Das Projekt "Untersuchung der Verlagerung und Elimination eines Triazin-Herbizids in den Böden der Horkheimer Neckarinsel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät III Agrarwissenschaften I, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Fachgebiet Allgemeine Bodenkunde und Gesteinskunde durchgeführt. Verlagerung und Abbau von Pestiziden in Boeden haengen entscheidend von der Sorption an der Bodenmatrix sowie der Artenzusammensetzung und den Lebensbedingungen der Bodenmikroflora ab. Daher soll in Laborversuchen unter kontrollierten Bedingungen wie auch am natuerlichen Standort (Horkheimer Neckarinsel) das Verhalten des Pestizids bei praxisueblichen Applikationen als Funktion der Bodeneigenschaften, der Umweltbedingungen und der mikrobiologischen Aktivitaet untersucht werden. Um die Intensitaet der Verlagerung zu kennzeichnen, muessen die Untersuchungen das gesamte Bodenprofil erfassen und auch Mikrobereiche mit kurzfristiger Anaerobie einbeziehen. Dauerversuche mit einer Laufzeit von mehreren Jahren sollen zeigen, ob langfristige Veraenderungen in der Bodenmikroflora auftreten koennen. Es wurden die Verlagerung und Sorption von Terbuthylazin (TBA) und seiner Formulierung Gardoprim im Labor, sowie der Abbau von TBA im Feld an 3 Boeden (Kalkpaternia Horkheim AR, sandige Braunerde B und Niedermoor HN) untersucht. Die Boeden wurden mit Wasser, einem Komplexbildner (EDTA) und einem Huminstoffextrakt beregnet. Die Extraktion des Bodens nach Beendigung der Perkolationsversuche ergab, dass bei AR und B der Grossteil (87 Prozent bzw. 81 Prozent) des applizierten TBA als nichtextrahierbare, gebundene Rueckstaende vorliegt. Die Abbauversuche im Feld zeigten, dass der Abbau von TBA fuer AR 1990 und 1991 unterschiedlich schnell erfolgte und fuer B 1991 um den Faktor 3 schneller verlief. In Sorptionsversuchen wies TBA bei AR, B und HN ein groesseres Sorptionsmaximum als Gardoprim auf. Die Zugabe von wasserloeslicher organischer Substanz erhoehte die Sorptionskapazitaet von TBA bei AR und B.