Das Projekt "WinFur: Verwendung von furfuryliertem Holz für die Herstellung hochwertiger Fenster" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Burckhardt Institut, Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte durchgeführt. Ziel des Projektes ist ein verstärkter Einsatz von europäischen Holzarten als Fensterrahmenmaterial und die schrittweise Substitution von nicht-nachhaltig erzeugten Materialien (z.B. von Kunststoffen oder Aluminium). Dies soll durch die Verwendung chemisch modifizierter Hölzer mit Furfurylalkohol und der Entwicklung angepasster Fensterkonstruktionen erreicht werden. Der Projektablauf ist in work packages (WP) gegliedert. Das Projekt beginnt mit Marktanalysen und Evaluation der europäischen Marktzugangsvoraussetzungen (WP1). Die Materialeigenschaften werden für die potentiellen Holzarten und Prozessbedingungen spezifisch untersucht und optimiert (WP2). Angepasste Fensterkonstruktionen werden entwickelt und in Verbindung mit dem optimierten modifizierten Holz untersucht (WP3). Prototypen werden gebaut und beurteilt, um eine Zertifizierung zu erreichen (WP4). WP5 - Ergebnisverwertung. Die Ergebnisse werden in mehrfachverweise verbreitet. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Integration von furfuryliertem Holz in das Merkblatt HO.06-4 des VFF (RAL-Gütezeichen für Fenster). Dadurch steht die Verwendung von furfuryliertem Holz allen deutschen zertifizierten Fensterbaubetrieben offen.
Das Projekt "Entwicklung der technischen Lösung und des Verfahrens für die Verwendung von mo-difiziertem Rotbuchenholz in mechanisch hochbeanspruchten sowie klangrelevanten Bauteilen im Bassgitarrenbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Bereich Ingenieurwissenschaften, Institut für Naturstofftechnik, Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik durchgeführt. Hälse von Elektro-Bassgitarren werden überwiegend aus tropischen Holzarten wie z. B. Wenge, Mahagoni, Ovangkol, Amaranth und Bubinga hergestellt. Dies begründet sich insbesondere in der hohen Steifigkeit und Dimensionsstabilität sowie den bedeutenden klangrelevanten Eigenschaften und ausgezeichneten farblichen Nuancen. Darüber hinaus wird für die Fertigung von Basshälsen kanadischer Zuckerahorn (Hardrock Maple) als spezielles Importholz verwendet, welches gegenüber anderen Ahornarten die höchste Rohdichte, Härte und Steifigkeit besitzt. Zur Reduzierung der extremen Wuchsspannungen müssen diese Hölzer allerdings über einen sehr großen Zeitraum gelagert werden (natürliche Alterung). Im Vergleich zu einheimischen Holzarten sind diese Importhölzer um ein vielfaches teurer. Außerdem hat sich die Verfügbarkeit entsprechend qualitativ hochwertiger Sortimente für den Musikinstrumentenbau in letzter Zeit deutlich reduziert. Ferner ist trotz FSC-Siegel keine eindeutige Gewährleistung gegeben, ob das zertifizierte Holz nicht aus illegalen oder anderweitigen inakzeptablen Quellen stammt, da es zurzeit keine unabhängige Überprüfung bzw. Verifizierung der vorgegebenen Standards gibt. Ausgehend von diesen Restriktionen ist die Zielstellung des Forschungsvorhabens die Vorteile thermisch modifizierter Hölzer bezüglich ihrer ausgezeichneten Dimensionsstabilität aufgrund ihrer geringen Wasserdampfsorption für Bauteile im Musikinstrumentenbau gezielt nutzbar zu machen. Dabei sollen Verbesserungen der Klangqualität infolge einer thermischen Modifikation von einheimischen Holzarten im Vordergrund stehen. Infolge der Behandlung werden darüber hinaus die Wuchsspannungen in kürzester Zeit zum größten Teil abgebaut (künstliche Alterung). Als Alternative zu den bisherigen Importhölzern soll einheimische Rotbuche (Fagus sylvatica L.) für die Verwendung als Halsmaterial in Elektro-Bassgitarren gezielt thermisch modifiziert werden, wobei dieser Ansatz generell neu ist. Zur Lösung der Aufgabenstellung soll eine gezielte thermische Behandlung der geplanten Holzart bei relativ milden Behandlungstemperaturen erfolgen, wodurch eine reproduzierbare Anwendung im Musikinstrumentenbau ermöglicht werden kann. Dabei soll Rotbuchenholz, welches im nativen Zustand ein schlechtes Tonholz mit einer geringen Dimensionsstabilität ist, für den Einsatz im Musikinstrumentenbau soweit vorbereitet werden, dass analoge klangrelevante und sorptive Eigenschaften im Vergleich zu tropischen Holzarten erreicht werden. Dazu wird eine neue Behandlungstechnologie entwickelt und den jeweiligen Anforderungen angepasst.