Das Projekt "Untersuchung der Strukturänderungen des Holzes durch thermische Modifizierungsverfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Burckhardt Institut, Abteilung Holzbiologie und Holzprodukte durchgeführt. Das Hauptziel des Projektes ist die Erschließung der strukturellen Änderungen im Holzgewebe und in den Zellwandschichten durch thermische Modifizierung. In den Holzwissenschaften wenig untersuchte, sogenannte sekundäre Holzarten (Hainbuche und Zerreiche) werden modifiziert. In Göttingen wird das Holz mit dem sogenannten trockenen Verfahren unter Verwendung von Wasserdampf (ThermoWood) behandelt, in Sopron werden drucklose Behandlungen durchgeführt. Die Modifizierung des Holzes erfolgt ohne Zusatz von Bioziden, was die Entsorgung des sogenannten Altholzes problemlos macht (kein Sondermüll). Der erneuerbare und umweltfreundliche Werkstoff Holz ist CO2-neutral, was bedeutet, dass bei der Entsorgung (z. B. energetische Verwertung) nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie während der Produktionsphase mittels Photosynthese gebunden wurde. Die Verwendung von Holz (bzw. Holzprodukten) und die Verlängerung des Lebenszyklus von Produkten kann mit dieser langfristigen Festlegung von Kohlenstoff wesentlich zum Klimaschutz beitragen, was von großem sozialen und wirtschaftlichen Nutzen ist. Zur Untersuchung der Effekte der Modifizierungsverfahren auf die makro- und mikroskalige Struktur des Holzes werden geeignete Probekörper hergestellt und chemische Änderungen in der Zellwand anhand von FTIR-Spektroskopie untersucht sowie strukturelle Änderungen im Holzgefüge mittels zerstörungsfreiem 3D-Mikro CT-Scanning (Nanotom®). Die dynamische Wasserdampfsorption misst die Wasseraufnahme.