Das Projekt "Konstruktiver Holzschutz durch die Gestaltung der Holzoberfläche unter Berücksichtigung der anatomischen Holzeigenschaften - Machbarkeitsstudie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Müller, Sachverständiger für Holz und Holzschutz durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Holz mit geringer natürlicher Dauerhaftigkeit kann bei einer Holzfeuchte oberhalb 20 Prozent durch holzzerstörende Pilze abgebaut werden und wird deshalb in der Regel beim Einsatz im Außenbereich mit chemischen Holzschutzmitteln geschützt. Um festzustellen, ob durch die Berücksichtigung der anatomischen Eigenschaften des Holzes beim Aufbau von Holzkonstruktionen die Durchfeuchtung des Holzes wesentlich verringert und hierdurch der Einsatz chemischer Holzschutzmittel reduziert werden kann, sollten bei unterschiedlich ausgerichteten und angeschrägten Kanthölzern elektrische Feuchtemessungen über drei Jahre durchgeführt werden. Da die elektrische Holzfeuchtemessung oberhalb einer Holzfeuchte von 25 Prozent als ungenau zu betrachten ist und außerdem keine hinreichenden Erfahrungen über das Langzeitverhalten von Messfeldern in frei bewittertem Holz vorlagen, sollte die Aussagekraft der gemessenen Holzfeuchtewerte nach Ende der Versuchszeit durch die Darrmethode überprüft werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Fichtenhölzer mit den Ausgangsquerschnittsmaßen 12 x 12 cm2 mit Neigungswinkeln von 15 Grad, 30 Grad und 45 Grad wurden, oben in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks zweiseitig angeschrägt, der direkten Bewitterung ausgesetzt. Zusätzlich war eine Versuchsreihe nicht angeschrägt. Weiterhin wurden Hölzer mit den Querschnittsmaßen 6 x 9 cm2 oben mit den Winkeln 15 Grad und 30 Grad einfach angeschrägt und Hölzer mit dem Querschnittsmaß 6 x 6 cm2, mit einer Ecke nach oben ausgerichtet im Versuch mit einbezogen. Dabei war jeweils die besonders rissbildende tangentiale Schnittfläche einmal nach oben und einmal nach unten ausgerichtet. Als weitere Variante wurde bei einer Versuchsreihe (Querschnitt 12 x 12 cm2, 30 Gradanschrägung) zusätzlich die Oberfläche der Probekörper mit einer umweltfreundlichen Lasur gestrichen, um den Einfluss der Oberflächenbehandlung ebenso zu erfassen. Daneben wurden Kiefern- und Lärchenhölzer der Querschnittmaße 12 x 12 cm2 mit einer Anschrägung von 30 Grad zusätzlich im Versuchsaufbau einbezogen. Weiterhin wurde eine Versuchsreihe aus Fichtenholz (Querschnitt 12 x 12 cm2) mit der 30 Gradanschrägung im Schatten aufgebaut. Die Hölzer hatten eine Länge von 200 cm und waren mit ca. 50 cm Bodenabstand auf einer Unterkonstruktion aus Palisaden und oben angeschrägten Lagerhölzern, die in Ost-West-Richtung ausgerichtet sind, frei gelagert. Alle Probekörper wurden mit 2 Messreihen versehen, die mind. 50 cm von den Enden in weitgehend astfreie Bereiche eingesetzt waren. Um ein Feuchteprofil von den Probekörpern zu erhalten, wurden die Messstifte in einer Messreihe fortlaufend um 1 cm weiter von der Unterseite in das Holz eingebracht. Nach Abschluss der Versuchszeit erfolgte die Überprüfung der elektrischen Holzfeuchtemessung durch die Darrmethode anhand von 1000 Proben. ...