhalten der älteren Beschäftigten. (Text gekürzt)