Das Projekt "Teilvorhaben 1: Entwicklung eines Verfahrens zur objektiven Fäulemessung von Nadel-Stammholz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts - Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha durchgeführt. Ein Befall mit Fäule verursacht beim Verkauf von Holzstämmen (Langholz) einen erheblichen Wertverlust. Da bisher noch kein Messverfahren für eine Bestimmung innerer Holzeigenschaften für Stammholz existiert, muss das Holz visuell begutachtet und einer definierten Güteklasse zugeordnet werden. Bei der subjektiven visuellen Beurteilung entstehen Fehler, die einen wesentlichen Einfluss auf die ermittelte Holzgüte haben und damit einerseits den Holzpreis beeinflussen, andererseits auch im Verarbeitungsprozess Kosten verursachen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Verfahrens zur objektiven Gütemessung von Nadel-Stammholz. Unter Nutzung eines bildgebenden Sensors und spezifischer Datenanalyse soll dabei rotfaules Holz erkannt und entsprechenden Schadklassen zugewiesen werden. Der im Vorhaben herzustellende Prototyp bestimmt die Güte von Fichtenholz durch eine bildhafte Aufnahme der Stammholz-Stirnfläche und identifiziert die Rotfäule in den Bilddaten mit Hilfe eines multispektralen Auswerteverfahrens, das auf diesen Untersuchungen basiert. Dieser Prototyp wird im Praxiseinsatz ausführlich erprobt und optimiert mit dem Ziel, umweltbedingte Störungen weitgehend auszuschließen. Über eine geeignete Schnittstelle lässt sich der Sensor in bestehende Prozesse der Holzverarbeitung einbinden.
Das Projekt "Rindenschäden durch Holzernte: Ausmaß, Ursachen und Auswirkungen auf die Wertleistung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Den Bundeswaldinventuren sowie einer Vielzahl von Betriebsinventuren zufolge haben Rindenschäden durch Holzerntemaßnahmen ein unvertretbar hohes Schadniveau erreicht. Im vorliegende Projekt sollen - mit Focus auf die Baumart Fichte - Schadensausmaß und -intensität baumindividuell, bestandes- und betriebsklassenbezogen beschrieben werden, um die vergangene Schadentwicklung erklären und künftige Schadensentwicklungen prognostizieren, insbesondere aber reduzieren zu können. Wesentliche Schwerpunkte des Projekts sind zum einen die Beschreibung und Bewertung des Schadausmaßes und zum anderen kausalanalytische Untersuchungen als Entscheidungsgrundlage für zweckmäßige Gegenmaßnahmen. Im Vordergrund der Untersuchungen stehen neben verfahrenstechnischen Fragestellungen auch ertragskundliche (Waldwachstumskunde/Betriebswirtschaft), inventuranalytische und pathologische Aspekte. Das Projekt gliedert sich in vier Teilbereiche: 1. Auf der Basis von Inventurdaten werden Schadsituation und Schadensdynamik (Wiederholungsschäden) analysiert sowie mögliche Einflussfaktoren identifiziert. 2. Auf der Grundlage empirischer Schadenserhebungen nach Hiebseingriffen wird der Einfluss verschiedener naturaler und technischer Bestandes- und Verfahrensmerkmale hinsichtlich Pfleglichkeit bzw. Schadenspotenzial erfasst und quantifiziert. Vorgesehen ist die Einbeziehung einer einfach strukturierten, breit angelegten Praxis-Begleituntersuchung (Forsttechnische Stützpunkte) zur Absicherung der in höherauflösenden Detailstudien der FVA erzielten Befunde. 3. Fäulefortschritt in Abhängigkeit von Schadcharakteristika, Fäuleerregern, baumartenspezifischen und standörtlichen Faktoren soll im wesentlichen im Rahmen einer Literaturrecherche erfasst werden. Damit verbunden werden soll eine modellhafte Beschreibung (Qualitativ und Quantitativ) der mit dem Fäulefortschritt einhergehenden Entwertung von Stämmen. 4. Unter Einbeziehung der zuvor erarbeiteten Ergebnisse werden die Folgen von Rindenschäden für die Wertleistung sowohl einzelbaum-, bestandes oder betriebsklassenweise modelliert und die betriebswirtschaftliche Bilanz verfahrenstechnischer sowie betrieblicher Maßnahmen (Feinerschließung, Holzerntetechnik, Baumartenwahl, Produktionsziel) zur Minimierung der Schäden kalkuliert.